Hartz IV - ein kurzer, hart klingender Name und eine römische Ziffer haben 2004 für viele Emotionen in Deutschland gesorgt. Die Diskussionen darüber füllten das nachrichtenarme Sommerloch leider oft nur mit Schlagzeilen, statt mit fundierter Information. Für die einen bedeutet Hartz IV die größte Attacke auf den Sozialstaat in der Geschichte der Bundesrepublik, für die anderen steht die Formel für den Anfang vom Ende des Reformstaus, in dem Arbeitslose verwaltet, aber nicht in Beschäftigung vermittelt wurden.
Durch das „Vierte Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ wie Hartz IV offiziell heißt, werden die bisherigen Leistungen der Arbeitslosenhilfe und der Sozialhilfe für erwerbsfähige Hilfebedürftige in der „Grundsicherung für Arbeitsuchende“ zusammengeführt. Die neue Leistung, die es ab dem 01. Januar 2005 gibt, wird im Sozialgesetzbuch - Zweites Buch geregelt.
Während meines Praktikums auf dem Sozialamt Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, kam auch ich immer wieder mit Hartz IV in Berührung. Hartz IV war in aller Munde. Die Mitarbeiter des Sozialamtes, der Fachbereich „Offene Hilfe“, das Dezernat Sozial- und Jugendamt, die Verwaltung und der Kreistag sprachen darüber, wie wohl die Zukunft mit Hartz IV aussehen wird, was es mit der neuen Leistung alles auf sich haben wird und vor allem, wie die Umsetzung erfolgreich ablaufen wird.
Mein Interesse an diesem Thema war schnell geweckt. Ich wollte mehr über Hartz IV wissen als das, was in den Medien veröffentlicht wurde. Ich las verschiedene Beiträge zu diesem Thema und stellte fest, dass es viele Informationen zu Hartz IV gibt. In den Medien an sich wurde Hartz IV fast nur negativ dargestellt. Durch das intensive Einarbeiten in die Materie von Hartz IV habe ich erkannt, dass nicht alles negativ ist, was Hartz IV bringen soll. Besonders hat mich die Trägerschaft, wer Hartz IV letztendlich umsetzen soll, interessiert. Für mich war es spannend zu erfahren, zu welchem Ergebnis der Vermittlungsausschuss über die Trägerschaft kam.
Es war für mich klar, dass ich über Hartz IV meine Diplomarbeit schreiben möchte. Als Thema meiner Diplomarbeit habe ich „Die Umsetzung von Hartz IV – am Beispiel der Arbeitsgemeinschaft Emmendingen“ ausgesucht, denn gerade bei der Umsetzung von Hartz IV gab es viele Diskussionen. Ich möchte darstellen, welche Möglichkeiten der Umsetzung es gibt und werde dabei speziell auf die Arbeitsgemeinschaft eingehen. Worum handelt es sich dabei überhaupt?
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Inhalt
- Hinweise
- Einleitung
- Motivation für diese Arbeit
- Zielsetzung dieser Arbeit
- Aufbau
- Entstehung von Hartz IV
- Was ist Hartz IV?
- Grund der Reform
- Umsetzung durch die Agenda 2010
- Gesetzgeberisches Verfahren zu Hartz IV
- Gesetz zur Grundsicherung für Arbeitssuchende - SGB II
- Gegenstand der Grundsicherung für Arbeitssuchende
- Aufgaben und Ziele
- Anspruchsvoraussetzungen und Leistungsberechtigte
- Art und Formen der Leistung
- Passive Leistungen
- Formen der Leistungen
- Träger der Grundsicherung für Arbeitssuchende
- Allgemeines
- Option nach § 6a
- Aufgaben und Ziele
- Zulassungsverfahren
- Arbeitsgemeinschaft nach § 44b
- Aufgaben und Ziele der ARGE
- Voraussetzungen für die Zusammenarbeit
- Rechtliche Gestaltungsmöglichkeiten
- Privatrechtliche Rechtsformen
- Öffentlich-rechtliche Rechtsformen
- Ausgestaltung einer ARGE
- Rechtliche Verpflichtung
- Errichtung eines Job-Centers
- Örtliche Zuständigkeit der ARGE
- Verwaltungsakt- und Widerspruchsbefugnis
- Geschäftsführer
- Personal
- Finanzierung
- Aufsicht
- Umsetzung der ARGE am Beispiel des Landkreises Emmendingen
- Gründe für die Wahl der ARGE
- Ziele der ARGE
- Organisationsform
- Organe der ARGE
- Trägerversammlung
- Geschäftsführung
- Personelle Besetzung
- Aufgabenverteilung
- Beratung und Bearbeitung
- Strategische Ausrichtung der ARGE
- Vor- und Nachteile
- Schlussbetrachtung
- Entwicklung und rechtliche Grundlagen von Hartz IV
- Aufbau und Funktionsweise von Arbeitsgemeinschaften
- Herausforderungen und Erfolgsfaktoren in der Umsetzung von Hartz IV
- Analyse der Arbeitsgemeinschaft Emmendingen als Fallbeispiel
- Bewertung der Effizienz und der Auswirkungen von Hartz IV
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Umsetzung von Hartz IV am Beispiel der Arbeitsgemeinschaft Emmendingen. Ziel ist es, die Entstehung und die rechtlichen Grundlagen von Hartz IV zu beleuchten, sowie die Funktionsweise und die Herausforderungen der Arbeitsgemeinschaft als Träger der Grundsicherung für Arbeitssuchende zu analysieren.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Motivation und Zielsetzung der Arbeit sowie den Aufbau erläutert. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Entstehung von Hartz IV und beleuchtet die Reformschritte, die zur Einführung der Grundsicherung für Arbeitssuchende führten. Das dritte Kapitel widmet sich dem Gesetz zur Grundsicherung für Arbeitssuchende (SGB II) und analysiert die Anspruchsvoraussetzungen, Leistungsformen und Aufgaben des SGB II. Kapitel vier behandelt die Träger der Grundsicherung für Arbeitssuchende, insbesondere die Arbeitsgemeinschaft nach § 44b SGB II, und erläutert deren Aufgaben, Ziele und rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten. Schließlich beleuchtet Kapitel fünf die Umsetzung der Arbeitsgemeinschaft am Beispiel des Landkreises Emmendingen, wobei die Organisationsform, die Organe der ARGE, die Personelle Besetzung sowie die Aufgabenverteilung und die strategische Ausrichtung der ARGE im Fokus stehen.
Schlüsselwörter
Hartz IV, Grundsicherung für Arbeitssuchende, SGB II, Arbeitsgemeinschaft, Arbeitslosengeld II, Job-Center, Aktivierung, Eingliederung, Arbeitsmarkt, Sozialhilfe, Sozialgesetzgebung, Verwaltungsreform, Fallbeispiel, Landkreis Emmendingen
- Quote paper
- Stefanie Teschner (Author), 2005, Umsetzung von Hartz IV - am Beispiel der Arbeitsgemeinschaft Emmendingen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/53955