Die vorliegende Hausarbeit - entstanden im Modul Schlüsselqualifikationen für Beruf und Studium - erläutert auf Grundlage der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung und reflektierend anhand der Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft unterschiedliche Ansätze zur Lösung des Demarkationsproblems.
Wissenschaft oder Nicht-Wissenschaft? In einer Zeit von "alternativen Fakten" und "Fake News", in der fragwürdige Konstruktionen wie der Kreationismus unter dem Anschein der Wissenschaftlichkeit gesellschaftliche Veränderungen in Gang setzen, ist die Identifizierung und Unterscheidung wissenschaftlicher und pseudo-wissenschaftlicher Aussagen notwendig und geboten. Diese Unterscheidung wird in der Wissenschaftstheorie als Demarkations- oder Abgrenzungsproblem bezeichnet und ist aktueller den je.
Auch für die Betriebswirtschaftslehre ist diese Unterscheidung notwendig, nicht zuletzt, weil in den Wirtschaftswissenschaften Unterschiede in den Auffassungen zu Wirtschaftstheorien bestehen, die erheblichen Einfluss auf Volkswirtschaften einerseits und auf den einzelnen Betrieb andererseits haben. Und da der Wirtschaftskreislauf das Leben der meisten Menschen bestimmt, ist es umso mehr geboten, wissenschaftliche Erkenntnisse von Meinungen oder auf Basis fragwürdiger Evidenz erzeugter Aussagen zu unterscheiden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Erkenntnis und Wissenschaft
- 2.1 Erkenntnis und Wissen
- 2.2 Wissenschaft und Arten von Wissenschaft
- 3. Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft
- 3.1 Wirtschaftswissenschaften im Kontext der Wissenschaften
- 3.2 Betriebswirtschaft – Einordnung als Wissenschaft
- 4. Abgrenzung von Wissenschaft und Pseudo-Wissenschaft - das Demarkationsproblem
- 5. Ansätze zur Lösung des Demarkationsproblems
- 5.1 Soziale Interaktion
- 5.2 Falsifikation
- 5.3 Werturteilsfreiheit
- 5.4 Werturteilsfreiheit im Begründungszusammenhang
- 5.5 Werte und Normen als Unterscheidungsmerkmal
- 5.6 Zeitliche Beschränktheit der Gültigkeit - der Paradigmenwechsel
- 6. Auswirkungen auf die Betriebswirtschaftslehre
- 7. Zusammenfassung und Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Demarkationsproblem in der Betriebswirtschaftslehre. Ziel ist es, die Abgrenzung von wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Ansätzen in diesem Kontext zu klären und verschiedene Lösungsansätze des Demarkationsproblems zu analysieren. Die Anwendung dieser Ansätze auf die Betriebswirtschaftslehre wird kritisch reflektiert.
- Wissenschaftliche Erkenntnisgewinnung und die Rolle der Empirie
- Das Demarkationsproblem und seine Bedeutung für die Betriebswirtschaftslehre
- Verschiedene Ansätze zur Lösung des Demarkationsproblems (z.B. Falsifikation, Werturteilsfreiheit)
- Die Einordnung der Betriebswirtschaftslehre in den wissenschaftlichen Kanon
- Auswirkungen von nicht-wissenschaftlichen Handlungsempfehlungen auf Wirtschaft und Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Einleitung führt anhand eines Beispiels aus dem Spiegel-Interview mit Erik Brynjolfson die Problematik der Bewertung digitaler Güter und die damit verbundene Frage nach wissenschaftlicher Gültigkeit ein. Sie betont die gesellschaftliche Relevanz wissenschaftlicher Aussagen und die Notwendigkeit, Wissenschaft von Pseudowissenschaft abzugrenzen – das Demarkationsproblem. Die Einleitung skizziert den weiteren Aufbau der Arbeit und kündigt die Analyse verschiedener Ansätze zur Lösung des Demarkationsproblems an, speziell im Kontext der Betriebswirtschaftslehre.
2. Erkenntnis und Wissenschaft: Dieses Kapitel behandelt die Entstehung von Wissen und Wissenschaft. Es diskutiert den Erkenntnisprozess als ein Zusammenspiel von Beobachtung, kritischem Hinterfragen und der Anwendung empirischer und rationaler Methoden. Die Bedeutung der Wissenschaftstheorie für die Untersuchung wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung wird hervorgehoben, wobei sowohl empirische als auch rationale Erkenntniswege beleuchtet werden. Das Kapitel legt somit die Grundlage für das Verständnis der wissenschaftlichen Methodik, die im weiteren Verlauf der Arbeit zur Lösung des Demarkationsproblems herangezogen wird.
3. Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft: Dieses Kapitel befasst sich mit der Einordnung der Betriebswirtschaftslehre in den wissenschaftlichen Kontext. Es untersucht den Platz der Betriebswirtschaftslehre innerhalb der Wirtschaftswissenschaften und beleuchtet deren wissenschaftlichen Status. Durch die Diskussion der methodischen Ansätze wird die wissenschaftliche Fundiertheit der Betriebswirtschaftslehre verdeutlicht und die Notwendigkeit einer klaren Abgrenzung von unwissenschaftlichen Ansätzen hervorgehoben, die in Kapitel 4 und 5 im Detail behandelt werden.
4. Abgrenzung von Wissenschaft und Pseudo-Wissenschaft - das Demarkationsproblem: Dieses Kapitel definiert das Demarkationsproblem als die Schwierigkeit, Wissenschaft von Nicht-Wissenschaft zu unterscheiden. Es unterstreicht die immense gesellschaftliche Bedeutung dieser Abgrenzung, da wissenschaftliche Aussagen besonderes Vertrauen genießen und eine fehlerhafte Abgrenzung zu weitreichenden Folgen führen kann, insbesondere im wirtschaftlichen Handeln, das jeden Einzelnen betrifft. Das Kapitel bereitet den Boden für die detaillierte Diskussion verschiedener Lösungsansätze im folgenden Kapitel.
5. Ansätze zur Lösung des Demarkationsproblems: Dieses Kapitel stellt verschiedene Ansätze zur Lösung des Demarkationsproblems vor. Es behandelt unterschiedliche Kriterien der Wissenschaftlichkeit, darunter soziale Interaktion, Falsifikation, Werturteilsfreiheit (auch im Begründungszusammenhang), Werte und Normen als Unterscheidungsmerkmal und den Paradigmenwechsel als zeitinvarianten Aspekt. Jedes Kriterium wird erläutert und seine Anwendbarkeit auf die Betriebswirtschaftslehre wird diskutiert. Der Fokus liegt auf der kritischen Auseinandersetzung mit den Vor- und Nachteilen der einzelnen Lösungsansätze.
Schlüsselwörter
Demarkationsproblem, Wissenschaft, Betriebswirtschaftslehre, Erkenntnisgewinnung, Falsifikation, Werturteilsfreiheit, Wissenschaftstheorie, Empirie, Pseudo-Wissenschaft, Wirtschaftswissenschaften.
Häufig gestellte Fragen zu: Abgrenzung von Wissenschaft und Pseudowissenschaft in der Betriebswirtschaftslehre
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht das Demarkationsproblem, also die Abgrenzung von wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Ansätzen, speziell im Kontext der Betriebswirtschaftslehre. Ziel ist die Klärung der Abgrenzung und die Analyse verschiedener Lösungsansätze.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die wissenschaftliche Erkenntnisgewinnung, das Demarkationsproblem und seine Bedeutung für die Betriebswirtschaftslehre, verschiedene Lösungsansätze (Falsifikation, Werturteilsfreiheit etc.), die Einordnung der Betriebswirtschaftslehre in den wissenschaftlichen Kanon und die Auswirkungen nicht-wissenschaftlicher Handlungsempfehlungen.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einführung, Erkenntnis und Wissenschaft, Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft, Demarkationsproblem, Lösungsansätze zum Demarkationsproblem und Auswirkungen auf die Betriebswirtschaftslehre, sowie eine Zusammenfassung und Reflexion. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Kapitel gibt es und worum geht es in jedem einzelnen?
Kapitel 1 (Einführung): Einführung in die Problematik anhand eines Beispiels und Skizzierung des weiteren Aufbaus.
Kapitel 2 (Erkenntnis und Wissenschaft): Diskussion der Entstehung von Wissen und Wissenschaft, Erkenntnisprozess und wissenschaftliche Methodik.
Kapitel 3 (Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft): Einordnung der Betriebswirtschaftslehre in den wissenschaftlichen Kontext und deren wissenschaftlicher Status.
Kapitel 4 (Abgrenzung von Wissenschaft und Pseudo-Wissenschaft): Definition des Demarkationsproblems und dessen gesellschaftliche Bedeutung.
Kapitel 5 (Lösungsansätze zum Demarkationsproblem): Vorstellung und Diskussion verschiedener Kriterien der Wissenschaftlichkeit (soziale Interaktion, Falsifikation, Werturteilsfreiheit, Paradigmenwechsel etc.).
Kapitel 6 (Auswirkungen auf die Betriebswirtschaftslehre): Auswirkungen der verschiedenen Lösungsansätze auf die Betriebswirtschaftslehre.
Kapitel 7 (Zusammenfassung und Reflexion): Zusammenfassung der Ergebnisse und Reflexion der Arbeit.
Welche Lösungsansätze zum Demarkationsproblem werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert verschiedene Ansätze zur Lösung des Demarkationsproblems, darunter soziale Interaktion, Falsifikation, Werturteilsfreiheit (auch im Begründungszusammenhang), Werte und Normen als Unterscheidungsmerkmal und den Paradigmenwechsel.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind Demarkationsproblem, Wissenschaft, Betriebswirtschaftslehre, Erkenntnisgewinnung, Falsifikation, Werturteilsfreiheit, Wissenschaftstheorie, Empirie, Pseudo-Wissenschaft und Wirtschaftswissenschaften.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist es, das Demarkationsproblem in der Betriebswirtschaftslehre zu untersuchen, die Abgrenzung von wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Ansätzen zu klären und verschiedene Lösungsansätze kritisch zu analysieren.
- Quote paper
- Thomas Baranowski (Author), 2020, Wissenschaft oder Nicht-Wissenschaft. Das Demarkationsproblem in der Betriebswirtschaftslehre, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/541179