Ich habe vordergründig den Schwerpunkt auf den individuellen ethischen Handlungsaspekt der praktischen Ehtik des Aristoteles konzentriert und das Subjekt ethischer Handlungen im Fokus eines subjektiven Blickwinkels ins Visier genommen. Wenn der Leser der Meinung ist, dass eigene Ideen eingeflossen sind, dann war es Teil der Interpretation. Als Beispiele führt Aristoteles genügend Handlungssituationen an, in denen bestimmte Handlungen oder Haltungen die Gutheit am ehesten treffen.
Aristoteles möchte seine Ethik nicht bloß im normativ-ethischen Sinn klar und strikt definieren. Er lässt die Handlungsbereiche offen, die von der jeweiligen Verfassung des Handelnden (Wesen des Individuums) und dessen situationsbedingtem Verhalten individualisiert werden.
Das Glück als Vollendung menschlicher Lebensform wird hier durch Handlungen im Sinne der Arete konkretisiert. Im Sinne des Aristoteles sind seine ethischen Untersuchungen nur im Lichte der menschlichen Vernunft von praktischer Bedeutung. Aristoteles ist sicherlich kein langweiliger Moralprediger; er wollte seine praktische Ethik als Vernunftethik verstanden haben, die den vernunftbegabten Menschen als Ursprung seiner moralischen Handlung verstehen möchte.
Inhaltsverzeichnis
- Zum Dritten Buch
- Freiwilligkeit, Entscheidung, Verantwortung
- Freiwilligkeit hecousios
- Entscheidung prohairesis
- Kleiner Exkurs ins moderne Strafrecht
- Zurechnung Buch III 7
- Gerechtigkeit als vortrefflichste Tugend
- Allgemeines
- Gerechtigkeitsperspektiven
- Hexis in Abgrenzung zu dynamis und techne
- Gerechtigkeit als vollkommene Tugend
- Billigkeit
- Freiwilligkeit, Entscheidung, Verantwortung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Nikomachischen Ethik von Aristoteles, insbesondere mit den Inhalten des dritten und fünften Buches. Der Fokus liegt auf dem individuellen ethischen Handlungsaspekt der praktischen Ethik des Aristoteles. Der Text beleuchtet das Subjekt ethischer Handlungen aus einer subjektiven Perspektive und untersucht die Frage, wie bestimmte Handlungen oder Haltungen die Gutheit am ehesten treffen.
- Freiwilligkeit und Entscheidung in der ethischen Handlung
- Die Rolle der Vernunft und Überlegung in ethischen Entscheidungen
- Die Bedeutung der Tugend und ihre Verbindung zur prohairesis
- Die Unterscheidung zwischen gewollten, ungewollten und gemischten Handlungen
- Das Konzept der Gerechtigkeit als vortrefflichste Tugend
Zusammenfassung der Kapitel
Zum Dritten Buch
Das dritte Buch der Nikomachischen Ethik untersucht die Unterscheidung zwischen gewollten und ungewollten Handlungen. Der Fokus liegt insbesondere auf gemischten Handlungen, die sowohl gewollte als auch ungewollte Aspekte beinhalten. Aristoteles beleuchtet die Rolle der Freiwilligkeit (hecousios) und der Entscheidung (prohairesis) bei der Beurteilung ethischer Handlungen. Er diskutiert die Frage, inwieweit Handlungen, die unter Zwang oder aus Unwissenheit geschehen, als freiwillig oder unfreiwillig gelten.
Freiwilligkeit, Entscheidung, Verantwortung
Das Kapitel untersucht die Bedeutung der Freiwilligkeit und der Entscheidung für ethisches Handeln. Aristoteles definiert die Freiwilligkeit als ein Handeln, das aus eigenem Antrieb geschieht und dessen Ursprung im Handelnden selbst liegt. Die Entscheidung hingegen umfasst eine reflektierte Wahl, die auf Überlegung und Vernunft basiert. Die Verbindung zwischen Freiwilligkeit und Entscheidung ist entscheidend für die Frage der Verantwortung, die im dritten Buch weiter behandelt wird.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Nikomachische Ethik von Aristoteles, insbesondere auf die Themen Freiwilligkeit, Entscheidung, Verantwortung, Tugend, Gerechtigkeit und Vernunft. Der Fokus liegt auf der Frage, wie das Subjekt ethischer Handlungen aus einer subjektiven Perspektive betrachtet werden kann.
- Quote paper
- Elena Mühlbauer (Author), 2011, Nikomachische Ethik. Einführung in das dritte und fünfte Buch der EN, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/541132