Die zentrale Forschungsfrage dieser Arbeit lautet: Wie lässt sich der Begriff der Volkssouveränität aus queeranarchistischer Perspektive erfassen?
Bei der Beantwortung dieser Forschungsfrage geht der Autor jenseits der post- bzw. queeranarchistischen Literatur, speziell auf demokratietheoretischen Überlegungen von Jean Jacques Rousseau und Miguel Abensour ein. Der egalitäre Republikanismus von Rousseau und das staatskritische Denken von Abensour könnten wichtige Impulse für die queeranarchistische Debatte geben.
"Der" Postanarchismus" stellt genauso wie "der" Queeranarchismus keine Totalität und keine einheitliche Theorie dar, sondern umfasst wie der Poststrukturalismus (Foucault, Deleuze), der Postfeminismus (Butler) und der Postmarxismus (Laclau, Mouffe) eine ganzen Reihe von unterschiedlichen theoretischen Auseinandersetzungen. Daher gilt es in dieser Arbeit zunächst einmal die zentralen Begriffe von Souveränität, Demokratie und Queeranarchismus zu definieren. Im Anschluss beschreibt der Autor die verschiedenen Ansätze von Volkssouveränität, nämlich jene von Rousseau und Abensour und als Kontrast dazu, die derzeit hegemonial etablierten, real existierenden Demokratien (liberale Demokratie). Er geht dabei von der These aus, dass queeranarchistische Volkssouveränität mit den plebejischen Prinzipien (Breaugh 2007) identisch ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung und methodologische Vorgehensweise
- Begriffsbestimmungen und theoretischer Rahmen
- Souveränität
- (Liberale) Demokratie
- Queeranarchismus und plebejische Prinzipien
- Volkssouveränität: Figuren (radikal-)demokratischer Souveränität
- Rousseau - Egalitarismus, Kritik der repräsentativen Demokratie und Teilung der Gesellschaft
- Abensour - Rebellierende Demokratie gegen den Staat oder die wahre Demokratie
- Queeranarchistische Volkssouveränität oder eine plebejische Demokratie
- Conclusio und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der „wahren Demokratie“ und analysiert Figuren demokratischer Souveränität jenseits von Repräsentation und Herrschaft. Sie untersucht die Grenzen und Krisen der liberalen Demokratie und setzt sich mit dem Konzept der Volkssouveränität aus queeranarchistischer Perspektive auseinander.
- Die Krise der liberalen Demokratie und ihre Widersprüche
- Die Suche nach alternativen Formen demokratischer Souveränität
- Der queeranarchistische Ansatz und seine Verbindung zu plebejischen Prinzipien
- Die Konzepte von Volkssouveränität bei Rousseau und Abensour
- Die Bedeutung von Egalitarismus, Kritik an Repräsentation und Staatskritik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage der Arbeit vor und beschreibt die methodologische Vorgehensweise. Sie beleuchtet die Krise der liberalen Demokratie und die Notwendigkeit, alternative Formen demokratischer Souveränität zu erforschen.
- Begriffsbestimmungen und theoretischer Rahmen: Dieses Kapitel definiert zentrale Begriffe wie Souveränität, Demokratie und Queeranarchismus. Es stellt den theoretischen Rahmen der Arbeit vor, der auf den Konzepten von Rousseau, Abensour und dem Queeranarchismus basiert.
- Volkssouveränität: Figuren (radikal-)demokratischer Souveränität: Dieses Kapitel untersucht die Konzepte von Volkssouveränität bei Rousseau und Abensour. Es analysiert den egalitären Republikanismus von Rousseau und die staatskritische Denkweise von Abensour.
- Queeranarchistische Volkssouveränität oder eine plebejische Demokratie: Dieses Kapitel befasst sich mit dem queeranarchistischen Ansatz und seiner Verbindung zu plebejischen Prinzipien. Es untersucht die Möglichkeiten, Volkssouveränität aus queeranarchistischer Perspektive zu begreifen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Volkssouveränität, liberale Demokratie, Queeranarchismus, plebejische Prinzipien, Egalitarismus, Staatskritik, Repräsentation, Rousseau, Abensour und den Grenzen des demokratischen Paradoxons.
- Quote paper
- Josef Muehlbauer (Author), 2020, Plebejische Demokratie. Figuren demokratischer Souveränität jenseits von Repräsentation und Herrschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/539867