Um einen Überblick über das Thema "Lehrerinnen und Lehrer“ zu geben, ist es zum besseren Verständnis sinnvoll, zunächst das allgemeine System, in dem Männer und Frauen in unserer Gesellschaft leben, kurz zu skizzieren. Aus diesem Grund werde ich im ersten Teil die vorherrschende geschlechtsspezifische Arbeitsteilung darstellen. Zu diesem Themengebiet werde ich zunächst die Sozialisationsbedingungen für Kinder erläutern, da hier die Grundsteine für geschlechtsspezifisches Verhalten von Männern und Frauen gelegt werden. Unter Gliederungspunkt 1.2. werde ich die Entstehung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung darstellen, durch die die Gesellschaft vor allem seit der Industrialisierung im 18. und 19. Jahrhundert geprägt ist. Im Folgendem werde ich die Rückeroberung der Berufstätigkeit von Frauen erläutern und dann zur geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung im Berufsleben kommen, denn Frauen und Männer sind größtenteils in verschiedenen Arbeitsbereichen tätig, die wiederum oft jeweils der männlichen oder weiblichen Identität entsprechen.
Der zweite Teil befasst sich dann mit der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung im Lehrberuf. Hier stellt sich die Frage, ob die zuvor erörterte Aufgabenteilung von Männern und Frauen im Berufsleben sich auf die Ausübung des Lehrberufs fortsetzen lässt, denn schließlich üben beide Geschlechter hier den selben Beruf aus. Um dieses herauszufinden, werde ich folgende Punkte, die über eine unterschiedliche Berufsausübung von Lehrern und Lehrerinnen Aufschluss geben können, darstellen: Zum ersten die Verteilung von Lehrerinnen und Lehrern auf die verschiedenen Schulstufen, zum zweiten ihre Verteilung innerhalb der Institution Schule, also welche Aufgaben sie in der Schule wahrnehmen und welche Fächer sie unterrichten, und vor allem ob Lehrerinnen und Lehrer sich im Unterricht nach geschlechtsspezifischen Mustern verhalten. Der nächste Punkt befasst sich dann mit der Motivation, die Männer und Frauen haben, den Lehrberuf zu ergreifen. Zum Ende werde die ich die für berufstätige Frauen typische Doppelbelastung und ihre möglichen Auswirkungen auf die Berufsausübung von Lehrerinnen darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung
- Geschlechtsspezifische Entwicklungsverläufe von Mädchen und Jungen
- Die Geschichte der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung
- Die "Rückeroberung" der Berufstätigkeit durch Frauen
- Die geschlechtsspezifische Aufgabenteilung im Berufsleben
- Die geschlechtsspezifische Aufgabenteilung im Lehrberuf?
- Geschlechtsspezifische Aufgabenteilung im Lehrberuf?
- Die Verteilung von Lehrerinnen und Lehrern auf die verschiedenen Schultypen
- Verteilung von Lehrerinnen und Lehrern innerhalb der einzelnen Schultypen
- Voll- und Teilzeitbeschäftigung von Lehrerinnen und Lehrern
- Geschlechtsspezifische Ausübung des Lehrerberufs
- Die Feminisierung des Lehrerberufes
- Warum werden Männer und Frauen Lehrer?
- Doppelbelastung oder Doppelqualifikation?
- Kommentar
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung im Lehrberuf zu untersuchen und zu beleuchten, wie sich die traditionelle geschlechtsspezifische Aufgabenteilung im Berufsleben auf den Lehrberuf auswirkt. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Verteilung von Lehrerinnen und Lehrern auf verschiedene Schultypen und innerhalb der Institution Schule gelegt. Zudem soll der Frage nachgegangen werden, welche Motivation Männer und Frauen zum Ergreifen des Lehrberufs führt.
- Die Auswirkungen der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung auf den Lehrberuf
- Die Verteilung von Lehrerinnen und Lehrern auf verschiedene Schultypen
- Die Verteilung von Lehrerinnen und Lehrern innerhalb der Institution Schule
- Die Motivation von Männern und Frauen, den Lehrberuf zu ergreifen
- Die Doppelbelastung berufstätiger Frauen und ihre möglichen Auswirkungen auf den Lehrberuf
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in der Gesellschaft im Allgemeinen, mit besonderem Fokus auf die Sozialisationsbedingungen von Mädchen und Jungen, die Entstehung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung und die Rückeroberung der Berufstätigkeit von Frauen. Das zweite Kapitel analysiert die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung im Lehrberuf, indem es die Verteilung von Lehrerinnen und Lehrern auf verschiedene Schultypen, ihre Aufgabenverteilung innerhalb der Schule, die Voll- und Teilzeitbeschäftigung und die geschlechtsspezifische Ausübung des Lehrerberufs beleuchtet. Darüber hinaus wird die Motivation von Männern und Frauen, den Lehrberuf zu ergreifen, untersucht. Das Kapitel beleuchtet auch die für berufstätige Frauen typische Doppelbelastung und ihre möglichen Auswirkungen auf die Berufsausübung von Lehrerinnen.
Schlüsselwörter
Geschlechtsspezifische Arbeitsteilung, Lehrerinnen, Lehrer, Schultypen, Aufgabenverteilung, Motivation, Doppelbelastung, Feminisierung des Lehrerberufes, Sozialisationsbedingungen, Entwicklungsverläufe, Identitätsfindung.
- Citation du texte
- Katrin Morras Ganskow (Auteur), 2002, Lehrerinnen und Lehrer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54006