Die folgende Arbeit untersucht das Phänomen des sensus infinitus im Passagenwerk von Walter Benjamin. Genauer will diese Arbeit, ausgehend von einem literarisch-analysierenden Ansatz, hervorheben, dass Benjamin die Wissenschaft sucht, um das Zwischenmenschliche näher in den Vordergrund zu rücken.
Das Passagenwerk von Walter Benjamin scheint keine empirische (Literatur-) Wissenschaft zu betreiben, dafür ist es zu sehr ein sammelndes Werk. Vielmehr gleicht es der Arbeit eines Ethnologen. Auch scheint es sich nicht in einem bestimmten Kanon einzugliedern zu wollen, da es mehrere Textsorten aufweist. Benjamins Methode ist vielschichtig. Das Zwischenmenschliche scheint bei ihm mehr als bloße Notwendigkeit des menschlichen Daseins zu sein. Es scheint auch als beschreibt und bewohnt Benjamin seinen eigenen Traum, dessen Funktion und Sinn er damit herauszufinden versucht der Literatur einen möglicherweise höheren Stellenwert als die Moral (Philosophie) einzuräumen. Dies soll im Folgenden untersucht werden im Hinblick auf die Funktion der Passagen im Traum.
Inhaltsverzeichnis
- Passage als „,l'interaction interpersonelle” am Beispiel des Flanuers Walter Benjamin in Paris.
- Das Passagenwerk als Reklame für die Pariser Passagen.
- Die Pariser Passagen als "Passage de la Vie".
- Der Flaneur und die "leise Allwissenheit".
- Die Passage als Analogie zur Barockkirche.
- Der Flaneur und der Tauschwert.
- Paris als sensus infitus und die fehlende Rätselseite des menschlichen Innenlebens.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text setzt sich zum Ziel, die Rolle des Zwischenmenschlichen im Werk Walter Benjamins zu beleuchten, insbesondere im Kontext der Pariser Passagen. Er untersucht, wie Benjamin die Wissenschaft nutzt, um das Zwischenmenschliche in den Vordergrund zu rücken und wie er durch seine Beschreibungen der Passagen seinen eigenen Traum reflektiert.
- Der Flaneur als Vermittler zwischen Müßiggang und gezeichneten Vorurteilen.
- Die Passagen als Orte der zwischenmenschlichen Begegnung und Kommunikation.
- Die Bedeutung des Tauschwerts und die Rolle des Flaneurs als "Beobachter des Marktes".
- Der Traum als Motor der Horizonterweiterung und der Suche nach dem sensus infitus.
- Die "leise Allwissenheit" des Flaneurs und die Verbindung zur antiken Philosophie.
Zusammenfassung der Kapitel
- Der Text beginnt mit einer Einführung in die Thematik des Zwischenmenschlichen im Werk von Walter Benjamin und stellt die Passagen als Orte der „l'interaction interpersonelle“ vor. Er beleuchtet die Rolle des Flaneurs als Beobachter und Gestalter der Passagen und zeigt, wie diese durch die „Dekonstruktion“ des Raum-Zeit-Gebildes eine besondere Bedeutung erlangen.
- Im zweiten Teil wird die Analogie zwischen den Passagen und der Barockkirche erläutert. Die Kirche als ein weiterer Ort der zwischenmenschlichen Begegnung und die „Heiligenstätte“ der Passagen werden miteinander in Beziehung gesetzt.
- Im dritten Teil geht der Text auf den Tauschwert und die Rolle des Flaneurs als „Beobachter des Marktes“ ein. Die „Einfühlung in den Tauschwert selbst“ wird als eine Form der zwischenmenschlichen Kommunikation betrachtet.
- Der vierte Teil beschäftigt sich mit dem Traum als einer Möglichkeit, die Horizonterweiterung und die Suche nach dem sensus infitus zu ermöglichen. Paris wird als die Stadt der Bewegung und als „reading room“ betrachtet, in der der Traum zum Paradigmenwechsel führt.
Schlüsselwörter
Der Text beschäftigt sich mit den Themen des Zwischenmenschlichen, des Flaneurs, der Pariser Passagen, des Tauschwerts, des Traums und der „leise Allwissenheit“. Er betrachtet die Passagen als Orte der Begegnung und Kommunikation, die eine besondere Form der „l'interaction interpersonelle“ ermöglichen. Der Flaneur als Beobachter und Gestalter dieser Räume wird als eine Schlüsselfigur für das Verständnis von Benjamins Werk betrachtet. Darüber hinaus spielt der Traum eine zentrale Rolle, der als Motor für die Horizonterweiterung und die Suche nach dem sensus infitus dient.
- Quote paper
- Sarah Dietrich (Author), 2018, Passage als Interaktion. Zwischenmenschliche Sehnsucht nach sensus infinitus bei Walter Benjamin, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538507