Ob und inwiefern ist Manipulation durch den Staat ethisch vertretbar? In der Arbeit werden die zwei fundamentalen ethischen Theorien zu staatlicher Manipulation aufgezeigt, um diese Frage zu diskutieren. Der Gegenstand der Analyse ist die liberale Demokratie. Nach der Definition des Begriffs Manipulation wird der Autor den ethischen Kontext der Definition erörtern, um anschließend die sich dichotom gegenüberstehenden Ansichten der Deontologen und der Konsequentialisten darzustellen. Zur Lösung des Konflikts wird die Tugendethik einer genaueren Betrachtung unterzogen. Das von Richard Thaler und Cass Sunstein entwickelte Prinzip des "Nudging" soll nach der Überprüfung der Vokabel die Theorie mit der Praxis verbinden und einen Minimalkonsens zwischen den Deontologen und den Utilitaristen herstellen. Ziel der Arbeit wird sein, ein Minimum an staatlicher Manipulation am Volke zu rechtfertigen und als einen ethisch vertretbaren Akt darzustellen.
Man muss nicht Alfred Huxleys "Schöne neue Welt" oder George Orwells "1984" gelesen haben, um staatliche Manipulation als ein Risiko für die Freiheit der Menschen, wenn nicht sogar für die Menschheit per se zu halten. Nicht nur in totalitären Diktaturen wie Nordkorea oder diktatorischen Regimen wie der DDR liegt und lag "Staatliche Realitätskontrolle", an der Tagesordnung. Auch in der Demokratie wird absichtlich manipuliert und so aktiv in die Entscheidungsfreiheit des Bürgers eingegriffen.
Inhaltsverzeichnis
- Manipulation und Propaganda
- Manipulation und Macht
- Manipulation und Ethik
- Der libertäre Paternalismus
- Kritik am libertären Paternalismus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob und inwiefern staatliche Manipulation in einer Demokratie ethisch und rechtens sein kann. Dabei wird das Verhältnis von staatlicher Manipulation und individueller Freiheit im Kontext der liberalen Demokratie untersucht.
- Definition von Manipulation im Zusammenhang mit dem Verhältnis Staat - Bürger
- Ethische Implikationen von Manipulation im Kontext von Deontologie und Konsequentialismus
- Der libertäre Paternalismus als ethische Theorie zur Rechtfertigung von Manipulation
- Kritik am libertären Paternalismus und die Frage nach den Grenzen von Manipulation
- Bedeutung von Propaganda als Extremfall staatlicher Manipulation und ihre Unterscheidung von Manipulation in der Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel
- Manipulation und Propaganda: Der erste Teil der Arbeit stellt die Problematik von Propaganda als Extremfall staatlicher Manipulation dar und führt den Begriff der "staatlichen Manipulation" als subtilere Form der Beeinflussung in Demokratien ein.
- Manipulation und Macht: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition von Manipulation und analysiert den Begriff im Kontext der DDR und BRD, um ideologische Einflüsse zu erkennen und eine neutrale Definition zu entwickeln.
- Manipulation und Ethik: Die Arbeit untersucht die ethischen Implikationen von staatlicher Manipulation aus der Perspektive der Deontologie und des Konsequentialismus.
- Der libertäre Paternalismus: Dieser Abschnitt stellt das Prinzip des "Nudging" vor, das als ethische Theorie eine Brücke zwischen Deontologie und Utilitarismus schlagen soll.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen staatliche Manipulation, Propaganda, liberale Demokratie, Freiheit, Ethik, Deontologie, Konsequentialismus, libertärer Paternalismus und Nudging. Die zentrale Frage ist, inwieweit Manipulation durch den Staat in einer Demokratie ethisch und rechtens ist.
- Quote paper
- Michael Drescher (Author), 2020, Kann staatliche Manipulation in der Demokratie ethisch und rechtens sein?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/539736