Ich möchte herausfinden, wie Männer den Umgang von weiblichen Führungskräften empfinden. Insbesondere soll diese Arbeit prüfen, ob es Vorurteile oder bestimmte Eigenschaften gibt, die mit weiblichen Führungskräften in Zusammenhang gebracht werden. Auch soll in diesem Zusammenhang geprüft werden, inwieweit das traditionelle Familienbild, die Gesellschaft und die Erziehung die Denkmuster von männlichen Arbeitnehmern beeinflussen. Ich bin mir bewusst, dass in diesem Zusammenhang viele weitere Faktoren wie Kultur und persönliche Erfahrungen der Arbeitnehmer in der Arbeitswelt eine Rolle spielen. Um diese Arbeit möglichst allgemeingültig zu gestalten, werden diese Faktoren nicht weiter untersucht. Vielmehr soll geprüft werden, ob das „maskuline Managerbild" ausgedient hat und welche Soft Skills Frauen zugerechnet werden. Es ist fraglich, ob Frauen aufgrund anderer Soft-Skills bessere Führungskräfte sind oder ob dies vielmehr von individuellen Fähigkeiten abhängig ist.
Wenige Tage ist es her, da hat die Deutsche Post DHL Group den internationalen Catalyst Award für die Förderung von Frauen in Führungspositionen erhalten. Das Thema Frauenförderung bei einigen großen Unternehmen scheint ein wichtiger Baustein der Personalpolitik zu sein. Dennoch, in Anbetracht einer Studie der Bosten Consulting Group aus dem Jahre 2018 gibt es gerade im obersten Management eine starke Minderheit an Frauen in Führungspositionen - so ist nur jedes 14. Vorstandsmitglied weiblich. Lediglich 22 % aller Aufsichtsräte in börsenorientierten Unternehmen sind weiblich. Eine aktuelle Studie der Hans Böckler-Stiftung zeigt, dass sich der Anteil an Frauen innerhalb der letzten zehn Jahre in Aufsichtsräten verdoppelt hat. Es stellt sich dennoch die Frage, weshalb Frauen in Führungspositionen so unterrepräsentiert sind. Historische Daten zu der Repräsentanz von Frauen in Führungspositionen sind weitgehend nicht vorhanden. Speziell in den 60er und 70er Jahren haben Frauen nahezu keine Führungspositionen bekleidet. In diesem Zeitraum wurde der Fokus mehr auf die geschlechtliche Erwerbsstruktur gelegt. Speziell die 60er Jahre waren von einem „traditionellen Familienbild" geprägt. Frauen bekleideten oftmals einfache Tätigkeiten, erst in den 1980er Jahren nahm das Qualifikationsniveau von Frauen stetig zu. Mittlerweile sind junge Frauen im Hinblick auf den erreichen Bildungsabschluss oftmals sogar besser qualifiziert als Männer.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Vorgehensweise
- 1.3 Zielsetzungen
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Geschlechtsspezifische Eigenschaften & führungsrelevante Kompetenzen
- 2.2 Stand der Forschung
- 2.3 Das Rollenbild von Frauen in unserer Gesellschaft
- 3. Kritische Beurteilung von Frauen in Führungspositionen
- 3.1 Möglichkeiten
- 3.2 Grenzen
- 4. Qualitative Datenerhebung
- 4.1 Vorstellung der Methode und des Leitfadens
- 4.2 Ergebnisse der Befragten
- 4.3 Qualitativer Vergleich
- 5. Fazit und Grenzen der Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie Männer den Umgang mit Frauen in Führungspositionen empfinden. Sie zielt darauf ab, die Einstellung und Wahrnehmung von Männern gegenüber weiblichen Führungskräften zu analysieren und mögliche Einflüsse von traditionellen Familienbildern, gesellschaftlichen Normen und der Erziehung auf diese Einstellung zu untersuchen. Darüber hinaus werden die Rolle von Stereotypen und Vorurteilen sowie die Bedeutung von Soft Skills im Kontext weiblicher Führung beleuchtet.
- Empfindungen von Männern gegenüber weiblichen Führungskräften
- Einfluss von traditionellen Familienbildern und gesellschaftlichen Normen
- Rolle von Stereotypen und Vorurteilen im Kontext weiblicher Führung
- Bedeutung von Soft Skills für Frauen in Führungspositionen
- Untersuchung der Denk- und Handlungsmuster männlicher Arbeitnehmer im Umgang mit weiblichen Führungskräften
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Dieses Kapitel beleuchtet die aktuelle Situation von Frauen in Führungspositionen, insbesondere die Unterrepräsentanz von Frauen in oberen Managementpositionen. Es stellt die Problemstellung dar, die diese Arbeit untersucht: Wie empfinden Männer den Umgang mit Frauen in Führungspositionen? Die Vorgehensweise und die Zielsetzungen der Arbeit werden erläutert.
- Kapitel 2: Theoretische Grundlagen
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die theoretischen Grundlagen, die für das Verständnis der Thematik relevant sind. Es beleuchtet die geschlechtsspezifischen Eigenschaften und die führungsrelevanten Kompetenzen, die mit Männern und Frauen assoziiert werden. Außerdem wird der Stand der Forschung zur Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen sowie das Rollenbild von Frauen in unserer Gesellschaft beleuchtet.
- Kapitel 3: Kritische Beurteilung von Frauen in Führungspositionen
Dieses Kapitel analysiert die Möglichkeiten und Grenzen, die Frauen in Führungspositionen haben. Es betrachtet die Herausforderungen, denen Frauen im Berufsleben gegenüberstehen, und diskutiert die Auswirkungen von Stereotypen und Vorurteilen.
- Kapitel 4: Qualitative Datenerhebung
Dieses Kapitel beschreibt die Methode der qualitativen Datenerhebung, die in dieser Arbeit angewandt wurde. Es erläutert die Durchführung und den Inhalt der Interviews, die mit Männern geführt wurden, die mit weiblichen Führungskräften zusammenarbeiten. Die Ergebnisse der Befragungen werden vorgestellt und anhand eines qualitativen Vergleichs analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Geschlechterrollen, Führungskompetenzen, Stereotypen, Vorurteilen, Familienbildern und gesellschaftlichen Normen. Im Fokus stehen die Auswirkungen dieser Themen auf die Wahrnehmung und den Umgang von Männern mit Frauen in Führungspositionen. Darüber hinaus werden die Begriffe „maskuline Managerbilder“ und „Soft Skills“ im Kontext der Führungskompetenzen von Frauen behandelt.
- Quote paper
- Josef Jendrek (Author), 2019, Wie empfinden Männer den Umgang von Frauen in Führungspositionen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/541194