Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem sogenannten Wechselmodell, oder auch Doppelresidenzmodell, welches die Regelung der Kinderbetreuung im Scheidungsfall, bei der die Eltern zu gleichen Teilen die Betreuung der gemeinsamen Kinder übernehmen, umschreibt. Dieses Modell soll kritisch auf seine Vor- und Nachteile hin überprüft werden.
Eltern bilden für Ihre Kinder eine Verantwortungsgemeinschaft von zentraler Bedeutung. Mit den steigenden Scheidungszahlen in den letzten Jahrzehnten geht auch eine immer wichtiger werdende Rolle des Umgangs mit den gemeinsamen Kindern im Trennungsfall einher. Die Wohnsituation, das Ausüben des Berufes der Eltern und die Betreuung des Kindes nach der Trennung der Eltern wird zur immer zentraler werdenden Fragestellung. Das Kindeswohl soll hierbei stets im Mittelpunkt stehen und eine Trennung darf das familiäre Miteinander nicht beeinflussen. Getrennt leben aber gemeinsam erziehen tritt als Leitgedanke in der Gesellschaft hervor und bedarf bestimmter Rahmenbedingungen. Erziehung auf Augenhöhe beider Parteien ist angekommen in der Gesellschaft und wird als wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen angesehen. Die Eltern sollten dennoch bestimmte Kompetenzen mitbringen, damit sie dem Anforderungsprofil dieser schwierigen Situation gerecht werden können, ohne dabei auf das Wohl des Kindes einzuwirken.
Es stellt sich die Frage, ob das Wechselmodell in Deutschland eine Regelung ist, die dem Kindeswohl und der Erziehungsverantwortung am besten gerecht wird und ob es als Regelfall zum bisherigen Residenzmodell zu ersetzen ist. In anderen Ländern, wie zum Beispiel Frankreich und Belgien, wird dies bereits praktiziert. Ein Konzept das von der parlamentarischen Versammlung des Europarates gefordert wird. Dabei möchte der Autor dieser Arbeit die beiden Modelle in ihrer Definition erläutern, die Bedeutung des jeweiligen Betreuungsmodells für das Kind sowie der Eltern aufzeigen und auf die erforderlichen Kompetenzen der Eltern eingehen, die die Erziehungsberechtigten mitbringen sollten, um dieses Modell zu bestätigen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- VORTEILE DES WECHSELMODELLS.
- Häufigkeit der Residenzwechsel im Betreuungsplan........
- NACHTEILE DES WECHSELMODELLS
- RESIDENZMODELL.
- VORTEILE DES RESIDENZMODELLS.
- NACHTEILE DES RESIDENZMODELLS
- FALLBEISPIEL EINER FAMILIE NACH SCHEIDUNG DER ELTERN.
- AUSWERTUNG ZUM FALLBEISPIEL.
- ANFORDERUNG AN DIE ELTERNKOMPETENZEN.
- FAZIT.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Wechselmodell in der Kinderbetreuung nach Trennung der Eltern. Ziel ist es, die Vor- und Nachteile dieses Modells im Vergleich zum traditionellen Residenzmodell zu beleuchten und die Anforderungen an die Elternkompetenzen im Kontext des Wechselmodells zu analysieren.
- Vorteile und Nachteile des Wechselmodells
- Vorteile und Nachteile des Residenzmodells
- Anforderungen an die Elternkompetenzen im Wechselmodell
- Bewertung des Wechselmodells im Vergleich zum Residenzmodell
- Fallbeispiel einer Familie nach Trennung der Eltern
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung skizziert die steigende Bedeutung des Umgangs mit Kindern nach Trennung der Eltern und stellt das Wechselmodell als eine gängige Betreuungsform in den Fokus. Sie beleuchtet die gesellschaftliche Debatte um das Wechselmodell als Regelfall und stellt den Fokus der Arbeit auf die Anforderungen an die Elternkompetenzen im Wechselmodell dar.
- Das Wechselmodell: Dieses Kapitel definiert das Wechselmodell, auch bekannt als Doppelresidenzmodell, und erläutert seine verschiedenen Ausprägungen. Es werden die Vorteile des Modells hinsichtlich der Erziehungsbeteiligung beider Elternteile, der Berufstätigkeit und der emotionalen Stabilität des Kindes hervorgehoben. Die Autorin bezieht sich dabei auf Forschungsergebnisse und stellt die Bedeutung der Elternkommunikation und eines funktionierenden Wechselmodells für das Kindeswohl heraus.
- Vorteile des Wechselmodells: Das Kapitel beleuchtet die positiven Aspekte des Wechselmodells, wie beispielsweise die Möglichkeit der Eltern, ihre individuellen Erziehungsprinzipien zu verwirklichen, die erleichterte Organisation der Berufstätigkeit und die Vermeidung von Verlustängsten beim Kind. Außerdem werden die Ergebnisse internationaler Studien zitiert, die positive Auswirkungen des Wechselmodells auf die psychische Verfassung der Eltern nach Trennung belegen.
- Häufigkeit der Residenzwechsel im Betreuungsplan: Der Abschnitt geht auf die verschiedenen Arten von Wechselmodellen und Residenzmodellen ein und veranschaulicht deren praktische Umsetzung im Alltag durch Beispiele für Betreuungspläne.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Aspekten des Wechselmodells und des Residenzmodells in der Kinderbetreuung nach Trennung der Eltern. Schwerpunkte liegen auf den Anforderungen an die Elternkompetenzen im Kontext des Wechselmodells sowie der Bedeutung des Kindeswohls. Weitere relevante Themen sind die elterliche Kommunikation, die Organisation der Betreuung und die psychosozialen Auswirkungen der Trennung auf das Kind.
- Quote paper
- Tom Götz (Author), 2019, Getrennt leben ‒ gemeinsam erziehen? Vor- und Nachteile des Wechselmodells in der Kinderbetreuung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/536657