Die Begriffe Konkurrenz und Solidarität sind aus der modernen wirtschaftswissenschaftlichen Diskussion nicht mehr wegzudenken. Manche Autoren sprechen gar von einer inflationären Verwendung der Begriffe, insbesondere in den Medien. Darüber hinaus sind diese Begriffe stark ideologisch geprägt. Während Solidarität oft im Zusammenhang mit einer linksgerichteten Politik gesehen wird, ist der Begriff der Konkurrenz eher im liberalen politischen Kontext im Gebrauch. Dies erzeugt auf den ersten Blick den Eindruck zwei sich ausschließender Prinzipien. Ziel dieser Arbeit ist es, sich diesem Begriffspaar zu nähern und die Gegensätzlichkeit an sich darzustellen. Auch das System der Marktwirtschaft als ein soziokulturelles System existiert durch dieses Spiel zweier sich scheinbar widersprechender Prinzipien. Die Menschen sind als Teile der Gesellschaft voneinander abhängig und miteinander verbunden. Die Anliegen der Allgemeinheit spielen zwar eine große Rolle, die Individuen versuchen jedoch ihre Eigeninteressen zu verfolgen. Im Zusammenhang mit den beiden Prinzipien Konkurrenz und Solidarität geht es unter anderem um das rationale Verhalten der Individuen. Die Individuen handeln rational, wenn sie ihr Eigeninteresse verfolgen und somit ihren Nutzen maximieren. In der Spieltheorie ist das rationale Verhalten eine Bedingung, die besagt, dass jeder Spieler sich einen individuellen Nutzen sichert, der mindestens so hoch ist wie der Nutzen, den er aus eigener Kraft erreichen kann. Sie besagt also, dass keiner der Spieler einem Verhandlungsergebnis zustimmen würde, das ihn schlechter stellt, als in einer Situation, in der er nicht kooperiert. Die spieltheoretische Tradition zeigt vermutlich die stärkste theoretische Basis für die Darstellung der „Spiele um Wettbewerb, Konflikt und Kooperation“ auf. Durch Modelle, wie beispielsweise dem Marktmodell, kann der Koordinationskonflikt durchaus gelöst werden. Hierbei darf nicht nur rationales Verhalten berücksichtigt werden, sondern auch die moralischen Werte dürfen nicht außen vor gelassen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Konkurrenz
- 2.1 Definition und Historie des Begriffs Konkurrenz
- 2.2 Konkurrenz und Soziobiologie
- 2.3 Konkurrenz und Wirtschaft
- 2.4 Konkurrenz und Soziologie
- 3 Solidarität
- 3.1 Definition und Historie des Begriffs Solidarität
- 3.2 Altruismus als Form der Solidarität
- 3.3 Kooperation als Form der Solidarität
- 4 Spieltheorie
- 4.1 Historie und Gegenstand der Spieltheorie
- 4.2 Nicht-kooperative Spiele
- 4.3 Kooperative Spiele
- 5 Koordinationsmechanismus Markt
- 6 Fazit
- Literaturverzeichnis
- Internetquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Begriffe Konkurrenz und Solidarität im Kontext der Mikroökonomischen Theorie. Sie untersucht, wie diese scheinbar gegensätzlichen Prinzipien in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, insbesondere in der Soziobiologie, Wirtschaft und Soziologie, betrachtet werden. Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit die Rolle der Spieltheorie bei der Modellierung von Konkurrenz und Kooperation und untersucht die Bedeutung des Marktmodells als Koordinationsmechanismus.
- Definition und Historie von Konkurrenz und Solidarität
- Soziobiologische und ökonomische Perspektiven auf Konkurrenz und Solidarität
- Die Rolle der Spieltheorie bei der Analyse von strategischen Entscheidungen
- Das Marktmodell als Koordinationsmechanismus für knappe Ressourcen
- Der Einfluss von Konkurrenz und Solidarität auf das menschliche Verhalten und die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und verdeutlicht die Bedeutung von Konkurrenz und Solidarität als grundlegende Prinzipien unserer Gesellschaft. Es wird auf die ideologischen Prägungen der Begriffe und die scheinbare Gegensätzlichkeit hingewiesen.
Kapitel 2 befasst sich mit dem Begriff Konkurrenz und seiner Bedeutung in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Es werden die Definition, die historische Entwicklung und die Rolle von Konkurrenz in der Soziobiologie, Wirtschaft und Soziologie dargestellt.
Kapitel 3 analysiert den Begriff Solidarität und beschreibt seine historischen Wurzeln sowie verschiedene Formen der Solidarität, wie Altruismus und Kooperation. Es werden die soziobiologischen Grundlagen von Altruismus und die verschiedenen Formen von Kooperation, wie die Schwarmbildung, beleuchtet.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit der Spieltheorie als Instrument zur Analyse von strategischen Entscheidungen in Konfliktsituationen. Es werden die Grundprinzipien der Spieltheorie sowie die Unterscheidung zwischen nicht-kooperativen und kooperativen Spielen erläutert. Das Gefangenendilemma als klassisches Beispiel für ein nicht-kooperatives Spiel wird vorgestellt und die Bedeutung von Kommunikation und Wiederholung für die Entwicklung von Kooperation untersucht.
Kapitel 5 behandelt das Marktmodell als Koordinationsmechanismus für knappe Ressourcen und die Bedeutung von Effizienz und Gerechtigkeit bei der Verteilung von Gütern. Es werden die Unterschiede zwischen Etatistischen Ansätzen und dem Marktmodell hinsichtlich der Rolle staatlicher Institutionen für die Lösung des Koordinationsproblems betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Konkurrenz, Solidarität, Spieltheorie, Mikroökonomie, Soziobiologie, Altruismus, Kooperation, Marktmodell, Koordinationsmechanismus, Effizienz, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit.
- Quote paper
- Melanie Hörstmann-Jungemann (Author), Kim Jeude (Author), 2006, Konkurrenz und Solidarität, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54307
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