Kappadokien ist eine faszinierende Landschaft in der heutigen Türkei, die vor allem durch ihre interessante Geologie bekannt ist. Daneben spielen die Höhlenkirchen aus der byzantinischen Zeit eine wichtige Rolle für den Tourismus.
Die geschichtliche Entwicklung dieser Region, die heute keine Einheit mehr bildet, sondern auf mehrere Verwaltungsgebiete der Türkei aufgeteilt ist, reicht weit in die Vergangenheit zurück. Wahrscheinlich gehörte das Land, oder einige Teile des Landes schon sehr früh zu den Siedlungsräumen der Menschheit und die erste „Hochkultur“, die hier ihre Spuren hinterlassen hat, war das Reich der Hethiter. Nach dessen Niedergang herrschten lokale und regionale Fürsten über Anatolien und auch die östlichen Nachbarn, Assyrer, Babylonier, Meder und Perser dehnten ihre Reiche bis an den Tauros oder sogar darüber hinaus aus. Später kamen die Griechen und zuletzt die Römer, die Kappadokien als eine wichtige Grenzregion zum Reich der Parther und Sassaniden ausbauten.
Im Frühherbst 2002 konnte ich an einer Exkursion durch den Südosten der Türkei teilnehmen, die über die Universität Münster unter Leitung von Herrn Prof. Koch organisiert worden war. Die Beschäftigung mit der Geschichte dieser Region und der angrenzenden Regionen hatte schon damals mein Interesse geweckt. Hinzu kam, daß die Geschichte des Hellenismus beziehungsweise der hellenistischen Zeit ohnehin zu den Hauptinteressen in meinem Studium der Alten Geschichte zählt.
Ich danke daher meinem Lehrer, Prof. Dr. Elmar Schwertheim, für die Gelegenheit, mich mit diesem Thema intensiver beschäftigen zu können. Auch für die Tips und Anregungen, die ich während der Bearbeitung dieses Themas von ihm und meinen anderen Lehrern, Herrn Prof. Dr. Peter Funke und Herrn Prof. Dr. Johannes Hahn, erhalten habe, möchte ich mich hiermit bedanken. Die mir gegebenen Möglichkeiten, meine Arbeit vor einem ausgewählten Publikum vorzustellen, waren sehr lehrreich und halfen mir, bestimmte FBesonderen Dank haben auch meine Familie und meine Freunde verdient, die mich sowohl finanziell als auch moralisch stark unterstützt haben.
1. Inhaltsverzeichnis
2. Vorwort
3. Einleitung
3. Quellenlage
4. Geographische und topographische Analyse
4.1. Zur antiken Beschreibung Kappadokiens
4.2. Die Topographie und ihre historische Bedeutung
4.3. Verkehrsgeographie
5. Historische Entwicklung Kappadokiens von der späten Achämeniden- bis in die frühe römische Kaiserzeit
5.1. Kappadokien unter achämenidisch-persischer Herrschaft
5.2. Der Feldzug Alexanders des Großen und seine Auswirkungen auf Kappadokien
5.3. Diadochen- und Epigonenzeit
5.4. Die Dynastie der Ariarathiden und das hellenistische Königreich Kappadokien
5.4.1. Ariaramnes und die Unabhängigkeit von den Seleukiden
5.4.2. Ariarathes III., der erste König Kappadokiens
5.4.3. Ariarathes IV. Eusebes, ein Herrscher zwischen den Seleukiden, Pergamon und Rom
5.4.4. Ariarathes V. Eusebes Philopator, ein Philhellene und großer Förderer der Hellenisierung Kappadokiens
5.4.4.1. Ariarathes V. und Orophernes. Kappadokien zwischen Seleukiden, Attaliden, Pontos und Rom
5.4.4.2. Ariarathes V. und die Hellenisierung
5.4.5. Ariarathes VI. Epiphanes und der beginnende pontische Einfluß auf Kappadokien
5.4.6. Ariarathes VII. und der Kampf mit Mithridates VI. Eupator von Pontos um die Vorherrschaft in Kappadokien
5.4.7. Ariarathes VIII. und das Ende der Ariarathidendynastie
5.5. Die Dynastie der Ariobarzaniden
5.5.1. Ariobarzanes I. und Ariarathes
5.5.1.1. Kappadokien und die Mithridatischen Kriege
5.5.2. Ariobarzanes II. Philopator
5.5.3. Ariobarzanes III. Eusebes Philorhomaios. Kappadokien zwischen Rom und Parthien
5.5.4. Ariarathes X. Eusebes Philadelphos und das Ende der Dynastie der Ariobarzaniden
5.6. Archelaos I. Philopatris Ktistes, ein späthellenistischer Herrscher und Römerfreund
6. Zusammenfassung
7. Bildnachweis
8. Quellenverzeichnis
9. Literaturverzeichnis
2. Vorwort
Kappadokien ist eine faszinierende Landschaft in der heutigen Türkei, die vor allem durch ihre interessante Geologie bekannt ist. Daneben spielen die Höhlenkirchen aus der byzantinischen Zeit eine wichtige Rolle für den Tourismus.
Die geschichtliche Entwicklung dieser Region, die heute keine Einheit mehr bildet, sondern auf mehrere Verwaltungsgebiete der Türkei aufgeteilt ist, reicht weit in die Vergangenheit zurück. Wahrscheinlich gehörte das Land, oder einige Teile des Landes schon sehr früh zu den Siedlungsräumen der Menschheit und die erste „Hochkultur“, die hier ihre Spuren hinterlassen hat, war das Reich der Hethiter. Nach dessen Niedergang herrschten lokale und regionale Fürsten über Anatolien und auch die östlichen Nachbarn, Assyrer, Babylonier, Meder und Perser dehnten ihre Reiche bis an den Tauros oder sogar darüber hinaus aus. Später kamen die Griechen und zuletzt die Römer, die Kappadokien als eine wichtige Grenzregion zum Reich der Parther und Sassaniden ausbauten.
Im Frühherbst 2002 konnte ich an einer Exkursion durch den Südosten der Türkei teilnehmen, die über die Universität Münster unter Leitung von Herrn Prof. Koch organisiert worden war. Die Beschäftigung mit der Geschichte dieser Region und der angrenzenden Regionen hatte schon damals mein Interesse geweckt. Hinzu kam, daß die Geschichte des Hellenismus beziehungsweise der hellenistischen Zeit ohnehin zu den Hauptinteressen in meinem Studium der Alten Geschichte zählt.
Ich danke daher meinem Lehrer, Prof. Dr. Elmar Schwertheim, für die Gelegenheit, mich mit diesem Thema intensiver beschäftigen zu können. Auch für die Tips und Anregungen, die ich während der Bearbeitung dieses Themas von ihm und meinen anderen Lehrern, Herrn Prof. Dr. Peter Funke und Herrn Prof. Dr. Johannes Hahn, erhalten habe, möchte ich mich hiermit bedanken. Die mir gegebenen Möglichkeiten, meine Arbeit vor einem ausgewählten Publikum vorzustellen, waren sehr lehrreich und halfen mir, bestimmte Fragestellungen auch von anderen Gesichtspunkten her zu betrachten.
Besonderen Dank haben auch meine Familie und meine Freunde verdient, die mich sowohl finanziell als auch moralisch stark unterstützt haben.
3. Einleitung
Das Königreich Kappadokien in hellenistischer Zeit ist bisher von der Forschung nur periphär wahrgenommen worden. Die ältere Forschung ging aufgrund der Quellenlage, die nicht gerade üppig war und heute auch nicht viel besser als vor 100 Jahren ist, davon aus, daß das Königreich Kappadokien eher eine Randerscheinung im hellenistisch geprägten Mittelmeerraum und demnach von nur geringer Bedeutung war. Die Aussagen die etwa Marquart oder Meyer machten, sind auch in der neueren Forschung teilweise übernommen worden. Spätere Forscher, wie Jones oder Magie, aber auch Hoben und Sullivan haben sich hauptsächlich mit der Problematik der Römer in Kleinasien, beziehungsweise den Interaktionen der Römer und der kleinasiatischen Dynastien beschäftigt. Diese Forschungen haben Kappadokien zwar mit eingeschlossen, blieben aber nur auf das späte 2. und 1. Jahrhundert v.C. beschränkt. Ältere Zeiten wurden dabei nicht berücksichtigt, so daß es eine Forschungslücke für den Zeitraum vom Ende der Diadochenkriege bis zum direkten Eingreifen der Römer in Zentralkleinasien gibt.
Erst neueste Forschungen lassen vermuten, daß die Aussage einiger älterer Forscher, Kappadokien sei erst in späthellenistischer Zeit und unter den Römern hellenisiert worden, zumindest teilweise revidiert werden muß. Neueste Untersuchungen im Raum Tyana und Elaiussa-Sebaste haben Hinweise auf eine Hellenisierung erbracht, die bereits zu einem früheren Zeitpunkt eingesetzt haben müssen, als von der Forschung bis dahin angenommen.
Diese Arbeit wird sich mit den zum Teil konträren Aussagen der Forschung auseinandersetzen und sie überprüfen. Die Frage der Hellenisierung Kappadokiens stellt eine zentrale Überlegung dieser Arbeit dar und wird in den verschiedenen Kapiteln thematisiert werden. Die antiken Überlieferungen und die archäologischen Zeugnisse, sofern vorhanden, werden daher im Zentrum der Analyse stehen. Neben den historiographischen Überlieferungen werden auch epigraphische und numismatische Quellen herangezogen werden und auch die Werke der antiken Geographen werden zur Analyse beitragen.
Die Region in Anatolien, die das späteren Königreich Kappadokien beheimatete, war bis zum Feldzug des makedonischen Königs Alexander dem Großen von den Griechen kaum bereist worden. Entsprechend wenige Informationen wurden von ihnen aufgezeichnet und an die Nachwelt weitergegeben. Dennoch gibt es einige Aussagen bei den antiken Autoren Herodot und Xenophon, die für die Perserzeit Kappadokiens von großer Bedeutung sind. Ausführlichere Informationen über die historischen Ereignisse, die in oder um Kappadokien anzusiedeln sind, lassen sich aus den Werken der antiken Historiographen wie Diodor, Polybios, Livius, Appian und Cassius Dio entnehmen. Die Frage nach der historischen Entwicklung Kappadokiens ist zentral an diese Analyse geknüpft, da andere Quellengattungen hierzu nur wenig beitragen können. Zu klären ist dabei, inwiefern sich diese Autoren mit Kappadokien und seinem Herrscherhaus beschäftigt haben. Ging es ihnen um eine Darstellung der historischen Ereignisse generell, oder behandelten sie Kappadokien immer nur dann, wenn es sich um Ereignisse von größerer Tragweite handelte?
Diese Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, die verstreuten Informationen aus der Antike und die wenigen Analysen der modernen Forschung, die sich zumeist mit einigen wenigen Spezialproblemen befaßt hat, miteinander zu verknüpfen und die Geschichte des Königreiches Kappadokien in hellenistischer Zeit herauszuarbeiten. Da die Quellenlage sehr bescheiden ist, wird es wahrscheinlich nur möglich sein, die großen politischen Entwicklungen aufzuzeigen. Die sozio-kulturellen Veränderungen, die auch in diesem Teil der Welt im Verlauf von mehr als 3 Jahrhunderten nicht ausgeblieben sind, lassen sich dagegen vermutlich nur oberflächlich fassen und werden daher nur von untergeordneter Bedeutung für diese Arbeit sein können.
Die Entwicklung Kappadokiens von einer persischen Verwaltungsregion zu einem Königreich und die weitere Entwicklung dieses Königreiches wird zwangsläufig zu Veränderungen in der Gesellschaft geführt haben. Zudem war das Zeitalter des Hellenismus geprägt von kulturellen Veränderungen. Griechisches und lokales Ideengut hat sich in vielen Regionen des Mittelmeerraumes vermischt und diese Arbeit wird sich auch, wo dies möglich ist, damit auseinandersetzen.
3. Quellenlage
Die Quellenlage für Kappadokien in hellenistischer Zeit ist nicht gerade sehr gut. Es gibt eine Reihe von Nachrichten bei verschiedenen antiken Autoren, die zumeist griechischer Herkunft waren. Diese Autoren haben Kappadokien entweder in ihren geographischen Werken, etwa Strabon, oder in ihren historiographischen Werken, etwa Diodor oder Appian, erwähnt. In der Regel waren dabei Kappadokien und seine Herrscher nur von sekundärer Bedeutung, da es sich meistens um größere historische Ereignisse handelte, die zufällig in Kappadokien stattfanden oder an denen die kappadokischen Herrscher beteiligt waren.
Die älteste griechische Erwähnung Kappadokiens ist bei Herodot zu finden. Auch Xenophon erwähnt die Region. Für die beiden griechischen Historiographen des 5. und 4. Jahrhunderts v.C. war Kappadokien ein Teil des achämenidischen Perserreiches und wurde nur deshalb erwähnt, weil es entweder wie bei Herodots Aufzählungen der Satrapien und Heereslisten des Achämenidenreiches für die Vollständigkeit notwendig war, oder weil Xenophon darlegen wollte, wo Kyros der Jüngere entlang gezogen war, als er gegen den persischen Großkönig revoltierte.
Für die Entwicklung Kappadokiens im Achämenidenreich stehen kaum andere Quellen zur Verfügung. Ein paar persische Inschriften erwähnen das Land als ein Reichsteil ihres Imperiums, aber Satrapenlisten oder ähnliches haben sich nicht erhalten. Nur die Geschichte um den Satrapen Datames ist von römischen Biographen Cornelius Nepos Mitte des 1. Jahrhunderts v.C. aufgeschrieben worden.
Erst der Alexanderfeldzug hat Kappadokien zeitweise wieder in den Blickwinkel antiker Autoren versetzt. Nur wenige Fragmente haben sich aus dieser Zeit erhalten, so daß hier hauptsächlich Quintus Curtius Rufus und Flavius Arrianus, die beide im 2. Jahrhundert n.C. tätig waren, von gewichtiger Aussagekraft sein können.
Eine der Hauptquellen für die frühe Geschichte Kappadokiens im 4. bis 2. Jahrhundert stellt die Universalgeschichte des Sizilianers Diodoros aus der Mitte des 1. Jahrhunderts v.C. dar. Seine Angaben sind entscheidend, da viele dieser Informationen nur bei ihm zu finden sind. Anknüpfungspunkte an seine Darstellung der historischen Ereignisse finden sich bei Polybios aus Megalopolis, der Mitte des 2. Jahrhunderts v.C. wirkte und bei Titus Livius, der in augusteischer Zeit eine Geschichte des römischen Imperiums verfaßte. Die Hauptereignisse des 1. Jahrhunderts v.C. lassen sich aus den Werken des Appian von Alexandria aus dem 2. Jahrhundert n. C. und den Exzerpten des Marcus Iunianus Iustinus, die vermutlich ebenfalls aus dem 2. Jahrhundert n.C. stammen, zur Historiae Philipicae des Pompeius Trogus aus augusteischer Zeit rekonstruieren.
Die Zeit der späten römischen Republik ist uns auch durch römische Politiker dieser Zeit überliefert. So finden sich Informationen in den Briefen des Marcus Tullius Cicero über Kappadokien, die er als direkter Zeuge der Ereignisse des Jahres 52 v.C. weitergegeben hat und auch in den Kriegsberichten des Diktators Gaius Iulius Caesar sind dessen Maßnahmen in Kleinasien dargestellt.
Daneben stellt die Geografika des aus dem pontischen Amasia stammenden Strabon, der in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts v.C. und im ersten Viertel des 1. Jahrhunderts n.C. lebte, eine Quelle ersten Ranges dar.
Neben den literarischen Quellen, zu denen auch noch weitere, hier aber nicht explizit erwähnte gehören, existieren noch einige epigraphische Quellen, die das Wirken der kappadokischen Könige als Euergeten in der hellenistischen Oikumene des 2. und 1. Jahrhunderts v.C. unterstreichen. Es sind jedoch nur wenige Inschriften aus Kappadokien selbst überliefert, ein Ehrendekret aus Anisa und zwei Ehrendekrete aus Tyana. Diese Inschriften in griechischer Sprache belegen das Vordringen der Poliskultur, sowohl in den Institutionen, als auch im Gedanken der Euergesie nach Kappadokien bereits im 2. Jahrhundert v.C. Darüber hinaus belegen Ehreninschriften aus Athen, Delos und Olympia die Euergesie der kappadokischen Herrscherfamilien.
Zusätzlich zu den schriftlichen Quellen verfügen wir über eine Reihe von numismatischen Zeugnissen. Diese Münzen konnten nach einigen wissenschaftlichen Disputen den einzelnen Herrschern zugeordnet werden, was vielfach bestimmte Thesen zu untermauern oder zu negieren half. Diese Arbeit wird sich dabei hauptsächlich auf die Aussagen von Bono Simonetta und auf die Zusammenstellungen der Münzsammlung des British Museums stützen.
Außer den Münzen und den Inschriften sind kappadokische Selbstzeugnisse bislang nicht bekannt geworden. Die Masse der Quellen stammt von Griechen, was unseren Horizont über die Selbstsicht der Kappadoker sehr begrenzt.
Andere Quellengattungen sind bisher kaum oder gar nicht überliefert. Vor allem archäologische Untersuchungen des entsprechenden Zeitraumes stellen bisher ein Forschungsdesiderat dar.
4. und topographische Analyse
4.1. Zur antiken Beschreibung Kappadokiens
Die älteste Erwähnung Kappadokiens in der griechischen Literatur findet sich bei Herodot[1]. Die Bewohner des geographisch kaum umrissenen Landes zählte Herodot zu den Syrern[2], auch Leukosyrer genannt[3]. Der Halys scheint im 6. Jahrhundert v.C. die Grenze zwischen dem Meder- und dem Lyderreich gebildet zu haben. Während der Regierungszeit Dareios` I., des Großen, wurde das Achämenidenreich in verschiedene Verwaltungsbezirke, welche Herodot nomoÛ nannte, unterteilt. Nach Herodot gehörten die Kappadoker zum 3. Nomos, gemeinsam mit den Hellespontiern, den Phrygern, den asiatischen Thrakern, den Paphlagonen und Mariandynern. Sie hatten einen gemeinsamen Satrapen und mußten 300 Talente Silber nach babylonischem Münzfuß an jährlichen Abgaben leisten[4]. Diesem nomñw dürfte die Provinz Katpatuka entsprechen, die Dareios I. auf seiner Inschrift von Bīsutūn an 12. Stelle nennt[5].
Die detaillierteste antike Landesbeschreibung Kappadokiens ist in der Gevgrafik Strabons[6] zu finden und stellt daher den Hauptbestandteil dieses Kapitels.
Daneben stellt noch die Gevgrafik°V Ufhg®sevV des Klaudios Ptolemaios[7] eine wichtige Quelle dar. Diese führt aber nur die Grenzen Kappadokiens an und zählt einige Orte und Städte auf, denen Ptolemaios die von ihm berechneten geographische Längenangaben beigefügt hat.
Das älteste geographische Werk in lateinischer Sprache[8], die Chorographia des Pomponius Mela, zählt viele Gebiete der Mitte des ersten Jahrhunderts n.C. bekannten Welt auf. Hauptsächlich folgt er dabei den Küstenlinien. Die im Binnenland lebenden Völker wurden von ihm aufgezählt, ohne daß er dabei auf die genauen Lebensräume dieser Völker einging. Auch die Kappadoker nennt er, in einer Reihe mit Medern, Armeniern, Kommagenern, Murranern, Vegetern, Gallogräkern, Lykaonen, Phrygern, Pisidiern, Isauriern, Lydern und Syrokilikern. Die Kappadoker stehen in dieser Aufzählung zwischen den Vegetern und den Gallogräkern, womit wahrscheinlich die Galater gemeint sind[9]. Weiterhin nennt er sogar den Tauros als eine natürliche Grenze für die dort lebenden Völker[10]. Auch den Euphrat als Grenzfluß zwischen Kappadokern und Armeniern nennt Mela[11].
Im sechsten Buch seiner Naturalis Historia setzte sich Gaius Plinius Secundus mit der Geographie Asiens auseinander. Über Kappadokien machte Plinius folgende Aussage: Im inneren Kappadokiens liegt eine Kolonie des Kaisers Claudius, Archaelais, die am Halys liegt. Weiterhin liegen in Kappadokien die Städte Komana/Salius, Neocaesarea/Lykos und Amaseia/Iris in der Landschaft Gazakene, in der Kolophene aber Sebasteia und Sebastopolis, Melita unweit des Euphrat, Diocaesarea, Tyana, Kastabala, Magnopolis, Zela und am Fuße des Argaios Mazakon/Caesarea[12]. Von den Regionen oder Landschaften nennt er weiterhin die Melitene an der Grenze zu Kleinarmenien, Kataonien, welches an die Kommagene grenzt, an der Grenze zu Phrygien Garsauritis, Sargaurasene und Kammanene und an der Grenze zu Galatien die Morimene. Dort bildet der Fluß Kappadox die Grenze. Von ihm sollen die Bewohner des Landes, die zuvor Leukosyrer hießen, ihren Namen erhalten haben[13].
Bei seiner Betrachtung über die Siedlungsgebiete der einzelnen Völker und Stämme im Binnenland berichtet Plinius weiter, daß die Kappadoker am weitesten unter allen pontischen Stämmen im Binnenland siedeln. Ihr Siedlungsgebiet grenzt an beide Armenien[14] und an die Kommagene im Osten, im Süden aber bis über den Tauros, wo Kataonien an die zu Antiocheia gehörende Landschaft Cyrrestica grenzt. Im Südwesten grenzt es an Lykaonien, Pisidien und Kilikien und im Westen grenzt das Siedlungsgebiet der Kappadoker an die Siedlungsgebiete aller anderen in Asien erwähnten Völker[15].
Plinius ist bei seiner Gebietsbeschreibung nicht gerade sehr ausführlich. Genaue Grenzen lassen sich nur durch die erwähnten Nachbarregionen fassen, für die er gerade im Westen eine sehr ungenaue Aussage getroffen hat. Im Norden scheint das Meer die Grenze zu bilden. Dies gilt aber nur für den „Stamm der Kappadoker“, nicht für das ehemalige Königreich.
Eine ebenfalls wichtige, aber spätantike Quelle ist die Karte des Castorius, die besser durch ihre frühneuzeitliche Kopie, die Tabula Peutingeriana, bekannt ist. Miller rechnet das Original dieser Karte zu den Itinerarien, welche im 3. und 4. Jahrhundert nach Christus in verstärktem Maße in Gebrauch kamen[16]. Seiner Meinung nach ist das der Peutingerschen Tabula zu Grunde liegende Original in der Zeit zwischen Konstantin dem Großen und Theodosius entstanden und den speziellen Untergliederungen folgend, erschließt er das Jahr 366 n.C. als Entstehungszeit[17]. Kappadokien ist auf dieser Karte als eine Landschaft, nicht als eine Provinz dargestellt und dabei sehr langgezogen[18]. Dies entspricht aber der allgemeinen Darstellungsweise, bei der vor allem die eigenartige Darstellung Kleinasiens auffällt[19]. Einzelne Untergliederungen lassen sich hier nicht ausmachen. Wichtig waren dem Urheber dieses Werkes nur die größeren Wegstationen und die Entfernungen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 Tabula Peutingeriana, Ausschnitt Segment XI-XII.
Die geographischen Werke von Erathostenes aus Kyrene, der Mitte des 3. Jahrhunderts v.C. die Bibliothek von Alexandria leitete und des Poseidonos von Apameia aus dem späten 2. und frühen 1. Jahrhundert v.C. erwähnen Kappadokien mit keinem Wort. Sie haben sich mehr den Küstenregionen zugewandt und das Binnenland Kappadokien entweder nicht gekannt, oder nicht für erwähnenswert gehalten, oder die Beschreibungen sind nicht mehr erhalten.
Für Strabon war trotz aller Veränderungen und Unterteilungen die kappadokische Sprachgemeinschaft identisch mit dem Personenkreis, der in jenem Gebiet wohnte, welches im Süden vom sogenannten Kilikischen Tauros, im Osten von Armenien und Kolchis und den anderssprachigen Völkern dazwischen, im Norden vom Schwarzen Meer bis zur Halysmündung und im Westen vom Volk der Paphlagonen und Galater, welche Phrygien bis zu den Lykaonen und den Kilikern des Rauhen Kilikiens bewohnen, eingegrenzt wird[20].
Eine ähnliche Eingrenzung Kappadokiens nahm auch Klaudios Ptolemaios vor[21].
Strabon berichtet weiter, daß ältere Autoren, die er nicht näher spezifiziert hat, die Kappadoker noch von den Kataonen ethnisch unterschieden und auch die Melitene unter Kataonien subsumiert hätten. Bei deren Aufzählungen der Völker hätten sie nach den Kappadokern die Kataonen, dann den Euphrat und dann die Völker östlich des Flusses genannt[22]. Zu Strabons Zeit waren scheinbar aber alle Unterschiede in Sprache und Gebräuchen gänzlich verschwunden, daß es ihn wunderte, daß ältere Autoren eine ethnische Unterscheidung vorgenommen hatten. Er selbst konnte einen solchen Unterschied jedenfalls nicht mehr erkennen, erwähnte dies aber und schrieb, daß die Kataonen erst während der Regierung des ersten kappadokischen Königs unter die Herrschaft Kappadokiens gelangten[23].
Kappadokien stellt für Strabon die Landenge einer großen Halbinsel dar, die im Norden vom Schwarzen Meer und im Süden vom Golf von Issos begrenzt wird[24]. Auf dieser Seite des Tauros, also westlich und nördlich des Gebirges, wurde das Land wie der ganze Kontinent, Asien, genannt[25]. Auch die Tabula Peutingeriana bezeichnet die schmalste Stelle Kleinasiens auf der Höhe Kappadokiens. Es ist also denkbar, daß in der Antike die Vorstellung vorherrschte, Kleinasien sei eine Halbinsel, eine sehr große zwar, aber doch eine Halbinsel.
Schon in achämenidischer Zeit war Kappadokien, wie Strabon berichtet, in zwei Satrapien unterteilt. Dann eroberten es die Makedonen unter Alexander dem Großen beziehungsweise seinen Nachfolgern[26]. Diese „ließen dann zu“, daß aus den beiden ehemaligen Satrapien Königreiche entstanden. Das südliche Königreich nannten sie Kappadokien im engeren Sinne, oder Kappadokien am Tauros oder Großkappadokien, das nördliche Pontos oder Kappadokien am Pontos[27]. In dieser Arbeit soll jedoch nur das eigentliche, also das südliche Königreich Kappadokien[28] betrachtet werden.
Während die beiden Königreiche seit dem Ende des Achämenidenreiches unterschiedlichen politisch-historischen Entwicklungen unterlagen, waren die Bevölkerungsgruppen sprachlich wie kulturell weiterhin auf das Engste miteinander verwandt und wurden noch im späten ersten Jahrhundert vor Christus als eine homogene Gruppe verstanden.
Die Könige Kappadokiens hatten das Land in zehn strathgÛai unterteilt. Jeder Strategie stand ein strathgñV vor[29]. Strabon beginnt seine Aufzählung der Strategien im Südosten mit der Melitene, geht dann im Süden bleibend nach Westen weiter nach Kataonien, Kilikien, Tyanitis und Garsauritis und schwenkt dann ganz nach Nordosten zur Laviansene und weiter nach Westen zur Sargarausene, Saravene, Chamanene und endet im Nordwesten mit der Morimene[30]. Diese Unterteilung des Königreiches hatten offenbar schon die Könige vor Archelaos vorgenommen, Strabon macht jedoch keine genaueren Angaben dazu. Ebenfalls die Vorgänger des letzten kappadokischen Königs, Archelaos, hatten von den Römern aus Kilikien eine weitere Strategie erhalten, das Gebiet um Kastabala und Kybistra bis nach Derbe[31]. Und Archelaos erhielt von den Römern das Rauhe Kilikien bei Elaiussa und das ganze Gebiet, daß die Seeräuberei organisiert hatte[32]. Damit hatte Kappadokien einen Zugang zum Mittelmeer erhalten, was in voran gegangenen Zeiten nicht der Fall gewesen zu sein scheint.
Die Melitene war die südöstlichste Strategie Kappadokiens. Sie grenzte im Osten an die Sophene und im Süden an die Kommagene, von beiden durch den Euphrat getrennt. Im Osten gehörte zu Strabons Zeit aber auch die Festung Tomisa noch zu ihr, obgleich diese am Ostufer des Euphrates liegt[33]. Die Landschaft der Melitene hatte offenbar viel Ähnlichkeit mit der Kommagene und war die einzige Gegend Kappadokiens, wo der Anbau von kultivierten Bäumen möglich war. Neben dem Olivenöl wurde hier auch ein Wein produziert, der Monaritische, der es in seiner Qualität mit griechischem Wein aufnehmen konnte[34].
Kataonien war eine breite, von Höhen umschlossene Ebene, in der alles außer den immergrünen Gewächsen gedieh. Zu den ringsum liegenden Bergen gehören der Amanos im Süden und der Antitauros im Norden, beide Absprengsel des Kilikischen Tauros[35].
In jenem Antitauros gibt es tiefe und enge Täler und in einem jener Täler lag das kappadokische Komana mit dem Heiligtum der Enyo, welche von den Einheimischen als Ma verehrt wurde. Die Einwohner unterstanden zwar offiziell dem König, hauptsächlich aber gehorchten sie dem Priester, der Herr des Heiligtums und dessen Sklaven war und in der Rangfolge direkt nach dem König kam. Der Kult, der von Strabon als Artemis Tauropolos identifizierten Gottheit, soll dem Mythos nach von Orestes und seiner Schwester Iphigenie gestiftet worden sein, als diese aus dem taurischen Skythien hierher gekommen waren und Orestes soll auch hier sein Trauerhaar abgelegt haben. Der Name des Ortes, Komana, soll sich davon ableiten[36]. Durch die Stadt selbst floß der Saros, der durch die Taurostäler zu den kilikischen Ebenen fließt und dann ins Mittelmeer mündet[37].
Durch Kataonien fließt außerdem der schiffbare Pyramos, dessen Quellen mitten in der Ebene liegen. Nachdem er das Gebirge durchquert hat, fließt er mit viel Schlick zum Meer herab und in einem Orakelspruch wird prophezeit, daß er dereinst Zypern erreichen wird[38].
Außerdem lag in Kataonien das Heiligtum des Apollon Kataon, welcher in ganz Kappadokien, wo man Zweigstätten von ihm errichtet hatte, verehrt wurde[39]. Damit belegt Strabon, daß diese Gottheit und ihr Kult am Ende des 1. Jahrhunderts v.C. in Kappadokien eine hohe Wertschätzung erlangt hatte.
Die weiteren Strategien werden von Strabon nicht mehr explizit beschrieben. Vielmehr widmete er sich der Frage der Städte, welche seiner Meinung nach in Kappadokien extrem selten seien.
In ganz Kappadokien gäbe es nämlich nur zwei Städte (pñleiV), Tyana in der Tyanitis und Mazaka, die Landeshauptstadt[40]. Tyana lag am Fuße des Tauros bei der Kilikischen Pforte, durch welche der Übergang nach Kilikien und Syrien am leichtesten war und daher am meisten genutzt wurde, was noch heute der Fall ist. Die Stadt Tyana wurde auch Eusebeia am Tauros genannt. Das Gebiet der Stadt soll größtenteils von guter landwirtschaftlicher Qualität gewesen sein und sie lag auf einem gut befestigten Hügel, welcher Semiramishügel genannt wurde[41].
Flavius Philostratos berichtet im frühen 3. Jahrhundert n.C. in seiner Biographie des Apollonios von Tyana, daß dessen Heimatstadt eine griechische Polis auf dem Gebiet Kappadokiens gewesen sei[42].
Unweit der Stadt und noch näher am Gebirge lagen die beiden Stadtgemeinden Kastabala und Kybistra, die Strabon, wie auch Elaiussa, welches an der kilikischen Mittelmeerküste lag, nicht zu den Städten Kappadokiens rechnet, da sie erst später erworben wurden[43]. In Kastabala befand sich das Heiligtum der Artemis Perasia, von dem es heißt, daß die Priesterinnen barfuß über glühende Kohlen liefen, ohne sich dabei zu verbrennen[44].
Mazaka, die Hauptstadt Kappadokiens lag in der Strategie Kilikien. Die Stadt wurde auch Eusebeia am Argaios genannt, da sie am Fuße des stets schneebedeckten Vulkans Argaios lag. Von seinem Gipfel aus soll man bei gutem Wetter beide Meere erkennen können[45]. Die Lage der Stadt beurteilt Strabon als äußerst ungünstig. Sie habe keine Wasserquellen, keine natürliche Befestigung und keine Stadtmauer[46], das Gebiet um die Stadt sei, obwohl es sich um Flachland handelt, gänzlich unfruchtbar. Der Boden sei sandig und habe einen felsigen Untergrund und wenn man etwas weiter von der Stadt weggehe – wohl auf den Argaios zu – dann fände man weite, vulkanische Ebenen mit Feuergruben vor[47]. Neben dem Wassermangel bestand also auch die Notwendigkeit, Lebensmittel von außen heran zu schaffen. Den einzigen Vorzug den Mazaka in Strabons Augen genoß, war in seinem Holzreichtum begründet. Die Hänge des Argaios waren rings von Wald umgeben[48], doch auch hier stellte der Vulkanismus eine Gefahr dar. An vielen Stellen wäre Feuer aufgetreten und kaltes Wasser flösse im Untergrund, ohne daß es zu Tage trete. Die Oberfläche wäre größtenteils mit Gras bewachsen, an vielen Stellen wäre sie aber sumpfig und häufig entzündeten sich die austretenden Gase[49]. Ein Fluß in der Nähe der Stadt, der Melas, beeinträchtige im Sommer ebenfalls die Atmosphäre der Stadt. Denn einerseits läge er zu ungünstig, um für die Wasserversorgung der Stadt eine nennenswerte Bedeutung zu haben, andererseits teile er sich in Sümpfe und Seen auf[50], was hervorragende Brutstätten für Insekten abgäbe. Er erschwere auch den Steinbruch und die Sümpfe seien zumindest teilweise vulkanisch, also mit giftigen Gasen gefüllt, so Strabon[51].
Neben dem Holzreichtum und den Steinbrüchen gab es in der Ebene von Mazaka aber auch genügend Weidemöglichkeiten für das Vieh und da Viehzucht ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig gewesen zu sein scheint, war dieser Umstand natürlich von großer Bedeutung. Und noch ein Punkt sprach für Mazaka. Der Ort lag am zentralsten im ganzen Königreich und war gewissermaßen das Feldlager (stratñpedon) der Kappadoker[52].
Für die äußere Sicherheit des Landes sorgten eine Reihe von Bergfestungen, die teils in königlichem Besitz, teils in dem Besitz des Adels waren[53].
Neben diesen Städten und den Neuerwerbungen Kastabala, Kybistra und Elaiussa gab es noch einige kleinere Orte, die Strabon aber nicht zu den Poleis zählte. In der Sargarausene lag das Städtchen Herpa[54], an der Grenze zu Lykaonien die kvmñpoliw Garsauira, die einst ebenfalls Landeshauptstadt gewesen sein soll[55] und die großen Tempelorte Komana in Kataonien und Venasa in der Morimene mit dem offenbar bedeutsamen Zeusheiligtum[56].
Weitere Orte, obgleich sie vorhanden gewesen sein müßten und Strabon zumindest einige davon gekannt haben könnte, wurden von ihm nicht angegeben.
Anders hingegen Klaudios Ptolemaios, der im 2. Jahrhundert eine ganze Reihe von Orten in Kappadokien aufzählt und diese den verschiedenen Strategien zuordnet. Zu diesem Zeitpunkt war Kappadokien aber bereits eine römische Provinz und Ptolemaios zählt auch nicht mehr alle ehemaligen Strategien mit ihren alten Namen auf. Gleichwohl erwähnt er deutlich mehr Orte als Strabon, wenn er auch nicht angibt, ob es sich nun dabei um Poleis oder andere urbane Zentren handelte[57].
Ebenso verhält es sich mit der Tabula Peutingeriana, die hauptsächlich die wichtigsten Wegstationen angibt. Einige Orte wurden dabei besonders hervorgehoben, wie etwa Komana, Tyana, Kaisareia[58] oder Melitene. Auch hier gilt zu beachten, daß sich Veränderungen seit der Zeit Strabons ergeben haben können und daß es im 4. Jahrhundert n.C. scheinbar weniger von Bedeutung war, ob eine Stadt nun eine Polis war, oder nicht[59].
Das Ortsregister des Stephanos von Byzanz aus dem 6. Jahrhundert nennt aber nicht nur Orte, sondern macht auch einige Angaben hinsichtlich der Gründung dieser Orte. Hier finden sich Orte und Städte in Kappadokien, wie Ariaratheia in der Sargarausene[60], die Strabon sehr wohl gekannt haben könnte, da sie zu seiner Zeit bereits existierten. Offenbar hat aber Strabon nur die beiden großen urbanen Zentren, Eusebeia am Argeios und Eusebeia am Tauros, als Poleis anerkannt, da von ihnen bekannt war, daß sie eine hellenistisch-griechische Verfassung[61] erhalten hatten. Es waren zwar keine echten Poleis in dem Sinne, daß es sich bei ihnen um eigenständige Staatsgebilde handelte, aber immerhin hatten sie autonome innere Strukturen auf Verwaltungs- und kultischer Ebene, wie sie auch von andere griechische Poleis bekannt sind[62].
Der Ort Garsauira etwa, den Strabon nur für eine „Dorfstadt“ an der Grenze zu Lykaonien hielt, wurde von Archelaos in Archelais[63] umbenannt. Das spricht dafür, daß es nicht nur ein unbedeutendes Dorf war, sondern daß die Stadt urbanen Charakter hatte. Da Strabon ja andeutet, daß Tiberius Kappadokien nach dem Tod des Archelaos eingezogen hat[64], ist zu vermuten, daß er darüber Kenntnis erlangen konnte. Dazu kommt, daß bereits Claudius die Stadt zu einer römischen Kolonie erhob. Mit den Römern begann dann offenbar ein Urbanisierungsprozess, denn eine Reihe von Orten und Städten werden in der Folgezeit erstmalig erwähnt und einige, zum Beispiel Archelais, und Melitene, wurden später auch zu römischen Kolonien oder freien Poleis erhoben[65].
Auf jeden Fall scheint die Vermutung, daß die wenigen Städte nicht das gesamte Territorium einer Strategie unter sich aufgeteilt hatten, sondern daß große Ländereien den Priestern, dem Adel und der königlichen Familie gehörten, die schon Jones geäußert hat, durchaus berechtigt[66].
4.2. Die Topographie und ihre historische Bedeutung
Kappadokien gehörte zum inneranatolischen Hochland und bildet dessen mittleren Abschnitt. Das Land bildete aber keine geologische Einheit, sondern wies eine außerordentliche Mannigfaltigkeit im Erscheinungsbild auf[67]. Berge und Täler prägten von je her das Landschaftsbild. Im Norden und Osten dominierten die beiden großen Flußsysteme von Halys und Euphrat. Auch die Täler von Tauros und Antitauros bildeten abgeschiedene Lebensräume. Auch die beiden großen Flüsse im Südosten, Saros und Pyramos, waren sicher schon früh auch wichtige Handelswege von ihrem Mündungsgebiet an der Mittelmeerküste bis ins Hochgebirge des Tauros.
Die Gebirge Kappadokiens sind durch eine Reihe größerer geologischer Veränderungen entstanden[68]. Die älteste noch faßbare Veränderung ist in jener Gebirgskette zu finden, die in hellenistischer Zeit die Grenze zwischen Kappadokien und Pontos bilden sollte[69]. Dennoch überrascht es ein wenig, daß gerade dieser Gebirgszug, etwa auf der Linie von Sivas nach Yozgat, die Grenze nach Norden bildete und nicht etwa das weiter südlich liegende Flußbett des Halys oder das noch weiter im Norden liegende Pontische Gebirge.
Im Osten stellte das Flußbett des Euphrat eine natürliche Grenze dar. Hinzu kommt, daß der Oberlauf des Euphrat vielfach durch sehr enge Schluchten und Täler gekennzeichnet ist und erst das Becken von Melitene/Malatya einen günstigeren Lebensraum und einen guten Übergang über den Fluß bietet. Anschließend folgen im Flußverlauf noch einmal etwa 150 Kilometer wilde Schluchten und enge Täler und erst bei Samosata in der Kommagene ließ sich der Fluß in der Antike erneut gut überqueren[70].
Die Grenze nach Südosten, zur Kommagene, wurde durch die Tauroskette gebildet[71], die in ihrem Verlauf von Kilikien im Westen bis an den Euphrat im Osten die gesamte Südgrenze Kappadokiens bildete. Diese natürliche Grenze scheint schon in der Hethiterzeit von Bedeutung gewesen zu sein und war das auch in späteren Zeiten.
Im Westen stellte der große Salzsee und die nach Süden anschließende Salzsteppe eine ebenso natürliche Grenze dar[72]. Die wenigen Flüsse, die dorthin abfließen, wie der Melendiz Suyu, versiegen in den Sümpfen. Ihre Täler waren aber seit je her besiedelt und galten in Notzeiten als wichtige Rückzugsgebiete[73]. Das kontinentale Binnenklima ist in dieser Region am deutlichsten zu spüren. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt hier bei unter 200 Millimetern, während sie in den Bergen bei über 800 Millimetern liegt[74].
Die Landschaft maßgeblich mitgeformt haben auch die großen Vulkane des Tertiär. Sie sind nicht nur die größten Erhebungen des Landes, der Argaios/Erciyas Daĝi ist 3916 Meter hoch, sondern ihr Vulkanismus hat auch das Leben in der Antike mitgeprägt. Obgleich wir keine Hinweise auf Vulkanausbrüche haben, zeigt doch die Beschreibung Strabons, daß zumindest der Argaios noch im späten 1. Jahrhundert v.C. vulkanische Aktivitäten aufwies[75]. Neben den unbestreitbaren negativen Folgen des Vulkanismus hatten die Ausbrüche aber auch positive Folgen. Die Region zwischen Nevşehir und Ürgüp, die Restle schon für ein antikes Siedlungsgebiet und nicht nur für ein Rückzugsgebiet aus der Zeit der arabischen Invasionen hält[76], war bei intensiver Bewässerung eine gut nutzbare Ackerlandschaft, was sie der vulkanischen Asche verdankt. Ebenso profitierte die kappadokische Wirtschaft von den reichen Erzlagerstätten, deren Bildung auf die gewaltigen Eruptionen im späten Mesozoikum und frühen Kanäozoikum zurückzuführen sind[77].
Kappadokien ist also durch seine spezielle Lage im Grenzbereich zweier tektonischer Platten und die damit verbundenen geologischen Prozesse stark gegliedert. Große und kleinere Ebenen, Gebirge mit größeren und kleineren Tälern und die großen Flußsysteme prägen die Landschaft.
Seine besondere Lage im Übergangsbereich von Europa über Kleinasien nach Vorder- und Mittelasien machte das Land auch schon sehr früh zu einem sehr begehrten strategischen Platz. Der Euphratübergang bei Melitene und die daran anschließende weite Ebene machte es vielen Invasoren einfach, von Osten her das Land zu erobern. Besonders prägend wurden die hethitische Invasion im frühen 2. Jahrtausend und die medisch-persische Invasion im späten 7. und frühen 6. Jahrhundert v.C.[78] Zumindest für die medisch-persische Invasion steht fest, daß die Eroberer aus dem Osten über den Euphrat kamen.
Im Südwesten Kappadokiens befindet sich noch eine weitere strategisch wichtige Position. Etwa 30 Kilometer südlich von Tyana liegt der Eingang zur Kilikischen Pforte. Dieses Gebirgstal ist eine der ganz wenigen Stellen, wo in der Antike der Tauros gut zu überqueren war und noch heute verläuft die Paßstraße durch den Tauros hier hindurch. Da sich südlich der Pforte mit Kilikien eine Region befindet, die nicht mehr zu Kappadokien gehörte, war hier auch eine enorm wichtige Grenze. Die erste Erwähnung der Kilikischen Pforte in der griechischen Literatur zeigt auch gleich ihre große Bedeutung. Xenophon schreibt in seiner Anabasis, daß das Heer des jüngeren Kyros hier den Tauros überquerte[79]. Später zog Alexander der Große ebenfalls über diesen Paß[80] und noch heute führt die wichtigste Route über den Tauros nach Adana und zum Mittelmeer hier hindurch.
4.3. Verkehrsgeographie
Die antiken Quellen sind für Kappadokien nicht gerade sehr ausführlich. Das Land galt daher immer als Randlage der griechisch-römischen Welt und wurde in der älteren Literatur auch entsprechend behandelt. Meyer beispielsweise stellte die Behauptung auf, daß das südliche Kappadokien abseits aller Wege und Straßen gelegen habe und daher noch viel weniger als das nördliche Pontos zum Bereich der Oikumene gehörte[81]. „Kappadokien war ein Land, das von den Ereignissen der damaligen Welt noch weniger berührt wurde, in das griechische Kultur noch später einzog als in Pontos[82].“
Ganz anders wird die Lage in der jüngeren Forschung bewertet[83]. Hier wird die schon erwähnte, besonders zentrale Lage Kappadokiens zwischen den Siedlungsgebieten der Griechen und dem Vorderen Orient hervorgehoben und aufgezeigt, daß Kappadokien von großen Handelsstraßen durchzogen wurde und für die hellenistische Zeit keinesfalls von einer Randlage gesprochen werden kann. Von Ost nach West verliefen mehrere große Routen, die sich mit ebenfalls bedeutsamen Nord-Südrouten kreuzten. Eine dieser bedeutenden Kreuzungspunkte war der Nordausgang der Kilikischen Pforte, wo mit Tyana im Norden und Kybistra im Westen schon in hethitischer Zeit wichtige Zentren entstanden waren.
Tyana lag an einer der bedeutendsten Kreuzung von Handelsrouten in Kleinasien[84] und war schon im 5. Jahrhundert v.C. eine große und reiche Stadt[85]. In hellenistischer Zeit stieg die Stadt nicht nur zur zweitwichtigsten Stadt Kappadokiens auf, sie war auch eine wichtige Station auf dem Weg nach Antiocheia, der seleukidischen Hauptstadt und eroberte sich so eine zentrale Stellung im Ost-West-Verkehr, die bis in die Spätantike unangefochten blieb[86]. Eine Identifizierung mit der bei Xenophon genannten Stadt Dana[87] gilt inzwischen als richtig und wird allgemein anerkannt[88].
Für die große Bedeutung Tyanas für das Königreich Kappadokien sprechen auch Münzlegenden, die schon Ariaramnes[89] als Prägeherren nennen. So darf angenommen werden, daß sich Tyana um die Mitte des 3. Jahrhunderts v.C. nicht mehr in seleukidischem, sondern bereits in kappadokischem Besitz befunden hat. Das benachbarte Kybistra muß zumindest zeitweise ebenfalls in kappadokischem Besitz gewesen sein, da es Münzen mit der Legende des Ariarathes III., des ersten König Kappadokiens, aus Kybistra gibt[90]. Damit wäre gesichert, daß die kappadokischen Könige um 230 v.C., zumindest zeitweise, den nördlichen Ausgang der auch wirtschaftlich so bedeutenden Kilikischen Pforte kontrollierten[91].
Kappadokien war aber nicht nur im Südwesten an die großen Handels-routen Kleinasiens angeschlossen. Viele wichtige Überlandrouten führten durch das Land. Auch die Landeshauptstadt Mazaka lag an einer der wichtigsten Überlandrouten. Eine Ost-West-Route führte von Melitene im Osten über Mazaka zu den griechischen Städten der Ägäis im Westen. Gleichzeitig kreuzt hier eine Nord-Süd-Route, die vom Schwarzen Meer kam und in Richtung Mittelmeer führte[92].
Auf die große Bedeutung von Melitene und den Euphratübergang braucht hier nicht weiter hingewiesen werden. Als einer der wenigen Passagen über den Fluß war diese Region schon immer von großer Bedeutung und natürlich kreuzten auch hier Routen, die aus den im Süden oder Norden liegenden Bergen kamen. Hinzu kam, daß hier die persische Königsstraße entlang lief. Sie kam aus Sardes im Westen, führte durch Lydien und Phrygien, überquerte den Halys und verlief dann durch Kappadokien. Herodot veranschlagt 28 Tagesmärsche auf der Königsstraße für die Durchquerung Kappadokiens von West nach Ost, wo Kappadokien an Kilikien angrenzt und wo die Straße nach weiteren 3 Tagesmärschen bei Melitene den Euphrat erreichte und von dort an weiter nach Susa führte[93].
Auch das Halystal war von je her ein wichtiger Verkehrsträger und dementsprechend waren die hier verlaufenden Verkehrswege auch von großer Bedeutung.
Es bleibt also festzuhalten, daß Kappadokien zunächst nicht zum griechischen Kulturkreis gehörte und daß sich dieses auch mit dem Alexanderfeldzug nicht gleich geändert haben mag. Eine Randlage kann jedoch nicht attestiert werden, da die wichtigsten Überlandrouten Kleinasiens durch Kappadokien führten. Damit öffnete sich das Land zwangsläufig auch neuen Ideen. Zumindest entlang der Handelsrouten kam Kappadokien auch mit dem „Hellenentum“ in Berührung, spätestens seit dem Alexanderfeldzug.
5. Historische Entwicklung Kappadokiens von der späten Achämeniden- bis in die frühe römische Kaiserzeit
Mit der Eroberung des Achämenidenreiches durch den makedonischen König Alexander III., den Großen, in den Jahren 334 bis 323 v.C. ist auch Kappadokien stärker in den Fokus der Griechen gelangt. In den Schlachten am Granikos und bei Gaugamela traten, den antiken Autoren zu Folge, auch kappadokische Einheiten gegen die griechisch-makedonischen Invasoren an. Leider ist nicht völlig klar, welchen Rang ihre jeweiligen Anführer innehatten und welche Bedeutung dieser Rang im Bezug auf ihre administrative oder militärische Stellung im Achämenidenreich einnahm. Daher ist es von großer Wichtigkeit zu klären, wie die Achämeniden Kappadokien, oder die Gebiete die später zum hellenistischen Königreich Kappadokien gehörten, in ihrem Herrschaftsgebiet integriert hatten und wie die innere Struktur bezüglich Administration und innerer Sicherheit aussah.
5.1. Kappadokien unter achämenidisch-persischer Herrschaft
„Kyaxares der Sohn des Phraortes und Enkel des Deiokes, der König der Meder, vereinte das ganze Asien jenseits des Halys unter seiner Herrschaft[94] “. So begründet Herodot die Herrschaft der Meder über das östliche Kleinasien. Daß der Halys damals zum Grenzfluß wurde, ist nur einer Sonnenfinsternis zu verdanken, da bei ihrem Anblick die Heere der Meder und Lyder, die am oberen Halys um die Vorherrschaft gerungen hatten, ihren Kampf einstellten[95]. Diese Sonnenfinsternis läßt sich genau berechnen. Es muß sich dabei um die Finsternis vom 28. Mai 585 v.C. gehandelt haben, die schon Thales von Milet vorher berechnet hatte[96]. Das Gebiet des späteren Kappadokien war demnach bereits im frühen 6. Jahrhundert, aber möglicherweise schon im späten 7. Jahrhundert v.C. unter die Herrschaft der Meder geraten[97].
Nach dem Tod des Kyaxares um 585 v.C. wurde Astyages König der Meder, der nach 35-jähriger Herrschaft von Kyros II., dem Großen entmachtet wurde[98]. Zu diesem Zeitpunkt, etwa um 550 v.C., hatten die Meder, Herodot zu Folge, 128 Jahre lang das Asien jenseits des Halys beherrscht. Die 28-jährige Herrschaft der Skythen und Kimmerier sind dabei nicht mitgerechnet[99].
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2 Vorderasien im 8. bis 6. Jahrhundert v.C. (nach TAVO B IV 13).
Da Katpatuka, wie persische Quellen das Land nannten, eine Grenzregion zu einem starken Nachbarn war, ist davon auszugehen, daß das Land militärisch aufgerüstet wurde. Grenzfestungen und starke militärische Einheiten dürften damals das Land maßgeblich geprägt haben[100].
Mit dem Sturz des Astyages zerbrach auch der Frieden, der zwischen Lydern und Medern geherrscht hatte. Kroisos, der neue Lyderkönig, war auf Rache für seinen Verwandten Astyages und wohl auch auf Eroberungen aus und ließ daher das Orakel von Delphi befragen, was er unternehmen solle[101]. Den Spruch des Orakels legte er so aus, daß er für ihn günstig schien und zog mit einer Armee über den Halys nach Kappadokien[102]. Als erstes gelangte Kroisos zu der Stadt Pteira, die in Richtung Sinope lag und eroberte diese[103]. Durch diese Information Herodots wird deutlich, daß es zu dieser Zeit noch keine Unterteilung Kappadokiens in das eigentliche Kappadokien am Tauros und das pontische Kappadokien gab, wie es später von Strabon berichtet wird[104].
Der Krieg der Lyder gegen die Perser verlief dann aber anders, als Kroisos sich das erhofft haben dürfte. Kyros besiegte ihn und verleibte seinem Reich noch das Lyderreich ein[105].
Kyros und sein Nachfolger Kambyses hatten das Achämenidenreich weit ausgedehnt, aber offenbar keine neuen inneren Strukturen errichtet. Erst mit der Herrschaft des Dareios I., des Großen, läßt sich eine reichsweite Untergliederung feststellen. Nach Herodot hatte Dareios das Perserreich in 20 Provinzen unterteilt, die von den Persern Satrapien genannt wurden[106]. Die Inschrift von Bīsutūn nennt aber 23 Länder (dahyāva), die Dareios zu Beginn seiner Regierungszeit beherrschte[107].
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Abb. 3 Kleinasien in achämenidischer Zeit (nach TAVO B IV 23).
Nach Herodot gehören die Kappadoker, die er Syrer nennt, zum 3. Nomos[108], die Bīsutūn-Inschrift nennt Katpatuka [109] an 12. Stelle. Die Daiva-Inschrift des Xerxes nennt insgesamt 31 Gebiete und Bevölkerungsgruppen und Katpatuka/Kappadokien steht hier an 23. Stelle[110].
Während der Regierungszeit Dareios` I. erhielt Ariaramnes, der Satrap von Kappadokien den Auftrag, einen Feldzug gegen die Skythen zu unternehmen, was er auch tat. Dabei fuhr er mit 30 Kriegsschiffen über das Meer und zog mit reicher Beute wieder heim[111].
Die Tatsache, daß der Satrap von Kappadokien über Kriegsschiffe verfügen und damit über das Schwarze Meer segeln konnte, macht deutlich, daß die Satrapie zu diesem Zeitpunkt über mindestens einen Seehafen am Schwarzen Meer oder am Marmarameer verfügt haben muß, wahrscheinlich verfügte sie sogar über mehrere. Der Küstenzugang war für diese Operation von besonderer Bedeutung, zumal Dareios bei einem darauffolgenden Feldzug gegen die Skythen zu Land eine Niederlage hinnehmen mußte[112]. Hätte Ariaramnes diese Anforderungen nicht erfüllen können, wäre er entweder auf einen Landfeldzug gegangen, oder ein anderer Satrap hätte diese Aufgabe erhalten. Denn es ist unwahrscheinlich, daß Dareios für diesen gefährlichen Auftrag einen Satrapen ausgewählt hätte, der erst einen anderen um Schiffe und Zugang zum Meer hätte fragen müssen.
Die administrative Gliederung des Achämenidenreiches ist äußerst schwierig nachzuvollziehen. Regelrechte Satrapenlisten gibt es erst aus den späteren Epochen und die griechischen Autoren haben die persischen Funktionsträger auch nicht immer einheitlich benannt[113]. So sind auch nicht aus allen Gebieten Satrapen und deren Amtssitze bekannt[114]. Ein Umstand der auch für Kappadokien zu beachten ist.
Der Terminus Satrap[115] war nicht unbedingt an eine bestimmte Funktion geknüpft, sondern konnte zuweilen auch ein Titel sein, der auf besonderer königlicher Gunst basierte oder einen bestimmten sozialen Status widerspiegelte[116]. Die Satrapen entstammten in der Regel iranischen Adelsfamilien und sie vererbten Titel und Aufgabenbereich innerhalb ihrer Familie weiter[117].
Neben dem Satrapen gab es noch den karanos, einen mit speziellen Vollmachten ausgestatteten Militärbefehlshaber, den wir im westlichen Kleinasien gelegentlich fassen können[118]. Königliche Kommandanten befehligten auch die Garnisonen, obwohl im Kriegsfall die Kontingente der Untertanen von den Satrapen angeführt wurden[119].
Darüber hinaus wurden bestimmte Regionen zeitweilig von lokalen Dynastien verwaltet, oder wurden von Stadtfürsten beherrscht. Unterhalb der Satrapienebene sind weitere Unterteilungen, zum Beispiel Hyparchien, bekannt und auch die lokale Ebene hatte ihre eigene Administration[120].
Die Frage nach der achämenidischen Administration Kappadokiens ist deshalb von so großer Bedeutung, weil die Makedonen nach ihrer Eroberung des Perserreiches die bestehende Ordnung erst einmal beibehalten haben.
In der Forschung kursieren mehrere Theorien über die Einteilung Kleinasiens während der Achämenidenzeit, die hier kurz vorgestellt werden sollen.
Im 4. Jahrhundert v.C. wurde Kleinasien in 2 große Satrapien unterteilt. Die alte lydische Hauptstadt Sardes wurde zum Zentrum der dahyāva Sparda und spielte offenbar eine Hauptrolle, wie Baktrien im Osten, die andere Satrapie, so Cook, hatte ihr Zentrum in Daskyleion am Marmarameer. Zu dieser Satrapie gehörten Cook zu Folge bis zum frühen 4. Jahrhundert v.C. auch die Phrygische Ebene bis Tyana einschließlich der Kilikischen Pforte und jenes Gebietes, welches von den Kappadokern bewohnt war[121]. Es scheint, als hätte ganz Zentralanatolien damals zur Satrapie von Daskyleion gehört. Die Paphlagonen wurden um 400 v.C. jedoch von ihren eigenen Königen regiert
[...]
[1] Hdt. I, 71ff.
[2] „Oß d¢ Kappadñkai êpò Ell²nvn Særioi ônomzontai.“ Hdt. I, 72.
[3] Högemann, P., Das alte Vorderasien und die Achämeniden (=TAVO Beih. B98) 1992, 250f., vermutet, daß es sich bei den Syrern von Mazaka um ehemalige assyrische Grenzbauern handelte, die von den Medern um 612 v.C. an den Halys umgesiedelt worden waren.
[4] Hdt. III, 89f.
[5] Cook, J. M., The Persian Empire (London, u.a. 1983) 77f.
[6] Strab. XII.
[7] Ptol. V, 6.
[8] Brodersen, K., Pomponius Mela. Kreuzfahrt durch die Alte Welt (Darmstadt 1994).
[9] Mela I, 13.
[10] Mela I, 81.
[11] Mela III, 77.
[12] Plin. nat. VI, 8.
[13] Plin. nat. VI, 8.
[14] Plin. nat. VI, 25, nennt den Euphrat als Grenzfluß zwischen Armeniern und Kappadokern.
[15] Plin. nat. VI, 24.
[16] Miller, C., Die Weltkarte des Castorius genannt die Peutingersche Tafel (Ravensburg 1887) 64.
[17] Miller, 67.
[18] Miller, C., Castori Romanorum Cosmographi tabula quae dicitur Peutingeriana (Ravensburg 1887), Segmente X-XI.
[19] Die gesamte Küstenlinie der Ägäis ist äußerst verzerrt dargestellt worden. Obgleich die ganze Karte sehr schmal, dafür extrem lang ist und daher alle Proportionen verzerrt sind, ist hier ein Fehler erkennbar. Die Troas bildet den südlichen Abschluß der kleinasiatischen Ägäisküste und liegt auf derselben Breite, wie Karien oder Lykien, die in Wirklichkeit viel weiter im Süden liegen. Kreta liegt der Troas gegenüber und das Nildelta liegt etwa auf derselben geographischen Länge wie Pergamon oder Smyrna.
[20] Strab. XII, 1, 1 (533).
[21] Ptol. V, 6, 1.
[22] Strab. XII, 1, 2 (533); einer dieser älteren Autoren scheint mir Herodot gewesen zu sein, der in seiner Beschreibung der Königsstraße von Sardes nach Susa Kappadokien im Osten an Kilikien grenzen läßt. Von dieser Grenze bis zum Euphrat sollen es noch einmal 3 Tagesreisen sein (Hdt. V, 52). Die Melitene rechnet Herodot also noch zu Kilikien, was der Realität des 5. Jahrhunderts v.C. geschuldet ist.
[23] Strab. XII, 1, 2 (534).
[24] Strab. XII, 1, 3 (534), bezeichnet diesseits der Landenge als Halbinsel alle Gebiete westlich der Kappadoker. Diese Gebiete sind für ihn identisch mit jenen, die Herodot (I, 6, 1) diesseits des Halys nannte und zum Reich des Kroisos rechnete. Die Vorstellung einer Landenge begegnet ebenfalls bei Herodot (I, 72), der berichtet, daß dort, wo der Halys nach Norden abbiegt, die schmalste Stelle des Landes sei und ein rüstiger Wanderer das Land in 5 Tagen vom Mittelmeer bis zum Schwarzen Meer durchqueren kann.
[25] Strab. XII, 1, 3 (534).
[26] Eine genauere Schilderung ist im Kapitel über die Geschichte Kappadokiens enthalten.
[27] Strab. XII, 1, 4 (534).
[28] Wenn in der Folge von Kappadokien gesprochen wird, dann ist das südliche Kappadokien gemeint.
[29] Zumindest erwähnt Strabon, XII, 1, 2 (534), daß die Melitene und Kataonien je einen hatten.
[30] Strab. XII, 1, 4 (534).
[31] Dort herrschte zuvor der „Räuber“ Antipator. Strab. XII, 1, 4 (535).
[32] Strabon, XII, 1, 4 (535), macht leider keine genauere Angabe.
[33] Sie wurde zwischenzeitlich den Sophenern verkauft, wurde aber als Kampfpreis von Lucullus den Kappadokern geschenkt. Strab. XII, 2, 1 (535).
[34] Strab. XII, 2, 1 (535).
[35] Strab. XII, 2, 2 (535).
[36] Strab. XII, 2, 3 (535).
[37] Strab. XII, 2, 3 (536).
[38] Strab. XII, 2, 4 (536).
[39] Strab. XII, 2, 6 (537).
[40] Strab. XII, 2, 7 (537, 18).
[41] Strab. XII, 2, 7 (537, 18).
[42] „ApollvnÛÄ toÛnun patrÜw m¢n ·n Tæana pñliw Ellw ¤n tÒ
KappadokÇn ¦ynei.“ Philostr. Ap. I,4.
[43] Strab. XII, 2, 7 (537,18).
[44] „Auch die Geschichte von Orestes und der Tauropolos wird hier erzählt und Manche leiten den Namen Perasia daher ab, weil sie von Übersee - p¡rayen - gebracht worden sei.“ Strab. XII, 2, 7 (537,18).
[45] Strab. XII, 2, 7 (538).
[46] Strabon, XII, 2, 7 (538), führt hier an, „daß dies entweder aus Nachlässigkeit oder aus voller Absicht der Herrscher so sei. Es gäbe nämlich auf diese Weise nicht die Möglichkeit, daß sich die Bevölkerung der intensiven Straßenräuberei hingebe, wie sie es wohl tuen könnte, wenn sie sich auf ihre Mauer wie in einer Bergfeste verlassen könnte“.
[47] Strab. XII, 2, 7 (538).
[48] Strab. XII, 2, 7 (538).
[49] Strab. XII, 2, 7 (538).
[50] Strab. XII, 2, 8 (538).
[51] Strab. XII, 2, 8 (538).
[52] Strab. XII, 2, 9 (539).
[53] Hierzu gehörten auch Argos im Tauros und Neroassos/Nora, Azamora, Dastarkon, Kadena und Desmenda.
[54] Strab. XII, 2, 6 (537), bezeichnet es als polÛxnion.
[55] Strab. XII 2, 6 (537); vermutlich war sie eine Residenz des Archelaos, der sie, was Strabon jedoch nicht erwähnt, in Archelais umbenannte.
[56] Strab. XII 2, 6 (537).
[57] Ptol. V 6.
[58] Die Umbennenung von Mazaka/Eusebeia am Argaios in Kaisareia ist zwischen 12 und 9 v.C. geschehen und auf Münzen belegt. Strabon hätte davon eigentlich Notiz nehmen müssen. Auch die Garantie von Stadtrechten für Garsauira/Archelais und Komana verschweigt Strabon.Vgl. Jones, A. H. M., The Cities of the Eastern Roman Provinces (²1971) 179.
[59] Auf die Veränderungen in der Römerzeit soll hier nicht näher eingegangen werden.
[60] Ptol. V 6, 13; Steph. Byz. 118; Hild, F., Restle, M., Kappadokien. In: Hunger, H. (Hrsg.), Tabula Imperii Byzantini 2 = österr. Akad. d. Wiss. Denkschr. 149 (Wien 1981) 151.
[61] Strab. XII 2, 9 (539); Berges/Nollé, 483; die Mazakenoi lebten nach den Gesetzen des Charondas.
[62] Aus Tyana ist ein ionisches Kapitell bekannt, daß im 2. Jhd. v.C. zu einem monumentalen hellenistischen Bauwerk gehört haben muß. Zudem gibt es eine nicht mehr erhaltene Inschrift aus der Regierungszeit Ariarathes VI. aus Tyana, die eine Weihung an Hermes und Herakles durch den Gymnasiarchen und Agonotheten Atezoas beinhaltet. Damit wird deutlich, daß Tyana um 130 v.C. eine hellenisierte Stadt geworden war. Vgl. Berges, D., Nollé, J., Tyana – archäologisch-historische Untersuchungen zum südwestlichen Kleinasien. Inschriften griechischer Städte aus Kleinasien 55 (2000) 480ff.
[63] Meyer, E., Die Grenzen der hellenistischen Staaten in Kleinasien (Leipzig 1925) 121; Hild/Restle, 65.
[64] Strab. XII, 1, 4 (534).
[65] Archelais wurde von Claudius zur colonia erhoben, Kaisareia wurde von Nerva, Tyana von Trajan mit der Freiheit beschenkt, was nur bedeuten kann, daß sie Poleis wurden. Melitene erlangte in flavischer Zeit durch die Stationierung einer römischen Legion, der legio XII fulminata, wieder größere Bedeutung und Trajan erhob sie zur Polis. Vgl. Hild/Restle, 65; Mitchell, St., Anatolia. Land, Men and Gods in Asia Minor (Oxford 1993) 2 Bde., I, 97f., spricht sie als colonia an; Jones, 179, spricht von der Verleihung municipaler Rechte durch Trajan; Kessler, K., Melitene. DNP 7 (1999) 1192, nennt die Stadt Melitene Metropolis. So auch Prokop, aed. III, 4, 17.
[66] Vgl. Jones, 182.
[67] Hild/Restle, 43.
[68] Hild/Restle, 48ff., machen tektonische Veränderungen seit der späten Kreidezeit für die verschiedenen geologischen Phänomene in Kappadokien verantwortlich. Dazu gehören einerseits starke Hebungen der Bergketten, andererseits das Absenken der Pontischen Landmasse, was unter anderem zum Entstehen des Schwarzen Meeres beigetragen hat. Außerdem zeigt Restle, daß sich auch jüngere Plattenverschiebungen ausgewirkt haben. So liefert er eine Erklärung, warum Euphrat und Tigris nicht im Mittelmeer, sondern im persischen Golf münden. Ebenso liefert er eine Erklärung für den eigenartig gebogenen Verlauf des Halys.
[69] Hild/Restle, 53f.
[70] Hild/Restle, 49.
[71] Heute heißt der entsprechende Gebirgsabschnitt Malatya daĝlari und wird zum Äußeren Tauros gerechnet.
[72] Hinzu kommt das Problem der im frühen 3. Jahrhundert v.C. eingewanderten Galater, die ihre Siedlungsplätze nordwestlich des großen Salzsees hatten.
[73] Zum Beispiel das Ihlara-Tal. Vgl. Hild/Restle, 50.
[74] Hild/Restle, 56.
[75] Feuergruben und ausströmendes Giftgas erwähnt Strabon, XII 2, 8 (538); eine Felszeichnung aus dem 7. Jahrtausend v.C. zeigt einen aktiven Vulkan, es ist aber ungeklärt, welcher Vulkan gemeint ist. Hild/Restle, 54f.
[76] Hild/Restle, 55f.
[77] Die Erzlagerstätten werden zum Teil noch heute ausgebeutet. Hild/Restle, 55.
[78] Vgl. Hild/Restle, 62.
[79] Xen. an. I, 2.
[80] Arr. II 4,2.
[81] Meyer 1925, 116, bezieht sich dabei auf ein Polybios-Zitat (IV, 38, 11).
[82] Meyer 1925, 119f.; die Bemerkung über den Kulturtransfer mag richtig sein, Meyers Einschätzung über die Bedeutung Kappadokiens als Transitgebiet kann ich nicht nachvollziehen. Mehrere wichtige Straßen verliefen durch Kappadokien, welches daher kaum als abgelegenes Randgebiet der Oikumene angesehen werden kann.
[83] Magie, D., Roman Rule in Asia Minor (Princetown 1950-1952) 2Bde., 201; Berges/Nollé, 14ff.
[84] Besonders einfache und vielfältige Verkehrswege schließen sich diesseits und jenseits des Passes an: Im Süden führt der Weg nach Tarsos und von dort nach Zypern übers Meer; über Land zunächst in die fruchtbare und reiche Ebene der Kilikia Pedias, von dort über die Amanospässe nach Nordsyrien und Mesopotamien, sowie über Issos in die Levante. Im Norden gibt es ähnlich vielfältige Routen. Nach Westen führt der Weg über Lykaonien, Pisidien und Phrygien zu den reichen ionischen Städten der Ägäis; nach Nordwesten entlang des Großen Salzsees in Richtung Propontis und auf den Balkan; nach Norden führt der Weg schließlich über Mazaka nach Zentral- und Ostanatolien, sowie über das Halystal ans Schwarze Meer. Berges/Nollé, 14f.
[85] Magie, 201.
[86] Berges/Nollé, 15ff.; in der späteren Kaiserzeit war die Stadt als Etappenplatz für den militärischen Aufmarschweg zu den Kriegsschauplätzen im Osten von zentraler Bedeutung und in byzantinischer Zeit behielt sie diese als Frontstadt gegen die Araber bei.
[87] Xen. an. I, 2; Kyros der Jüngere macht hier, von Ikonion kommend, Station, bevor er durch die Kilikische Pforte nach Tarsos weiter marschierte.
[88] In der älteren Forschung ist die Gleichsetzung mit der weiter südlich gelegenen Festung Tunna präferiert worden. Und in der Tat mußte das Heer des Kyros nicht zwangsläufig durch das nicht an der direkten Straße von Ikonion nach Tarsos, sondern weiter nördlich gelegene Tyana, ziehen. Aber die strategische Lage der Bergfestung Tunna hätte sich für eine mehrere zehntausend Mann starke Armee als absolute Falle entpuppen können, was die offenen Ebenen um Tyana nicht möglich gemacht hätten. Zudem könnte in Tyana zu dieser Zeit der Satrapensitz des südlichen Kappadokiens gelegen haben, was den Ort in seiner strategischen Bedeutung für Kyros zwangsläufig noch mehr aufgewertet hätte. Vgl. Berges/Nollé, 478f.
[89] Ariaramnes war der erste König Kappadokiens und regierte um 250-225 v.C. Vgl. Magie, 1352; Berges/Nollé, 16, setzen die Regierungszeit des Ariaramnes anders, um 280-230 v.C., an.
[90] Yarkin, U., An Unpublished Coin of Ariarathes III. from Cybistra in Cappadokia, NC 141 (1981) 144f.
[91] Vgl. Berges/Nollé, 16.
[92] Magie, 201.
[93] Hdt. V, 52.
[94] Hdt. I, 103.
[95] Hdt. I, 73f.; Thales von Milet hatte das Ereignis im Voraus berechnet und vorhergesagt.
[96] Der Frieden zwischen den beiden Reichen wurde durch eine königliche Hochzeit gefestigt. Der Lyderkönig Alyattes gab seine Tochter Aryenis dem Astyages, dem Sohn des Mederkönigs Kyaxares. Hdt. I, 74; Cook 1983, 4.
[97] Vgl. Hild/Restle, 62.
[98] Hdt. I, 130.
[99] Herodot, I, 130, rechnet offenbar beginnend mit der Regierungszeit des Deiokes, der um 700 v.C. die Herrschaft der Assyrer abschütteln konnte. Vgl. Cook 1983, 4.
[100] Hierin dürfte auch der Ursprung der starken Iranisierung der Region am Halysbogen bis Mazaka zu suchen sein. Vgl. Högemann, P., Das alte Vorderasien und die Achämeniden. = TAVO Beih. B 98 (1992) 250f.
[101] Hdt. I, 75.
[102] Herodot, I, 75, glaubt, daß Kroisos über Brücken den Fluß überquerte, gibt aber auch eine andere Variante an: Thales von Milet soll ihm den Übergang über den Fluß erleichtert haben, da es wohl noch keine Brücken gegeben habe, hätte der berühmte Mathematiker den Flußlauf geteilt.
[103] Hdt. I, 76; die genaue Lage der Stadt ist bis heute nicht geklärt. Sie lag aber wohl am Halysbogen; Högemann vermutet, daß wenn sie mit Mazaka gleichzusetzen sei, hier das Wohngebiet der „Syrer“ anzusetzen sei. Högemann, 250 s. Anm. 33.
[104] Strab. XII, 1, 4 (534); auch Mitte des 5. Jahrhunderts scheint es diese Trennung noch nicht gegeben zu haben, Herodot hätte ansonsten davon berichtet.
[105] Hdt. I, 86.
[106] Herodot, III, 89, nennt sie Nomoi; Högemann, 257f., sieht hierin aber keine Neuordnung der Satrapien, sondern lediglich ihre administrative Untergliederung.
[107] Cook 1983, 78f.
[108] Hdt. III, 90.
[109] Cook, J. M., The Rise of the Achaeminids and the Establishment of their Empire. In: Gershevitch, I. (Hrsg.), The Cambridge History of Iran. Volume 2. The Median and Achaemenian Periods (London, u.a. 1985) 200-291; 244 s. Anm. 2, verwirft dabei die Möglichkeit, Katpatuka mit Kataonien gleichzusetzen.
[110] Vgl. Wiesenhöfer, J., Das antike Persien. Von 550 v.Chr. bis 650 n.Chr. (München, Zürich 1993) 95; ders., Ancient Persia from 550 BC to 650 AD (London, New York 2001) 60f.
[111] König, F. W., Die Persika des Ktesias (Graz 1972) §16 (Photios) = FGrH Nr. 688, F13.
[112] Ktesias § 17 (Photios).
[113] Wiesenhöfer 1993, 96.
[114] Wie ein solcher Amtssitz ausgesehen haben könnte, erwähnt Xenophon, an. I, 2, kurz. In der phrygischen Stadt Kelainai soll Kyros d. J. ein Schloß mit einem großen „Paradeison“ besessen haben.
[115] Die ersten Satrapien sollen von den Medern eingeführt worden sein und der Begriff Satrapie soll auch aus dem medischen stammen. Kyros hatte diese Ordnung zunächst übernommen. Vgl. Högemann, 245.
[116] Vgl. Wiesenhöfer, J., Satrap. DNP 11 (2001) 108-110.
[117] Wiesenhöfer 2001b, 109.
[118] Wiesenhöfer 1993, 96.
[119] Wiesenhöfer 2001b, 108f.
[120] Wiesenhöfer 1993, 97f; in Armenien hatten die 10000 Söldner Xenophons mit persisch sprechenden komarchai zu tun, die entweder als Vorsteher eines Ortes oder mehrerer Orte fungierten; ders. 2001, 62.
[121] Katpatuka in den persischen Listen, bzw. Herodots Syrioi. Vgl. Cook 1985, 264f.
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