Die Teilung Berlins und der anschließende Mauerbau bedeutete für Westberlin eine Isolation zum Rest der Bundesrepublik Deutschland. Auf Grund des „Vier-Mächte-Status“ wurde die Stadt in vier Sektoren aufgeteilt. Die Stadt Westberlin war eine Insel umgeben von der DDR. Somit hatte die Stadt immer eine Sonderstellung in der Bundesrepublik Deutschland. Westberlin gehörte zwar zur Bundesrepublik Deutschland, allerdings enthielten Gesetze die vom westdeutschen Parlament, dem Deutschen Bundestag, verfasst worden sind eine sogenannte „Berlin-Klausel“, die die Wirkung für West-Berlin ausdrücklich regelte. Die Gesetze wurden danach vom Berliner Abgeordnetenhaus erneut beschlossen und erst dadurch rechtswirksam. Außerdem gab es verschiedende Besonderheiten wie Reisebeschränkungen, der Behelfspass und der entmilitarisierte Status. Um eine Verbindung zur Bundesrepublik aufrecht zu erhalten bemühte man auch den Sport um Hilfe. So wurden symbolische, aber auch nationale und internationale Sportveranstaltungen in Westberlin organisiert.
Parallel dazu entwickelte sich Ostberlin zu einer Sportstadt, sodass sich eine Parallelkultur feststellen lässt. Das Dasein Berlins als „Inselstadt“ bürgte auch verschiedene Probleme (z.B. Fußball EM 1988) mit sich, welche zu innerdeutschen sportpolitischen Krisen führten.
Der Sportenthusiasmus brachte aber auch die Menschen der Stadt zusammen und ließ den Glauben an ein Gesamtdeutschland immer aufrecht leben (Fankultur Hertha BSC und Union Berlin).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Politische Situation - Einordnung in die gesamtdeutsche Geschichte
- Schreibweisen der Stadtteile
- Berlin-Frage
- Berlin-Krise
- Drei-Staaten-Theorie
- Viermächteabkommen – Beginn der Entspannung
- Besonderheiten für Bürger der Stadt Berlin (West)
- Sportverkehr zwischen West- und Ostberlin in den 1950er- bis 1980er-Jahren
- Neue Richtlinien für den Sportverkehr
- Der Mauerbau am 13. August 1961 und die Auswirkungen auf den Sportverkehr
- Die „Olympische Berlin-Formel“ von 1965
- Die „interne Liste“ ab 1971
- Das Sportprotokoll zwischen Gmelin und Ewald
- Der Sportverkehr in den 1980er-Jahren
- Sportpolitische Auswirkungen Fußball Europameisterschaft 1988
- Parallelkultur in der geteilten Stadt
- Sportliche Annäherung - Fanfreundschaft zwischen Hertha BSC Berlin und Union Berlin
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der komplexen Beziehung zwischen Sport und Politik im geteilten Berlin während des Kalten Krieges. Sie beleuchtet die vielfältigen Herausforderungen und Konflikte, die sich aus der politischen Teilung der Stadt auf den Sportverkehr auswirkten.
- Die politische Situation und die Berlin-Frage als einflussreicher Faktor für den Sportverkehr
- Die Auswirkungen des Mauerbaus und der Drei-Staaten-Theorie auf den Sport in der geteilten Stadt
- Die Entstehung einer Parallelkultur im Sport, geprägt von Konkurrenz und Symbolpolitik
- Die Bedeutung des Viermächteabkommens und seine Auswirkungen auf den Sportverkehr
- Die sportpolitische Krise um die Fußball-Europameisterschaft 1988 und die Rolle des Ostblocks
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die besondere Bedeutung Berlins als Schauplatz des Kalten Krieges. Der Fokus liegt auf der politischen Teilung der Stadt und ihren Auswirkungen auf den Sport.
- Kapitel 2 analysiert die politische Situation in Berlin im Kontext der gesamtdeutschen Geschichte. Es wird auf die Schreibweisen der Stadtteile, die Berlin-Frage, die Berlin-Krise und das Viermächteabkommen eingegangen.
- Kapitel 3 befasst sich mit dem Sportverkehr zwischen West- und Ostberlin während des Kalten Krieges. Es werden die unterschiedlichen Phasen des Sportverkehrs und die damit verbundenen Herausforderungen und Konflikte dargestellt.
- Kapitel 4 widmet sich den sportpolitischen Auswirkungen der Fußball-Europameisterschaft 1988. Es wird die Nichtberücksichtigung West-Berlins als Spielort analysiert und die damit verbundenen politischen und sportlichen Spannungen beleuchtet.
- Kapitel 5 erörtert die Entstehung einer Parallelkultur in der geteilten Stadt. Es wird gezeigt, wie beide Stadtteile mithilfe von Sportveranstaltungen ihre jeweilige politische Richtung demonstrierten.
- Kapitel 6 beleuchtet die Fanfreundschaft zwischen Hertha BSC Berlin und Union Berlin als ein Beispiel für eine innerdeutsche Annäherung während des Kalten Krieges.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Sportverkehr, politische Teilung, Berlin-Frage, Kalter Krieg, Drei-Staaten-Theorie, Parallelkultur, Fanfreundschaft, Boykott, Sportpolitik, Bundesrepublik Deutschland, DDR, Ostblock.
- Arbeit zitieren
- Patrik Schnauck (Autor:in), 2009, Sport in der DDR, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/541580