Die Shareholder Value Ansätze haben in den 90er eine hohe Popularität erreicht. Sie dienten als Allheilmittel der Unternehmenssteuerung. Die Hausse Phasen an den Aktienmärkten wurden der Verfolgung dieser Konzepte zugeschrieben. Mit der Baisse an den Aktienmärkten Anfang 2000 drehte sich diese positive Einschätzung und den Shareholder Value Konzepten wurde für diese Krisenphase die Verantwortung zugeschrieben. Die Verfolgung einer Maximierung des Unternehmenswerts hat die Marktbewertung vieler Unternehmen in die Höhe getrieben und das Management gezwungen, sich kurzfristig an den Aktienkurssteigerungen zu orientieren. "Die Ära des Shareholder Value neigt sich Ihrem Ende zu " schreibt einer der Kritiker Allan Kennedy 2001. Kennedy sieht hierbei den Untergang des Konzepts einhergehen mit dem Untergang der New Economy, mit Bilanzskandalen, Arbeitsplatzabbau oder auch deren Verlagerung und dem Zusammenbrechen der Börsen weltweit. Praktiker in Europa und Asien kritisieren pauschal die Anwendung der Shareholder Value Ansätze. Die Vorstände sehen sich nicht in der Lage, ein zahlungsstromorientiertes neben dem traditionellen Rechnungswesen aufzubauen, noch sind sie in der Lage, zukünftige Rückflüsse zu prognostizieren. Ein auf den Shareholder Value aufbauendes Managementkonzept sei nicht in der Lage, alle Anspruchsgruppen in die Zielplanung zu integrieren und dient daher nicht als klassisches Managementkonzept. Hierbei seien wertorientierte Kennziffern nicht praxistauglich und dienen daher nicht der Performancesteuerung. Die größte Kritik wird bei der angeblich nur auf die Aktionäre fokussierte Unternehmenspolitik laut, die dazu dient, nur die Aktionärsvermögen zu maximieren und demnach nicht den langfristigen Unternehmenserfolg im Mittelpunkt haben. Diese Arbeit diskutiert die vielfach geäußerte Kritik an den Shareholder Value Ansätzen. Hierbei stehen im zweiten Kapitel die traditionellen Kennziffern des Rechnungswesen im Mittelpunkt, ob Sie, trotz ihrer weit verbreiteten Verwendung sich als Erfolgsmaßstab einer erfolgreichen Unternehmensführung überhaupt eignen.Aus der Kritik an den traditionellen Kennziffern, wird im dritten Teil des Buches ein modifizierter Shareholder Value Ansatz konzipiert, der im Laufe der Arbeit dem deutschsprachigen Raum gerecht werdend, wertorientiertes Management bezeichnet wird.
Diese Arbeit diskutiert die fortwährnde Kritik an den wertorientierten Ansätzen und kommt zu dem Schluß, dass es häufig am Verständnis dieser Methode fehlt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Traditionelle Bewertungskennziffern
- Periodengewinn
- Gewinn pro Aktie (EPS)
- Return on Investment (ROI)
- Return on Equity (ROE)
- Wertorientierte Methode und Verfahren
- Unternehmenswert als Performancemaß
- Planungshorizont, Cash Flow als zentrale Größe und Unternehmenswert
- Planungshorizont
- DCF und Unternehmenswertberechnung
- EVA - Economic Value Added
- Schätzung zusätzlich geschaffenen Shareholder Value
- Werttreiber
- Anwendung im Strategischen Management
- Strategische Planung der Ziele
- Strategische Analyse
- Strategieformulierung und Bewertung
- Strategieformulierung Gesamtunternehmung
- Strategieformulierung auf Geschäftsbereichsebene
- Prognose und Bewertung der Strategien
- Strategieimplementierung
- Diskussion und kritische Auseinandersetzung
- Monistische Zielausrichtung
- Vernachlässigung anderer Anspruchsgruppen und Handlungsmöglichkeiten
- Probleme bei der rechnerischen Ermittlung des Unternehmenswert & Handlungsmöglichkeiten
- Problem Vergütungssysteme
- Empirische Evidenz
- Anwendung in der Praxis
- Traditionelle Kennziffern als Erfolgsmaßstab in der Empirie
- Wertorientierte Kennziffern als Erfolgmaßstab
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Kritik an Shareholder Value Ansätzen und untersucht, ob diese Ansätze in der heutigen Zeit obsolet geworden sind und sich im Niedergang befinden. Sie analysiert die traditionellen Kennziffern des Rechnungswesens im Vergleich zu wertorientierten Methoden und beleuchtet die Anwendung von Shareholder Value im strategischen Management. Des Weiteren werden die Probleme und Handlungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit der monistischen Zielausrichtung, der Vernachlässigung anderer Anspruchsgruppen sowie der rechnerischen Ermittlung des Unternehmenswertes diskutiert.
- Bewertung von Shareholder Value Ansätzen in der heutigen Zeit
- Analyse traditioneller und wertorientierter Kennziffern
- Anwendung von Shareholder Value im strategischen Management
- Kritik an der monistischen Zielausrichtung und der Vernachlässigung anderer Anspruchsgruppen
- Probleme und Handlungsmöglichkeiten bei der rechnerischen Ermittlung des Unternehmenswertes
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt die Relevanz der Shareholder Value Ansätze und die kontroverse Debatte um ihre Gültigkeit in der heutigen Zeit dar. Die Arbeit fokussiert auf die Kritik an den Ansätzen und untersucht deren mögliche Obsoletheit.
- Traditionelle Bewertungskennziffern: Dieses Kapitel untersucht traditionelle Kennziffern des Rechnungswesens wie Periodengewinn, Gewinn pro Aktie, Return on Investment und Return on Equity. Diese Kennziffern dienen als Basis für den Vergleich mit wertorientierten Methoden.
- Wertorientierte Methode und Verfahren: Dieses Kapitel beleuchtet wertorientierte Methoden und Verfahren, die den Unternehmenswert als Performancemaß heranziehen. Es behandelt Konzepte wie den Planungshorizont, den Cash Flow als zentrale Größe und die Unternehmenswertberechnung mittels Discounted Cashflow (DCF) und Economic Value Added (EVA).
- Anwendung im Strategischen Management: Dieses Kapitel analysiert die Anwendung von Shareholder Value Ansätzen im strategischen Management. Es beleuchtet Themen wie die strategische Planung der Ziele, die strategische Analyse und die Strategieformulierung und -bewertung auf unterschiedlichen Ebenen. Die Implementierung von Strategien wird ebenfalls behandelt.
- Diskussion und kritische Auseinandersetzung: Dieses Kapitel beleuchtet die Kritik an Shareholder Value Ansätzen. Es diskutiert Themen wie die monistische Zielausrichtung, die Vernachlässigung anderer Anspruchsgruppen und die Probleme bei der rechnerischen Ermittlung des Unternehmenswertes. Zudem werden Handlungsmöglichkeiten vorgestellt, um diese Kritikpunkte zu adressieren.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Shareholder Value, Unternehmensbewertung, strategisches Management, Kennziffern, Kritik, monistische Zielausrichtung, Anspruchsgruppen, Handlungsmöglichkeiten, rechnerische Ermittlung des Unternehmenswertes, Empirische Evidenz.
- Quote paper
- Diplomkaufmann Stephan Martin (Author), 2005, Shareholder Value. Ein Konzept im Niedergang?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54116