Von einem "Canossagang", oder einem "Weg nach Canossa", den irgendjemand antreten muss, hört man auch heute immer wieder. Diese Sätze stehen für einen demütigenden Gang, der angetreten werden muss, um Recht einzuräumen. Er erinnert an den Bußgang Königs Heinrich IV. auf die Burg von Canossa Ende Januar 1077. Dort musste er Papst Gregor VII Buße leisten. In dieser Arbeit werden die zwei bekanntesten Quellen über die Vorgänge auf der Burg von Canossa dargestellt und analysiert.
Zum einen wird der Brief Gregors an die deutschen Fürsten genauer unter die Lupe genommen, und zum anderen wird ein Blick auf den Bericht des Geschichtsschreibers Lampert von Hersfeld geworfen. Es soll klar gemacht werden, mit welcher Intention die Quellen durch ihre Verfasser gestaltet werden. Beide Quellen sollen nicht nur die Geschehnisse auf der Burg darstellen, sondern gleichzeitig eine Nachricht an die Leser vermitteln. Diese werden in den Kapiteln zwei und drei jeweils aufgezeigt und analysiert. Außerdem wird gezeigt, warum man den Annalen Lamperts nicht allzu viel Glauben schenken sollte. Im vierten Kapitel werden die beiden Quellen miteinander verglichen. Dort werden vor allen Dingen Unterschiede und hinzuerfundene Sachen Lamperts aufgezeigt und verdeutlicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Brief von Papst Gregor VII.
- Die Annalen Lamperts von Hersfeld
- Vergleich der Quellen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Darstellung und dem Vergleich der zeitgenössischen Quellen Gregors VII. und Lamperts von Hersfeld zum Canossagang. Ziel ist es, die Intentionen der Verfasser in der Gestaltung ihrer Quellen aufzuzeigen und die Unterschiede in den Darstellungen zu analysieren.
- Der Canossagang als Symbol der Demut und der Macht des Papstes
- Die Motive Gregors VII. und Heinrichs IV. bei dem Treffen in Canossa
- Die Rolle der Quellen als Mittel zur Einflussnahme auf die Leser
- Der Vergleich der Darstellungen Gregors und Lamperts und die Herausarbeitung von Widersprüchen und Hinzufügungen
- Die Bedeutung des Canossagangs für die Geschichte des Investiturstreits
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit führt in das Thema des Canossagangs ein und erläutert die historischen Hintergründe sowie die Bedeutung der beiden Quellen Gregors VII. und Lamperts von Hersfeld. Die Kapitelstruktur und das Vorgehen der Analyse werden vorgestellt.
- Brief von Papst Gregor VII.: Dieses Kapitel analysiert den Brief Gregors VII. an die deutschen Fürsten, der die Ereignisse in Canossa aus der Perspektive des Papstes schildert. Dabei werden die Intentionen Gregors im Hinblick auf seine Rechtfertigung und Einflussnahme auf die Fürsten beleuchtet.
- Die Annalen Lamperts von Hersfeld: Der Bericht des Geschichtsschreibers Lampert von Hersfeld über den Canossagang wird im Detail untersucht. Es werden die Besonderheiten seiner Darstellung, die möglichen Gründe für die Abweichungen von Gregors Bericht und die Intention Lamperts beleuchtet.
Schlüsselwörter
Canossagang, Investiturstreit, Papst Gregor VII., König Heinrich IV., Lampert von Hersfeld, Quellenvergleich, Geschichtsdarstellung, Intention, Einflussnahme, Macht, Demut, Kirche, Reich, Fürsten, Bischöfe.
- Arbeit zitieren
- Julian Bente (Autor:in), 2019, Der Canossagang. Darstellung und Vergleich der zeitgenössischen Quellen Gregors VII. und Lamperts von Hersfeld, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538159