Beschäftigt man sich länger mit den verschiedenen pädagogischen Strömungen, so trifft man über kurz oder lang auf Maria Montessori, eine der wichtigsten Pädagoginnen der Reformpädagogikbewegung. Maria Montessoris Name ist mittlerweile auf der ganzen Welt bekannt und steht nicht nur für eine Person, sondern eine Idee, die vor fast 100 Jahren als revolutionär galt. Auch lange nach ihrem Tod leben ihre Vorstellungen von Erziehung in den zahlreichen Montessori-Einrichtungen weiter. Die Bahn brechende Neuerung in Montessoris Verständnis von Pädagogik lag darin, dass sie die psychischen Reaktionen als dem Mittelpunkt menschlichen Lernens und der damit verbundenen Veränderung erkannte. (Holtstiege 11)
In einer Zeit, die geprägt ist von den verschiedensten Ideen, das deutsche Schulsystem zu reformieren, machen sich viele Menschen Gedanken, wie sie die Schule wieder näher an den Menschen bringen, wie sie es schaffen, die Schüler der heutigen Zeit zu erreichen. Unterricht bedeutet mehr als die Erfüllung von Bildungsstandards und eine Anreicherung mit Wissen. Im Zentrum soll eigentlich der Schüler stehen und damit sein Leben. Leider entsteht immer wieder der Eindruck, dass die deutschen Schüler aus den unterschiedlichsten Motivationen heraus lernen: für gute Noten, für die Eltern oder eben für einen guten Job in der Zukunft. Nur nicht für das Leben. Selbständigkeit, Selbsttätigkeit und Kreativität im Unterricht kommen oft zu kurz und werden aus Zeitgründen auf Unbestimmt vertagt.
In der vorliegenden Seminararbeit möchte ich mich mit Maria Montessoris reformpädagogischem Ansatz auseinandersetzen und anhand eines konstruierten Unterrichtsbeispiels zeigen, dass es Möglichkeiten gibt, Schulunterricht anders als herkömmlich zu gestalten und den Schüler wieder weiter in den Mittelpunkt zu rücken.
Zunächst werden Maria Montessoris Vorstellungen von Pädagogik dargelegt und speziell auf Montessoris Konzepte zur Freiarbeit eingegangen. Im zweiten Teil der Arbeit wird versucht, ein Unterrichtsbeispiel zu konstruieren, in dem die
vorher dargestellten Ideen Maria Montessoris mit einbezogen werden. Abschließend wird diskutiert, in wieweit Montessoris Ideen in den Unterricht an deutschen Schulen Einfluss haben oder haben könnten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Hilf mir, es selbst zu tun!"
- Der pädagogische Ansatz von Maria Montessori
- Was bedeutet Freiarbeit bei Maria Montessori?
- Was ist Freiarbeit?
- Freiarbeit am Gymnasium
- Freiarbeit nach Montessori im Englischunterricht in der Klasse 5a des X-Gymnasiums in T.
- Thema und Aufgabenstellung
- Voraussetzungen
- Medien/Material
- Didaktisch-methodische Strukturierung
- Lernziele und Lerninhalte
- Geplanter Stundenverlauf
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit setzt sich mit dem reformpädagogischen Ansatz von Maria Montessori auseinander und zeigt anhand eines konstruierten Unterrichtsbeispiels, wie Schulunterricht anders als herkömmlich gestaltet werden kann, um den Schüler wieder in den Mittelpunkt zu rücken.
- Montessoris pädagogische Grundprinzipien, insbesondere die Bedeutung von Selbsttätigkeit und Freiarbeit
- Die Umsetzung von Montessoris Ideen im Englischunterricht der Sekundarstufe
- Die Gestaltung einer „vorbereiteten Umgebung" und die Auswahl geeigneter Materialien
- Die Rolle des Lehrers als Begleiter und Beobachter in der Freiarbeit
- Die Auswirkungen von Freiarbeit auf die Lernmotivation und das Sozialverhalten der Schüler
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Maria Montessori als eine der wichtigsten Pädagoginnen der Reformpädagogikbewegung vor und beleuchtet die Aktualität ihrer Ideen in einer Zeit, die geprägt ist von Reformbestrebungen im deutschen Schulsystem. Die Autorin argumentiert, dass Unterricht mehr als die Erfüllung von Bildungsstandards und die Vermittlung von Wissen sein sollte, sondern den Schüler und sein Leben in den Mittelpunkt stellen sollte.
Das erste Kapitel widmet sich dem pädagogischen Ansatz von Maria Montessori. Es werden ihre zentralen Ideen wie „Hilf mir, es selbst zu tun!“, die Normalisation, der absorbierende Geist, sensible Perioden, der innere Bauplan, die Polarisation der Aufmerksamkeit und die vorbereitete Umgebung erläutert. Die Autorin vertieft die Bedeutung der Selbsttätigkeit und die Rolle des Erziehers als Begleiter und Beobachter des Kindes.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Konzept der Freiarbeit bei Maria Montessori. Es wird deutlich, dass die freie Wahl der Tätigkeit in einer vorbereiteten Umgebung die Grundlage für die Polarisation der Aufmerksamkeit bildet. Die Autorin erläutert Montessoris Verständnis von Freiheit als Tätigkeit und die Bedeutung der Selbständigkeit in der Bildung.
Im dritten Kapitel wird die Freiarbeit am Gymnasium betrachtet. Die Autorin räumt mit dem Vorurteil auf, dass Montessoris Ideen nur für die Grundschule oder den Kindergarten geeignet seien. Sie zeigt auf, dass Freiarbeit auch im Sekundarstufenbereich sinnvoll ist und wie sie in diesem Kontext umgesetzt werden kann.
Das vierte Kapitel beschreibt ein konkretes Unterrichtsbeispiel für eine Freiarbeit im Englischunterricht der Klasse 5a. Die Autorin erläutert die didaktisch-methodischen Überlegungen, die Auswahl der Materialien, die Lernziele und den geplanten Stundenverlauf. Sie geht auch auf die organisatorischen Voraussetzungen und das Sozialverhalten der Schülerinnen ein.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Maria Montessori, Reformpädagogik, Freiarbeit, Selbsttätigkeit, vorbereitete Umgebung, Englischunterricht, Sekundarstufe, Lernmotivation, Sozialverhalten, Schülerzentrierung, Schulsystem.
- Quote paper
- Kristina Müller (Author), 2005, 'Hilf mir, es selbst zu tun' - Freiarbeit nach Montessori, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54361
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