„Das Gerätturnen ist eine technisch-kompositorische Mehrkampfsportart, die vom Turner die Beherrschung neuartiger, schwieriger und koordinativ komplizierter Bewegungen verlangt, die unter weitgehend gleichbleibenden Bedingungen auszuführen sind.“ (Buchmann & Härtig, 1988, S.7). Die Bandbreite dieser Bewegungen ist aufgrund der Verschiedenartigkeit der Wettkampfgeräte enorm. Die einzelnen Elemente basieren dabei auf den verschiedensten Fähigkeiten und Fertigkeiten. Zu den am häufigsten ausgeführten Tätigkeiten im Gerätturnen sind u.a. das Stützen, das Schwingen, das Hängen, das Springen, das Fliegen, das Rollen, das Landen, das Überschlagen und das Drehen zu zählen. Um sich in diesem Artenreichtum turnerischer Elemente überhaupt zurechtzufinden, hat es sich als günstig erwiesen, die einzelnen Techniken unterschiedlichen Strukturgruppen zuzuordnen. Dabei bilden jedoch nicht die Geräte an denen die jeweiligen Elemente geturnt werden, sondern die biomechanischen Besonderheiten der Techniken die Grundlage für die Zuordnung eines Elements zu einer Strukturgruppe. Eine dieser Strukturgruppen, die der Beinschwungbewegungen, bildet im Folgenden auch den Ausgangspunkt dieser Arbeit.
Dabei soll es zunächst darum gehen, die allgemeinen Merkmale und Spezifika dieser Gruppe vorzustellen. Alsdann wird sich einer speziellen Technik aus dieser Gruppe, der Drehhocke , zugewandt werden. Analog zu den allgemeinen Merkmalen der Beinschwünge, wird hier über die spezifischen Kennzeichen und Voraussetzungen der Drehhocke zu sprechen sein. In diesem Zusammenhang wird explizit auf die Phasenstruktur der Bewegung verwiesen. In einem weiteren Abschnitt wird alsdann eine Möglichkeit des methodischen Vorgehens bei der Vermittlung der Technik der Drehhocke präsentiert. Hierbei wird zugleich auf die Merkmale der speziellen vorbereitenden Übungen, auf die Möglichkeiten des Helfens und Sicherns, auf die typischen Fehler im Bewehungsablauf und auf einige Varianten der Übungssteigerung einzugehen sein. In einem letzten Abschnitt wird dann die im Rahmen der Lehrveranstaltung abgehaltene Stunde zur „Vermittlung der Drehhocke“ vorgestellt. Hierbei wird der Focus der Betrachtungen neben der didaktisch-methodischen Vorgehensweise auf dem Vergleich der gesetzten und der erreichten Lernziele liegen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Problemstellung
- 2. Charakteristika der Strukturgruppe der Beinschwungbewegungen
- 3. Spezifische Anforderungen und Merkmale der Drehhocke
- 4. Allgemeine und spezielle Voraussetzungen der Drehhocke
- 5. Möglichkeit einer methodischen Reihe
- 5.1. Hilfestellung
- 5.2. Vorbereitende Übungen
- 5.3. Methodische Reihung
- 5.4. Möglichkeiten der Übungssteigerung/ -veränderung
- 5.5. Typische Fehler und deren Korrektur
- 6. Didaktisch-methodische Durchdringung des Stundenentwurfs
- 6.1. Vorbemerkungen
- 6.2. Einleitender Teil
- 6.3. Hauptteil
- 6.4. Auswertung der Stunde
- 6.5. Protokoll der Lehrprobe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der didaktisch-methodischen Vermittlung von Beinschwungbewegungen im Gerätturnen, speziell der Drehhocke. Ziel ist es, ein methodisches Vorgehen zur erfolgreichen Vermittlung dieser komplexen Bewegung zu beschreiben und anhand eines Stundenentwurfs zu veranschaulichen.
- Charakteristika der Strukturgruppe der Beinschwungbewegungen
- Spezifische Anforderungen und Merkmale der Drehhocke
- Methodische Reihe zur Vermittlung der Drehhocke
- Typische Fehler und deren Korrektur
- Didaktisch-methodische Analyse eines Stundenentwurfs
Zusammenfassung der Kapitel
1. Problemstellung: Die Arbeit untersucht die didaktisch-methodische Vermittlung von Beinschwungbewegungen im Gerätturnen, mit Fokus auf die Drehhocke. Sie stellt die Bedeutung der Strukturgruppen im Gerätturnen heraus und leitet die detailliertere Auseinandersetzung mit der Drehhocke ein, wobei die biomechanischen Aspekte und die methodische Vermittlung im Mittelpunkt stehen. Die Arbeit kündigt die Präsentation eines Stundenentwurfs an, der die didaktisch-methodische Vorgehensweise und den Vergleich der gesetzten und erreichten Lernziele beleuchtet.
2. Charakteristika der Strukturgruppe der Beinschwungbewegungen: Dieses Kapitel charakterisiert die Strukturgruppe der Beinschwungbewegungen im Gerätturnen. Es betont die Variantenvielfalt dieser Bewegungsgruppe, die sowohl mit Sprung- oder Stemmbewegungen gekoppelt als auch als Auf-/Abgänge oder Mittelteile von Verbindungen verwendet werden kann. Das Kapitel beschreibt detailliert die Merkmale von Beinschwungbewegungen, differenziert nach ein- oder beidbeiniger Ausführung, gebeugten oder gestreckten Beinen und der Handhaltung. Die Phasenstruktur (einleitende Phase, Hauptphase, Endphase) wird analysiert, wobei die Bedeutung der Energiebereitstellung in der einleitenden Phase und der Gleichgewichtsregulation in der Endphase hervorgehoben wird.
3. Spezifische Anforderungen und Merkmale der Drehhocke: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die spezifischen Anforderungen und Merkmale der Drehhocke, einer komplexen Bewegung aus der Strukturgruppe der Beinschwungbewegungen. Es beschreibt die technischen und biomechanischen Aspekte der Bewegung, unter Berücksichtigung der Phasenstruktur (einleitende Phase, Hauptphase, Endphase). Der Querstütz am Parallelbarren wird als Ausgangsstellung definiert, und die Bewegung wird Schritt für Schritt analysiert, wobei der Fokus auf der optimalen Energieumsetzung und der Koordination der Bein- und Armbewegungen liegt.
5. Möglichkeit einer methodischen Reihe: Dieses Kapitel präsentiert einen methodischen Ansatz zur Vermittlung der Drehhocke. Es beschreibt vorbereitende Übungen, Hilfestellungen und Sicherungstechniken, um die Lernenden schrittweise an die komplexe Bewegung heranzuführen. Darüber hinaus werden Möglichkeiten der Übungssteigerung und -variation sowie typische Fehler und deren Korrektur vorgestellt. Der Fokus liegt auf einer strukturierten und progressiven Lernsequenz, die den individuellen Fähigkeiten der Lernenden angepasst werden kann.
Schlüsselwörter
Gerätturnen, Beinschwungbewegungen, Drehhocke, Didaktik, Methodik, Stundenentwurf, Lernziele, Biomechanik, Fehlerkorrektur, methodische Reihe, Übungssteigerung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur didaktisch-methodischen Vermittlung der Drehhocke im Gerätturnen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich mit der didaktisch-methodischen Vermittlung von Beinschwungbewegungen im Gerätturnen, insbesondere der Drehhocke. Sie beschreibt ein methodisches Vorgehen zur erfolgreichen Vermittlung dieser komplexen Bewegung und veranschaulicht dies anhand eines Stundenentwurfs. Der Fokus liegt auf der Analyse der Bewegung, der Entwicklung einer methodischen Reihe und der didaktischen Gestaltung des Lernprozesses.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Charakteristika der Strukturgruppe der Beinschwungbewegungen, spezifische Anforderungen und Merkmale der Drehhocke, eine methodische Reihe zur Vermittlung der Drehhocke (inkl. vorbereitender Übungen, Hilfestellungen, Übungssteigerung und Fehlerkorrektur), sowie eine didaktisch-methodische Analyse eines Stundenentwurfs. Biomechanische Aspekte und die praktische Umsetzung im Unterricht werden berücksichtigt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Problemstellung, Charakteristika der Strukturgruppe der Beinschwungbewegungen, spezifische Anforderungen und Merkmale der Drehhocke, eine methodische Reihe zur Vermittlung der Drehhocke (mit Unterkapiteln zu Hilfestellungen, vorbereitenden Übungen, methodischer Reihung, Übungssteigerung und Fehlerkorrektur) und eine didaktisch-methodische Durchdringung des Stundenentwurfs (mit Unterkapiteln zu Vorbemerkungen, einleitendem Teil, Hauptteil, Auswertung und Protokoll). Die Arbeit enthält zudem ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Was sind die Lernziele der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist die Beschreibung eines methodischen Vorgehens zur erfolgreichen Vermittlung der Drehhocke im Gerätturnen. Es soll ein Stundenentwurf präsentiert werden, der die didaktisch-methodische Vorgehensweise veranschaulicht und den Vergleich der gesetzten und erreichten Lernziele ermöglicht. Die Arbeit zielt darauf ab, ein fundiertes Verständnis für die Vermittlung komplexer Bewegungsabläufe im Gerätturnunterricht zu vermitteln.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Gerätturnen, Beinschwungbewegungen, Drehhocke, Didaktik, Methodik, Stundenentwurf, Lernziele, Biomechanik, Fehlerkorrektur, methodische Reihe, Übungssteigerung.
Welche spezifischen Aspekte der Drehhocke werden behandelt?
Die Arbeit beschreibt die technischen und biomechanischen Aspekte der Drehhocke detailliert, inklusive der Phasenstruktur (einleitende Phase, Hauptphase, Endphase). Der Querstütz am Parallelbarren wird als Ausgangsstellung definiert. Es wird auf die optimale Energieumsetzung und die Koordination der Bein- und Armbewegungen eingegangen.
Wie wird die methodische Reihe zur Vermittlung der Drehhocke aufgebaut?
Die methodische Reihe umfasst vorbereitende Übungen, Hilfestellungen und Sicherungstechniken, um die Lernenden schrittweise an die komplexe Bewegung heranzuführen. Es werden Möglichkeiten der Übungssteigerung und -variation sowie typische Fehler und deren Korrektur vorgestellt. Der Fokus liegt auf einer strukturierten und progressiven Lernsequenz, die an die individuellen Fähigkeiten der Lernenden angepasst werden kann.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehramtsstudierende, Lehrer*innen im Bereich Sport/Gerätturnen, Trainer*innen und alle, die sich mit der didaktisch-methodischen Vermittlung von komplexen Bewegungsabläufen im Gerätturnen befassen.
- Quote paper
- Sebastian Knobbe (Author), 2004, Didaktisch-methodische Vermittlung von Beinschwungbewegungen am Beispiel , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54310