Zu Beginn dieses Jahrhunderts fanden in den USA erste Bemühungen statt, die Pflege zu akademisieren, nachdem sich führende Pflegekräfte wie Florence Nightingale (1820-1910) für eine Neugestaltung der Krankenpflegeausbildung eingesetzt hatten. Als Folge des Zweiten Weltkrieges kam es mit der Schaffung von universitären Studienangeboten für Lehr- und Leitungsaufgaben zu einer Verlagerung der beruflichen Bildung in den tertiären Bildungsbereich. Mit der Veröffentlichung von Hildegard Peplaus grundlegendem Werk „Interpersonal Relations in Nursing“ im Jahr 1952 wurde sodann eine eigentliche Neustrukturierung der Pflegepraxis hervorgerufen. In ihrem Buch bezieht sie sich auf viele Psychologen und Psychiater, unter anderem auf Freud, Fromm und Sullivan. Um zu einer spezifischen Beschreibung von Krankenpflege zu kommen, nutzte sie deren psychologische, verhaltenstheoretische und psychoanalytische Theorien. Ihr Bestreben bestand darin, der Pflege zu einem neuen Paradigma zu verhelfen, welches auf der Grundlage einer interpersonalen Theorie basierte. Die Formulierung ihres „Psychodynamischen Modells der Pflege“ geschah zu einer Zeit, in der es unüblich war, theoretische Erkenntnisse anderer Disziplinen in die Pflege zu integrieren und dadurch etwas „Neues“ zu gestalten. Bereits 1949 hatte die Autorin erstmals ihr Manuskript einem Verlag zur Veröffentlichung angeboten. Zu dieser Zeit dachte man jedoch, „es sei für eine Krankenschwester zu revolutionär, ein Buch ohne einen Arzt als Koautor herauszubringen“ (Barker 2000)“, sodass die Veröffentlichung verzögert wurde. Im Mittelpunkt ihrer Theorie steht die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Patient und Pflegekraft, welche zur Grundlage des pflegerischen Handelns wird. Ihr Augenmerk galt nicht den medizinischen Aspekten der pflegerischen Versorgung, sondern vielmehr einer prozessorientierten und evolutionären Pflegepraxis.„Peplau entwickelt das Modell durch die Beschreibung der strukturellen Konzepte des zwischenmenschlichen Prozesses, welche die Phasen der Krankenschwester-Patient-Beziehung darstellen und definiert darüber hinaus die Rolle der Krankenschwestern in dieser Beziehung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Werdegang und Hintergrund der Theoretikerin
- Die Struktur der Pflegetheorie
- Die Hauptannahmen Peplaus Theorie
- Phasen interpersonaler Beziehungen
- Überblick
- Die Phase der Orientierung
- Die Phase der Identifikation
- Die Phase der Nutzung
- Die Phase der Ablösung
- Mögliche Rollen der Pflegenden
- Überblick
- Die Pflegende als Fremde
- Die Pflegende als Informationsquelle
- Die Pflegende als Lehrende
- Die Pflegende als Führungspersönlichkeit
- Die Pflegende als Beraterin
- Die Pflegende als Stellvertreterin
- Einflüsse auf die Pflegende-Patient-Beziehung
- Psychobiologische Erfahrungen
- Menschliche Bedürfnisse
- Frustrationen
- Konflikte
- Angste
- Psychologische Fähigkeiten, die die Beziehung beeinflussen
- Ziel
- Lernen, sich auf andere zu verlassen
- Lernen, die Befriedigung aufzuschieben
- Sich selbst identifizieren
- Die Fähigkeit zur Partizipation entwickeln
- Die Pflegetheorie in der Praxis
- Bezugsrahmen für die Praxis
- Die Anwendung auf die psychiatrische Pflege
- Mögliche Schwierigkeiten bei der Anwendung auf die Pflegepraxis
- Schlussbemerkung
- Literatur- und Quellenverzeichnis
- Anhang
- Die vier Phasen der Interaktion und der Pflegeprozess nach Peplau
- Phasen und sich verändernde Rollen in der Pflegeperson—Patient—Beziehung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Pflegetheorie von Hildegard E. Peplau und analysiert deren Relevanz für die Pflegepraxis. Die Arbeit erläutert die theoretischen Grundlagen, die Phasen der interpersonalen Beziehungen zwischen Patient und Pflegekraft sowie die möglichen Rollen der Pflegenden. Darüber hinaus werden Einflüsse auf die Beziehung, wie psychobiologische Erfahrungen, Bedürfnisse, Frustrationen, Konflikte und Angste, sowie die psychologischen Fähigkeiten, die die Beziehung beeinflussen, beleuchtet. Abschließend wird die Anwendung der Theorie in der Praxis, insbesondere in der psychiatrischen Pflege, betrachtet.
- Interpersonale Beziehungen in der Pflege
- Phasen der Interaktion zwischen Patient und Pflegekraft
- Rollen der Pflegenden in der Beziehung
- Einflüsse auf die Pflegende-Patient-Beziehung
- Psychologische Fähigkeiten, die die Beziehung beeinflussen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und beschreibt den Kontext der Pflegetheorie von Hildegard E. Peplau. Das Kapitel "Werdegang und Hintergrund der Theoretikerin" beleuchtet den Lebensweg und die beruflichen Stationen von Hildegard E. Peplau. Das Kapitel "Die Struktur der Pflegetheorie" stellt die zentralen Annahmen der Theorie vor und erläutert die vier Phasen der interpersonalen Beziehungen: Orientierung, Identifikation, Nutzung und Ablösung. Darüber hinaus werden die verschiedenen Rollen der Pflegenden in diesen Phasen detailliert beschrieben.
Das Kapitel "Einflüsse auf die Pflegende-Patient-Beziehung" analysiert die psychobiologischen Erfahrungen, die die Beziehung beeinflussen, darunter Bedürfnisse, Frustrationen, Konflikte und Angste. Das Kapitel "Psychologische Fähigkeiten, die die Beziehung beeinflussen" konzentriert sich auf die psychologischen Fähigkeiten, die für das menschliche Zusammenleben und die interpersonale Beziehung von Bedeutung sind. Hierbei werden Themen wie "Lernen, sich auf andere zu verlassen", "Lernen, die Befriedigung aufzuschieben", "Sich selbst identifizieren" und "Die Fähigkeit zur Partizipation entwickeln" näher beleuchtet.
Das Kapitel "Die Pflegetheorie in der Praxis" zeigt die Anwendung der Theorie von Peplau in der Praxis auf, insbesondere in der psychiatrischen Pflege. Es werden auch mögliche Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Theorie in der Pflegepraxis beleuchtet. Die Schlussbemerkung fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Hausarbeit zusammen und bewertet die Relevanz der Pflegetheorie von Peplau für die heutige Pflegepraxis.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Pflegetheorie von Hildegard E. Peplau, interpersonale Beziehungen in der Pflege, Phasen der Interaktion, Rollen der Pflegenden, psychobiologische Einflüsse, psychologische Fähigkeiten, psychiatrische Pflege, Anwendung der Theorie in der Praxis, Bezugsrahmen für die Praxis, Schlussbemerkung.
- Quote paper
- Heike Homburger (Author), 2005, Die Pflegetheorie von Hildegard E. Peplau, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54357
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