Die Wissenschaften zeichnen sich durch ihr spezifisch methodisches Vorgehen aus, das ein wissenschaftliches Handeln von einem nicht wissenschaftlichen Handeln deutlich unterscheidet. Dementsprechend entwickelten sich in der sozialwissenschaftlichen Praxis Methoden, die gesellschaftliches Geschehen in seinem Ablauf erklären und verstehen sollten. Aber eine Forschungswissenschaft als ein einheitliches und unbestrittenes System der Erkenntnis gibt es zur Zeit nicht. Vielmehr existieren höchst unterschiedliche Richtungen wie analytischnomologische, hermeneutisch-dialektische oder dialektisch-materialistische Schulen. Dazu ist eine Aussage von T.W.Adorno ganz passend formuliert:
"Die unter dem Namen Soziologie als akademische Disziplin zusammengefaßten Verfahrungsweisen sind mit einander verbunden nur in einem höchst abstrakten Sinn: dadurch, daß sie allesamt in irgendeiner Weise Gesellschaftliches behandeln. Weder aber ist ihr Gegenstand einheitlich noch ihre Methode. Manche gelten der gesellschaftlichen Totalität und ihren Bewegungsgesetzen, andere, in pointiertem Gegensatz dazu, einzelnen sozialen Phänomenen, welche auf einen Begriff der Gesellschaft zu beziehen als spekulativ verfemt wird".
Weitgehend haben sich in der sozialwissenschaftlichen Praxis zwei Richtungen der Sozialforschung entwickelt: die quantitative Forschung, die man üblicherweise mit analytisch-nomologischer Wissenschaft gleichsetzt, und die qualitative Forschung von interpretativem Wissenschaftsparadigma. Die quantitativ-empiriche Forschung bemüht sich im wesentlichen durch eine Fragestellung ein komplexes System von Hypothesen auszuarbeiten, die bei der Überprüfung widerlegt oder bestätigt werden sollen. Die Merkmale dieser Untersuchung sollen möglich quantitativ (numerisch) aufgefaßt und dann statistisch ausgewertet werden. Bei der qualitativ-empirischen Forschung geht es nicht um die Ermittlung von kausalen Zusammenhängen oder des Mittelwertes, sondern eher um die Beschreibung von Weltsicht und Erfahrungen der Handelnden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen der qualitativen und quantitativen Sozialforschung
- Theoretische Grundlagen der qualitativen Methoden
- Theoretische Grundlagen der quantitativen Methoden
- Qualitative versus quantitative Sozialforschung?
- Das Interview
- Interview als soziale Situation
- Besonderheiten der Kommunikation in einer Interviewsituation
- Rollenbeziehungen in einer Interviewsituation
- Fehlerquellen des Interviewers
- Formen der Interviewführung
- Besonderheiten des qualitativen Interviews
- Besonderheiten des quantitativen Interviews
- Interview als soziale Situation
- Auswertung und Vergleichbarkeit der Daten
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, wie sich qualitative und quantitative Interviewmethoden in der Sozialforschung unterscheiden. Dabei geht es vor allem um die Analyse der theoretischen Grundlagen beider Methoden und deren Anwendung in der Praxis.
- Theoretische Grundlagen qualitativer und quantitativer Methoden
- Besonderheiten des qualitativen Interviews
- Besonderheiten des quantitativen Interviews
- Auswertung und Vergleichbarkeit von Daten
- Die Rolle des Interviewers in der Interviewsituation
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Problematik der unterschiedlichen Forschungsmethoden in der Sozialforschung dar und erläutert die beiden Hauptrichtungen der quantitativen und qualitativen Forschung. Dabei wird auch auf die kontroversen Diskussionen über die "richtigen" Methoden eingegangen.
Theoretische Grundlagen der qualitativen und quantitativen Sozialforschung
In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen der qualitativen und quantitativen Methoden beleuchtet. Es werden die unterschiedlichen Ansätze und Perspektiven beider Methoden vorgestellt, sowie die jeweiligen Stärken und Schwächen aufgezeigt.
Das Interview
Dieses Kapitel widmet sich dem Interview als Forschungsinstrument. Es werden die Besonderheiten der Kommunikation in einer Interviewsituation sowie die Rollenbeziehungen zwischen Interviewer und Interviewtem analysiert. Zusätzlich werden Fehlerquellen des Interviewers aufgezeigt.
Formen der Interviewführung
Dieses Kapitel betrachtet die verschiedenen Formen der Interviewführung, insbesondere die Unterschiede zwischen qualitativen und quantitativen Interviews. Es werden die spezifischen Merkmale beider Interviewformen im Detail dargestellt.
Schlüsselwörter
Qualitative Forschung, quantitative Forschung, Interviewmethoden, Interviewsituation, Interviewführung, Datenauswertung, Sozialforschung, Kommunikation, Rollenbeziehungen, Fehlerquellen, Interpretative Sozialwissenschaft, Symbolischer Interaktionismus.
- Arbeit zitieren
- Maritana Larbi (Autor:in), 2005, Qualitatives und quantitatives Interview in der Sozialforschung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53814