Das Lebensmotto von Karl Marx lautete bekanntlich: „An allem ist zu zweifeln!“ In der Geschichte des menschlichen Denkens hat der Zweifel an angeblich auf der flachen Hand liegenden Tatsachen wie die, dass die Erde eine Scheibe sei und die, dass diese Erdscheibe nach Augenvermerk größer sein muss als die Sonnenscheibe, eine erhebliche Rolle gespielt. Zu einer Art Schlüsselkategorie wurde der Zweifel im Denken des Philosophen Descartes, das aus ihm zwei über ihm erhabene klare Gewissheiten zum Resultat hatte: cogito ergo sum. Ich denke, also bin ich! In dieser ‚Formel‘ spiegelte sich das Emanzipationsbestreben der aufsteigenden Bourgeoisie in dem Vorhaben der Verdrängung des religiösen Glaubens durch die weltliche Ratio ideologisch wider. Obwohl Descartes in seiner Dissertation noch zwei Gottesbeweise untergebracht hatte, durchschauten die Philosophieprofessoren an der Sorbonne den Paradigmenwechsel und lehnten sie ab. Eine der fundamentalsten Schriften der Weltphilosophie war von der wichtigsten philosophischen Fakultät der damaligen Zeit abgewiesen worden. In dieser Philosophie kommen zwei Hauptsäulen des bürgerlichen Klassenbewusstseins zum Tragen: Egoismus in der Praxis des Werktaglebens und Idealismus im Himmel der Sonntagstheorie. Sie spiegelte bis zum Ausbruch der technisch-industriellen Revolution, die uns laut Friedrich Engels in die Lage versetzt, die Produktion ins Unendliche zu vermehren, die Wirklichkeit richtig wider, man denke an den bornierten Schollenegoismus der französischen Parzellenbauern als sozial fassbares Resultat der französischen Revolution und an die Philosophie Hegels, der in seiner Jugend ein Befürworter der Revolution war, als feudal-aristokratische Reaktion gegen diese.
Inhaltsverzeichnis
- Das Lebensmotto von Karl Marx
- Egoismus in der Praxis des Werktaglebens und Idealismus im Himmel der Sonntagstheorie
- Die technisch-industrielle Revolution
- Die französische Revolution
- Hegel und die entscheidende Phase der Weltgeschichte
- Die Perestroika
- Die Rolle des Staates
- Die moderne Wirtschaft und das Proletariat
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Bedeutung von Friedrich Engels' Werk im Kontext der globalen Geschichte. Er beleuchtet die entscheidende Rolle der technisch-industriellen Revolution für die Entstehung des Proletariats und die daraus resultierende Notwendigkeit eines sozialistischen Wandels.
- Die Rolle des Zweifels im philosophischen Denken
- Die Auswirkungen der technisch-industriellen Revolution auf die Gesellschaft
- Die Entwicklung des Klassenbewusstseins im Kontext der historischen Ereignisse
- Die Bedeutung von Kollektivität und Materialismus/Atheismus im Kontext des sozialistischen Gedankenguts
- Die historische und aktuelle Bedeutung von Friedrich Engels' Werk
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel untersucht die Bedeutung des Zweifels im philosophischen Denken von Descartes und setzt ihn in Beziehung zu den Ideen von Karl Marx. Es wird argumentiert, dass der Zweifel eine Schlüsselfunktion im Prozess der Emanzipation spielt.
- Kapitel zwei befasst sich mit der Entstehung und den Auswirkungen der technisch-industriellen Revolution. Es wird gezeigt, wie diese Revolution die gesellschaftlichen Strukturen grundlegend veränderte und zur Herausbildung des Proletariats führte.
- Kapitel drei beleuchtet die französische Revolution als ein entscheidendes Ereignis in der Geschichte der Menschheit. Die Revolution wird als eine politische Reaktion auf die sozialen und wirtschaftlichen Umbrüche der technisch-industriellen Revolution betrachtet.
- Kapitel vier befasst sich mit der Rolle von Hegel im Kontext der historischen Entwicklung. Es wird die Bedeutung seines Gedankenguts für das Verständnis der Weltgeschichte hervorgehoben.
- Kapitel fünf untersucht die Perestroika als ein aktuelles Ereignis, das die Bedeutung der historischen Entwicklung für die Gegenwart unterstreicht.
- Kapitel sechs analysiert die Rolle des Staates in der Gesellschaft. Es wird argumentiert, dass der Staat nicht die Grundlage der bürgerlichen Gesellschaft bildet, sondern vielmehr von ihr hervorgebracht wird.
- Kapitel sieben befasst sich mit der modernen Wirtschaft und ihrer Bedeutung für die Entstehung des Proletariats. Es wird gezeigt, wie die moderne Wirtschaft das Proletariat nicht nur erzeugt, sondern auch organisiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Textes sind die technisch-industrielle Revolution, das Proletariat, Klassenbewusstsein, Kollektivität, Materialismus/Atheismus, die französische Revolution, Hegel, die Perestroika und die Rolle des Staates in der Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Magister artium Heinz Ahlreip (Autor:in), 2020, Friedrich Engels: Das Proletariat wird sich selbst befreien. Ein Beitrag zum Friedrich-Engels-Jahr 2020, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538490