Die Höhle von Lascaux liegt im Tal der Vézère bei Montignac im französischen Département Dordogne und wurde 1940 von vier Jungen beim Spazieren entdeckt. In dieser Arbeit behandle ich die einzelnen Bildfelder, deren Anordnung und einige Kunstgriffe in der Höhle von Lascaux sowie die zur Ausschmückung der Höhle entwickelten Interpretationen und deren Plausibilität.
Da die Malereien und Zeichnungen von Lascaux mittels Mineralpigmenten aufgetragen wurden, welche nicht mit der 14C-Methode zu datieren sind, bleiben uns nur die in der Höhle aufgefunden Artefakte, welche zwischen 17 000 und 19 000 Jahre alt sind. Die Tierdarstellungen sind aufgrund ihrer aufgeblähten Körper, den kurzen Beinen sowie der teilweise perspektivischen Technik dem Stil III von Leroi-Gourhan zuzuordnen, der in die Zeit vom Ende des Solutréen bis ins frühe Magdalénien datiert. Die Forschung datiert Lascaux einvernehmlich an den Beginn des Magdaléniens welches mit dem "Lascaux-Interstadial" vor ca. 19 000 Jahren beginnt; obgleich sich anhand des Stein- und Knochenmaterials konstatieren lässt, dass die Malereien über eine längere Zeitspanne hinweg angefertigt wurden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die Höhle von Lascaux
- 2.1 Die zeitliche Einordnung
- 2.2 Der räumliche Aufbau
- 3 Die Kunstwerke und deren Aufteilung
- 3.1 Die Halle der Stiere (die Rotunde)
- 3.2 Das axiale Divertikel
- 3.3 Die Passage
- 3.4 Das Schiff
- 3.5 Das Kabinett der Katzentiere
- 3.6 Die Apsis
- 3.7 Der Schacht
- 4 Interpretationen zur Höhlenmalerei in Lascaux
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Höhle von Lascaux, ihren Kunstwerken und den verschiedenen Interpretationen ihrer Bedeutung. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die Höhle, ihre räumliche Struktur, die zeitliche Einordnung der Kunstwerke und verschiedene Interpretationen der Malereien zu geben.
- Räumliche Struktur und Aufbau der Höhle von Lascaux
- Zeitliche Einordnung der Höhlenmalereien und -zeichnungen
- Analyse der Kunstwerke: Motive, Stile und Techniken
- Interpretationen und Theorien zur Bedeutung der Höhlenkunst
- Forschungsgeschichte und wissenschaftliche Methoden
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die geographische Lage der Höhle von Lascaux sowie deren Entdeckung und die darauf folgende Forschungsgeschichte. Sie skizziert den Umfang und die Zielsetzung der Arbeit, welche sich mit den Bildfeldern, deren Anordnung, den verwendeten Kunstgriffen und den Interpretationen der Höhlenmalerei auseinandersetzt.
2 Die Höhle von Lascaux: Dieses Kapitel beschreibt die immense Anzahl an Darstellungen in der Höhle (zwischen 1963 und 2100 Figuren), die überwiegend Tiere zeigen (Pferde, Hirsche, Auerochsen, Wisente, Steinböcke, Bären und Raubkatzen). Es wird die gute Erhaltung der Kunstwerke aufgrund der geologischen Bedingungen der Höhle hervorgehoben. Die Zahl der Zeichen (ca. 434) wird als einzigartig in der Höhlenmalerei beschrieben. Die Seltenheit mobiler Kunstgegenstände im frankokantabrischen Raum zur Entstehungszeit der Lascaux-Kunst wird ebenfalls erwähnt.
2.1 Die zeitliche Einordnung: Da die Pigmente der Malereien nicht mit der 14C-Methode datiert werden können, stützt sich die Datierung auf die in der Höhle gefundenen Artefakte. Diese datieren die Kunstwerke auf ein Alter zwischen 17.000 und 19.000 Jahren. Die Tierdarstellungen werden aufgrund ihres Stils dem Stil III von Leroi-Gourhan zugeordnet und somit in die Zeit vom Ende des Solutréen bis ins frühe Magdalénien datiert. Die Forschung datiert Lascaux einvernehmlich an den Beginn des Magdaléniens, wobei die Anfertigung der Malereien über einen längeren Zeitraum erfolgte.
2.2 Der räumliche Aufbau: Das Kapitel beschreibt den räumlichen Aufbau der ca. 235 m langen Höhle mit ihren verschiedenen Räumen: dem Eingangsbereich, der Rotunde (Saal der Stiere), dem axialen Seitengang, der Passage, dem Schiff, der Mondmilchgalerie, dem Gang der Raubkatzen, der Apsis und dem Schacht. Die Beschreibung beinhaltet detaillierte Angaben zu Länge, Breite und Höhe der einzelnen Abschnitte und deren Verbindungen zueinander.
3 Die Kunstwerke und deren Aufteilung: Dieses Kapitel behandelt die Technik der Malereien, die in einer "halbverdrehten Perspektive" ausgeführt sind und durch die räumliche Anordnung der Wände perspektivische Verzerrungen aufweisen. Es wird erläutert, wie diese Verzerrungen von unten oder von der Seite betrachtet wieder normal aussehen. Die Kapitel beschreibt die Kunstwerke der einzelnen Abschnitte der Höhle.
3.1 Die Halle der Stiere (Die Rotunde): Die Halle der Stiere enthält ca. 130 graphische Figuren, die hauptsächlich aus Malereien bestehen. 36 Tiere sind abgebildet, darunter 17 Pferde, 11 Rinder, 6 Hirsche, ein Bär und ein "Einhorn". Die Darstellung von vier Auerochsen, wobei der größte 5,60 m lang ist, dominiert den Raum. Die Bewegung der Tiere und die mögliche Überlagerung verschiedener Bildkompositionen werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Lascaux, Höhlenmalerei, Magdalénien, Paläolithikum, Tierdarstellungen, Höhlenkunst, Stil III (Leroi-Gourhan), Datierung, Raumstruktur, Interpretation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Die Höhlenmalerei von Lascaux
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit bietet einen umfassenden Überblick über die Höhle von Lascaux, ihre Kunstwerke und die verschiedenen Interpretationen ihrer Bedeutung. Sie untersucht die räumliche Struktur der Höhle, die zeitliche Einordnung der Kunstwerke und analysiert verschiedene Interpretationen der Malereien.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: die räumliche Struktur und den Aufbau der Höhle von Lascaux, die zeitliche Einordnung der Höhlenmalereien und -zeichnungen, die Analyse der Kunstwerke (Motive, Stile und Techniken), Interpretationen und Theorien zur Bedeutung der Höhlenkunst sowie die Forschungsgeschichte und wissenschaftliche Methoden.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: eine Einleitung, ein Kapitel über die Höhle von Lascaux (inklusive zeitlicher Einordnung und räumlichem Aufbau), ein Kapitel über die Kunstwerke und deren Aufteilung in verschiedene Abschnitte der Höhle, ein Kapitel über Interpretationen zur Höhlenmalerei und ein Fazit.
Wann wurden die Höhlenmalereien von Lascaux angefertigt?
Die Datierung der Kunstwerke stützt sich auf in der Höhle gefundene Artefakte und wird auf ein Alter zwischen 17.000 und 19.000 Jahren geschätzt. Stilistisch werden die Darstellungen dem Stil III von Leroi-Gourhan zugeordnet (Ende des Solutréen bis ins frühe Magdalénien), wobei der Beginn des Magdaléniens als Entstehungszeitpunkt der Malereien gilt. Die Anfertigung erfolgte über einen längeren Zeitraum.
Welche Tierdarstellungen finden sich in der Höhle von Lascaux?
Die Höhle von Lascaux enthält eine immense Anzahl an Darstellungen (zwischen 1963 und 2100 Figuren), überwiegend Tiere. Zu den abgebildeten Tieren gehören Pferde, Hirsche, Auerochsen, Wisente, Steinböcke, Bären und Raubkatzen. Die Darstellung von vier Auerochsen, einer davon 5,60 m lang, dominiert die Halle der Stiere.
Wie ist der räumliche Aufbau der Höhle von Lascaux?
Die ca. 235 m lange Höhle besteht aus verschiedenen Räumen: Eingangsbereich, Rotunde (Saal der Stiere), axialer Seitengang, Passage, Schiff, Mondmilchgalerie, Gang der Raubkatzen, Apsis und Schacht. Die Arbeit beschreibt detailliert Länge, Breite und Höhe der einzelnen Abschnitte und deren Verbindungen zueinander.
Welche Maltechniken wurden in Lascaux verwendet?
Die Malereien sind in einer "halbverdrehten Perspektive" ausgeführt, die durch die räumliche Anordnung der Wände perspektivische Verzerrungen aufweist. Diese Verzerrungen erscheinen aus der richtigen Perspektive (von unten oder von der Seite betrachtet) jedoch normal.
Welche Interpretationen der Höhlenmalereien werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Interpretationen und Theorien zur Bedeutung der Höhlenkunst von Lascaux, jedoch wird im FAQ keine detaillierte Zusammenfassung der einzelnen Interpretationen gegeben. Dies ist Gegenstand des entsprechenden Kapitels der Seminararbeit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Lascaux, Höhlenmalerei, Magdalénien, Paläolithikum, Tierdarstellungen, Höhlenkunst, Stil III (Leroi-Gourhan), Datierung, Raumstruktur, Interpretation.
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- Daniel Richardt (Author), 2014, Die Höhle von Lascaux. Interpretationen zur Höhlenmalerei, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/536695