Die grundlegende Fragestellung dieser Arbeit lautet, ob die Hegemonietheorie nach Laclau und Mouffe als Analyserahmen für rechtspopulistische Bewegungen wie Pegida hilfreich sein und einen möglichen präventiven und analytischen Beitrag zu zukünftigen rechtspopulistischen Entwicklungen leisten kann? Anhand ihrer Definitionen der Begriffe des Politischen und der Hegemonie soll eine mögliche Erklärung für aktuelle rechtspopulistische Bewegungen erörtert werden.
Ernesto Laclau und Chantal Mouffe veröffentlichten vor 30 Jahren ihr Werk Hegemonie und radikale Demokratie, welches als moderner Klassiker der Sozial- und Politischen Theorie gilt und in dem sie erstmals eine "poststrukturalistische Diskurstheorie als umfassende Gesellschaftstheorie" (Martell 2014) entwerfen. Sie überarbeiten und hüllen das sozialistische Projekt in die Form der radikalen Demokratie. In ihrer Überarbeitung und Radikalisierung von Gramscis Hegemonietheorie reagieren Laclau/Mouffe auf die Ausweitung sozialer Kämpfe, wie sie in den erwähnten Protestbewegungen zum Ausdruck kommen.
Zentraler Gedanke ihrer radikalen und agonistischen Demokratietheorie ist dabei, dass sich politische Konflikte weder neutralisieren noch als Feinde betrachten lassen. Vielmehr lebt Demokratie von Konflikten um die Hegemonie im demokratischen Raum. Chantal Mouffes agonistisches Demokratieverständnis geht darüber hinaus von wechselseitigen Gegner aus, die um die Hegemonie im demokratischen Raum streiten, allerdings nicht als Feinde mit dem Ziel der gegenseitigen Vernichtung. Dieser radikaldemokratische Ansatz wird im Verlauf dieser Arbeit dargestellt und als Analyserahmen für das aktuelle rechtspopulistische Phänomen mit dem Namen "Pegida" verwendet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Populismus und Populistische Bewegungen
- Die Hegemonietheorie nach E. Laclau und C. Mouffe als Gesellschaftstheorie
- Rechtspopulistische Bewegungen, Antagonismus und Hegemonie
- Die Hegemonietheorie als theoretischer Analyserahmen
- Kritik an Laclaus und Mouffes postrukturalistischer Demokratietheorie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Anwendbarkeit der Hegemonietheorie nach Ernesto Laclau und Chantal Mouffe als Analyserahmen für rechtspopulistische Bewegungen, am Beispiel der Pegida Bewegung. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die Hegemonietheorie einen präventiven und analytischen Beitrag zu zukünftigen rechtspopulistischen Entwicklungen leisten kann.
- Die Entwicklung und Charakteristika des Populismus
- Die Rekonstruktion der Hegemonietheorie nach Laclau und Mouffe
- Die Anwendung der Hegemonietheorie auf rechtspopulistische Bewegungen
- Der Einfluss des Politischen, des Diskurses und des Antagonismus auf populistische Bewegungen
- Die Überprüfung der Anwendbarkeit der Hegemonietheorie auf aktuelle soziale und politische Phänomene
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des Populismus und stellt die grundlegenden Merkmale populistischer Bewegungen dar. Der zweite Teil der Arbeit rekonstruiert die Hegemonietheorie von Laclau und Mouffe und skizziert ihre wichtigsten Inhalte. Das dritte Kapitel schließlich exemplifiziert moderne populistische Bewegungen aus der Perspektive der Hegemonietheorie.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe des Populismus, der Hegemonie, des Diskurses, des Antagonismus sowie auf die Analyse rechtspopulistischer Bewegungen, insbesondere der Pegida-Bewegung. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die Hegemonietheorie als theoretischer Analyserahmen für diese Phänomene dienen kann.
- Quote paper
- David Breitwieser Alfaro (Author), 2015, Hegemonie und Populismus. Ernesto Laclaus und Chantal Mouffes radikaldemokratische Theorie als Analyserahmen der Pegida Bewegung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/537892