Spätestens mit dem Beginn des Wiederaufbaues der Dresdner Frauenkirche hat sich eine anfangs lokale öffentliche Diskussion um die architektonische Gestaltung der Dresdner Altstadt entwickelt, die weite Kreise in die Welt hinauszog.
Kontroverse Ansichten von historischer Rekonstruktion, Erhaltung von den Bauwerken des Sozialismus bis hin zum modernen, funktionalen Bauen stehen sich wie verfestigte Blöcke gegenüber und lassen nur an wenigen Stellen Kompromissbereitschaft aufkommen.
In dieser wissenschaftlichen Arbeit wird ein Standpunkt der historischen Rekonstruktion sprachwissenschaftlich analysiert. Dazu wird das Organ der „Gesellschaft Historischer Neumarkt e. V.“, die Zeitschrift „Neumarktkurier“, die hier als 'Bürgerliche Lokalzeitschrift' kategorisiert werden soll, untersucht. Eine 'Bürgerliche Lokalzeitschrift' sucht sich inhaltlich einen überschaubaren feststehenden Rahmen, einen Raum, in dem vorrangig Traditionelles seinen Platz hat, um sich von der heutigen, schnelllebigen Zeit zu distanzieren.
Dass der Neumarktkurier als solche klassifiziert werden kann und wie sich dies konkret innerhalb des Heftes ausdrückt, soll die Analyse nachweisen.
Die Analyse besteht aus mehreren Schritten: Zuerst sind die äußeren Merkmale der Zeitschrift zu untersuchen. Dazu gehören der Herausgeber, die Erscheinungsweise, das Alter des Blattes, die Art der Finanzierung sowie das Druckmaterial und das Layout.
Die innere Analyse beschäftigt sich mit der Selbstdarstellung, also der Zielsetzung der Zeitschrift oder der Funktion, die sie sich zuschreibt, der Fremddarstellung, also der Bewertung der Drucksache durch außen stehende Personen (Leser), sowie den Inhalten, dem Aufbau der Artikel und deren sprachliche Umsetzung.
An diesen Erkenntnissen gilt es abzuleiten, in welcher Weise die Kategorie Bürgerliche Lokalzeitschrift durch das Heft selbst bedient wird.
Darüber hinaus soll die Frage beantwortet werden, ob der Neumarktkurier Ausdruck einer lokalen Identität sei. Dabei wird besonderes Augenmerk auf lokale Bezeichnungen und Typisierungen gelegt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Äußere Analyse des Neumarktkuriers
- Innere Analyse des Neumarktkuriers
- Die Selbstdarstellung
- Die Fremddarstellungen
- Sprachliche Besonderheiten
- Schluss
- Abkürzungsverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Dresdner Zeitschrift Neumarktkurier mit dem Ziel, sie als „Bürgerliche Lokalzeitschrift“ zu kategorisieren und zu untersuchen, ob sie Ausdruck einer lokalen Identität ist.
- Definition des Begriffs „Bürgerliche Lokalzeitschrift“
- Äußere Merkmale des Neumarktkuriers
- Innere Analyse der Selbstdarstellung, Fremddarstellung und Inhalte
- Sprachliche Besonderheiten und ihre Bedeutung für die lokale Identität
- Der Neumarktkurier als Ausdruck einer lokalen Identität
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Definiert den Begriff „Bürgerliche Lokalzeitschrift“ und stellt die Zielsetzung der Arbeit vor.
- Äußere Analyse des Neumarktkuriers: Beschreibt den Herausgeber, die Erscheinungsweise, die Finanzierung und das Layout der Zeitschrift.
- Innere Analyse des Neumarktkuriers: Analysiert die Selbstdarstellung der Zeitschrift durch ihren Namen und die Art der Artikel, die Fremddarstellung durch die Bewertung von außen stehenden Personen und die sprachlichen Besonderheiten.
Schlüsselwörter
Bürgerliche Lokalzeitschrift, Neumarktkurier, lokale Identität, Tradition, Architektur, Geschichte, Dresden, Stadtbaupolitik, Sprache, Sprachliche Besonderheiten.
- Quote paper
- Carl Röthig (Author), 2005, Der Dresdner Neumarktkurier als "Bürgerliche Lokalzeitschrift" - Ausdruck einer lokalen Identität?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53878