Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
I. Inhaltsverzeichnis
II. Abbildungsverzeichnis
III. Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung – Einführung in das Thema
2. Definition von Qualitativer und Quantitativer Forschungsarbeit
2.1 die quantitative Forschung
2.2 die qualitative Forschung
2.3 Polarität
2.4 Vor- und Nachteile
3. Praxisbeispiele und Methoden
3.1 die quantitative Forschung am Beispiel einer Itembatterie
3.2 die qualitative Forschung am Beispiel des Gruppendiskussionsverfahrens
3.3 Verknüpfung quantitativer und qualitativer Forschungsansätze durch Triangulation
4. Fazit und Ausblick
IV. Literaturverzeichnis
II. Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Die wesentlichen Aspekte des empirischen Forschens: Eigene Darstellung (Schirmer/Blinkert 2009 S.64-65)
Abb. 2 Lineare Strategie: Eigene Darstellung (Witt 2001)
Abb. 3 Zirkuläre Strategie: Eigene Darstellung (Witt 2001)
Abb. 4 Unterschied zwischen qualitativer und quantitativer Forschungsmethode: Eigene Darstellung (Schirmer/Blinkert 2009)
III. Abkürzungsverzeichnis
d.h. das heißt
i.d.R. in der Regel
etc. et cetera
Hrsg. Herausgeber
z.B. zum Beispiel
bspw. beispielsweise
evtl. eventuell
Abb. Abbildung
1. Einleitung – Einführung in das Thema
Jede*r Forschende muss zum Auftakt ihres/seines Forschungsprozesses den Forschungsgegenstand festlegen, das Problem der Forschung formulieren und die richtige Strategie zum Erreichen ihres/seines Forschungsziels wählen. Um diesen Weg zu bestreiten, werden die Annahmen in der wissenschaftlichen Arbeit zu Hypothesen gebildet. Im Falle der begründeten Hypothese entwickeln sich daraus die Thesen, die dann zu einer Theorie führen. (Bango 2000)
Die quantitative sowie die qualitative Forschung sind Methodologien, die im einzelnen essentielle Bestandteile wissenschaftlicher Arbeit empirischer Sozialforschung bedeuten. Sie dienen der Überprüfung von Theorien oder dem erfassen sozialer Realität. Durch das Anwenden dieser Methoden gelingt es der/dem Forschenden effektive und reflektierte Erkenntnisse ihrer/seiner Arbeit zu erzielen. (Baur/Blasius 2014, S. 41) Zudem können Hypothesen verifiziert oder falsifiziert werden.
In den sozialwissenschaftlichen Disziplinen wie etwa den Erziehungswissenschaften, oder der Pädagogik bedient man sich der quantitativen Forschungsmethode um messbare Werte komplexer Strukturen zu schaffen. Sie liegt der deduktiv-nomologischen Methodologie zugrunde, wohingegen sich die qualitative Forschungsmethode mit den besonderen Eigenschaften des Forschungsgegenstandes befasst (Raithel 2006, S. 8) und sich auf hermeneutische Grundsätze beruft. Erkenntnisstrukturen innerhalb empirischer Wissenschaftsparadigmen lassen sich durch Induktion, i.d.R. dem schließen vom Besonderen zum Allgemeinen und durch Deduktion, d.h. dem schließen vom Allgemeinen zum Besonderen unterscheiden.
Diese Hausarbeit soll die Polarität der quantitativen sowie der qualitativen Forschungsmethode gegenüberstellen und anhand von Praxisbeispielen eine Einführung in die dargestellten Verfahren geben. Die Verfahren der quantitativen Forschung können die standardisierte Befragung, die standardisierte Beobachtung oder die standardisierte Inhaltsanalyse sein. In dieser Arbeit soll auf die standardisierte Befragung näher eingegangen werden. In der qualitativen Forschung bedient man sich als Verfahren dem Interview, der Gruppendiskussion, der Beobachtung, der qualitativen Inhaltsanalyse, dem qualitativen Experiment, oder der Einzelfallstudie. Exemplarisch soll in dieser Arbeit auf die Gruppendiskussion eingegangen werden.
Dem Grunde nach soll die Auseinandersetzung mit den beiden verschiedenen Forschungsmethoden einen Ausblick auf die Anwendbarkeit in der empirischen Sozialforschung geben. Hierbei soll nicht die Anwendbarkeit an sich in Frage gestellt werden, sondern die Effektivität der strikten Trennung beider Methoden. Ein guter Lösungsansatz das Forschungsziel mit zweierlei Ansätzen zu betrachten, gibt die Triangulation. Diese wird auch als Multi-Methodenuntersuchung oder Methodenmix bezeichnet. Der Nutzen und die etwaige Notwendigkeit der kombinierten Methoden werden zum Ende dieser Arbeit in dem Blick genommen.
Zunächst werde ich anhand der Definitionen von quantitativer und qualitativer Forschungsarbeit die Prozesse der wissenschaftlichen Arbeit darstellen.
Im Anschluss daran sollen die Polarität sowie die Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden aufgezeigt werden. Anhand zwei verschiedener Beispiele aus der Praxis, werde ich jeweils eine explizite Methode zur quantitativen und qualitativen Forschungsarbeit vorstellen. Danach soll auf die Triangulation beider Ansätze eingegangen werden, woraufhin sich dann das Fazit und der Ausblick dieser Arbeit ergibt.
2. Definition von quantitativer und qualitativer Forschungsarbeit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1 – Die wesentlichen Aspekte des empirischen Forschens: Eigene Darstellung (Schirmer/Blinkert 2009)
Die Abbildung zeigt die wesentlichen Aspekte des empirischen Forschens. (Schirmer/Blinkert 2009) Hieraus ergeben sich die Grundpfeiler der quantitativen und qualitativen Forschung, welche sich im Laufe der zweiten Hälfte des vorherigen Jahrhunderts entwickelt haben.
Mit Blick auf die oben beschriebenen Aspekte möchte ich im Folgenden die daraus resultierende quantitative und qualitative Forschungsarbeit beschreiben.
2.1 Die quantitative Forschung
Die empirische Forschung kann anhand der quantitativen Methode durch besondere Datenerhebungsverfahren Statistiken erarbeiten. Dadurch sollen Effekte entdeckt werden. Dies nennt man auch Exploration. Hierdurch können Populationen beschrieben und Hypothesen geprüft werden. Dies nennt man Explanation. Die quantitative Forschungsmethode kann auch als statistische Analyse standardisierter und nicht standardisierter Daten bezeichnet werden. Hier werden Ausschnitte aus der Realität gemessen, quantifiziert und ausgewertet.
Ablauf der Forschung unter Verwendung der Linearen Strategie:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2 – Lineare Strategie: Eigene Darstellung (Witt 2001)
Wissenschaft sollte rationale, nachvollziehbare Erkenntnisse über Zusammenhänge, Abläufe, Ursachen und/oder Gesetzmäßigkeiten der natürlichen, historischen und kulturell/sozial geschaffenen Wirklichkeit bereitstellen (Raithel 2006, S. 11). Mit Blick darauf gestaltet sich der Ablauf der Forschung in der quantitativen Methode anhand der Linearen Strategie, bei der die Linearität eine Vergleichbarkeit der Daten garantiert, da während des Prozesses keine Änderungen vorgenommen werden können.
2.2 Die qualitative Forschung
Die qualitative Forschung beschäftigt sich interpretativ und subjektiv durch bspw. Interviews, Beobachtungen und/oder der Analyse von Dokumentationen (z.B. Tagebücher, Videos oder Bilder) mit dem Forschungsobjekt. Hierdurch entsteht die Erhebung nicht standardisierter Daten. Bei der Analyse dieser Daten werden spezielle nicht statistische Verfahren angewendet. Dennoch können in dieses Verfahren auch standardisierte Daten mit einfließen. Die qualitative Forschung wird angewendet, wenn wenig Vorwissen bei komplexen Zusammenhängen besteht und Einblicke in die Tiefe des Forschungsobjekts gegeben werden sollen.
Das Vorgehen in der qualitativen Forschung findet anhand der Zirkulären Strategie statt. Das bedeutet, dass während des Prozesses die Forschungsschritte mehrmals durchlaufen werden und somit der nächste Schritt abhängig von dem Ergebnis des vorherigen Schrittes ist.
Abbildung 3 – Zirkuläre Strategie: Eigene Darstellung (Witt 2001)
2.3 Polarität
Anhand der nachfolgenden Tabelle werden die relevanten Unterschiede der beiden Forschungsmethoden ersichtlich:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4 – Unterschied zwischen qualitativer und quantitativer Forschungsmethode: Eigene Darstellung (Schirmer/Blinkert 2009, S. 64–65)
Beide Forschungsmethoden stellen eine regelrechte Polarität dar. Bei Fallstudien können durch den Perspektivwechsel in der Betrachtung des Forschungsgegenstands z.B. durch Interviews erhobene qualitative Daten zu quantitativen Daten umgewandelt und numerisch evaluiert werden.
Die Gründe zur Wahl der jeweiligen Forschungsmethode erschließen sich aus den Aspekten des Vorwissens zum Forschungsgegenstand und dem Vorhandensein einer ausreichenden Anzahl der Personen bei der quantitativen Forschungsmethode.
Zur Vorbereitung auf eine quantitative Forschung kann die qualitative Forschung als Vorstudie dienen, um z.B. die Ursache eines Phänomens zu erklären. In etwa, wenn ein Forschungsgegenstand relativ unerforscht ist, sollte die Wahl der Methode auf die qualitative Forschung fallen. Beim Überprüfen einer Hypothese sollte die Methode der qualitativen Forschung präferiert werden.
An dieser Stelle sei auf den Methodenstreit hingewiesen, bei dem Schirmer vom Graben zwischen quantitativen und qualitativen Methoden spricht (Schirmer/Blinkert 2009).
Mit Bildung der Sozialwissenschaften forderten die Vertreter*innen der Naturwissenschaftlichen Methoden eine Übernahme dieser in die Sozialwissenschaften. Die Gegner*innen sprachen sich jedoch für eine eigene Logik in ihrer Forschung aus.
2.4 Vor- und Nachteile
Kritiker*innen sehen der qualitativen Forschungsmethode mit Argwohn entgegen, in dem sie die Nachteile bei der geringen Objektivität in der Forschung sehen. Hier sei jedoch auf die Verwendung offener Fragen hingewiesen, wodurch neue und detailliertere Erkenntnisse gewonnen werden können. Dadurch entstehen aber auch komplexere Datenauswertungen die einen höheren Zeitaufwand bedeuten.
Die Verfechter*innen der quantitativen Forschungsmethode plädieren für die schnelle Verarbeitung der Daten durch die standardisierten Fragen. Dadurch gewinnt die Methode an Reliabilität, was aber auch vorhandenes Vorwissen voraussetzt, an dem auch nur geprüft werden kann (Mey/Mruck 2014).
3. Praxisbeispiele und Methoden
Anhand der nachfolgend aufgeführten Beispiele, wie sie auch in der Praxis verwendet werden, möchte ich die Itembatterie aus der quantitativen Sozialforschung und die Gruppendiskussion aus der qualitativen Sozialforschung vorstellen. Die Verknüpfung beider Methoden durch Triangulation soll einen Kontext zwischen den verschiedenen Methoden geben. Hier ist die Überlegung, ob die quantitative und die qualitative Methode stringent zu trennen sind.
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