Gegenstand der vorliegenden Arbeit sollen Frantz‘ Rechtfertigung dieses Staatsstreiches und seine Argumentation für die Herrschaft Louis Napoleons sein. Als Quelle dient Constantin Frantz‘ Schrift „Louis Napoleon“, welche hier analysiert und in ihrem historischen und ideengeschichtlichen Kontext betrachtet werden soll. In dieser 1852 zunächst anonym erschienenen Schrift erklärt Frantz den Staatsstreich und die Diktatur Louis Napoleons zur unbedingten Notwendigkeit, um die innere Stabilität des französischen Staates zu sichern und versucht dies in seiner historisch-politischen Analyse zu begründen.
In der vorliegenden Arbeit soll nun erörtert werden, mit welchen Argumenten Frantz die Notwendigkeit dieser Diktatur begründete und warum er dies tat - schließlich kann Frantz keineswegs als Verfechter einer allgemein gültigen Konzeption diktatorischer Herrschaft gelten, vielmehr war er Vertreter und Vorreiter eines gänzlich anderen politischen Konzeptes. Zunächst soll in Kapitel eins der historische Hintergrund - mit der politischen Entwicklung Frankreichs vom Ende der Ära Napoleons I. bis zur Revolution 1848 und dem Weg Louis Napoleons auf den französischen Kaiserthron - kurz skizziert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum historischen Hintergrund
- Die politischen Ereignisse in Frankreich 1815-1848
- Staatsstreich und Herrschaft Louis Napoleons
- Biographische Vorbetrachtungen
- Constantin Frantz und die Zweite Republik
- Die Rechtfertigung der Diktatur bei Constantin Frantz
- Die Diktatur als historische und politische Notwendigkeit
- Zur Rolle der demokratischen Legitimation
- „Louis Napoleon“ - historische und ideengeschichtliche Einordnung
- Die Schrift und das konservativ-neuromantische Weltbild ihres Verfassers
- Constantin Frantz Napoleonismus und das bonapartistische ,,Intermezzo“
- Resümee
- Abkürzungsverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert Constantin Frantz' Rechtfertigung des Staatsstreichs von Louis Napoleon im Jahr 1851 und dessen Diktatur, die zur Errichtung des Zweiten Kaiserreichs führte. Sie untersucht Frantz' Schrift "Louis Napoleon" im Kontext seiner politischen und historischen Überzeugungen sowie in Bezug auf die ideengeschichtliche Einordnung des Bonapartismus.
- Frantz' Argumentation für die Notwendigkeit der Diktatur Louis Napoleons
- Die Rolle des Staatsstreichs in Frantz' historisch-politischer Analyse
- Die ideengeschichtlichen Wurzeln von Frantz' Denken und seine Verortung innerhalb des konservativen Spektrums
- Die Relevanz von Frantz' Schrift für die aktuelle Forschung zum Bonapartismus
- Die Bedeutung der Schrift "Louis Napoleon" für das Gesamtwerk von Constantin Frantz
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel eins skizziert den historischen Hintergrund, indem es die politische Entwicklung Frankreichs vom Ende der Ära Napoleons I. bis zur Revolution 1848 beleuchtet und den Weg Louis Napoleons auf den französischen Kaiserthron nachzeichnet. Kapitel zwei bietet einen biographischen Abriss, um Constantin Frantz als konservativen Publizisten in diesen historischen Kontext einzuordnen. Kapitel drei widmet sich dem Entstehungskontext der Schrift "Louis Napoleon". Kapitel vier analysiert die Schrift selbst und verfolgt die Argumentation Constantin Frantz nach, um zu verstehen, wie er die Notwendigkeit der Diktatur Louis Napoleons begründete. Kapitel fünf stellt den Bezug zu Frantz' ideologischem Weltbild und der heutigen Interpretation der Herrschaft Napoleons III. her. Es untersucht, inwieweit sich die Schrift in Frantz' konservatives Weltbild einordnen lässt und welche Erkenntnisse sich aus einem Vergleich seiner Argumente mit dem aktuellen Forschungsstand zum Bonapartismus gewinnen lassen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Diktatur, Staatsstreich, Bonapartismus, Louis Napoleon, Constantin Frantz, historischer Kontext, ideengeschichtliche Einordnung, konservative Ideologie, politische Theorie, Frankreich, Zweite Republik.
- Quote paper
- Daniel Jacob (Author), 2005, Constantin Frantz Rechtfertigung der Diktatur Napoleons III, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53661