Die wachsende Internationalisierung und Globalisierung der Wirtschaft und die damit verbundene Entwicklung multinationaler Unternehmen haben dazu geführt, dass das Thema „Internationale Verrechnungspreise“ weiter in den Vordergrund rückt. Eine der wichtigsten Fragen im steuerlichen Bereich der international operierenden Unternehmen sind die konzerninternen Verrechnungspreise. Einer der wesentlichen Gründe liegt darin, dass über Verrechnungspreise die Aufteilung von Gewinnen und Verlusten in Abhängigkeit der unterschiedlichen länderspezifischen Steuerlastquoten gesteuert werden kann. Doch die Verrechnungspreise haben nicht nur aus steuerlichen Aspekten im Sinne der Einkunftsabgrenzung ihre Funktion, sondern dienen auch in betriebswirtschaftlicher Sicht als Planungs- und Lenkungsinstrument. Somit müssen Verrechnungspreise interne als auch externe Funktionen erfüllen, was zu Zielkonflikten führen kann. Die multinationalen Unternehmen sind meist in ergebnisverantwortlichen Bereichen organisiert, somit wird mit Hilfe der Verrechnungspreise als Koordinationsinstrument versucht einen fiktiven Marktmechanismus im Unternehmen zu implementieren1. Leistungen zwischen den einzelnen Unternehmensbereichen müssen bewertet, versteuert und den einzelnen Leistungseinheiten zugerechnet werden. Dies führt zu einer stärkeren Beachtung der Erfolgsermittlungsfunktion von Verrechnungspreisen und bedingt somit Auseinandersetzungen und Konflikte innerhalb der Unternehmung. Dabei ist die Diskrepanz zwischen den theoretischen Methoden der Verrechnungspreisermittlung und den in den Unternehmungen verwendeten Verfahren besonders auffallend. Unter anderem kann es dazu kommen, dass das gemeinsame Unternehmensziel in den Hintergrund rückt, und nationales Profit-Center-Denken in den Vordergrund gelangt. Die Ergeb-nisorientierung der jeweiligen Profit-Center führt zu einer Konkurrenz innerhalb des multinationalen Unternehmens.
Inhaltsverzeichnis
- I EINLEITUNG
- I.1 Konzerninterne Verrechnungspreise - eine aktuelle Problematik
- I.2 Gang der Untersuchung
- II BEGRIFFLICHE ABGRENZUNG UND FUNKTIONEN VON VERRECHNUNGSPREISEN
- II.1 Definition - Verrechnungspreise
- II.2 Funktionen und Ziele von Verrechnungspreisen
- II.3 Die steuerrechtlichen Rahmenbedingungen
- III FORMEN VON VERRECHNUNGSPREISEN
- III.1 Grundlegende Prinzipien bei der Ermittlung von Verrechnungspreisen
- III.1.1 Das „Dealing at Arm's Length Principle”
- III.2 Marktpreisorientierte Verrechnungspreise
- III.3 Kostenorientierte Verrechnungspreise
- III.4 Verhandlungsorientierte Verrechnungspreise
- IV ERMITTLUNGSMETHODEN UND IHRE EIGNUNG FÜR DIE ERFOLGSBEURTEILUNG
- IV.1 Transaktionsbezogene Methoden
- IV.1.1 Preisvergleichsmethode
- IV.1.2 Wiederverkaufsmethode
- IV.1.3 Kostenaufschlagsmethode
- IV.2 Gewinnbezogene Methoden
- IV.2.1 Allgemeines zu gewinnorientierten Methoden
- IV.2.2 Gewinnaufteilungsmethode
- IV.2.2.1 Comparable Profit Split
- IV.2.2.2 Residual Profit Split
- IV.2.3 Transaktionsbezogene Netto-Margen-Methode (TNMM)
- Definition und Funktionen von Verrechnungspreisen
- Steuerrechtliche Rahmenbedingungen
- Formen von Verrechnungspreisen
- Ermittlungsmethoden und ihre Eignung
- Bewertung der Methoden
- Kapitel I - Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der konzerninternen Verrechnungspreise ein und skizziert die Relevanz dieser Thematik im heutigen Wirtschaftskontext. Außerdem wird der Gang der Untersuchung vorgestellt.
- Kapitel II - Begriffliche Abgrenzung und Funktionen von Verrechnungspreisen: In diesem Kapitel werden Verrechnungspreise definiert und ihre unterschiedlichen Funktionen sowie Ziele beleuchtet. Darüber hinaus werden die relevanten steuerrechtlichen Rahmenbedingungen analysiert.
- Kapitel III - Formen von Verrechnungspreisen: Dieses Kapitel stellt verschiedene Formen von Verrechnungspreisen vor, die in der Praxis Anwendung finden. Dabei wird auch auf das Prinzip der „Dealing at Arm's Length” eingegangen, das eine wesentliche Rolle bei der Preisfindung spielt.
- Kapitel IV - Ermittlungsmethoden und ihre Eignung für die Erfolgsbeurteilung: Kapitel IV befasst sich mit den verschiedenen Methoden, die zur Ermittlung von Verrechnungspreisen eingesetzt werden können. Es werden sowohl transaktionsbezogene als auch gewinnbezogene Methoden vorgestellt und deren Eignung für die Erfolgsbeurteilung der einzelnen Konzernunternehmen untersucht.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Problematik der Ermittlung konzerninterner Verrechnungspreise. Sie analysiert die unterschiedlichen Methoden zur Preisfindung und ihre Eignung für die Erfolgsbeurteilung. Dabei wird der Fokus auf die aktuellen steuerrechtlichen Rahmenbedingungen gelegt.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Konzerninterne Verrechnungspreise, „Dealing at Arm's Length Principle”, Preisfindungsmethoden, Erfolgsbeurteilung, Steuerrecht, Marktpreisorientierte Verrechnungspreise, Kostenorientierte Verrechnungspreise, Verhandlungsorientierte Verrechnungspreise.
- Quote paper
- Jenny Geihsen (Author), 2006, Zum Problem der Ermittlung konzerninterner Verrechnungspreise, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53922