Der Aktionsplan der Vereinten Nationen verschreibt sich mit seinen 17 nachhaltigen Entwicklungs-zielen (SDGs) einer besseren und nachhaltigeren Zukunft für alle. Im Zentrum seiner Verpflichtungen steht dabei das Mantra, dass niemand bei den Entwicklungsbestrebungen zurückgelassen werden soll. Der Gedanke der sozialen Gerechtigkeit, der sich in der Idee des inklusiven Wachstums manifestiert, stellt dabei eine wesentliche Errungenschaft gegenüber den Millennium Entwicklungszielen (MDGs) dar. Trotz diesem sozialen Versprechen lässt sich eine Absenz von LGBTIQA+ Belangen in der Agenda 2030 vernehmen. Weder das Entwicklungsziel 5 zur Geschlechtergleichstellung, noch das Entwicklungsziel 10 zu weniger Ungleichheiten weist eine LBTIQA+ Komponente auf. Generell bleibt diese Thematik in allen SDGs inklusive deren Indikatorenkatalog unadressiert.
Ziel dieser Seminararbeit ist es deshalb aufzuzeigen weshalb LGBTIQA+ Belange in die Agenda 2030 inkludiert werden sollten. Dabei soll verdeutlicht werden, weshalb diese Inklusion vorrangig im Entwicklungsziel 5 zur Geschlechtergleichstellung verankert werden sollte. Dafür werden zwei Hypothesen herangezogen: 1) Aus einer Entwicklungsperspektive heraus ist LGBTIQA+ Inklusion notwendig, damit Entwicklungsvorteile sowohl für das Individuum, als auch für die Gesellschaft als Ganzes nicht verloren gehen; 2) Von einer Gleichheitsperspektive aus gesehen ist LGBTIQA+ Inklusion unerlässlich, um niemanden vom Entwicklungsversprechen auszuschließen. Aus dieser Gleichheitsperspektive heraus lässt sich dabei auch schließen, dass LGBTIQA+ Gleichheit der Geschlechtergleichheit zuzuordnen ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entwicklungsperspektive
- Die Gleichheitsperspektive
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Notwendigkeit der Inklusion von LGBTIQA+ Belangen in die Agenda 2030, insbesondere im Entwicklungsziel 5 zur Geschlechtergleichstellung. Es werden zwei Hypothesen geprüft: 1) LGBTIQA+ Inklusion ist aus Entwicklungsperspektive notwendig, um Entwicklungsvorteile zu sichern; 2) Aus Gleichheitsperspektive ist LGBTIQA+ Inklusion unerlässlich, um niemanden auszuschließen. Die Arbeit beleuchtet das Verhältnis zwischen Entwicklung und LGBTIQA+ Inklusion und den menschenrechtsbasierten Ansatz der internationalen Entwicklungsarbeit.
- Die Bedeutung von LGBTIQA+ Inklusion für nachhaltige Entwicklung
- Der Zusammenhang zwischen LGBTIQA+ Rechten und wirtschaftlichem Wachstum
- Die Einordnung von LGBTIQA+ Gleichheit in den Rahmen der Geschlechtergleichstellung
- Entwicklungstheoretische Ansätze zur LGBTIQA+ Inklusion
- Policy-Empfehlungen für die Entwicklungszusammenarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik der fehlenden Berücksichtigung von LGBTIQA+ Belangen in der Agenda 2030 der Vereinten Nationen dar. Sie kritisiert den globalen Aushandlungsprozess, der zu dieser Exklusion führte, und widerlegt Argumente, die diese Exklusion rechtfertigen wollen. Die Arbeit formuliert zwei zentrale Hypothesen: LGBTIQA+ Inklusion ist sowohl aus entwicklungs- als auch aus gleichheitsperspektivischer Sicht notwendig, um Entwicklungsvorteile zu sichern und niemanden auszuschließen. Die Arbeit skizziert ihren methodischen Ansatz und die Struktur der Argumentation.
Die Entwicklungsperspektive: Dieses Kapitel untersucht den Zusammenhang zwischen LGBTIQA+ Inklusion und wirtschaftlicher Entwicklung. Es werden vier entwicklungstheoretische Ansätze (Humankapitalansatz, Ansatz postmaterialistischer Werte, strategische Modernisierung und Kapazitätenansatz) vorgestellt und kritisch diskutiert. Die Analyse zeigt die Grenzen dieser Ansätze auf, insbesondere die Fokussierung auf den globalen Norden und die unzureichende Berücksichtigung der sozialen Gerechtigkeit und des individuellen Wohlbefindens. Die Kapitel verdeutlicht, dass die Exklusion von LGBTIQA+ Personen zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führt und die Inklusion hingegen positive Entwicklungseffekte verspricht.
Schlüsselwörter
Nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs), Agenda 2030, LGBTIQA+ Rechte, Geschlechtergleichstellung, Entwicklungszusammenarbeit, Inklusion, Exklusion, wirtschaftliche Entwicklung, Menschenrechte, Gleichheitsperspektive, Entwicklungsperspektive, Homophobie, Transphobie, Humankapital.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: LGBTIQA+ Inklusion in der Agenda 2030
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Notwendigkeit der Inklusion von LGBTIQA+ Belangen in die Agenda 2030 der Vereinten Nationen, insbesondere im Hinblick auf das Entwicklungsziel 5 zur Geschlechtergleichstellung. Sie prüft dabei zwei zentrale Hypothesen: Die Notwendigkeit der LGBTIQA+ Inklusion aus entwicklungs- und gleichheitsperspektivischer Sicht.
Welche Perspektiven werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert die Thematik aus zwei Hauptperspektiven: der Entwicklungsperspektive (Zusammenhang zwischen LGBTIQA+ Inklusion und wirtschaftlicher Entwicklung) und der Gleichheitsperspektive (Ausschluss von LGBTIQA+ Personen als Verletzung von Menschenrechten und Gleichberechtigung).
Welche Entwicklungstheoretische Ansätze werden diskutiert?
Die Arbeit untersucht vier entwicklungstheoretische Ansätze: den Humankapitalansatz, den Ansatz postmaterialistischer Werte, die strategische Modernisierung und den Kapazitätenansatz. Es wird kritisch hinterfragt, inwieweit diese Ansätze LGBTIQA+ Inklusion angemessen berücksichtigen und welche Grenzen sie aufweisen.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass die Exklusion von LGBTIQA+ Personen zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führt und ihre Inklusion positive Entwicklungseffekte verspricht. Aus gleichheitsperspektivischer Sicht ist die Inklusion unerlässlich, um niemanden auszuschließen und die Menschenrechte aller zu gewährleisten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Entwicklungsperspektive, ein Kapitel zur Gleichheitsperspektive und ein Fazit (implizit im Inhaltsverzeichnis). Die Einleitung präsentiert die Problematik, die Hypothesen und die Methodik. Die Kapitel behandeln jeweils die spezifischen Perspektiven auf LGBTIQA+ Inklusion im Kontext der Agenda 2030.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs), Agenda 2030, LGBTIQA+ Rechte, Geschlechtergleichstellung, Entwicklungszusammenarbeit, Inklusion, Exklusion, wirtschaftliche Entwicklung, Menschenrechte, Gleichheitsperspektive, Entwicklungsperspektive, Homophobie, Transphobie, Humankapital.
Welche Policy-Empfehlungen werden gegeben?
Die Seminararbeit enthält Policy-Empfehlungen für die Entwicklungszusammenarbeit, die sich aus der Analyse der Entwicklungsperspektive und der Gleichheitsperspektive ergeben. Diese Empfehlungen zielen darauf ab, LGBTIQA+ Inklusion in die Entwicklungszusammenarbeit zu integrieren und entsprechende Maßnahmen zu fördern.
Wie wird die Problematik der fehlenden Berücksichtigung von LGBTIQA+ Belangen in der Agenda 2030 dargestellt?
Die Einleitung kritisiert den globalen Aushandlungsprozess, der zu dieser Exklusion führte, und widerlegt Argumente, die diese Exklusion rechtfertigen wollen. Es wird deutlich gemacht, dass die Nicht-Berücksichtigung von LGBTIQA+ Belangen ein schwerwiegendes Problem darstellt, das nachhaltige Entwicklung behindert.
- Quote paper
- Anna Scheithauer (Author), 2020, Die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Weshalb LGBTIQA+ Belange in die Agenda 2030 unter der Rubrik Geschlechtergleichstellung inkludiert werden sollten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/542533