Für diese Arbeit wurden zwei aktuelle Fallbeispiele gewählt. Es handelt sich dabei um die Kooperationen zwischen BMW und Sixt sowie Daimler und der Deutschen Bahn. Um die Beispiele zu analysieren, dient die Transaktionskostentheorie als kooperationstheoretische Grundlage. Anhand der Transaktionskostentheorie, ein Instrument der neuen Institutionsökonomik, soll überprüft werden, ob die Kooperationen die optimale Organisationsform gewählt haben.
Die Wahl dieses Instruments lässt sich dadurch begründen, dass die Höhe der anfallenden Transaktionskosten zwischen Kooperationspartnern einen zuverlässigen Indikator für den Erfolg einer Zusammenarbeit darstellt. In der Gegenüberstellung werden die Kooperationsausgestaltungen und die transaktionskostentheoretischen Analyseergebnisse verglichen. Darüber hinaus werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Kooperationsstrategien von BMW und Daimler auf den Wandel der Mobilitätswelt aufgezeigt.
Die Einstellung der Menschen zu Mobilität unterliegt dem gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technologischen Wandel. Der Trend zur Digitalisierung, die sinkende Akzeptanz von Autos als Statussymbol, die zunehmende Verkehrsdichte in urbanen Zentren und ein verbessertes Umweltbewusstsein sind Faktoren, die im letzten Vierteljahrhundert dazu geführt haben, dass die Bereitschaft, Fahrzeuge zu nutzen statt zu kaufen, gestiegen ist. Diese Entwicklungen bildeten die Grundlage für die Etablierung eines neuen Mobilitätskonzepts, das Carsharing.
Organisierte gemeinschaftliche Nutzung von Fahrzeugen stellt die deutsche Automobilindustrie vor ernstzunehmende Herausforderungen. Automobilhersteller sehen sich derzeit in einer Zwickmühle. Auf der einen Seite birgt der Ausbau von Carsharing-Angeboten die Gefahr, dass sich der private Fahrzeugbesitz rückläufig entwickelt und somit das Verkaufsvolumen sinkt. Die Tragweite dieser Befürchtung zeigt der Jahresbericht des Verbands der Automobilindustrie von 2015.
Im Jahr 2014 ist der Anteil privater Pkw-Halter in Deutschland mit 36 Prozent auf einem neuen Tiefstand angekommen. Auf der anderen Seite könnte Carsharing den Automobilherstellern als effizientes Marketing-Tool dienen, um Kunden von ihren Produkten zu überzeugen und langfristig an ihre Marke zu binden. Außerdem könnten neue Technologien, wie das Elektrofahrzeug, in das Carsharing-Angebot eingebunden werden, um deren Akzeptanz zu erhöhen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Unternehmenskooperationen
- 2.2 Transaktionskostentheorie als Instrument der Institutionsökonomik
- 3 Bestandsaufnahme des deutschen Carsharing-Marktes
- 4 Transaktionskostentheoretische Analyse ausgewählter Beispiele
- 4.1 BMW und Sixt
- 4.1.1 Kooperationspartner und -ausgestaltung
- 4.1.2 Transaktionsdimensionen
- 4.1.3 Beurteilung der Kooperationsentscheidung
- 4.2 Daimler und Deutsche Bahn
- 4.2.1 Kooperationspartner und -ausgestaltung
- 4.2.2 Transaktionsdimensionen
- 4.2.3 Beurteilung der Kooperationsentscheidung
- 4.3 Gegenüberstellung und Vergleich
- 4.1 BMW und Sixt
- 5 Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht Kooperationen im Bereich des Carsharing und analysiert ausgewählte Beispiele anhand der Transaktionskostentheorie. Ziel ist es, die Besonderheiten dieser Kooperationen im Kontext des Carsharing-Marktes zu beleuchten und die Transaktionskosten zu analysieren, die bei der Wahl unterschiedlicher Kooperationsformen entstehen.
- Entwicklung des Carsharing-Marktes in Deutschland
- Theoretische Grundlagen von Unternehmenskooperationen
- Anwendbarkeit der Transaktionskostentheorie auf Kooperationen im Carsharing
- Analyse ausgewählter Carsharing-Kooperationen
- Beurteilung der Kooperationsentscheidungen aus transaktionskostentheoretischer Perspektive
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Bachelorarbeit ein und erläutert die Relevanz von Carsharing-Kooperationen im Kontext des deutschen Marktes. Das zweite Kapitel präsentiert die theoretischen Grundlagen von Unternehmenskooperationen und stellt die Transaktionskostentheorie als Instrument der Institutionsökonomik vor. Kapitel drei beleuchtet die Entwicklung des deutschen Carsharing-Marktes und gibt einen Überblick über die wichtigsten Akteure und Trends. Im vierten Kapitel werden ausgewählte Kooperationsbeispiele aus dem Bereich des Carsharing analysiert, wobei die Transaktionskosten der jeweiligen Kooperation im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Carsharing, Unternehmenskooperationen, Transaktionskostentheorie, Institutionsökonomik, BMW, Sixt, Daimler, Deutsche Bahn, Kooperationsformen, Transaktionsdimensionen, Marktentwicklung.
- Arbeit zitieren
- Luca Müller (Autor:in), 2016, Kooperationen im Bereich des Carsharings, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/541369