"Chemie ist mein Lieblingsfach!" Ein nicht häufig gehörter Satz in der Schule. An vielen Schulen fristet die Chemie eher ein Schattendasein und spätestens bei den Wahlen der Leistungskurse zum Abitur hin wird das Desinteresse chemischer Inhalte offensichtlich.
Aber lässt sich das Interesse und die Akzeptanz von chemischen Inhalten steigern, sobald lediglich die berufsrelevanten Inhalte im Rahmen einer Berufsausbildung vermittelt werden? Um diese Frage zu beantworten, wurden im Laufe dieser Arbeit mit zwei Berufsschulklassen im Friseurberuf Interviews und Fragebögen durchgeführt.
Der Friseurberuf eignet sich für das Forschungsvorhaben sehr gut, da ein Ausbildungsberuf benötigt wird, der viele chemische Inhalte enthält, diese aber alltagsorientiert vermittelt. Die Ausbildung zum Friseur/ zur Friseurin erfüllt diese Vorgaben, was im Einzelnen noch bei der Lehrplananalyse beleuchtet wird. Zudem liegen im Bereich der Berufskollegs seitens der Chemiedidaktik sehr wenige Forschungsvorhaben vor, sodass ein gewisses Forschungsdefizit besteht. Der Beruf der Friseurin/ des Friseurs ist darüber hinaus noch immer ein frauendominierter Beruf. Laut den zu Beginn erwähnten Studien stößt der Chemieunterricht vor allem bei Mädchen auf geringe Akzeptanz. Unter den Chemiebefürwortern sind doppelt so viele Jungs wie Mädchen. Aufgrund dieser Tatsache ist es besonders interessant, in einer frauendominierten Berufsbranche zu untersuchen, wie sich alltagsorientierter Unterricht auf die Akzeptanz von Chemie auswirkt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorie
- Begriffsbestimmungen
- Alltagsorientierter Unterricht
- Interesse
- Akzeptanz
- Alltagsorientierung in der Didaktik
- Die Didaktische Analyse nach Klafki
- Die operative Didaktik nach Aebli
- Die Inkongruenztheorie
- Lernpsychologie
- Der Vorgang des Lernens
- Unterschiede des Lernerfolges
- Hinweise aus der Lernpsychologie für die Pädagogik
- Zusammenfassung der Theorie
- Lehrplananalyse
- Empirische Untersuchung
- Ziel der Untersuchung
- Methodische Vorgehensweise
- Qualitative und Quantitative Forschung
- Triangulation
- Interview
- Fragebögen
- Auswertung mit der qualitativen Inhaltsanalyse
- Ergebnisse
- Ergebnisse der Interviews
- Ergebnisse der Fragebögen
- Bewertung des Schulfaches Chemie
- Unterschiede zwischen dem Lernen chemischer Inhalte innerhalb der Berufsausbildung und dem Schulunterricht der Chemie
- Akzeptanz der chemischen Inhalte innerhalb der Berufsausbildung
- Zusammenfassung und Diskussion
- Akzeptanz von Chemie im Schulunterricht
- Einfluss alltagsorientierter Chemievermittlung auf die Akzeptanz
- Vergleich von Chemieunterricht in Schule und Berufsausbildung
- Untersuchung der Akzeptanz von Chemie im Friseurberuf
- Analyse von Lernprozessen und Lernerfolg in der Berufsausbildung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Einfluss einer berufsorientierten Vermittlung chemischer Inhalte auf ihre Akzeptanz in der Friseurausbildung. Sie untersucht, ob eine praxisnahe Herangehensweise, wie sie in der Berufsausbildung üblich ist, dazu beitragen kann, die oft geringe Akzeptanz des Faches Chemie, insbesondere bei Schülerinnen, zu verbessern.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die geringe Akzeptanz des Schulfaches Chemie und deren Folgen für die Fachkräftegewinnung in der Chemiebranche. Sie führt die Problematik mit Bezug auf Studien und Statistiken aus und stellt die Relevanz alltagsorientierten Chemieunterrichts in den Vordergrund. Die Arbeit untersucht die Akzeptanz chemischer Inhalte im Rahmen einer berufsorientierten Vermittlung im Friseurberuf.
Kapitel 2 befasst sich mit der theoretischen Grundlage der Arbeit. Es werden Begriffsbestimmungen zu alltagsorientiertem Unterricht, Interesse und Akzeptanz erörtert. Anschließend werden verschiedene Ansätze zur Alltagsorientierung in der Didaktik, wie die Didaktische Analyse nach Klafki, die operative Didaktik nach Aebli und die Inkongruenztheorie vorgestellt. Des Weiteren wird die Rolle der Lernpsychologie im Zusammenhang mit dem Lernprozess und den Unterschieden im Lernerfolg diskutiert.
Kapitel 3 befasst sich mit der Lehrplananalyse der Friseurausbildung und zeigt auf, welche chemischen Inhalte in der Berufsausbildung vermittelt werden. Die Analyse beleuchtet die praktische Relevanz der chemischen Inhalte für den Friseurberuf und die Möglichkeit, Chemie in einem alltagsorientierten Kontext zu lernen.
Kapitel 4 beschreibt die empirische Untersuchung, die im Rahmen der Arbeit durchgeführt wurde. Es werden das Ziel der Untersuchung, die methodische Vorgehensweise und die verwendeten Forschungsmethoden, wie qualitative und quantitative Forschung, Triangulation, Interviews und Fragebögen, erläutert.
Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der empirischen Untersuchung. Es werden sowohl die Ergebnisse der Interviews als auch die Ergebnisse der Fragebögen analysiert. Die Ergebnisse zeigen, wie die Auszubildenden das Schulfach Chemie bewerten und welche Unterschiede sie zwischen dem Lernen chemischer Inhalte in der Berufsausbildung und im Schulunterricht sehen. Zudem werden die Ergebnisse der Akzeptanz von chemischen Inhalten innerhalb der Berufsausbildung vorgestellt.
Schlüsselwörter
Alltagsorientierung, Akzeptanz, Chemieunterricht, Berufsausbildung, Friseurberuf, Lernpsychologie, Didaktische Analyse, Operative Didaktik, Inkongruenztheorie, qualitative Forschung, quantitative Forschung, Triangulation, Interviews, Fragebögen.
- Begriffsbestimmungen
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2014, Lässt sich die Akzeptanz von chemischen Inhalten durch eine berufsorientierte Vermittlung steigern? Das Beispiel Friseurausbildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/540235