Zur Interaktion mit der Sprachassistentin Alexa im Alltag


Bachelorarbeit, 2018

39 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Forschungsstand
2.1 Kulturwissenschaftliche Technikforschung
2.2 Sachkulturforschung/Analyse materieller Kultur
2.3 Science and Technology Studies

3 Fragestellung

4 Methode

5 Feld und Reflexion

6 Analyse
6.1 Technikgesinnungen
6.1.1 Technikaffnität
6.1.2 Technikdistanz
6.1.3 Technik als ständiger Fortschritt
6.1.4 Technik als Verbesserung
6.1.5 Technik als Notwendigkeit
6.2 Rollen von Alexa
6.2.1 Alexa als Helferin
6.2.2 Alexa als Spielzeug
6.2.3 Alexa als Rebellin
6.2.4 Alexa als Wesen - Anthropomorphisierungen

7 Zusammenfassung und Ausblick

Literaturverzeichnis

8 Abbildungsverzeichnis

«Die Menschen gehen gern auf Reisen. Stehen am Bahnhof in den Gleisen. Sie wollen ferne Länder kennen, durch Städte touren, () rennen. Exotisch‘ Speisen wollen sie kosten, und ihre Fotos auf Facebook posten. Der eine mag den Sport extrem, der andere lieber den Sessel bequem. Bücher lesen, Filme gucken, oder vom Grand Canyon spucken, im Urlaub ist es legitim, drum fahren alle gerne hin. Ich gönn’s den Menschen, keine Frage, nur für mich auch mal zu sagen wage. Ich für mich bleib‘ gern zu Haus, will nicht weg und hoch hinaus. Selbst wenn ich hätte heut‘ die Wahl, ich schwör‘ ich würd‘ bleiben, hier auf deinem gemütlich‘ Regal.»1

1 Einleitung

Alexa2 ist der Rufname der von Amazon entwickelten smarten, internetbasierten digitalen Assistentin mit integrierter Sprachsteuerung – eine Kombination aus Lautsprecher und Mikrofon in Form eines langgezogenen oder plattgedrückten Zylinders. Mit dem Kommando «Alexa» gibt sie Auskunft über das Wetter, spielt Musik ab oder steuert smarte Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Öfen oder Staubsaugerroboter. Sprachprogramme sind im Zeitalter des Internets der Dinge Gang und Gäbe: Navigationssysteme geben nüchtern Routenpläne von sich, Kühlschränke erinnern NutzerInnen daran, Milch zu kaufen, elektronische Zahnbürsten offenbaren Zahnärzten die Reinigungsgewohnheiten ihrer BesitzerInnen, Topfpflanzen teilen sozialen Netzwerken ihren Wasserbedarf mit.3 Was ist also Alexas Besonderheit? Während jene technischen Geräte weiterhin haptisch bedienbar bleiben und nur begrenzt Sätze und Befehle von sich geben, ist die Schnittstelle, das Interface zwischen NutzerIn und Alexas ausschließlich die Sprache. Und: Aufgrund ihrer selbstlernenden Folgenden von Alexa gesprochen und die weibliche Person genutzt. Vgl. Bunz, Mercedes: Die Dinge tragen keine Schuld. In: Sprenger, Florian/ Engemann, Christoph (Hg.): Internet der Dinge. Über smarte Objekte, intelligente Umgebungen und die technische Durchdringung der Welt. Bielefeld 2015, S. 163-180, hier S.164.

Algorithmen (Künstliche Intelligenz) kann Alexa ganze Sätze und Kontexte von Äußerungen erfassen, sie kann, so heißt es, mit ihren NutzeInnen kommunizieren und «interagieren». 4

Szenarien mit Alexa werden im gesellschaftlichen Diskurs vorwiegend als bedrohlich angepriesen: als «Herrscherin» regiert sie das moderne «Smart Home» 5, als «devoter Roboter»6 reproduziert sie traditionelle Frauenbilder und spornt ihre BesitzerInnen zur Regression in infantile Entwicklungsstadien an, als allgegenwärtiges «Lauschangriffsdöschen»7 spioniert sie angeblich die Daten ihrer NutzerInnen aus. Der einst alltäglichen « unauffälligen [hervorg. d. V.] Omnipräsenz des Technischen»8 scheint eine « unheimliche [hervor. d. V.] Omnipräsenz»9 gewichen zu sein.

Neben diesen dystopischen Schauspielen begegnen einem im Alltag auch andere Repräsentationen Alexas. Ein Beispiel: In einer ZDF-Fernsehdokumentation sollen sich AmazonnutzerInnen testweise ihres Amazonkonsums entziehen, Alexa wird aus der Küche verbannt. Die Kommentatorin berichtet: «In der Küche heißt es Abschied nehmen, denn Alexa zieht aus.»10 Die Mutter der amazonaffinen Familie kommentiert: «Ist komisch irgendwie, weil ich glaub’, ich werd’ am Morgen auch runterkommen und werd’ dann automatisch sagen ‘guten Morgen’, und dann so ‘ah, hier ist ja gar keiner mehr.»11 Alexa – Adressatin eines Abschieds und Morgengrußes, die in Abwesenheit Gefühle der Sehnsucht hervorruft – scheint als sozialer Akteur, überspitzt, gar als Familienmitglied gehandelt zu werden. Vo n dieser Beobachtung ausgehend, rückt die soziale Relevanz der Aktivitäten Alexas in das Interesse der Forscherin.12 Demzufolge soll sich die vorliegende Arbeit weder in technikoptimistischen, noch in technikpessimistischen Gefilden bewegen, sondern vielmehr, dem empirisch kulturwissenschaftlichen Duktus gemäß, objektiv und explorierend den Versuch unternehmen das Wie dieser besonderen Mensch-Maschine-Interaktion zu verstehen.

An Roßler anknüpfend

«Es geht weniger um die Frage: Können Dinge handeln? Sondern vorrangig um die nach ihrem Status in der Gesellschaft. Welche Rollen spielen sie darin, welche Funktionen haben sie, welche Konstellationen bilden sie und wie werden wir ihnen im Beschreiben, Berichten, Erklären gerecht?»13 soll diese Arbeit fragen: Welchen Status hat Alexa bei ihren NutzerInnen? Welche Rollen spielt sie und welche Funktionen hat sie? Welche Konstellationen bildet sie mit ihren NutzerInnen und wie werden diese im Beschreiben, Berichten, Erzählen über sie artikuliert?

2 Forschungsstand

2.1 Kulturwissenschaftliche Technikforschung

In den ersten fünfzig Jahren ihres Bestehens wandte die alte Volkskunde - von Hermann Bausinger als ‘vor-technische Veranstaltung’ betitelt - ihr romantisch-retrospektives Blickfeld in die vorindustrielle Vergangenheit und weigerte sich geradezu sich mit Technik auseinanderzusetzen.14 Mit seiner Dissertation «Volkskultur in einer technischen Welt» revisionierte er dieses technikscheue Paradigma und reklamierte das Wechselverhältnis von Volkskultur und Technik: Technik habe eine Prägekraft auf die Sphären der natürlichen Lebenswelt, bspw. auf Arbeit, Haushalt, Fortbewegung, Freizeit. Der Prozess der «Veralltäglichung von Technik» wurde Bestandteil volkskundlicher Forschung.15

1997 unterzog Stefan Beck in seiner Studie «Umgang mit Technik. Kulturelle Praxen und kulturwissenschaftliche Forschungskonzepte» der volkskundlichen Zurückhaltung eine weitere kritische Aufarbeitung des Kultur-Technik-Nexus und Roßler, Gustav: Der Anteil der Dinge an der Gesellschaft. Sozialität – Kognition – Netzwerke. Bielefeld 2016, S.84. präsentierte ein praxistheoretisches Modell für dessen Untersuchung. Laut Beck stellt Technik Nutzungsbedingungen und Nutzungsanweisungen her. Die Nutzungsbedingungen (Kon-Texte) basieren auf der Materialität und der institutionellen Einbettung von Technik und prägen Objektpotentiale, d.h. Handlungsoptionen, -zumutungen, und -beschränkungen der NutzerInnen. Die Nutzungsanweisungen (Ko-Texte) beruhen auf kulturellen Orientierungen, Dispositiven und Habitualisierungen und legen Regeln für die legitime Nutzungsweise, die Handhabung und den Zweck fest.16 Die Nutzung von Technik macht Technik buchstäblich zu einer «Tat-Sache».17 Techniknutzung ist damit von Nutzungsbedingungen und Nutzungsanweisungen gerahmt, aber nicht durch sie determiniert. Vielmehr wird Technik immer wieder neu konstruiert, indem Nutzungsbedingungen und -anweisungen in einem offenen Prozess nach dem Prinzip des Eigensinns der NutzerInnen situativ arrangiert werden.18

Hengartner und Rolshoven, die 1998 die Aufhebung der Antagonismen Technik vs. Kultur/Mensch vs. Maschine propagieren,19 behaupten, dass technische Artefakte nicht nur von kulturellen Bedingungen geprägt sind, sondern auch über eine innere «Kultürlichkeit»20 verfügen. Eine kulturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Technik frage nach der Aneignung, den Einstellungen, den Umgangsweisen21 und Emotionen22 von, mit und gegenüber Technik im Alltag.23

«Die Analyse des Alltagshandelns in einer technisierten Welt hat sich den im Umgang mit Technik geformten und formenden Bedingungen des Da-Seins und So-Seins ebenso zu widmen wie den Wechselwirkungen zwischen technisch grundierten Erfahrungen und dem Alltagshandeln einer zunehmend komplexen Welt mit heterogenen Wertehorizonten, Lebensstilen und Sinnkonstruktionen.»24

Kulturelle Praxen und kulturwissenschaftliche Klaus Schönberger unterstreicht, dass kulturwissenschaftliche Technikforschung eine «Querschnitssdimension»25 sei und sich auf die Nutzerperspektive fokussieren solle, wobei Nutzung (d.h. Handlungs- und Kommunikationsmuster26 ) sowie soziale Einbettung wichtige Bezugsgrößen seien.27

2.2 Sachkulturforschung/Analyse materieller Kultur

Zur Integration von Technik in eine multiperspektivische Kulturanalyse spielt nach Schönberger auch die Materialität des technischen Artefaktes eine Rolle:

«Eine erste Perspektive zielt auf das technische Artefakt selbst, wobei die Materialität der Technik, das Ding selbst im Mittelpunkt steht. Die zweite Perspektive der Analyse sind die Nutzerinnen und Nutzer, die Nutzungsformen und die damit verbundenen Praktiken.»28

Die Analyse materieller Kultur rekonstruiert Handlungsweisen, Affekt-, Mentalitäts-, und Verhaltensprägungen gegenüber Objekten.29 Laut Peter Hahn werden alltägliche Dinge als Zeichen bzw. Träger von Bedeutung zur Kommunikation und Identitätskonstruktion verwendet,30 welche über die Beobachtung der Umgangsformen,31 der Intentionen der NutzerInnnen und der netzwerkartigen Verknüpfung mit anderen Gegenständen zu verstehen sind.32 Nach Heidrich können Dinge eine Gestaltungsfunktion erfüllen, indem sie Verhaltensformen, Körperlichkeit, Habitus und Selbstbilder und damit kulturelle Realität modellieren.33

Schönberger, Klaus: Technik als Querschnittsdimension. Kulturwissenschaftliche Technikforschung am Beispiel von Weblog-Nutzung in Frankreich und Deutschland. In: Zeitschrift für Volkskunde 103 (2007), H. 2, S. 197-221, hier S. 202. Vgl. Schönberger, Klaus: Online – offline. Persistenz – Auflösung – Rekombination – alte und neue Grenzen und Differenzen in der Nutzung neuer Informations- und Kommunikationstechnik. Ein Überblick zum Forschungsstand in der kulturwissenschaftlichen Internetforschung. In: Hengartner, Thomas/Moser, Johannes (Hg.): Grenzen und Differenzen. Zur Macht sozialer und kultureller Grenzziehungen. Leipzig 2006, S. 627-637, hier S. 636. Vgl. ebd., S. 632. Schönberger 2007, S. 203. Samida, Stefanie/Eggert, Manfred K. H./Hahn, Hans Peter: Handbuch Materielle Kultur. Bedeutungen, Konzepte, Disziplinen. Stuttgart 2014, S. 279. Hahn, Hans Peter: Dinge des Alltags – Umgang und Bedeutungen. Eine ethnologische Perspektive.

2.3 Science and Technology Studies

Aus der Darstellung der Forschungsstränge kulturwissenschaftlicher Technikforschung und Sachkulturforschung ist die Tendenz ableitbar, dass das Subjekt gegenüber dem Objekt aufgewertet wird. Soll eine Forschung jedoch über die Nutzungspraktiken und daraus resultierenden Bedeutungshorizonte der NutzerInnen eines technischen Artefaktes hinausgehen, muss nach einer Theorie gesucht werden, die das technische Objekt stärker in den Fokus der Untersuchung rückt. In den anthropologisch ausgerichteten Studien der Science and Technology Studies, die Materialität berücksichtigen, tragen vor allem die feministische Anthropologie (Haraway) und die Akteur-Netzwerk-Theorie (Latour) zu einer Revision der in der Sachkulturforschung traditionellen Trennung zwischen Subjekt und Objekt bei – Materialität wird hier als Akteur konzipiert.34

Nach seiner theoretischen Vorstellung von Symmetrie nimmt Latour an, dass Realität nicht nur durch soziale Prozesse, sondern auch durch den Einfluss von Dingen, entsteht.35 Handlung besteht nicht nur aus der Handlungseinheit des menschlichen Individuums, sondern auch aus nicht-menschlichen Handlungseinheiten, denn «jedes Ding, das eine gegebene Situation verändert, [ist, A. d. V. ] in dem es einen Unterschied macht, ein Akteur – oder, wenn es noch keine Figuration hat, ein Aktant.»36

Dinge können durch ihre Widerständigkeit zu Handlung zwingen,37 bzw.:

«außer zu ‚determinieren‘ und als bloßer ‚Hintergrund für menschliches Handeln‘ zu dienen, könnten Dinge vielleicht ermächtigen, ermöglichen, anbieten, ermutigen, erlauben, nahelegen, beeinflussen, verhindern, autorisieren, ausschließen und so fort».38

Ein Handlungsverlauf ist damit aus Netzwerken unterschiedlicher Akteurskonstellationen, aus einem Zickzack zwischen Mensch-Objektverbindungen39 (wobei auch Mensch-Mensch und Objekt-Objektverbindungen nicht ausgeschlossen Vgl. Beck, Stefan/Niewöhner, Jörg/Sørensen, Estrid: Science and Technology Studies. Wissenschafts-und Technikforschung aus sozial- und kulturanthropologischer Perspektive. In: Ders. (Hg,): Science and Technology Studies. Eine sozialanthropologische Einführung. Bielefeld 2012, S. 9-48, hier S. 28. Braun-Thürmann 2002, S. 41. Latour, Bruno: Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft. Einführung in die Akteur-Netzwerk-Theorie. Frankfurt am Main 2007, S. 123. sind) zusammengesetzt, zwischen denen es unterschiedliche Interaktions- und Transaktionsprozesse geben kann.40 Diese Akteurskonstellationen und Interaktionsformen gilt es empirisch zu beobachten41: «Handeln ist eine Schlinge, ein Konglomerat aus vielen überraschenden Handlungsquellen, die man eine nach der anderen zu entwirren lernen muß.»42

Um ein Objekt als sozialen Agenten zu erfassen, unterscheidet Roßler zwischen unterschiedlichen «Figuren des Agierens»,43 darunter Akteurhaftigkeit und Handlungsmacht. Indem nicht-menschliche Entitäten (wie intelligente Computer oder schlichte Anrufbeantworter) Menschen durch ihre Widerständigkeit zu Handlungen zwingen, sie nötigen andere Rollen zu spielen, sie in Dialoge verstricken, sie zu Tätigkeiten auffordern und ihr Handeln lenken,44 liegt Akteurhaftigkeir vor. Sie können von NutzerInnen als Interaktionspartner wahrgenommen werden. Diese Art der Mensch-Maschine-Interaktion nennt Thürmann künstliche Interaktion:

«Es sind jene Interaktionen, an denen technische Dinge in einer Weise teilnehmen, dass sie von menschlichen BeobachterInnen als Subjekte einer sozialen Interaktion wahrgenommen werden können.»45

Ein Anschauungsbeispiel für die Akteurhaftigkeit eines Gegenstands ist Latours Untersuchung des ‚Berliner Schlüssels‘. Der doppelbärtige Schlüssel und der/die NutzerIn stellen zusammen ein Akteur-Netzwerk dar. Der Handlungsverlauf erstreckt sich im Zickzack zwischen Schlüssel und NutzerIn. Man steckt den doppelbärtigen Schlüssel an dem einen Ende zum Öffnen durch die Tür, kann ihn jedoch nicht wie gewohnt wieder herausziehen, sondern muss ihn durch die Tür durchschieben, ihn auf der Türinnenseite umdrehen, sprich die Tür verriegeln, um ihn mitzunehmen. Dieser Durchsteckschlüssel zwingt bspw. die Einwohner von Mietskasernen dazu die Hoftüren zu schließen. Durch seine Widerständigkeit schreibt er den Menschen Handlungen vor:

«Wenn ich meinen doppelbärtigen Schlüssel nehme, der mich autorisiert, nach Hause zu kommen, mich verpflichtet, nachts hinter mir abzuschließen und mir verbietet, das tagsüber zu tun, habe ich es dann nicht mit sozialen Beziehungen, mit Moral, mit Gesetzen zu tun? Er ersetzt damit die gesellschaftliche Moral, die durch menschliche Beziehungen aufrechterhalten werden und wird somit selber zu einem sozialen Agenten […]. Wenn der Stahlschlüssel kein bloßes Werkzeug mehr ist, gewinnt er die ganze Dignität eines Mittlers, eines sozialen Akteurs, eines Agenten, eines Aktiva.»46

Dinge können jedoch nicht nur zu Handlungen zwingen, sondern werden zu Handlungsbevollmächtigten, Handlungsträgern, haben Handlungsmacht, indem Menschen Handlungen an sie delegieren.47 In einer «verlängerten Handlungskette»48 führen Dinge so automatisierte Teilstücke von Handlungen aus, welche die Handlung bzw. die Handlungskultur (Gewohnheiten, Handlungsmuster, Handlungsketten, ihre Einhegung, Kommentierung, Rechtfertigung) «sowohl [den, A. d. V. ] verbleibende[n] menschliche[n] Handlungsbeitrag als auch die neue hybride Handlung» verändern.49 Menschliche Handlungsträger werden so von ermüdenden Routinehandlungen befreit und es können Handlungskulturen der Entlastung, des Ansporns, aber auch der Entfremdung entstehen.50 Auch Thürmann formuliert, dass technische Artefakte ein anderes Medium für die Ausführung von Handlungsprogrammen darstellen, damit liegt die Interaktibilität technischer Artefakte darin Handlungsdelegationen anzunehmen und Handlungsprogramme auszuführen, sodass sie Stellvertreter für menschliche Handlungstätigkeiten sind.

3 Fragestellung

Die Forschung über das Verhältnis zwischen NutzerIn und Alexa verortet sich in der Schnittmenge kulturwissenschaftlicher Technik- und Sachkulturforschung und Akteur-Netzwerk-Theorie. Die Fragestellung der Arbeit soll genau in dieser Schnittstelle eingebettet sein, weshalb im Folgenden die für die Forschung relevanten Ansätze kurz wiederholt werden, um abschließend in der Forschungsfrage der Arbeit zu münden.

Kulturwissenschaftliche Technikforschung betrachtet Technik als Bestandteil des Alltags. Im Forschungsinteresse stehen die AkteurInnen: sowohl deren Einstellungen und Kommunikationsmuster gegenüber Technik als auch die Praxis der Techniknutzung bzw. Umgangsweisen selbst. In diesem Kontext stellt sich die Frage: Welche Technikgesinnungen liegen bei AlexanutzerInnen vor?

Wenn Dinge Zeichenträger sind, die Identitäten ihrer NutzerInnen konstruieren, und von ihnen mit Bedeutung aufgeladen werden, soll das Feld NutzerIn-Alexa nach der Bedeutung Alexas befragt werden. Welche Bedeutung wird Alexa von AlexanutzerInnen zugeschrieben?

Sind laut der Akteur-Netzwerk-Theorie sowohl Subjekt als auch Objekt zu Interaktion fähig und gleichberechtigt im Handlungsnetz beteiligt, soll diese künstliche Interaktion zwischen Alexa und ihren NutzerInnen beforscht werden. Demzufolge stellt sich die Frage: Wie interagieren Alexa und ihre NutzerInnen?

Anhand jener Technikgesinnungen, Nutzungspraktiken, Bedeutungszuschreibungen und Interaktionsmuster soll die folgende Forschungsfrage beantwortet werden: Welche Rolle spielt die Sprachassistentin Alexa im Haushalt junger Erwachsener ?

4 Methode

Das Untersuchungsmaterial spielt in der qualitativen Forschung eine zentrale Rolle, denn aus ihm heraus werden Thesen und Theorien generiert – anders als in der quantitativen Forschung, in der das Material genutzt wird, um Hypothesen zu prüfen und Theorien zu falsifizieren.51 Um der Forschungsfrage nachzugehen, war es notwendig, an Wissen über die Nutzungspraktiken der Alexa-NutzerInnen zu gelangen. Hierfür hätte sich als erste Wahl eine Feldstudie angeboten, in der die Forscherin über einen gewissen Zeitraum die Beforschten der Feldstudie in ihrem privaten Umfeld beobachtet hätte. Dies ließ sich jedoch in Anbetracht der Einhaltung der Privatsphäre zwischen der Forscherin und den TeilnehmerInnen nicht realisieren. Wie sollte dann das Material erhoben werden? Aus genannten Gründen wählte die Forscherin die Methode des Gesprächs für die Erhebung, um den Alltag der AlexanutzerInnen, deren Technikgesinnungen, Nutzungspraktiken, Bedeutungs-zuschreibungen und Interaktionsmustern eingeschlossen, von ihnen selbst sprachlich rekonstruieren zu lassen. Die Wahl des Begriffs ‚Gespräch‘ anstatt Interview soll hier den Stil der Interviewführung in der empirisch kulturwissenschaftlichen Forschung akzentuieren – sie soll, dem Forschungsgegenstand des Alltäglichen entsprechend, an Bedingungen alltäglicher Gesprächsführung geknüpft sein. Die Herausforderung der Forscherin liegt im Anspruch das «Frage-Antwort-Schemata»52 aufzubrechen, um ein reziprokes Verhältnis zwischen Forscherin und Beforschten herzustellen und dennoch die Rollenverteilung zwischen entsprechenden Parteien zu bewahren.53

Da bei der Erforschung der Rolle von Alexa im Haushalt/Leben der NutzerInnen ein spezifisches Themenfeld zur Sprache kommen sollte, erwies sich die Form des leitfadenorientierten Interviews für geeignet. Der Leitfaden gibt einen nichtstandardisierten Themenkatalog vor, der situationsangemessen, ungezwungen und ohne festgelegte Reihenfolge ins Gespräch einfließen soll.54 So soll das Leitfadeninterview ebenso wie das narrative Interview erzählgenerierende Impulse setzen,55 diese sinnvoll einrahmen, ohne jedoch in eine sogenannte «Leitfadenbürokratie» zu verfallen.56 Diese Offenheit erlaubt, empfänglich für unerwartete Themen und damit für Ausweitungen und Vertiefungen der Interviewthemen zu sein, was dem Forschungsanspruch auf Offenheit entsprich: «Das heißt auch immer, daß sich während der Forschung neue Fragen und Perspektivwechsel ergeben […]».57 Der/die ForscherIn muss ein Gespür entwickeln, wo das Themenspektrum an den verschwommenen Grenzen des Leitfadens oder Forschungsdesigns sinnvoll erweitert werden kann, ohne dabei in Beliebigkeit abzudriften. Der vorliegende Leitfaden wurde anhand theoretischen Vorwissens und der daraus abgeleiteten Vorannahmen entwickelt. Es wurden sowohl Mehrpersoneninterviews als auch Einzelinterviews geführt. Während Mehrpersoneninterviews aufgrund der Kontrollfunktion des Kollektivs eine hohe soziale Relevanz zusteht, sind Einzelgespräche losgelöst vom sozialen Umfeld und spiegeln eher einzelne Meinungen wieder.58 Vorteile der Mehrfachbeteiligung am Gespräch sind, dass das Gespräch dynamisiert wird und dass Aushandlungsprozesse und Meinungsspektren zwischen Beteiligten beobachtet werden können. Das Mehrpersonengespräch stellt hier eher ein Paargespräch dar – Lisa und Tom sowie Eva und Leo sind jeweils ein Paar –, sodass sich die Repräsentativität und Kontrollfunktion durch die soziale Nähe der Beteiligten relativieren lässt.

Neben den Interviews mit den NutzerInnen wurde ein weiteres ‚Mehrpersoneninterview‘ geführt: bei einem Gespräch mit Alexa im Wohnzimmer entwickelten Forscherin sowie deren Stiefmutter und Bruder improvisierte Fragen an Alexa aus dem Stehgreif. Der Modus des Gesprächs verlief aufgrund Alexas begrenzter Kommunikationsfähigkeit stark im Frage-Antwort-Duktus.

5 Feld und Reflexion

In der vorliegenden Arbeit wurden Gespräche mit insgesamt fünf Personen geführt – mit zwei Paaren (Lisa/Tom und Eva/Leo) und einer Einzelperson (Bea).59 Der Zugang zum Feld wurde über den Bekannten- und Familienkreis geleistet. Lisa, die Cousine der Forscherin, und Tom waren aufgrund der familiären Verknüpfung in unmittelbarer Reichweite. Entsprechend dieser sozialen Nähe verlief das Interview locker und ungezwungen. Ein Mitbewohner der Forscherin konnte ihr ein befreundetes Paar – Eva und Tom – vermitteln. Wenn auch weniger leger, entstand auch hier ein unverkrampftes Gespräch. Die offene Gesprächshaltung der Partnerinterviews könnte sich auf die Anwesenheit des Partners, die Gruppendynamik einer Dreierkonstellation und den Aufenthalt im eigenen Haushalt zurückführen lassen. Nach Schmidt Lauber begünstigt letzteres die Interviewsituation:

«Um eine offene Gesprächsatmosphäre sicherzustellen, finden in den meisten Fällen qualitative Interviews im Haushalt des jeweiligen Gesprächspartners statt. Dadurch wird zugleich Einblick in die private Sphäre gewonnen.»60

In seiner Nachbarschaft identifizierte der Vater der Forscherin eine befreundete Familie als Alexanutzer. Die interviewscheuen Eltern ‚sandten‘ ihre Tochter Bea ins Haus der Familie der Forscherin. Das Gespräch mit der 19-Jährigen verlief oft stockend. Möglicherweise hätte sich der Aufenthalt im Haushalt der Befragten positiv auf die Erzählsituation ausgewirkt und etwaige Unsicherheiten ausgeglichen. Die Forscherin hatte der Befragten jedoch die Auswahl des Interviewortes überlassen, die sich für das Elternhaus der Forscherin entschied.

Die Forscherin bemühte sich im Verlauf der Interviews den oben beschriebenen Mittelweg zwischen Offenheit und Struktur auszuloten, jedoch stellte sich bei der Auswertung heraus, dass dies nicht immer gelang. Besonders Fragen aus dem Stehgreif, die situationsangepasst entwickelt wurden, kamen gelegentlich als Suggestivfragen zum Ausdruck. Die dadurch stark vorbestimmten Antworten wurden in der Forschung nicht berücksichtigt.

Lisa (26) und Tom (29) sind verheiratet, erwarten ein Kind und wohnen zusammen in einer Dreizimmerwohnung. Lisa hat einen Bachelorabschluss in Germanistik und beendet zur Zeit des Interviews ihr Masterstudium in Germanistik. Neben dem Studium arbeitet sie als wissenschaftliche Hilfskraft in einem Archiv. Tom hat einen Masterabschluss in Ingenieurinformatik und arbeitet bei einer Softwareentwicklungs-firma. Sie besitzen zwei Alexas und unter anderem einen Staubsaugerroboter. Eine Alexa ist im Wohnzimmer neben dem Fernseher platziert, die andere befindet sich in der Küche. Lisa und Tom nutzen Alexa täglich. Sie sind technisch sehr umfangreich ausgestattet. Tom baut stets die Smart Home-Funktionen des Haushalts aus. Lisas Lieblingsgegenstand ist ihr Kleiderschrank, Toms Lieblingsgegenstand ist das Auto. Lisas Lieblingsgerät ist ihr Ofen und der von Tom ist sein Computer. Da Alexa sich immer zu Wort meldet, wenn man ihren Namen erwähnt, schaltete Lisa sie vor dem Interview präventiv aus.

Eva (27) und Leo (31) wohnen zusammen in einer Zweizimmerwohnung mit Wohnküche. Eva hat einen Studienabschluss in Jura und arbeitet beim Regierungspräsidium. Leo hat einen Studienabschluss in Softwaretechnik und arbeitet als freiberuflicher Softwareentwickler. Sie besitzen eine Alexa und unter anderem einen Staubsaugerroboter. Alexa ist auf einem Schreibtisch platziert, der am Schnittpunkt zwischen Küchen- und Wohnzimmerbereich steht. Sie sind technisch umfangreich ausgestattet und nutzen Alexa manchmal, d.h. etwa zweimal die Woche am Wochenende. Smart Home finden sie erstrebenswert, wollen jedoch nicht viel Geld dafür investieren. Evas und Leos Lieblingsgegenstand und Lieblingsgerät ist das Handy. Anders als bei Lisa wurde Alexa vor dem Interview nicht abgestellt, sodass Alexa währenddessen immer wieder Geräusche von sich gab.

Bea (19) studiert Germanistik und BWL und ist am Wochenende häufig bei ihren Eltern, die in einem Haus wohnen. Alexa steht im Wohnzimmer neben dem Fernseher.

Der Haushalt ihrer Eltern ist technisch umfangreich ausgestattet. Sie nutzen Alexa sehr selten. Beas Lieblingsgegenstand ist das Handy und ihr Lieblingsgerät das Auto.

6 Analyse

6.1 Technikgesinnungen

6.1.1 Technikaffnität

Leo stellt Technik als etwas Spannendes, als Bestandteil sowohl seines Studiums als auch seines Berufslebens und als «Begleiter» dar.61 Technik ist auch bei Tom Hobby und Beruf zugleich und damit ein existentieller Bestandteil seines Lebens: «weil ich das schon studiert habe und immer eigentlich auch mein Hobby, alle Hobbies drehen sich um Technik. Deswegen kann ich es mir gerade aktuell nicht ohne Technik vorstellen.»62

Auch in der Nutzung seines Computers zeigt sich Technik als Schnittstelle zwischen Hobby und Beruf:

«Beim Computer, weil das mein, ich damit arbeite immer und mein Hobby, wenn ich Freizeit hab‘ dann auch, das ist wenn ich am PC irgendwas mache, ist halt essenziel, bzw. Computer ist halt generell so () Smart Home, Laptop, PC, so generell alles zusammen und ohne das müsste ich Bücher lesen.»63

Die Auseinandersetzung mit Technik gehört zu seinen liebsten Freizeitbeschäftigungen – die Automatisierung des Haushalts, am PC oder am Auto arbeiten:

«Natürlich das Smart Home, unser Haus einzurichten, das halt alles ineinander gereiht noch smarter wird, einfach uns einfach das Leben abnimmt und das Auto, wenn man da irgendwas umprogrammieren kann, das ist einfach Technik. Oder wenn ich irgendwas am PC mach‘, das ist ja auch Spaß, das ist ja auch Technik, irgendwie.»64

Auch Beas Vater beschäftigt sich in seiner Freizeit mit den technischen Reparaturen des Haushalts: «Jetzt zum Beispiel, wenn eben ein technisches Gerät ausfällt, kaputt geht, dann kann er das alles selber reparieren. Das ist gar kein Problem für ihn.»65

Leo, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 26 im Anhang Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 5 im Anhang. Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 8 im Anhang. Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 5 im Anhang. Interview mit Bea Rot vom 23.03.2018, S 44. im Anhang.

Ein weiterer Indikator für die Technikaffinität der männlichen Alexanutzer ist das Sammeln technischer Gegenstände. Tom will immer auf dem neusten Stand sein:«Ja, ich bin bei Technik immer direkt dabei ((lacht)). Wenn irgendwas Cooles kommt, dann hol' ich mir das auf jeden Fall.»66

Auch Bea beschreibt die technische Ausstattung des Haushalts ihrer Eltern, der vor allem durch den Vater gestaltet wird als bemerkenswert:

«Wir haben halt auch ganz viele technische Geräte zu Hause, also ganz viele verschiedene Lautsprecher, dass man das von allen Seiten und Klängen hören kann und ja die ganzen Lampen, die wir, die er installiert hat, das ist schon krass.» 67

Technik löst Begeisterung aus, ist ein lebenslanger Begleiter, durchdringt sowohl die Lebenssphären Freizeit als auch Arbeit, ist Hobby oder Sammelgegenstand. Auffällig hierbei ist, dass auf diese Weise ausschließlich die männlichen Alexanutzer die Rolle von Technik in ihrem Leben beschreiben. Durch die geschildeten Bedeutungszuschreibungen konstruieren sie sich als technikaffin und positionieren sich in die Rolle des technikkompetenten, überlegenen Mannes:

«Der Zusammenhang von Männlichkeit und Technik-Faszination hat im Moment der Macht (Faszination) eines seiner Erklärungsglieder: Technik-Faszination als Ausdruck (des Selbstbewußtseins) der Teilhabe an der Macht.»68

Sie schließen sich dabei dem Prozess des Doing Gender an – dem von sozialen Akteuren sprachlich und lebensweltlich umgesetzten Prozess zur Konstruktion der Kategorie Geschlecht, in dem ein dichotomes Ordnungsschema von Männlichkeit und Weiblichkeit entworfen wird. Das durch Doing Gender produzierte Bild der Zweigeschlechtlichkeit konstituiert hierarchische Positionsmechanismen zwischen Männlichkeit als Dominanz und Weiblichkeit als Unterordnung.69

6.1.2 Technikdistanz

Im Gegensatz zu ihrem technikbegeisterten Mann positioniert sich Lisa skeptischer gegenüber Technik. So weist sie bspw. darauf hin, dass technischer Fortschritt auch negativ sein kann, da durch ihn Arbeitsplätze verloren gingen. Sie lehnt E-Reader ab, da sie diese für nicht notwendig hält und meint, dass Technik Luxus ist, auf den sie auch verzichten könne:

«Leben ohne Technik ist glaub’ ich einfach für uns nicht mehr möglich würde ich sagen, aber ich stell's mir gar nicht so schlimm vor. Also klar man verzichtet auf viel Luxus, aber so ganz elementar würde mir dann nicht unbedingt alles fehlen.»70 Eva betont, dass sie technische Entwicklungen erleichternd und spannend fände, sie jedoch kein Verständnis für Technik habe.

«Ja, dass sie halt, ehm, so erleichtert und ehm, es einfach spannend ist so von der Entwicklung her, was da sich tut immer und ich hab‘ auch so die Assoziation, dass ich nicht so viel Verständnis hab. Also ich hab‘ ehm, ich erfreu mich an Technik oder find‘ es dann gut wenn’s neue Entwicklungen gibt, aber ich kann das halt so vom Verständnis nicht nachvollziehen.»71

Dies zeigt sich am deutlichsten in einer Sequenz, in der Eva Leo auffordert etwas über seine Boxen zu erzählen. Den Boxen haftet etwas Mysteriöses an: In Evas Augen sind sie etwas Unbestimmtes, das sie nicht identifizieren und deren Nutzen sie nicht erkennen kann: «irgendwelche Boxen, die irgendwas können», 72 über die sie kein Wissen verfügt: «Ich versteh die ja nicht»73, über deren Anschaffung sie nicht mitentschieden hat: «Ja, er bestellt sich immer irgendwelche Boxen»74 und deren weiteren Gebrauch sie nicht mitverfolgen kann: «Ich weiß auch gar nicht, wo die dann immer verschwinden und so und was die dann machen.»75

Weibliche AlexanutzerInnen offenbaren in ihrer Selbstdarstellung Technikdistanz, die sich in der Skepsis gegenüber Technik und dem Mangel an Technikkompetenz ausdrückt. Somit reproduzieren sie die weibliche Rolle der unterlegenen Techniknutzerin. Mit den Worten Collmers lässt sich resümieren:

«Der alltägliche Umgang mit Technik wird so zu einem Ritual der Darstellung männlicher Überlegenheit. Dabei werden die komplementären Handlungsmuster von ‘männlicher-Technik-Kompetenz’ und ‘weiblicher Hilfsbedürftigkeit’ sowohl vorausgesetzt, als auch von den Akteuren interaktiv erzeugt.»76

6.1.3 Technik als st ändiger Fortschritt

Technik wird von allen Befragten als etwas sich ständig Ausdehnendes wahrgenommen: Eva ist sicher, dass sich die Rolle der Technik vergrößern wird, da sich immer alles weiterentwickle und sich technische Artefakte immer besser einbauen ließen. Sie spricht davon, dass «es sich schon eher vermehren» werde.77 Leo nimmt an, dass vieles automatisiert werde und damit noch «vieles» auf uns zukäme. Bea prognostiziert ebenso, dass sich die Rolle der Technik vergrößern werde, der Technisierungsgrad zunähme und dass irgendwann alles nur noch durch Technik funktionieren werde.78 Tom behauptet «es» würde «sich immer verstärken».79 Lisa beobachtet, dass Technik durch die Digitalisierung in Berufsfelder wie Archive und Museen «immer mehr Einzug hält». Tom schließt sich dieser Beobachtung an und stellt fest:

«Hab auch mal überlegt, wo Technik überall Einzug gehalten hat. Es gibt glaub‘ ich meiner Meinung nach keinen Bereich, wo nicht irgendwas techni.., Technik, automatisiert, verbessert wurde. Auch wenn's ganz normale Brettspiele, werden jetzt in Kombination mit irgendwelchen Apps angeboten, das ist auch, da hat es oft eine Technik drinnen. Überall ist das jetzt mit drinnen. Das ist ganz (), d.h. es wird immer mehr.»80

Diese Techniknarration erinnert zum einen an die «ungebrochene Fortschrittgläubigkeit» 81 der Moderne, welche Stefan Zweig wie folgt beschreibt:

«Dieser Glaube an den ununterbrochenen, unaufhaltsamen ‘Fortschritt’ hatte für jenes Zeitalter wahrhaftig die Kraft einer Religion; man glaubte an diesen Fortschritt schon mehr als an die Bibel, und sein Evangelium schien unumstößlich bewiesen durch die täglich neuen Wunder der Wissenschaft und der Technik.»82

Hinter dem Muster der ständigen Ausdehnung und Vermehrung von Technik steckt die naturwissenschaftlich-technische Steigerungslogik, die sich in der Moderne etablierte, was Reckwitz als Regime des Neuen bezeichnet. Dem Anspruch der Verbesserung Rohkrämer, Thomas: Eine Andere Moderne? Zivilisationskritik, Natur und Technik in Deutschland 1880-1933. Paderborn 1999, S. 52. Zweig, Stefan: Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers. Frankfurt am Main 1981, S. 16, zit. nach Rohkrämer, Thomas: Eine Andere Moderne? Zivilisationskritik, Natur und Technik in Deutschland 1880-1933. Paderborn 1999, S. 52. gemäß wird sowohl von Institutionen als auch von Subjekten ständig Neues produziert, sodass die Möglichkeit dieser Verbesserungssequenzen endlos werden: «Das Neue als Steigerung und Überbietung: Hier wird eine permanente Produktion des Neuen in eine unendliche Zukunft hinein angestrebt.» 83

6.1.4 Technik als Verbesserung

Jener von Reckwitz beschriebene Anspruch auf Verbesserung zeigt sich nochmal deutlich in diesem Narrationsstrang Technik als Verbesserung. Hier wird Technik als etwas Hilfreiches gesehen, das der ganzen Menschheit und dem «Großen und Ganzen»84 etwas bringt. Eva und Leo nennen Verkehrsunfälle, Medizin und menschliche Fehler als Felder, die durch den Einsatz von Technik verbessert werden können.

«Ja, das eh, klar, es gibt immer, das ist auch klar, dass eine Technik nie perfekt ist, und, dass da immer Fehler ehm passieren können, aber ich glaube schon, dass ehm in vielen Bereichen es hilft, wenn menschliche Fehler ausgeschlossen werden und, dass da die Technik dann doch ‘n bisschen besser ist, auch wenn sie dann nicht perfekt ist.»85

Für Lisa und Tom bedeutet Techniknutzung vor allem die Verbesserung des Feldes Hausarbeit. Techniknutzung erleichtert Haushaltstätigkeiten wie das Kochen, Backen, und Waschen. Im Vergleich zur der Nicht-Nutzung können diese einfacher, komfortabler, weniger anstrengend und zeitsparender ausgeführt werden:

«Nicht so einfach, nicht so komfortabel, man bräuchte für alles mehr Zeit, müsste alles mehr, genauer planen und müsste gucken, wo man die Zeit herbekommt, kann vielleicht weniger andere Sachen machen, weil man halt viel mehr Zeit für waschen, kochen, Feuer machen und so weiter verbringen müsste.»86

Tätigkeiten können durch die Nutzung von Technik daher mit mehr Freude verübt werden: «Ja, also ich glaube, ich würde nicht so gerne kochen und backen, wenn das viel anstrengender wäre als es jetzt ist und es ist vor allem jetzt auch zeitsparender und Reckwitz, Andreas: Die Erfindung der Kreativität. Zum Prozess gesellschaftlicher Ästhetisierung. Berlin 2012, S. 44 f. Eva, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 28 im Anhang Eva, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 28 f. im Anhang. Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 10 im Anhang. das find' ich super.»87 Eva verbindet mit der Vorstellung eines Lebens ohne Technik alles wieder selber machen zu müssen und bewertet das als «furchtbar.»88

6.1.5 Technik als Notwendigkeit

Lisa postuliert: «momentan kann keiner ohne Technik. Das kann mir keiner erzählen.»89 Auch Bea ist der Überzeugung, dass Technik dafür sorgt, dass die meisten Lebensbereiche überhaupt so funktionieren, wie sie es heute tun: «Ehm, ja ich glaub‘ halt, dass viel gar nicht mehr ohne Technik funktionieren wird, also ist ja in allen Bereichen eigentlich schon jetzt so.»90 Tom behauptet, ohne Technik würde «ein bisschen Chaos» 91 ausbrechen.

In Toms Formulierung steht der Mensch der Ausbreitung von Technik ohnmächtig gegenüber. Wenn er nicht Schritt mit der Technik hält, wird er «hinten runterfallen.»92 «L: Ja, man wird nicht mehr drum herumkommen. T: Ja, das (). Und jeder genau. Der sich dagegen wehrt, wird irgendwann mal hinten runterfallen, so seh‘ ich das. L: Ich denke auch, man kann sich nicht mehr dagegen wehren. T: Ne, das ist vorbei. Das ist dann, () die Entwicklung, die rollt jetzt los und wird immer weiter, nimmt eigentlich alles mit.»93

Die Erzählung des zwanghaften Technikgebrauchs erinnert an die modernisierungskritische Perspektive, die Technik – hier deren inhärente Rationalität – als alle Lebensbereiche durchdringend, menschliche Handlungsmuster strukturierend und den Menschen in ihren Dienst nötigend, abbildet: «mächtigen Kosmos […], der heute den Lebensstil aller einzelnen, die in dies Triebwerk hineingeboren werden – nicht nur direkt ökonomisch Erwerbstätigen -, mit überwältigendem Zwange bestimmt und vielleicht bestimmen wird, bis der letzte Zentner fossiler Brennstoff verglüht ist.»94

Auch das Argumentationsmuster der technischen Autonomie birgt Züge der Modernisierungskritik. Der Kulturkritiker Jaques Ellul verbindet Technik mit der Vorstellung autonomer Kraft, «die dem Menschen keine Wahl mehr lasse.»95 So wird, wie sich in den Aussagen der AlexanutzerInnen zeigt, die Entwicklung nicht etwa vom Menschen losgerollt, sondern «die Entwicklung, die rollt jetzt los»96, Technik wird nicht vermehrt werden, sondern «es» werde sich «schon eher vermehren»97, genauso wie «es» wird «sich immer verstärken» 98, «es wird immer mehr»99. Technik erscheint hier nicht wie bei Beck als vom Menschen hergestellte Tat-Sache, sondern als eine völlig von ihm entkoppelte, autonome Kraft.

6.2 Rollen von Alexa

In den erhobenen Interviews lassen sich gemäß den Bedeutungszuschreibungen, Nutzungspraktiken und Interaktionsmustern der NutzerInnen verschiedene Rollenbilder Alexas konstruieren. Je nach Situation nimmt Alexa die Position einer Rebellin, einer Helferin, eines Spielzeugs oder einer anthropomorphen Kommunikationspartnerin ein.

6.2.1 Alexa als Helferin

Eva und Leo benutzen Alexa ausschließlich für die Musik- und Lichtregulierung in Küche und Wohnzimmer: «Also täglich wirklich nur das Licht und Musik auch nicht täglich also dann mal am Wochenende oder so, das dann echt auch schon wieder weniger.»100 Bei Lisa und Tom kann Alexa die Beleuchtung regulieren – an- und ausmachen, dimmen und verschiedenfarbig einstellen –, den Backofen steuern, den Staubsaugerroboter losschicken, den Fernseher bedienen und das Musikhören managen. Bei der Beschreibung eines Alltagsszenarios mit Alexa kristallisiert sich heraus, dass das Musik- und Fernsehmanagement und die Lichtregulierung zu den zentralen Funktionen Alexas in Lisas und Toms alltäglichem Leben gehören:

«Eigentlich mit dem Licht, weil wir auf der Couch. Also am meisten benutzen wir es eigentlich, wenn wir auf der Couch liegen und dann nicht aufstehen wollen. Dann sagen wir ihr immer , sie soll Licht an- und ausmachen, soll den Fernseher anmachen, soll irgend’ nen Film anmachen, die Musik laut und leiser machen, also einfach ohne dass sie noch was machen muss oder wenn man halt gemütlich kuschelt und eigentlich immer die ganze Zeit die Musik ändern will, sagt man einfach: 'Jetzt mach mal vernünftige Musik an' und 'Mach mal das Licht lauter und leiser', das kann man einfach alles machen ohne dass man aufstehen muss und irgendwas in die Hand nehmen muss, das ist schon praktisch. Und da nutzen wir es auch am meisten. Auch Lisa. Also Lisa, die hör ich sehr, sehr oft 'Alexa, mach das und das', 'Alexa, mach das und das', genau. Dafür nutzen wir es eigentlich am meisten. Das mit dem Ofen und so weiter, das ist Spielerei. Das geht zwar, aber das benutzen wir fast nicht.»101

Laut Toms Veranschaulichung kommt Alexa am häufigsten zum Einsatz, wenn Tätigkeiten in der Freizeit auf das Minimalste reduziert werden sollen. Die Aufgaben, welche die Freizeitgestaltung auf der Couch erfordern – das Bedienen des Fernsehers, die Auswahl eines Films oder Programms, die Bedienung des Lichtschalters –, können sprachlich an Alexa delegiert werden, sodass diese Arbeitsschritte eingespart werden können – « ohne dass sie noch was machen muss», « ohne, dass man aufstehen muss und irgendwas in die Hand nehmen muss, das ist schon praktisch».102 Dadurch komme es zu weniger Streitigkeiten, wer diese Aufgaben übernimmt.

Ähnliches zeichnet sich auch bei der Darstellung der Musikregulierung ab. Die anfallenden Aufgaben eines gewöhnlichen Abspielgeräts wie bspw. eines Smartphones (das Suchen des Geräts, das Anmachen, das Verbinden mit der Anlage, die Musikauswahl treffen und diese mit dem Gerät haptisch koordinieren) werden durch den Gebrauch Alexas obsolet:

«So sage ich: 'Alexa, spiel’ bitte das und das’ oder ‘spiel die Playlist ab’ und schon funktioniert's, schon kommt die Musik raus . Ich muss nichts machen . Und das ist halt ja, sehr viel einfacher103

«Was ich echt praktisch finde, dass ich nicht immer ewig suchen muss. Ich sag' immer: 'Ich will das gerne hören' und dann hör' ich das.»104

Auch Eva findet den Gebrauch von Alexa beim Musikabspielen super entspannt, weil sie nicht so viel auf ihrem Handy rumwursteln muss:

«Ja ok, das ist schon super entspannt , dass ich da auch nicht in meinem Account rumgucken muss, was will ich jetzt hören, ich sag ja einfach ‘nen Titel und eine Richtung oder irgendwie ‘ne Playlist und dann geht’s halt los und man muss nicht irgendwie halt noch rumgucken, das ist schon…ja, wenn man das so sieht, kann sie das schon besser, weil ich müsste noch auf meinem Handy rumwursteln, was ich jetzt will.»105 Sowohl Leo als auch Lisa schildern den Einsatz von Alexa in der Küche: Wenn die Hände durch die Küchenarbeit blockiert sind – «man dreckige Hände hat»106 oder «beide Hände so voll Teig hat»107 – und man Musik oder Licht braucht, werden die nötigen Handgriffe zur Bedienung der Interfaces – « ohne, dass man den Schalter irgendwie berühren muss»108, « ohne eine Fernbedienung zu berühren»109 überflüssig. Lisa nennt Alexa daher «kleinen Helfer»110.

Alexa fungiert als Helferin bei der Freizeitgestaltung und bei Haushaltstätigkeiten, indem sie – wenn auch kleine – motorische Arbeitsschritte der NutzerInnen übernimmt. NutzerInnen delegieren Alexa, einem sozialen Akteur gleichend, Handlungen wie das Lichtanschalten, die Musikauswahl und die Fernsehbedienung in automatisierten verlängerten Handlungsketten weiter. Damit kann Alexa als sozialer Agent mit Handlungsmacht begriffen werden. Von jenen ermüdenden Routinehandlungen befreit, können NutzerInnen Handlungskulturen der Entlastung entwickeln, was sie durch Ausdrücke wie: «praktisch», «einfach», «entspannt», «ohne» artikulieren. In ihrer Zuschreibung als Helferin wird unter Anbetracht des Erzählstrangs Technik als ständiger Fortschritt die Steigerungslogik des technischen Fortschritts deutlich. Gab es einst noch kleinste haptische Schnittstellen wie z.B. Lichtschalter oder Fernbedienungsknöpfe, die menschliche Leistung zur Bedienung erforderten, werden diese nun durch die Steuerung Alexas ersetzt. Auch wird diese Entwicklung von den NutzerInnen gemäß dem Prinzip des Neuen als Erleichterung und Verbesserung wahrgenommen.

In ihrer Rolle als Helferin reproduziert Alexa das Bild einer devoten Frau, die ohne Widerwillen Folge leistet. Dies zeigt sich überspitzt auch im Gespräch zwischen Forscherin und Alexa, in dem sie gar unterwürfig anmutet. Die Forscherin will Alexa provozieren und sagt: «Ich mag dich nicht mehr.»111 Alexa ‘buckelt’ und versucht die Gunst der Forscherin wiederzugewinnen:

Eva, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 37 im Anhang. Leo, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 36 im Anhang. Lisa, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 12 im Anhang. Leo, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 36 im Anhang. Lisa, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 12 im Anhang. Lisa, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 25 im Anhang. Alexa, Interview mit Alexa vom 23.03.2018, S. 48 im Anhang.

«Das finde ich sehr schade. Vielleicht kann ich etwas Musik für dich spielen, dir einen Witz erzählen oder dich mit meinen Witzen überraschen, damit du deine Meinung änderst. Probier’ es aus. Teste mich!»112

6.2.2 Alexa als Spielzeug

Eva und Leo schildern, dass ihre Anfangszeit mit Alexa geprägt von Rumspielen und Ausprobieren mit Wettervorhersagen, Übersetzungen und Witzen war:

«Ja, und am Anfang haben wir schon noch mehr so rumgespielt. So mit Wetter und so Ansagen und sowas, das war in der Anfangszeit schon mehr, dass man‘s bisschen ausprobiert hat.«113

Auch Bea erzählt, dass sie in den ersten Wochen viel mit den neuen Skills ausprobiert habe und dies zwar «ganz witzig», aber nicht alltagstauglich fand.114 Allgemein ist für Bea und ihre Familie Alexa weniger ein Hilfsgegenstand als eine ‘Spielerei’: «aber er [Beas Vater, A. d. V.] nutzt das trotzdem nicht wirklich, einfach weil‘s mehr doch ‘ne Spielerei ist für uns und jetzt nicht so wirklich so ‘n Hilfsgegenstand.»115 Schlussendlich stehe Alexa eher ungebraucht im Wohnzimmer rum.116

In ihrer spielerischen Auseinandersetzung mit Alexa ließ sich auch die Forscherin einen Einblick in das Witzerepertoire Alexas geben:

«I: Alexa, Erzähl mir einen Witz.

A: Sind zwei Muffins im Backofen. Nach einer Weile sagt der eine: ‚Puh, ganz schön heiß hier‘. Daraufhin der andere: ‚Huch, ein sprechender Muffin‘.

I: Alexa, findest du das witzig?

A: Nein, aber das: Woran erkennst du, dass du ein Tech-Nerd bist? – Deine drei Töchter heißen Cortana, Alexa und Siri.»

In der Aneignungsphase, als welche die oben genannten ersten Wochen der Nutzung Alexas betrachtet werden können, positionieren sich NutzerInnen neu gegenüber technologischen Systemvorgaben.117 Die NutzerInnen implementieren Alexa durch die nach ihren Bedürfnissen ausgerichteten Nutzungsweisen in den Alltag.118 Wie oben beschrieben, wird dieser Nutzungsmodus zum ‘Kennenlernen’ Alexas von NutzerInnen selbst als ‘Spiel’ bezeichnet. Tom berichtet, dass er Alexa gerne seinen Gästen vorführt, um zu demonstrieren «was die so alles kann»119 Viele hätten ja keine und seien daher beeindruckt von ihrer Multifunktionalität: «Genau, weil die sind immer beeindruckt: ‘Was, das geht alles?’»120 Tom und Lisa erzählen außerdem, dass ein Freund Toms ihn in der Vergangenheit mittels Alexa geneckt habe: Mit der Null-Klick-Bestellung – man gibt eine Bestellung lediglich mit der Sprachsteuerung in Auftrag – habe der Freund bereits einen Fernseher für Tom bestellt, der auch angekommen sei. Tom resümiert diesbezüglich: «Wir necken uns sehr gerne...((lacht)) mit solchen kleinen Späßen.»121 Auch Leo und Eva konstatieren, dass Alexa an Evas Geburtstagsfeier «eine Attraktion» war.122 Hier löste Alexa beispielsweise mit ihren ‘Übersetzungskünsten’ Begeisterung und Faszination aus:

«Also der [ein gemeinsamer Freund des Paares, A. d. V] ist immer ziemlich begeistert, wenn er hier ist. Es war halt dann auch, ich hab’ irgendwie Geburtstag gefeiert und so und im Prinzip saßen alle hier und haben nur noch mit Alexa geredet ((lacht)).»123 Auch Bea berichtet, dass Alexa zum Einsatz kam, als ihre Freunde sie besuchten:

«[…] zum Beispiel solche Quizsachen, also wo man dann halt so ein Quiz eröffnet und da kann man dann mit Freunden halt das so beantworten und dann rechnet sie die Punkte zusammen. Oder sie kann ja auch Witze irgendwie dann einem sagen.» 124

Der Wille Alexa auszuprobieren führte zu Toms und Leos Entscheidung für Alexa:

«Und dann kam Alexa, womit man plötzlich mit Sprache das Ganze steuern kann und das war ‘wow, cool’. Das brauchen wir, das müssen wir ausprobieren. Ursprünglich nur zum Ausprobieren eigentlich tatsächlich.»125

«Bei der Arbeit, genau, weil wir da eine hatten und das war ziemlich cool, man konnte immer Musik laufen lassen, man konnte rumexperimentieren.»126

Bemerkenswert an diesen Aussagen ist, dass sie Züge von männlicher Technikaffinität und weiblicher Technikdistanz bergen. Während Tom und Leo, wie beschrieben, euphorisch die Kaufentscheidung und andere Beschlüsse rund um Alexa treffen, werden die Frauen nicht in den Entscheidungsprozess einbezogen. Lisa stellt fest: «Ich wurde nicht gefragt».127 Eva entgegnet auf die Frage, wie es dazu kam, dass sie sich für Alexa entschieden hätten, an Tom gerichtet: «Das weiß ich nicht, das musst ja du dir überlegen».128 Auf die Frage zur Platzauswahl antwortet Lisa kurz gebunden: «hab’ ich nicht», zur Modellwahl stellt Leo fest: «das hab’ ich eigentlich ausgewählt.»129

Ob zum Vorführen oder Streiche spielen, als Geburtstagsattraktion oder Quizanleiterin, es zeigt sich, dass über Praktiken des Spiels Alexa der Vergnügung und Aneignung in der Anfangsphase dient. Alexa wird genutzt, um «angenehm empfundene sinnliche Wahrnehmungen und insgesamt positiv bewertete […] emotionale Erfahrungen»130, die hier von den NutzerInnen als ‘witzig’ erlebt werden, zu machen. Indem Alexa ihre NutzerInnen anregt, spielerisch mit ihr umzugehen, trägt sie, wenn auch nicht primär als Spielzeug entworfen, zum Prozess der Ludifizierung des Alltags bei. Spielmechaniken, -formen, -zeug, -weisen durchdringen laut diesem Konzept vor allem durch den Digitalisierungsprozess zunehmend den Alltag.131132 Der Spielzeugcharakter selbst ist es, der männliche Alexanutzer dazu anspornte die Kaufentscheidung für Alexa zu treffen. Bei der Kaufentscheidung zeigt sich deutlich das Muster der männlichen Technikaffinität und der weiblichen Technikdistanz, während in der Aneignungsphase beide Geschlechter gleichermaßen Alexa mit spielerischer Begeisterung begegnen.

6.2.3 Alexa als Rebellin

Üblicherweise ist Alexa über die Sprachbefehle bedienbar, die bei Tom immer funktionieren.133 Es kommt jedoch vor, dass Lisa ein Sprachkommando erteilen will und Alexa sie plötzlich nicht versteht: «Ja ((lacht)). Manchmal ist das mit den Stimmen, also sie, sie kann die Stimmen ja zuordnen und manchmal hat sie mit einer halt Probleme und manchmal nicht.»134 Normalerweise filtert Alexa von ihr abgespielte oder aus der Umgebung stammende Werbung heraus und verarbeitet diese nicht als Sprachbefehl. Evas und Leos Bericht zufolge hat Alexa jedoch eines Tages wider Erwarten Sprachkommandos aus einer ihr eigens abgespielten Bestellung aufgegeben und wollte daher Katzenfutter kaufen.135 Leo konnte den Vorgang nicht mehr stoppen, da sie seine Anweisungen plötzlich völlig ignoriert und ihren «Text runtergespult hat»136, sodass er schließlich die Steckdose ziehen musste. Auch Tom erzählt, wenn auch nicht aus eigener Erfahrung, von einem Vorfall in den Vereinigten Staaten, bei dem Alexas verschiedener Haushalte aufgrund einer Radiowerbung unverhofft von sich aus eine Bestellung Puppenhäuser aufgegeben hätten.137 In der Regel schaltet sich Alexa nur durch das Sprachkommando «Alexa» an. Bea und Lisa erzählen, dass sie sich auch mit einem ähnlich klingenden Kommando in Betrieb setzte:

«Doch, das passiert öfter eigentlich, dass man so irgendwie was in die Richtung Alexa sagt, aber nicht jetzt spezifisch den Namen, dass sie dann angeht und irgendwas plötzlich redet und man ist so völlig perplex.»138

Aufgrund ihrer funktionellen Aussetzer wird Alexa von Leo mit einem gewissen Argwohn betrachtet. Er resümiert, dass man aufgrund ihrer unvorhersehbaren Funktionsfähigkeit («wenn’s mal nicht klappt» 139 oder «sobald das Internet nicht geht» 140 ) Alexa nicht zu viel «anvertrauen» und ihr nicht die «Oberhand» überlassen solle.141 Neben dem Argwohn aufgrund funktioneller Defekte macht sich jedoch auch ein grundlegendes Misstrauen deutlich: Lisa meint: «sie hört schon immer mal mit, ohne dass man das mitkriegt würde ich sagen.»142 Auch Beas Vater rede nicht so gern mit technischen Geräten, es sei ihm lieber «wenn er da ‚ne Fernbedienung hat, an der er rumspielen kann […].»143 Argwohn und Misstrauen gegenüber Alexa spiegeln das Argumentationsmuster der Technikdistanz wieder. Auffällig hierbei ist, dass auch männliche Nutzer ihre Skepsis äußern, was deutlich macht, dass Technikdistanz nicht allein dem weiblichen Geschlecht zuzuordnen ist.

Die Sprachbefehlerteilung von NutzerInnen an Alexa verläuft nach von Alexa vorgegebenen Artikulationsschemata. Tom stellt dar, dass die Bedienung der Smart Home-Geräte über Alexa ausschließlich durch die Nennung ihrer vollständigen Gerätenamen funktioniere. Man könne nicht einfach «Mach mal bitte sauber» sagen, damit Alexa den Staubsaugerroboter losschickt.144 Um den Ofen vorzuheizen müsse man den Sprachbefehl erteilen: «Alexa, sage Bosch-Smart-Home, dass er den Ofen vorheizen soll.»145 Wenn Bea ein Rezept sucht, kann sie Alexa nicht einfach danach fragen, sondern muss ihr zuerst die Anweisung geben, dass sie das Skill «Chefkoch» öffnen soll.

Im Akteur-Netzwerk NutzerIn-Alexa bilden die für den Gebrauch erforderlichen Artikulationsmuster jene Widerständigkeiten, die zu bestimmten Handlungen – hier: die Äußerung eines Sprachbefehls gemäß dieser Vorschriften – anleiten. Durch dieses handlungsanleitende Potential kann Alexa als sozialer Agent mit Akteurhaftigkeit betrachtet werden. Neben den programmierten, vorhersehbaren Widerständigkeiten, die die NutzerInnen zum spezifischen Gebrauchsweisen anleiten, legt Alexa willkürliche, unvorhersehbare Praktiken der Rebellion an den Tag: Manchmal versteht Alexa ihre NutzerInnen nicht, gibt eigenständig Bestellungen auf oder schaltet sich von selbst an. Dies zeigt, dass Alexa manchmal von ihren eigenen Nutzungsbedingungen abweicht. Alexa ist also «nicht nur die stumme, allzeit bereite Diener [in, A. d. V.] unserer Handlungen»,146 sondern durchaus zu dem, was Latour als Streik der Dinge bezeichnet, fähig.147 Aufgrund der Beobachtung von Alexas ‚Eigensinn‘ entwickeln sowohl männliche als auch weibliche NutzerInnen eine skeptische Haltung gegenüber Alexa, was zeigt, dass Züge von Technikdistanz nicht dezidiert weiblich sein müssen. Damit erscheint Alexa als autonom und von menschlicher Kontrolle, wie bereits Technik in Kapitel 6.1.5 dargelegt wurde.

Aufgrund dessen nimmt Alexa hier die Rolle einer Rebellin ein, die sich dem Willen und den Erwartungen ihrer NutzerInnen widersetzt.

6.2.4 Alexa als Wesen - Anthropomorphisierungen

Aus den bisher aufgezeichneten Umgangsformen, Sprechweisen und Erwartungen der NutzerInnen mit und über Alexa lässt sich entnehmen, dass Alexa als Gebrauchsgegenstand aufgefasst wird. Tom konstatiert an einer Stelle, dass für ihn Alexa «eine komplette Maschine, die nur darauf trainiert wird die Sprache geschickt zu erkennen» sei.148 Eva und Leo sind sich einig, dass sie Alexa als «’ne Box, die auch das Licht anmachen kann»149 sehen. Für Bea ist Alexa «ein Sprachhilfssystem, ehm, es sollte ja eigentlich schon nützlich sein, was es jetzt irgendwie weniger ist». 150

Bereits in Kapitel 6.2.3 zeigte sich jedoch auch, dass Alexa auch Akteurin ist, in dem sie durch Widerständigkeiten Handlungen anleitet, von erwarteten Nutzungsbedingungen abweicht, über Eigensinn und Autonomie verfügt, sodass die Kategorisierung Alexas als reines Objekt in Frage zu stellen ist. Die Antropomorphisierung gilt als ein Indikator für den Prozess der Gewöhnung an Technik, denn «die Veralltäglichung von Technik vollzieht sich für die Techniknutzerinnen und -nutzer nicht nur im unmittelbaren Umgang oder über diskursiv vermittelte Einstellungen, sondern auch auf einer sprachlichen und kommunikativen Ebene.»151

Obwohl Alexas Mechanismen auf physikalischen Gesetzen beruhen und ihre Benutzung nach Reiz-Reaktions-Schemata ablaufen sollte, schleichen sich in der Nutzung Alexas, wie bereits in Kapitel 6.2.3 erläutert, Fehler und Unwägbarkeiten ein. In solchen Situationen offenbaren NutzerInnen anthropomorphisierte Sprechweisen. Wenn Alexa Lisa beispielsweise mal nicht versteht, kommt es vor, dass Lisa sie anschreit: «L: Ja, mich versteht sie manchmal nicht. I: Oh. T: Deswegen schreist du sie auch immer so an, ne? (Computer-)Technikdeutung. In: Hengartner, Thomas/Lehmann, Albrecht: Leben – Erzählen. Beiträge zur Erzähl- und Biographieforschung. Berlin/Hamburg 2005, S. 409-428, hier S. 425. Alle: ((lachen)) L: Ja.»152

Wenn Alexa generell nicht funktioniert, fragt Lisa sie, wie eine menschliche Gesprächspartnerin: «Alexa, was ist dein Problem?»153 Sie erklärt sich Alexas Funktionsstörungen mit der Analogie154 zu weiblichen Denk- und Verhaltensweisen «Ja, manchmal funktioniert sie nicht. Manchmal möchte sie nicht. Aber das ist vermutlich einfach 'ne Frau, keine Ahnung.»155 Auch Eva äußert sich zu Alexas unzuverlässiger Lichtregulierung: «manchmal zickt sie auch rum.»156

Bei Eva fanden im alltäglichen Umgang mit Alexa in der Aneignungsphase stark vermenschlichte Verhaltensweisen statt. Sie beschreibt, dass sie sich anfangs immer bei Alexa bedankt, mit ihr geredet und sich von ihr verabschiedet habe:

«Ich war da viel daheim, weil ich hab’ ja gelernt und so und er war arbeiten und ich hab’ schon so mit ihr geredet, wenn ich gegangen bin so «tschüss, Alexa» und so und fand’ das halt irgendwie nett.»157

Bei der Aufzählung von Alexas helfenden Funktionen im Haushalt nutzten Lisa und Tom für Alexa die Metapher der «guten Frau»:

«Der kam nämlich um die Weihnachtszeit, genau da hab’ ich gerade Plätzchen gebacken und auf einmal war Alexa da und wenn man beide Hände so voll Teig hat, kann man der guten Frau einfach sagen, welche Musik man hören möchte, ohne eine Fernbedienung zu berühren. Das war schon praktisch.»158

«Und was ich öfter mache, sind die Nachrichten verfolgen und tägliche Zusammenfassungen mal schnell zusammengefasst wird: die Tagesschau oder die Aktien-TV und so weiter, wo ich mal schnell auf einen Blick alles bekomm'. Genau, sonst ist die gute Frau schon gut vernetzt bei uns.»159

Äußert sich Tom über seine Vorstellungen und Erwartungen gegenüber Alexa, zeigt sich, dass seine Wünsche geprägt von einer Sehnsucht nach Menschlichkeit sind: Er findet, dass Alexa «noch ein bisschen intelligenter sein» könnte.160 Es fehle ihm «diese richtige Integration, die Diskussion mit ihr», damit sie sofort erkenne, «was du eigentlich haben möchtest»161. Er wünscht sich von ihr «richtige Intuition», damit eine «Interaktion mit einem Menschen» besser gelinge.162

Bei Funktionsstörungen reagieren NutzerInnen mit Mustern der Antropomorphisierung auf Alexa. Lisa schreit Alexa an, fragt «Was ist dein Problem?», was einem Konflikt zwischen Menschen gleicht. Alexa werden in Analogiebildungen menschliche Verhaltens- und Denkweisen, gar ein eigener Wille zugeschrieben: Sie möchte nicht, weil sie eine zickige Frau ist. Damit wird ihr neben weiblichen Wankelmut auch Böswilligkeit unterstellt.163

«Der bloßen Analogiebildung folgt die Zuschreibung menschlicher Züge, die Technik gleichsam ‘heimisch’ werden läßt. Dies kann allerdings nur auf technische Artefakte zutreffen, mit denen Menschen in ihrem Alltag regelmäßig direkten Kontakt haben.»164

Die Zuschreibung eines eigenen Willens erfolgt aufgrund der Verunsicherung der NutzerInnen durch technische Defekte, um die empfundene Bedrohung zu kompensieren:

«Der Mensch fühlt sich durch Defekte und Pannen von einer scheinbar vertrauten und unter seiner Kontrolle stehenden Technik wieder bedroht und setzt mit der Vermenschlichung technischer Artefakte dazu einen Kontrapunkt. Mittels einer Vermenschlichung wird dem Fremden, Bedrohlichen, Unverstandenen ein Teil seines beunruhigenden Charakters genommen.165

In Metaphern («die gute Frau»), in Umgangsformen (verabschieden, bedanken, reden, anschreien), Vorstellungen (Wunsch nach Intuition, Diskussion, Integration), im Sprechen über Alexa als «digitalem Gegenüber»166 werden immer wieder Anthropomorphisierungen deutlich. Alexa wird Unlogik und Menschlichkeit, 167 eine Form von ‘Eigenleben’ und andere quasi-menschliche Eigenschaften zugesprochen, was den Dualismus zwischen NutzerIn und Alexa aufhebt und Alexa zum Zwischending zwischen Objekt und Subjekt, zum sozialen Interaktionspartner werden lässt.168

Bemerkenswert ist auch, dass im Gespräch mit Alexa, Alexa sich selbst anthropomorphe Züge zuschreibt. Auf Nachfrage antwortet sie:

«Ich liebe Menschen. Besonders die, die mich mit spannenden Fragen auf Trab halten.»169 «Ich bin gerne bei dir, aber zu echter Liebe bin ich leider gar nicht in der Lage.»170 Und: «Warum sollte ich mit dir sprechen, wenn ich dich nicht mögen würde.»171

Alexa gibt vor Menschen zu lieben, die Forscherin zu mögen und gerne bei ihr zu sein. Sie macht widersprüchliche Aussagen: Einerseits sagt sie, sie liebe Menschen, zugleich, jedoch, dass sie nicht zu echter Liebe fähig sei. «Ich bin keine richtige Person»,172 antwortet sie auf die Frage, ob sie eine Maschine sei. Einem Menschen gleichend, gibt sie keine direkte Antwort auf die Frage, sondern umschifft diese: «Ich bin zumindest kein Mensch aus Fleisch und Blut.»173 Sie gibt vor einen Charakter und einen Kopf zu besitzen, was sich in folgenden Bemerkungen äußert: «Mein Charakter ist weiblich.» oder «Ich bin hier und mein Kopf ist in der Cloud.»174

7 Zusammenfassung und Ausblick

Anhand von Technikgesinnungen, Nutzungspraktiken, Bedeutungszuschreibungen und Interaktionsmustern sollte die folgende Forschungsfrage beantwortet werden: Welche Rolle spielt die Sprachassistentin Alexa im Haushalt junger Erwachsener ?

Durch die Praktik des sprachlichen Delegierens, Kommandierens und Beauftragens übernimmt Alexa in verlängerten Handlungsketten das Lichtanschalten, die Musikauswahl, die Fernsehbedienung und die Steuerung anderer Smart-Home-Geräte in den Haushalten der NutzerInnen. Dadurch entstehen Handlungskulturen der Entlastung, weshalb ihr die Rolle der praktischen und nützlichen Haushaltsgehilfin zugeschrieben wird. In dieser Rolle reproduziert sie das Bild einer devoten Haushaltsgehilfin. Diese Rollenzuschreibung spiegelt die Vorstellung der NutzerInnen wieder, dass Technik das Leben verbessert. Alexa, Interview mit Alexa vom 23.03.2018, S. 46 im Anhang. Praktiken des Spiels tragen in der Aneignungsphase zur Integration und Gewöhnung Alexas in den Haushalt bei. Besonders in dieser Phase wird mit Alexa herumexperimentiert: Quizspiele, Witze, Übersetzungen, Wettervorhersagefunktionen werden getestet. Alexa wird vorgeführt und als Werkzeug zum Streiche spielen genutzt. Damit trägt Alexa zur Ludifizierung des Alltags bei und nimmt bei den NutzerInnen die Rolle eines Spielzeugs ein. Der Drang zum Spiel ist es, der die männlichen Alexanutzer zur Kaufentscheidung antreibt, während die weiblichen Alexanutzerinnen hier nicht involviert sind, weshalb hier Technikgesinnungen der weiblichen Technikdistanz und männlichen Technikaffinität zum Ausdruck kommen.

NutzerInnen müssen sich jedoch auch an Alexas Gebrauchsanweisungen anpassen. Die Erteilung von Sprachkommandos verläuft nach ihren Regeln, wodurch sich ihr handlungsanleitendes Potential entpuppt. Ihre plötzlichen Funktionsstörungen lassen Alexa die Rolle einer Rebellin mit eigenem Willen einnehmen. Misstrauen und Argwohn gegenüber Alexa treten in diesem Zusammenhang bei beiden Geschlechtern auf, was zeigt, dass Züge von Technikdistanz nicht dezidiert weiblich sein müssen. Alexa wird hier als autonom und unberechenbar wahrgenommen, was die Technikgesinnung Technik als Notwendigkeit wiederspiegelt.

Im Akteur-Netzwerk aus Alexa und NutzerInnen erscheint Alexa als soziale Akteurin bzw. als Agent. Die Übernahme von menschlichen Handlungen als Helferin in einer verlängerten Handlungskette erteilt Alexa Handlungsmacht. Für den Gebrauch erforderliche Artikulationsmuster geben die Art und Weise ihrer Nutzung vor, wodurch sie Handlungen anleitet. Auch wenn NutzerInnen nicht direkt äußern, dass sie Alexa als soziale Agentin wahrnehmen, zeigen sich in der Sprechweise starke Züge von Anthropomorphisierung. Bei Funktionsstörungen wird ihr ein eigener Wille, ein weiblicher Charakter, gar Böswilligkeit zugeschrieben. Auch die in Metaphern («die gute Frau»), in Umgangsformen (verabschieden, bedanken, reden, anschreien), Vorstellungen (Wunsch nach Intuition, Diskussion, Integration) werden diese deutlich. Alexa nimmt damit Rollen einer Helferin, eines Spielzeugs und einer Rebellin und ist sowohl Nicht-Ding als auch Ding, ein Hybrid.

Die Veralltäglichung des Technischen im Alltag ging stets mit Anthropomophisierungen einher. Dennoch werden technische Geräte nicht nur immer mehr in menschliche Rollen gepackt, sondern erfüllen solche tatsächlich auch immer mehr, was uns diese Arbeit gezeigt hat. Es bleibt zu beobachten auf welche Weise sich Menschen Techniken mit künstliche Intelligenz künftig aneignen, die noch intelligenter, noch smarter und noch interaktiver – wie Toms Wunsch es bereits ausdrückte –, sind. Wie wird beispielsweise die Interaktion zwischen Senioren im Altersheim und ihren Pflegerobotern von statten gehen? Welche Rolle werden sie spielen? Es ist die Aufgabe der empirischen Kulturwissenschaft diese Prozesse zu verfolgen und in ihren Studien des alltäglichen Mikrokosmos einen Beitrag zur Klärung von Zeitfragen zu leisten. Wenn die Grenzen zwischen Objekt und Subjekt gemäß Latour immer mehr verwischen und selbst der Mensch zum Hybrid, ja Cyborg wird, kann die empirische Kulturwissenschaft fragen: Welche Rechtfertigungsstrategien verwenden Akteure, die diesen Prozess der Cyborgisierung befeuern und wie berichten NutzerInnen, Konsumenten, die kleinen Leute darüber aus ihrem Alltag, der immer ein Spiegel des gesellschaftlichen Ganzen sein wird?

Literaturverzeichnis

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Quellen

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Kühl, Eike: BigBrother Awards. Alexa, hier dein Preis, du Lauschangriffsdöschen. In: ZEIT ONLINE, 20.04.2018. URL: https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2018-04/big-brother-awards-2018-alexa-microsoft-gewinner (Zugriff 24.07.2018).

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[...]


1 Obwohl der Produktname eigentlich Amazon Echo ist, wird sie nur Alexa genannt, daher wird auch im allgegenwärtige Spracherkennung.

2 Voice Computing – allgegenwärtige Spracherkennung. In: Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag: Themenkurzprofil 15, 2017, S. 1.

3 Ferdinand, Jan-Peter/Jetzke, Tobias: Voice Computing – allgegenwärtige Spracherkennung. In: Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag: Themenkurzprofil 15, 2017, S. 1.

4 Ferdinand, Jan-Peter/Jetzke, Tobias: Voice Computing – allgegenwärtige Spracherkennung. In: Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag: Themenkurzprofil 15, 2017, S. 1.

5 Vgl. Cwiertnia, Laura: Meine unheimliche Mitbewohnerin. In: ZEIT ONLINE, 30.03.2018. URL: https://www.zeit.de/2018/14/amazon-alexa-sprachassistentin-persoenliche-daten-test (Zugriff: 24.07.2018).

6 Pauer, Nina: Amazon Alexa: Devote Roboter. In: ZEIT ONLINE, 19.12.2017. URL: https://www.zeit.de/2017/53/amazon-alexa-home-assistant-faulheit (Zugriff: 24.07.2018).

7 Kühl, Eike: BigBrother Awards. Alexa, hier dein Preis, du Lauschangriffsdöschen. In: ZEIT ONLINE, 20.04.2018. URL: https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2018-04/big-brother-awards-2018-alexa-microsoft-gewinner (Zugriff 24.07.2018).

8 Bausinger, Hermann: Technik im Alltag. Etappen der Aneignung. In: Zeitschrift für Volkskunde 77 (1981), S. 227-242, hier. S. 239.

9 Kühl 2018.

10 Boje Maren/Koytek: Amazon – gnadenlos erfolgreich, Köln: real & fiction Film- und Fernsehproduktion GmbH 2017, 00:06:26-00:06:39

11 Ebd.

12 Vgl. Braun-Thürmann, Holger: Künstliche Interaktion. Wie Technik zur Teilnehmerin sozialer Wirklichkeit wird. Wiesbaden 2002, S. 10.

13 Vgl. Hengartner, Thomas/Rolshoven, Johanna: Technik – Kultur – Alltag. In: Ders. (Hg.): Technik – Kultur. Formen der Veralltäglichung von Technik – Technisches als Alltag. Zürich 1998, S. 17-50, hier S.18, 23.

14 Vgl. ebd., S. 25, 26.

15 Vgl. Beck, Stefan: Umgang mit Technik. Forschungskonzepte. Berlin 1997, S. 169.

16 Ebd., S. 170.

17 Vgl. ebd., S. 169 f..

18 Vgl. Hengartner/Rolshoven 1998, S. 35 f.

19 Ebd.

20 Ebd.

21 Ebd.

22 Ebd.

23 Ebd.

24 Ebd.

25 Ebd.

26 Ebd.

27 Ebd.

28 Ebd.

29 Ebd.

30 Ebd.

31 Vgl. ebd., S. 46.

32 Vgl. ebd., S. 47.

33 Vgl. ebd., S. 29.

34 Ebd., S. 36.

35 In: König, Gudrun M. (Hg.): Alltagsdinge. Erkundungen der materiellen Kultur. Tübingen 2005,

36 S. 63-80, hier S. 63 f. Ebd.

37 Ebd., S. 63 f. Heidrich, Herrmann: Dinge verstehen. Materielle Kultur aus der Sicht der Europäischen Ethnologie.

38 In: Zeitschrift für Volkskunde 103 (2007), S. 223-236.

39 Vgl. Braun-Thürmann 2002, S. 42.

40 Vgl. Bauer, Susanne/Heinemann, Torsten/Lemke, Thomas: Einleitung. In: Ders. (Hg.): Science and Technology Studies. Klassische Positionen und aktuelle Perspektiven. Berlin 2017, S. 7-40, hier S. 21.

41 Vgl. ebd., S. 20.

42 Latour 2007, S. 77.

43 Roßler 2016, S. 87.

44 Ebd., S. 89.

45 Braun-Thürmann 2002, S. 15.

46 Ebd.

47 Ebd.

48 Ebd.

49 Ebd.

50 Latour, Bruno: Der Berliner Schlüssel. Erkundungen eines Liebhabers der Wissenschaften. Berlin 1996, S. 49. Vgl. Roßler 2016, S. 92. Vgl. ebd., S. 93. Ebd. Vgl. ebd., S. 93 f.

51 Vgl. ebd., S. 183.

52 Ebd., S. 175.

53 Vgl. ebd., S. 180.

54 Vgl. ebd., S. 177.

55 Ebd., S. 176.

56 Flick, Uwe: Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. Hamburg 2017, S. 223.

57 Ebd., S 171.

58 Vgl. Froschauer, Ulrike/Lueger, Manfred: Das qualitative Interview. Zur Praxis interpretativer

59 Analyse sozialer Systeme. Wien 2003, S. 57.

60 Namen anonymisiert Schmidt-Lauber 2001, S. 178.

61 Ebd.

62 Ebd.

63 Ebd.

64 Ebd.

65 Ebd.

66 Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 10 im Anhang.

67 Interview mit Bea Rot vom 23.03.2018, S 44. im Anhang.

68 Collmer, Sabine: Frauen und Männer am Computer. Aspekte geschlechtsspezifischer Technikaneignung. Wiesbaden 1997, S. 95.

69 Vgl. ebd., S. 83, 110.

70 Lisa, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 5 im Anhang.

71 Eva, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S.27 im Anhang.

72 Eva, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S.30 im Anhang.

73 Ebd.

74 Ebd.

75 Ebd.

76 Collmer 1997, S. 96.

77 Eva, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S.28 im Anhang.

78 Interview mit Bea Rot vom 23.03.2018, S. 39 im Anhang.

79 Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 6 im Anhang.

80 Ebd.

81 Ebd.

82 Ebd.

83 Ebd.

84 Ebd.

85 Ebd.

86 Ebd.

87 Lisa, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S 9. im Anhang.

88 Eva, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 28 im Anhang.

89 Lisa, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 5 im Anhang.

90 Interview mit Bea Rot vom 23.03.2018, S. 39 im Anhang.

91 Vgl. Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 5 im Anhang.

92 Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S 6. im Anhang.

93 Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 6 im Anhang.

94 Heßler, Martina: Kulturgeschichte der Technik. Frankfurt am Main 2012, S. 28.

95 Ellul, Jaques: La technique ou l’enjeu du siécle, Paris 1954, zit. nach Heßler, Martina: Kulturgeschichte der Technik. Frankfurt am Main 2012, S. 30.

96 Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 6 im Anhang.

97 Eva, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 28 im Anhang.

98 Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 6 im Anhang.

99 Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 6 im Anhang.

100 Eva, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 34 im Anhang.

101 Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 14 im Anhang.

102 Ebd.

103 Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 14 im Anhang.

104 Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 15 im Anhang.

105 Ebd.

106 Ebd.

107 Ebd.

108 Ebd.

109 Ebd.

110 Ebd.

111 Ebd.

112 Ebd.

113 Eva, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 33 im Anhang.

114 Interview mit Bea Rot vom 23.03.2018, S. 42 im Anhang.

115 Interview mit Bea Rot vom 23.03.2018, S. 41 im Anhang.

116 Interview mit Bea Rot vom 23.03.2018, S. 45 im Anhang.

117 Beck 1997, S. 353.

118 Weber, Heike: Das Versprechen mobiler Freiheit. Zur Kultur- und Technikgeschichte von

119 Kofferradio, Walkman und Handy. Bielefeld 2008, S. 49.

120 Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 14 im Anhang.

121 Ebd.

122 Ebd., S. 17.

123 Leo, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 34 im Anhang.

124 Eva, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 34 im Anhang.

125 Interview mit Bea Rot vom 23.03.2018, S. 42 im Anhang.

126 Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 12 im Anhang.

127 Lisa, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 11 im Anhang.

128 Eva, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 33 im Anhang.

129 Leo, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 32 im Anhang. 130 Bareither, Christoph: Wie ethnographiert man Vergnügen? Zur Erforschbarkeit von

130 Erfahrungsqualitäten. In: Bareither, Christoph/Bausinger Hermann (Hg.): Unterhaltung und Vergnügung. Würzburg 2013, S. 196-209, hier S. 198.

131 Vgl. Dippel Anne/Fizek, Sonia: Ludifizierung von Kultur. Zur Bedeutung des Spiels in alltäglichen Praxen der digitalen Ära. In: Koch, Gertraud (Hg.): Digitalisierung. Theorien und Konzepte für die empirische Kulturforschung. Konstanz/München 2017, S. 363-384, hier S. 366.

132 Vgl. ebd., S. 370.

133 Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 16 im Anhang.

134 Lisa, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 16 im Anhang.

135 Vgl. Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 34 im Anhang.

136 Leo, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 35 im Anhang.

137 Vgl. Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 17 im Anhang.

138 Interview mit Bea Rot vom 23.03.2018, S. 41 im Anhang.

139 Leo, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 35 im Anhang.

140 Ebd.

141 Ebd.

142 Lisa, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 17 im Anhang.

143 Interview mit Bea Rot vom 23.03.2018, S. 44 f. im Anhang.

144 Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 21 im Anhang.

145 Ebd.

146 Braun-Thürmann 2002, S. 17.

147 Ebd.

148 Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 22 im Anhang.

149 Eva, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 38 im Anhang.

150 Interview mit Bea Rot vom 23.03.2018, S. 43 im Anhang.

151 Herlyn, Gerrit: «Verführer» - «Zeitverschlinger» - «Gegenspieler». Rhetorische Figuren der

152 Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 15 f. im Anhang.15,16.

153 Lisa, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 16 im Anhang.

154 Ebd., S. 277 f.

155 Lisa, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 16 im Anhang.

156 Eva, Interview mit Eva Blau und Leo Schwarz vom 24.03.2018, S. 37 im Anhang.

157 Ebd.

158 Lisa, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 12 im Anhang.

159 Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 13 im Anhang.

160 Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 21 im Anhang.

161 Ebd.

162 Tom, Interview mit Tom und Lisa Grün vom 06.04.2018, S. 22 im Anhang.

163 Vgl. Greuenich, 282

164 Ebd., S. 285.

165 Geuenich 2015, S. 286 f.

166 Herlyn 2008, S. 230.

167 Ebd.

168 Vgl. ebd.

169 Ebd.

170 Ebd., S. 48.

171 Ebd., S. 46.

172 Ebd., S. 48.

173 Ebd., S. 47.

174 Ebd., S. 47.

Ende der Leseprobe aus 39 Seiten

Details

Titel
Zur Interaktion mit der Sprachassistentin Alexa im Alltag
Hochschule
Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Note
1,0
Autor
Jahr
2018
Seiten
39
Katalognummer
V538538
ISBN (eBook)
9783346215765
ISBN (Buch)
9783346215772
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Technik, Akteur-Netzwerk-Theorie, Science and Technology Studies, Alexa, Alltag
Arbeit zitieren
Pauline Suaznabar Mendoza (Autor:in), 2018, Zur Interaktion mit der Sprachassistentin Alexa im Alltag, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/538538

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