In den 10 Geboten heißt es „Du sollst dir kein Gottesbild machen..“ . Ist es also verboten Gott auf künstlerische Art und Weise darzustellen? In der heutigen Praxis scheint diese Frage mit „Nein“ beantwortet worden zu sein. Ob in Cartoons, Filmen oder modernen Gemälden, Gott begegnet uns überall. Besonders Jesus Christus wird in fast allen Medien abgebildet. Was heute kein Problem darstellt, mündete in der Frühzeit des Christentums in einen handfesten Streit, der seinen vorläufigen Höhepunkt im zweiten Konzil von Nizäa fand.
Um den Beschluss dieses Konzils, soll es in dieser Hausarbeit gehen. Ich möchte herausfinden welche Konsequenzen das Konzil für den Fortlauf des Bilderstreits hatte und wie es sich in der folgenden Entwicklung des Christentums niedergeschlagen hat. Um dies zu erreichen, werde ich zunächst kurz auf die Entstehung des Bilderstreits eingehen und die Situation vor dem Konzil beleuchten, um den Beschluss des Konzils in seinen historischen Kontext einordnen zu können. Im Folgenden werde ich auf den Beschluss selbst genauer eingehen, um die Folgen herauszuarbeiten. Diese chronologische Vorgehensweise hat den Vorteil, dass sich die Situation vor dem Konzil mit der Situation nach dem Konzilsbeschluss vergleichen lässt. Den Inhalt der Konzilssitzungen und die Argumentationen der streitenden Positionen werde ich keine große Beachtung schenken, da es mir hauptsächlich um den Beschluss selbst und die damit verbundenen Veränderungen geht und der theologische Inhalt der Diskussion die Rahmen meiner Hausarbeit sprengen würde.
Der Forschungsstand ist zum geschichtlichen Aspekt des Konzils recht einheitlich. Zur Vorgeschichte und dem Ablauf des Konzils bezieht sich ein Großteil der Literatur auf die selben Quellen, nämlich Mansi und Theophanes. Die ausführlichsten Beschreibungen zum Konzil und dessen Vorgeschichte finden sich bei Gervais Dumeige, in dessen Buch Nizäa II, welches mir zunächst als Anhaltspunkt dienen wird. Hinzu kommen viele Darstellungen aus Lexika oder Reihen zur Konzilsgeschichte, sowie einige Aufsätze, die sich insbesondere mit dem Konzilsbeschluss selbst auseinandersetzen. Ein Problem wird sein, dass sich viele der Texte mit dem theologischen Aspekt des Bilderstreits befassen. Da dieser nicht das Hauptthema der Hausarbeit sein soll, werde ich versuchen die geschichtlichen Aspekte aus der Literatur herauszufiltern.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Christentum und die Bilder vor dem Konzil 787
- 3. Das zweite Konzil von Nizäa
- 4. Der Konzilbeschluss
- 5. Folgen für den Bilderstreit
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Beschluss des zweiten Konzils von Nizäa (787) und dessen Folgen für den byzantinischen Bilderstreit. Ziel ist es, die Konsequenzen des Konzils für die weitere Entwicklung des Christentums aufzuzeigen und den Konzilbeschluss in seinen historischen Kontext einzuordnen.
- Die Situation des Christentums und der Umgang mit Bildern vor dem Konzil von 787.
- Der Ablauf und der Beschluss des zweiten Konzils von Nizäa.
- Die unmittelbaren und langfristigen Folgen des Konzilsbeschlusses auf den Bilderstreit.
- Die Rolle von theologischen Argumenten im Bilderstreit.
- Der Einfluss des Konzils auf die spätere Entwicklung der christlichen Ikonographie.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des zweiten Konzils von Nizäa und den Bilderstreit ein. Sie benennt die Forschungsfrage nach den Konsequenzen des Konzils und skizziert die methodische Vorgehensweise der Arbeit. Die Autorin/der Autor erläutert die Beschränkung auf den geschichtlichen Aspekt des Konzils und die Verwendung ausgewählter Quellen, insbesondere von Gervais Dumeige. Die Einleitung hebt die Bedeutung der bildlichen Darstellung Gottes im christlichen Kontext hervor und stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Folgen des Konzils für den weiteren Verlauf des Bilderstreits dar. Die Auswahl der Quellen und die Fokussierung auf den geschichtlichen Aspekt wird begründet und der methodische Ansatz der chronologischen Darstellung erläutert.
2. Das Christentum und die Bilder vor dem Konzil 787: Dieses Kapitel beleuchtet die Haltung des frühen Christentums gegenüber religiösen Bildern. Es wird die Ablehnung von Bildern aufgrund des jüdischen Ursprungs und der Betonung der Schrift in den ersten Jahrhunderten hervorgehoben. Die Autorin/der Autor diskutiert die Positionen frühchristlicher Apologeten wie Tertullian, Irenäus und Klemens von Alexandrien, die sich gegen Bilder aussprachen. Trotz dieser Ablehnung zeigt das Kapitel die zunehmende Verbreitung christlicher Bildwerke ab dem dritten Jahrhundert, vor allem in der Grabkunst. Die zunehmende Verehrung von Bildern und die damit verbundenen theologischen Debatten werden im Zusammenhang mit der Entwicklung des Bilderstreits erörtert. Die Entwicklung von der Ablehnung von Bildern hin zur zunehmenden Verehrung im Kontext der Entstehung des Bilderstreits wird analysiert, wobei auch die Rolle von Acheiropoieten (nicht von Menschenhand geschaffene Bilder) thematisiert wird. Der Fokus liegt auf der allmählichen Akzeptanz und der anschließenden intensiven Debatte um die Zulässigkeit und den Stellenwert von Bildern im christlichen Kontext.
Schlüsselwörter
Zweites Konzil von Nizäa (787), Bilderstreit, Ikonenverehrung, Byzantinisches Reich, Kirchengeschichte, Gottesbild, Christliche Kunst, Konzilsbeschluss, theologische Debatte, frühes Christentum.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Das Zweite Konzil von Nizäa (787) und der Bilderstreit
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht den Beschluss des zweiten Konzils von Nizäa (787) und dessen Folgen für den byzantinischen Bilderstreit. Im Fokus steht die Einordnung des Konzilsbeschlusses in seinen historischen Kontext und die Darstellung seiner Konsequenzen für die weitere Entwicklung des Christentums.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Situation des Christentums und den Umgang mit Bildern vor dem Konzil von 787, den Ablauf und Beschluss des Konzils, die unmittelbaren und langfristigen Folgen des Konzilsbeschlusses auf den Bilderstreit, die Rolle theologischer Argumente im Bilderstreit und den Einfluss des Konzils auf die spätere Entwicklung der christlichen Ikonographie.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit besteht aus sechs Kapiteln: Einleitung, Das Christentum und die Bilder vor dem Konzil 787, Das zweite Konzil von Nizäa, Der Konzilbeschluss, Folgen für den Bilderstreit und Fazit.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in das Thema ein, benennt die Forschungsfrage nach den Konsequenzen des Konzils, skizziert die methodische Vorgehensweise (chronologische Darstellung, Fokus auf den geschichtlichen Aspekt, Verwendung ausgewählter Quellen, insbesondere von Gervais Dumeige), hebt die Bedeutung der bildlichen Darstellung Gottes hervor und stellt die zentrale Forschungsfrage dar.
Worüber handelt Kapitel 2 ("Das Christentum und die Bilder vor dem Konzil 787")?
Dieses Kapitel beleuchtet die Haltung des frühen Christentums gegenüber religiösen Bildern. Es wird die anfängliche Ablehnung von Bildern aufgrund des jüdischen Ursprungs und der Betonung der Schrift hervorgehoben. Die Positionen frühchristlicher Apologeten (Tertullian, Irenäus, Klemens von Alexandrien) werden diskutiert, ebenso die zunehmende Verbreitung christlicher Bildwerke ab dem dritten Jahrhundert und die damit verbundenen theologischen Debatten. Die Entwicklung von der Ablehnung zur Verehrung von Bildern im Kontext der Entstehung des Bilderstreits wird analysiert, inklusive der Rolle von Acheiropoieten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Zentrale Schlüsselwörter sind: Zweites Konzil von Nizäa (787), Bilderstreit, Ikonenverehrung, Byzantinisches Reich, Kirchengeschichte, Gottesbild, Christliche Kunst, Konzilsbeschluss, theologische Debatte, frühes Christentum.
Welche Quellen werden in der Hausarbeit verwendet?
Die Hausarbeit verwendet ausgewählte Quellen, wobei Gervais Dumeige explizit als wichtige Quelle genannt wird. Die Auswahl der Quellen und die Fokussierung auf den geschichtlichen Aspekt werden in der Einleitung begründet.
Was ist das Ziel der Hausarbeit?
Das Ziel der Hausarbeit ist es, die Konsequenzen des zweiten Konzils von Nizäa für die weitere Entwicklung des Christentums aufzuzeigen und den Konzilbeschluss in seinen historischen Kontext einzuordnen.
- Quote paper
- Onno Suntken (Author), 2017, Der Horos des zweiten Konzils von Nizäa 787 und seine Folgen für den Bilderstreit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/537129