Das Thema Gruppenarbeit beschäftigt inzwischen seit mehr als 30 Jahren Betriebs- und Industriesoziologie sowie Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Industriebetrieben. In der Diskussion steht jedoch immer wieder aufs Neue, wo die Grenzen der Gruppenarbeit liegen und welche Widersprüche sich aus ihr ergeben: Denn schließlich werden Argumente der Gewerkschaften und Beschäftigten wie verbesserte Arbeitsbedingungen und mehr Selbstbestimmung den Ansprüchen der Unternehmensführung nach Effizienz- und Produktivitätssteigerung sowie Rentabilitätsansprüchen gegenüber gestellt. Fraglich ist immer wieder, wie sehr sich die beiden verschiedenen Zielsetzungen überhaupt miteinander vereinen lassen und welche Auswirkungen der Versuch einer Aussöhnung zwischen „Arbeit und Kapital“, zwischen Arbeitskraft und Arbeitgeber haben kann. Besonders in der mit Massenproduktion arbeitenden Automobilindustrie wurde das Thema Gruppenarbeit und ihre Grenzen immer wieder erprobt, beurteilt und zweckmäßig eingesetzt. Besonders interessant dabei ist eine zweijährige Studie der SOFI Göttingen in Mercedes Benz-Werken im Jahr 1996, bei der die Ergebnisse große Unterschiede in Akzeptanz und Gestaltungsspielräumen der Gruppenarbeit zeigten. Eine Zusammenfassung dieser Studie wird einige Aufschlüsse über Konsequenzen von Gruppenarbeit geben. Doch auch die geschichtlichen Hintergründe der Forschungen auf dem Gebiet der Arbeitsorganisation sollen hier aufgeführt werden, um die Gründe für die Einführung von Gruppenarbeit verständlich zu machen.
Am Ende werde ich in meinem Fazit meine persönliche Meinung einbringen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung – Das Thema
- Geschichtliche Hintergründe
- Taylorismus und Fordismus
- Elton Mayo und die Wiederentdeckung des Arbeiters als Mensch
- Rationalisierung und Automatisierung
- Humanisierung der Arbeit
- Effizienzsteigerung
- Gegenwart
- Eine Fallstudie: Gruppenarbeit in der Mercedes-Benz AG
- Gründe für die Studie
- Konzept
- Zwischenergebnisse
- Bewertung
- Bilanz
- Ausblick
- Fazit
- Mein Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Widersprüche, die sich aus der Einführung von Gruppenarbeit in Industriebetrieben ergeben. Sie beleuchtet die Spannungen zwischen dem Anspruch der Humanisierung der Arbeit und den ökonomischen Zielen der Unternehmen nach Effizienz- und Produktivitätssteigerung. Im Fokus stehen dabei die Auswirkungen von Gruppenarbeit auf die Arbeitsbedingungen, die Selbstbestimmung der Beschäftigten und die Rentabilität des Unternehmens.
- Entwicklung der Arbeitsorganisation von Taylorismus und Fordismus bis hin zu modernen Ansätzen der Humanisierung der Arbeit
- Analyse der Auswirkungen von Gruppenarbeit auf die Arbeitsbedingungen und die Selbstbestimmung der Beschäftigten
- Bewertung der ökonomischen Effizienz und Rentabilität von Gruppenarbeit
- Untersuchung der Widersprüche zwischen den Zielen der Gewerkschaften und der Unternehmensführung im Kontext der Gruppenarbeit
- Bedeutung der Studie zur Gruppenarbeit in Mercedes-Benz Werken für das Verständnis der aktuellen Debatte
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung – Das Thema: Die Einleitung stellt das Thema Gruppenarbeit und seine Relevanz für die Betrieb- und Industriesoziologie sowie für Arbeitgeber und Arbeitnehmer dar. Sie beleuchtet die Widersprüche zwischen den Zielen der Gewerkschaften und der Unternehmensführung und skizziert die Fragestellung der Arbeit.
- Geschichtliche Hintergründe: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Arbeitsorganisation vom Taylorismus und Fordismus hin zu modernen Ansätzen der Humanisierung der Arbeit. Es werden die ökonomischen Ziele und die sozialen Folgen dieser Entwicklungen dargestellt.
- Eine Fallstudie: Gruppenarbeit in der Mercedes-Benz AG: Dieses Kapitel präsentiert eine Fallstudie zur Gruppenarbeit in den Mercedes-Benz Werken. Es werden die Gründe für die Studie, das Konzept der Gruppenarbeit, die Zwischenergebnisse, die Bewertung und die Bilanz der Studie dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Gruppenarbeit, Arbeitsorganisation, Humanisierung der Arbeit, Taylorismus, Fordismus, Effizienzsteigerung, Rentabilität, Arbeitsbedingungen, Selbstbestimmung, Gewerkschaften, Unternehmensführung, Fallstudie, Mercedes-Benz, SOFI Göttingen.
- Quote paper
- Nicola Schliephake (Author), 2006, Zwischen Humanisierung der Arbeit und neuer Rentabilitätsstrategie - Widersprüche der Gruppenarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53765