Das Dominium Maris Baltici verursachte schon vor dem Großen Nordischen Krieg Konflikte zwischen den Ostsee-Ländern, besonders da Schweden nunmehr seit fast einem Jahrhundert über den Ostseeraum herrschte. Die drei zentralen Gegner des Großen Nordischen Krieges hätten unterschiedlicher nicht sein können: Karl „Der Große“ XII., König von Schweden; Peter „Der Große“ I., Zar von Russland und Herr aller Reußen; und August „Der Starke“ II., König von Polen und Kurfürst von Sachsen. Auch Friedrich IV., König von Dänemark, spielte zu Beginn des Krieges eine wichtige Rolle. Dänemark war seit seiner einstigen Herrschaft über den Ostseeraum zu einem kleinen, unwichtigen Land verkümmert und die Kontrolle über ihre verbliebenen Ostseezugänge sahen die Dänen mit gemischten Gefühlen. Obwohl die Zölle der ausländischen Schiffe die wichtigste Einnahmequelle des Königreichs darstellten, war doch die Gefahr einer Einmischung von außen stets präsent. Zusätzlich stand im 17. Jahrhundert die „holsteinische Frage“ zwischen Dänemark und Schweden. Das Herzogtum Holstein-Gottorp sah man in Dänemark nach wie vor als eigenes Territorium an, aber der Herzog, Friedrich IV., erstrebte die Unabhängigkeit von Dänemark. Als Schwager von Karl XII. war er in der Lage, ein Bündnis mit Schweden schließen, was Dänemark mit Misstrauen betrachtete.
Der schwedische König Karl XII. wurde als Achtzehnjähriger 1697 zum König gekrönt. Er reformierte die Armee und gegen Ende des 17. Jahrhunderts standen ihm mehr als 85.000 Soldaten zur Verfügung.
Russland war, im Gegensatz zu Schweden, im 17. Jahrhundert mehr oder weniger vom Meer abgeschnitten. Peter I. wurde in ein Land geboren, das trotz seiner Größe miserable Grenzverhältnisse hatte. Schweden herrschte mit Brandenburg über die Ostseezugänge und besaß die Flüsse Newa und Narwa. Das schwarze Meer wurde von den Türken befahren. Lediglich über seine Häfen in Astrachan und Archangelsk konnte Russland auf dem Seeweg nach Europa gelangen. Obwohl Russland über Bodenschätze, Pelze und Rohstoffe verfügte, war es dem Land nicht möglich, einen Gewinn bringenden Handel mit dem Westen zu führen.
Friedrich August wurde 1694 Kurfürst von Sachsen. Die Stände hatten einen großen Einfluss auf die Entscheidungen im Herrschaftsgebiet und er wollte die Machtverhältnisse in seinem Kurfürstentum zu seinen Gunsten verschieben. Nach dem Tod des polnischen Königs Jan II. Sobieski 1996 ließ sich Friedrich August zum König August II. von Polen wählen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung - Die Kriegsgegner
- Der Beginn des Krieges und erste Erfolge Karl XII.
- Der polnische Thron und der Friede von Altranstädt
- Die Schlacht von Poltawa und das Ende des Krieges
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Großen Nordischen Krieg (1700-1721) mit Fokus auf die beteiligten Mächte und ihre jeweiligen Ziele. Sie beleuchtet die politischen und strategischen Hintergründe des Konflikts und analysiert die Schlüsselfiguren des Krieges.
- Die Machtkämpfe um die Vorherrschaft in der Ostsee
- Die politischen und militärischen Strategien der beteiligten Mächte (Schweden, Russland, Polen-Sachsen, Dänemark)
- Die Rolle der Schlüsselfiguren: Karl XII. von Schweden, Peter I. von Russland, August II. von Polen-Sachsen
- Die innenpolitischen Verhältnisse in den beteiligten Ländern und deren Einfluss auf den Kriegsverlauf
- Die Bedeutung des Großen Nordischen Krieges für die Entwicklung der Ostseeregion
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung – Die Kriegsgegner: Die Einleitung beschreibt die Vorgeschichte des Großen Nordischen Krieges und stellt die wichtigsten Akteure vor: Karl XII. von Schweden, Peter I. von Russland, August II. von Polen-Sachsen und Friedrich IV. von Dänemark. Sie hebt die unterschiedlichen Interessen und Ziele der beteiligten Mächte hervor, insbesondere Schwedens Bestreben, seine Vorherrschaft in der Ostsee zu erhalten, und die Ambitionen Russlands und Polens-Sachsen, diese zu brechen. Der Fokus liegt auf den Spannungen zwischen Schweden und seinen Nachbarn, insbesondere Dänemark, mit dem Konflikt um Holstein-Gottorp als Beispiel für die komplexen Beziehungen in der Region. Die Einleitung legt den Grundstein für das Verständnis der Motive und Ziele der Kriegsparteien.
Der Beginn des Krieges und erste Erfolge Karl XII.: Dieses Kapitel beschreibt den Ausbruch des Krieges und die anfänglichen Erfolge Karl XII. von Schweden. Es analysiert die schwedischen militärischen Strategien und deren Effektivität gegen die zunächst ungeordneten Bündnisse seiner Gegner. Die Erfolge Schwedens werden im Kontext der damaligen europäischen Machtverhältnisse eingeordnet und die anfängliche Unterschätzung Karl XII. durch seine Gegner wird hervorgehoben. Der Fokus liegt auf der militärischen Überlegenheit Schwedens in der Anfangsphase des Krieges und die dargestellten Beispiele illustrieren die Geschicklichkeit des schwedischen Königs und seiner Armee.
Der polnische Thron und der Friede von Altranstädt: Dieses Kapitel behandelt den Kampf um den polnischen Thron und den darauf folgenden Frieden von Altranstädt. Es analysiert die Rolle Augusts II. und die Intervention Karl XII. in Polen. Der Friede von Altranstädt wird als wichtiger Wendepunkt im Krieg dargestellt, der die Position Schwedens festigte und die weiteren Kriegshandlungen beeinflusste. Die Kapitel zeigt auf, wie Karl XII. durch sein Eingreifen in die polnische Politik seine strategischen Ziele verfolgte und wie diese Handlungen sich auf den weiteren Verlauf des Konflikts auswirkten. Detaillierte Beschreibungen der politischen Manöver und Intrigen beleuchten die Komplexität der Situation.
Die Schlacht von Poltawa und das Ende des Krieges: Dieses Kapitel beschreibt die Schlacht von Poltawa und deren Folgen. Es analysiert die Ursachen für die Niederlage Karl XII. und die damit verbundenen Veränderungen im Kräfteverhältnis. Der Fokus liegt auf der Bedeutung dieser Schlacht als entscheidenden Wendepunkt des Krieges. Das Kapitel erklärt die strategischen und taktischen Fehler Karl XII., die zum Verlust der Schlacht führten, und die langfristigen Folgen für Schweden und seine Position in der Ostsee.
Schlüsselwörter
Großer Nordischer Krieg, Ostseeherrschaft, Karl XII., Peter I., August II., Schweden, Russland, Polen, Dänemark, Militärstrategie, Politik, Machtverhältnisse, Frieden von Altranstädt, Schlacht von Poltawa.
Häufig gestellte Fragen zum Großen Nordischen Krieg
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über den Großen Nordischen Krieg (1700-1721). Es enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf den beteiligten Mächten (Schweden, Russland, Polen-Sachsen, Dänemark), ihren Zielen und Strategien, sowie Schlüsselfiguren wie Karl XII., Peter I. und August II.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Machtkämpfe um die Vorherrschaft in der Ostsee, die politischen und militärischen Strategien der beteiligten Mächte, die Rolle der Schlüsselfiguren, die innenpolitischen Verhältnisse und deren Einfluss auf den Kriegsverlauf, sowie die Bedeutung des Krieges für die Entwicklung der Ostseeregion. Es analysiert den Kriegsverlauf von den Anfängen über wichtige Schlachten und Friedensverträge bis zum Ende.
Welche Kapitel sind enthalten und worum geht es in ihnen?
Das Dokument umfasst Kapitel zur Einleitung (Vorstellung der Kriegsgegner und ihrer Ziele), dem Beginn des Krieges und den ersten Erfolgen Karl XII., dem Kampf um den polnischen Thron und dem Frieden von Altranstädt, der Schlacht von Poltawa und dem Ende des Krieges, sowie einem abschließenden Fazit. Jedes Kapitel fasst die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen zusammen und analysiert die jeweiligen strategischen und politischen Hintergründe.
Welche Schlüsselfiguren werden behandelt?
Die Schlüsselfiguren des Dokuments sind Karl XII. von Schweden, Peter I. von Russland und August II. von Polen-Sachsen. Ihre Rollen, Strategien und Entscheidungen werden im Kontext des Krieges analysiert und bewertet.
Welche Bedeutung hatte der Große Nordische Krieg?
Das Dokument betont die Bedeutung des Großen Nordischen Krieges für die Entwicklung der Ostseeregion. Der Krieg hatte tiefgreifende Auswirkungen auf die Machtverhältnisse in der Region und beeinflusste die zukünftige politische und strategische Entwicklung der beteiligten Länder nachhaltig.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Großer Nordischer Krieg, Ostseeherrschaft, Karl XII., Peter I., August II., Schweden, Russland, Polen, Dänemark, Militärstrategie, Politik, Machtverhältnisse, Frieden von Altranstädt, Schlacht von Poltawa.
Wo finde ich mehr Informationen zum Großen Nordischen Krieg?
Dieses Dokument dient als Überblick. Für detailliertere Informationen empfiehlt sich die Konsultation weiterer historischer Quellen und Literatur zum Großen Nordischen Krieg.
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- Franziska Drax (Author), 2005, Der Grosse Nordische Krieg 1700 - 1721 - Der Kampf um die Ostseeherrschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53590