Trotz aller kulturellen Unterschiede auf dieser unserer Welt gibt es evolutionsbiologisch gewachsene Dispositionen zu global gleichartigem Erleben und Verhalten. C. G. Jung hat diese Dispositionen in esoterischer Manier als Archetypen bezeichnet, deren Gesamtheit das Kollektive Unbewusste – mundus archetypus – ausmacht. Prinzipiell nichts anderes als das zum ES* gehörende phylogenetische Gedächtnis, in dem archaische Potenziale schlummern, die jederzeit aus ihrem Dämmerschlaf erwachen und ins private und öffentliche Leben eingreifen können. Schön zu beobachten bei Sportveranstaltungen, wenn der ach so rationale homo modernicus urplötzlich, um nicht zu sagen: auf Anpfiff, in sein paläoanthropologisches Vorgängermodell mutiert und durch steinzeitliches Stammesverhalten und rhythmisch skandierte Beschwörungsformeln seinen Sport-Ikonen da unten auf dem Rasen rasereiartige Referenzen erweist.
Amerikanische Footballteams wissen schon, warum sie sich mit ES*-infizierenden Namen wie New York Giants, Detroit Lions, Carolina Panthers und Chicago Bears schmücken.
Inhaltsverzeichnis
- Über Kobolde in Gardinen und Lämmer, die schweigen
- Was Sie schon immer über Archetypen und das unheimliche Unbewusste wissen wollten
- ES* - Kleiner Ausflug in die Psychoanalyse
- Das psychoanalytische Persönlichkeitsmodell
- Zurück zu den Archetypen
- Lückenkonfiguriertes Bewusstsein
- Gegenwart der Vergangenheit
- Hollywood lässt grüßen
- Vergangenheit der Gegenwart
- Historische Maschinen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Abhandlung befasst sich mit dem Einfluss von Archetypen und dem Unbewussten auf unser Denken, Fühlen und Handeln. Sie argumentiert, dass evolutionär bedingte Dispositionen, die C.G. Jung als Archetypen bezeichnete, unsere Wahrnehmung und unser Verhalten prägen. Der Text beleuchtet zudem die Bedeutung des Unbewussten (ES) und dessen Einfluss auf das bewusste ICH im Kontext der Psychoanalyse.
- Archetypen und das Kollektive Unbewusste
- Der Einfluss des Unbewussten auf unser Denken, Fühlen und Handeln
- Die Rolle der Kindheitserfahrungen für die Persönlichkeitsentwicklung
- Die Interaktion von bewussten und unbewussten Prozessen
- Die Auswirkungen von archetypischen Mustern in der Kultur und Kommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
- Über Kobolde in Gardinen und Lämmer, die schweigen: Dieser Abschnitt führt in das Thema Archetypen und das Unbewusste ein und erläutert die Bedeutung dieser Konzepte für die menschliche Psyche. Der Autor beleuchtet den Einfluss von Archetypen in verschiedenen Lebensbereichen, von Sportveranstaltungen bis hin zur Werbung.
- ES* - Kleiner Ausflug in die Psychoanalyse: Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit den Grundbegriffen der Psychoanalyse, insbesondere mit dem ES, dem ICH und dem ÜBER-ICH. Der Autor beleuchtet die Bedeutung des Unbewussten und dessen Einfluss auf unser Verhalten.
- Zurück zu den Archetypen: Dieser Abschnitt erörtert verschiedene Archetypen und ihre symbolische Bedeutung. Der Autor beleuchtet die Ambivalenz von Archetypen und deren Präsenz in Märchen, Sagen und Legenden sowie in der modernen Kultur.
- Lückenkonfiguriertes Bewusstsein: Dieser Abschnitt behandelt das Konzept des lückenkonfigurierten Bewusstseins und die Rolle des Unbewussten als Lückenfüller und Sinnstifter. Der Autor verdeutlicht, wie unbewusste Vorgänge unsere bewusste Wahrnehmung beeinflussen.
- Gegenwart der Vergangenheit: Dieser Abschnitt betont die prägende Kraft der Kindheitserfahrungen und die Bedeutung der affektlogischen Strukturdeterminierung. Der Autor zeigt auf, wie vergangene Erlebnisse im Unbewussten weiterwirken und unser heutiges Verhalten beeinflussen können.
- Hollywood lässt grüßen: Dieser Abschnitt demonstriert am Beispiel von Hollywoodfilmen, wie frühe Traumata das Verhalten und Erleben von Menschen prägen können. Der Autor veranschaulicht, wie das Unbewusste unsere Entscheidungen und Handlungen beeinflussen kann.
- Vergangenheit der Gegenwart: Dieser Abschnitt verdeutlicht die dynamische Wechselwirkung zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Der Autor erläutert, wie unser heutiges Handeln auch die Vergangenheit rekonstruieren und beeinflussen kann.
- Historische Maschinen: Dieser Abschnitt betrachtet den Einfluss von affektlogischen Strukturgeschichten auf unser Verhalten. Der Autor warnt vor der Gefahr, zu einem "Gewohnheitstier" zu werden, das seine Handlungsmöglichkeiten einschränkt.
Schlüsselwörter
Archetypen, Unbewusstes, ES, ICH, ÜBER-ICH, Psychoanalyse, affektlogische Strukturdeterminierung, Kindheitserfahrungen, symbolische Bedeutung, Kultur, Kommunikation, lückenkonfiguriertes Bewusstsein, Vergangenheit, Gegenwart, Hollywood, Film, Gewohnheitstier
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- Dr. Volker Halstenberg (Author), 2006, Über Kobolde in Gardinen und Lämmer, die schweigen - Was Sie schon immer über Archetypen und das unheimliche Unbewusste wissen wollten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54050