Der deutsche Markt für Zertifikate ist der größte der Welt. Das in Deutschland in Zertifikaten verwaltete Vermögen wuchs im Jahr 2005 um über 50 %. Die Anzahl der erhältlichen Zertifikate hat sich gegenüber Ende 2004 fast verdoppelt. Allein diese drei Sätze dokumentieren das enorme Wachstum und die Bedeutung des Marktes für strukturierte Anlageprodukte in Deutschland. Die Gründe für das Wachstum liegen zum einen in der Entwicklung der Kapitalmärkte der letzen Jahre und zum anderen in der Innovationskraft der Emittenten von strukturierten Anlageprodukten, so die formale Bezeichnung von Zertifikaten. Die Verluste vieler Anleger am Aktienmarkt, insbesondere nach der Jahrtausendwende, und ein seit Jahren im historischen Vergleich niedriges Zinsniveau bilden ein günstiges Umfeld für eine Gruppe von Anlageprodukten, die über ein klares Produktversprechen verfügt und mit denen Anleger in der Lage sind, jede Anlagestrategie mit nur einem oder wenigen Wertpapieren präzise umzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 1.1 Der Markt für Zertifikate in Deutschland
- 1.2 Ziel der Arbeit
- 1.3 Aufbau und Gang der Untersuchung
- 2 Begriffsbestimmung und Grundlagen
- 2.1 Strukturierte Anlageprodukte
- 2.2 Zertifikat im Sinne dieser Arbeit
- 2.3 Retailmarkt
- 2.4 Funktionen der Basiskomponenten
- 2.4.1 Basiskomponenten des Kassamarktes
- 2.4.1.1 Aktien
- 2.4.1.2 Währungen
- 2.4.1.3 Anleihen
- 2.4.2 Basiskomponenten des Terminmarktes
- 2.4.2.1 Standard-Optionen
- 2.4.2.1.1 Long Call
- 2.4.2.1.2 Short Call
- 2.4.2.1.3 Long Put
- 2.4.2.1.4 Short Put
- 2.4.2.2 Exotische Optionen
- 2.4.2.2.1 Kurspfadunabhängige Optionen
- 2.4.2.2.2 Kurspfadabhängige Optionen
- 3 Produkte
- 3.1 Partizipationszertifikate
- 3.1.1 Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten
- 3.1.2 Konstruktion
- 3.2 Discountzertifikate
- 3.2.1 Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten
- 3.2.2 Konstruktion
- 3.3 Aktienanleihen
- 3.3.1 Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten
- 3.3.2 Konstruktion
- 3.4 Bonus-Zertifikate
- 3.4.1 Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten
- 3.4.2 Konstruktion
- 3.5 Garantie-Zertifikate
- 3.5.1 Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten
- 3.5.2 Konstruktion
- 4 Marktteilnehmer
- 4.1 Die Emittenten als Produzenten
- 4.1.1 Deutsche Bank
- 4.1.2 WestLB
- 4.1.3 HSBC Trinkaus & Burkhardt
- 4.2 Absatzhelfer
- 4.2.1 Börsen
- 4.2.1.1 Handelssegment EUWAX der Börse Stuttgart
- 4.2.1.2 Deutsche Börse Smart Trading
- 4.2.2 Distributoren
- 4.2.2.1 Discountbroker
- 4.2.2.2 Banken
- 4.3 Käufer
- 4.3.1 Privatanleger
- 4.3.2 Institutionelle Kunden
- 4.4 Beeinflusser
- 4.4.1 Verbände
- 4.4.1.1 Deutsches Derivate Institut
- 4.4.1.2 Derivate Forum
- 4.4.2 Medien
- 4.4.2.1 Printmedien
- 4.4.2.2 Onlinemedien
- 5 Rechtliche Aspekte
- 5.1 Das Wertpapierprospektgesetz
- 5.1.1 Prospektpflicht nach dem Wertpapierprospektgesetz
- 5.1.2 Aufbau der Prospekte
- 5.1.3 Übergangsregelungen
- 5.1.4 Implikationen der neuen Gesetzgebung auf die Aktivitäten der Emittenten
- 5.1.4.1 Auswirkungen des Konzeptes des Europäischen Passes
- 5.1.4.2 Widerrufsrecht der Anleger
- 5.1.4.3 Anpassung der Werbemaßnahmen
- 5.1.4.4 Jährliche Aktualisierung des Prospektes
- 5.1.4.5 Erstellung eines jährlichen Dokumentes
- 5.2 Steuerliche Behandlung von Zertifikaten im Privatvermögen
- 5.2.1 Grundlagen
- 5.2.2 Einkünfte aus Kapitalvermögen im Sinne des § 20 Abs. 1 Nr. 7 EStG
- 5.2.3 Einkünfte aus Kapitalvermögen im Sinne des § 20 Abs. 2 Nr. 4 EStG
- 5.2.4 Steuerliche Behandlung der untersuchten Produkte
- 5.2.4.1 Partizipationszertifikate
- 5.2.4.2 Discountzertifikate und Bonus-Zertifikate
- 5.2.4.3 Aktienanleihen
- 5.2.4.4 Garantie-Zertifikate
- 6 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den deutschen Markt für Zertifikate. Ziel ist es, die verschiedenen Arten von Zertifikaten zu beschreiben, die Marktteilnehmer zu analysieren und die rechtlichen sowie steuerlichen Aspekte zu beleuchten.
- Arten von Zertifikaten (Partizipations-, Discount-, Aktienanleihen, Bonus- und Garantie-Zertifikate)
- Marktteilnehmer (Emittenten, Absatzhelfer, Käufer, Beeinflusser)
- Rechtliche Rahmenbedingungen (Wertpapierprospektgesetz)
- Steuerliche Behandlung von Zertifikaten
- Funktionsweise und Konstruktion der verschiedenen Zertifikattypen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einführung: Dieses Kapitel führt in die Thematik des deutschen Zertifikatemarktes ein und beschreibt die Zielsetzung der Arbeit sowie den Aufbau der Untersuchung. Es bietet einen Überblick über den Markt und skizziert die Forschungsfragen, die im weiteren Verlauf der Arbeit beantwortet werden sollen. Die Bedeutung des Zertifikatemarktes für Anleger und Emittenten wird hervorgehoben, und es wird ein Rahmen für die anschließende detaillierte Analyse geschaffen.
2 Begriffsbestimmung und Grundlagen: Dieses Kapitel legt die grundlegenden Begriffe und Konzepte fest, die für das Verständnis der Arbeit essentiell sind. Es definiert strukturierte Anlageprodukte und Zertifikate im Kontext der Arbeit und beschreibt den Retailmarkt. Ein Schwerpunkt liegt auf den Funktionen der Basiskomponenten, sowohl des Kassamarktes (Aktien, Währungen, Anleihen) als auch des Terminmarktes (Standard- und exotische Optionen), und deren jeweilige Auswirkung auf die verschiedenen Zertifikattypen. Der Abschnitt schafft ein solides Fundament für die anschließende Analyse der einzelnen Zertifikatprodukte.
3 Produkte: Dieses Kapitel bietet eine detaillierte Beschreibung verschiedener Zertifikattypen: Partizipationszertifikate, Discountzertifikate, Aktienanleihen, Bonus-Zertifikate und Garantie-Zertifikate. Für jeden Typ werden die Funktionsweise, die Einsatzmöglichkeiten und die Konstruktion im Detail erläutert. Die Kapitelteil liefern detaillierte Informationen über die jeweiligen Produkte und wie sie im Markt funktionieren. Es werden die Vor- und Nachteile der einzelnen Produkte im Kontext ihrer Konstruktion und Funktionalität herausgestellt. Die jeweiligen Auszahlungsprofile werden analysiert und verglichen.
4 Marktteilnehmer: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Akteure des Zertifikatemarktes. Es unterteilt die Akteure in Emittenten (mit Beispielen wie Deutsche Bank, WestLB und HSBC Trinkaus & Burkhardt), Absatzhelfer (Börsen und Distributoren), Käufer (Privatanleger und institutionelle Kunden) und Beeinflusser (Verbände und Medien). Die Rolle jedes Marktteilnehmers wird ausführlich beschrieben und dessen Einfluss auf den Markt bewertet. Der Abschnitt untersucht die Interaktionen zwischen diesen Gruppen und deren Bedeutung für die Preisbildung und den Handel von Zertifikaten.
5 Rechtliche Aspekte: Dieses Kapitel befasst sich mit den rechtlichen Aspekten des Zertifikatemarktes, insbesondere mit dem Wertpapierprospektgesetz. Es erläutert die Prospektpflicht, den Aufbau von Prospekten, Übergangsregelungen und die Implikationen der neuen Gesetzgebung für die Emittenten (z.B. Europäischer Pass, Widerrufsrecht, Anpassung von Werbemaßnahmen). Weiterhin wird die steuerliche Behandlung von Zertifikaten im Privatvermögen detailliert dargestellt, differenziert nach den verschiedenen Einkunftsarten und den untersuchten Produkttypen. Der Abschnitt beleuchtet die komplexen rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen, die den Zertifikatemarkt prägen.
Schlüsselwörter
Zertifikate, Derivate, Anlageprodukte, Marktteilnehmer, Emittenten, Rechtliche Aspekte, Wertpapierprospektgesetz, Steuerliche Behandlung, Partizipationszertifikate, Discountzertifikate, Aktienanleihen, Bonus-Zertifikate, Garantie-Zertifikate, Retailmarkt, Kassamarkt, Terminmarkt, Optionen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Deutscher Zertifikatemarkt
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über den deutschen Markt für Zertifikate. Sie untersucht verschiedene Zertifikattypen, analysiert die beteiligten Marktteilnehmer und beleuchtet die relevanten rechtlichen und steuerlichen Aspekte.
Welche Arten von Zertifikaten werden behandelt?
Die Arbeit beschreibt detailliert Partizipationszertifikate, Discountzertifikate, Aktienanleihen, Bonus-Zertifikate und Garantie-Zertifikate. Für jeden Typ werden Funktionsweise, Einsatzmöglichkeiten und Konstruktion erläutert.
Wer sind die wichtigsten Marktteilnehmer?
Die Analyse umfasst Emittenten (z.B. Deutsche Bank, WestLB, HSBC Trinkaus & Burkhardt), Absatzhelfer (Börsen und Distributoren), Käufer (Privatanleger und institutionelle Kunden) und Beeinflusser (Verbände und Medien). Die Rolle jedes Marktteilnehmers und dessen Einfluss auf den Markt werden bewertet.
Welche rechtlichen Aspekte werden betrachtet?
Ein Schwerpunkt liegt auf dem Wertpapierprospektgesetz. Die Arbeit erläutert die Prospektpflicht, den Aufbau von Prospekten, Übergangsregelungen und die Auswirkungen der neuen Gesetzgebung auf Emittenten (z.B. Europäischer Pass, Widerrufsrecht, Werbemaßnahmen).
Wie werden Zertifikate steuerlich behandelt?
Die Arbeit detailliert die steuerliche Behandlung von Zertifikaten im Privatvermögen. Sie differenziert nach verschiedenen Einkunftsarten (§ 20 Abs. 1 Nr. 7 und § 20 Abs. 2 Nr. 4 EStG) und den untersuchten Produkttypen.
Was sind die Basiskomponenten des Kassamarktes und des Terminmarktes?
Die Arbeit definiert die Basiskomponenten des Kassamarktes (Aktien, Währungen, Anleihen) und des Terminmarktes (Standard- und exotische Optionen) und deren Einfluss auf verschiedene Zertifikattypen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Zertifikate, Derivate, Anlageprodukte, Marktteilnehmer, Emittenten, Rechtliche Aspekte, Wertpapierprospektgesetz, Steuerliche Behandlung, Partizipationszertifikate, Discountzertifikate, Aktienanleihen, Bonus-Zertifikate, Garantie-Zertifikate, Retailmarkt, Kassamarkt, Terminmarkt, Optionen.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einführung, Begriffsbestimmungen und Grundlagen, eine Produktbeschreibung, eine Analyse der Marktteilnehmer, eine Betrachtung der rechtlichen und steuerlichen Aspekte sowie einen Ausblick. Ein detailliertes Inhaltsverzeichnis ist im Dokument enthalten.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Personen, die sich akademisch mit dem deutschen Zertifikatemarkt auseinandersetzen möchten. Der Inhalt ist für eine strukturierte und professionelle Themenanalyse konzipiert.
Wo finde ich das detaillierte Inhaltsverzeichnis?
Das detaillierte Inhaltsverzeichnis ist im HTML-Dokument selbst enthalten und bietet eine tiefgehende Gliederung der einzelnen Kapitel und Unterkapitel.
- Quote paper
- Diplom Betriebswirt Christian Köker (Author), 2006, Der Retailmarkt für strukturierte Anlageprodukte in Deutschland. Produkte, Marktteilnehmer und rechtliche Aspekte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54291