Im November 2001 stellte BNP Paribas ein neuartiges Finanzprodukt vor: Es wurde ein verbrieftes Derivat als Alternative zu herkömmlichen Optionsscheinen (sog. Plain Vanillas) aus der Taufe gehoben, um eine einfache und vor allem transparente Preisbildung kommunizieren zu können. Diese Generation von Derivaten sollte ihre Existenzberechtigung vor allem dadurch erhalten, dass die den Plain Vanillas inhärenten Risiken wie der Einfluss der Volatilität und der Zeitwertverfall auf ein vernachlässigbar geringes Ausmaß minimiert werden. Die absoluten Kursbewegungen des Basiswertes sollen somit nahezu ‚eins zu eins’ umgesetzt werden, um die Hebelwirkung zu verstärken. Diese Vorteile werden jedoch durch eine eingebaute Knock-Out-Barriere erkauft, bei deren Verletzung das Produkt vorzeitig und endgültig wertlos verfällt. Der Zeitpunkt der erstmaligen Emission wurde nicht zufällig ausgewählt, sondern vielmehr durch einen exogenen Schock begünstigt: Als Folge der Terroranschläge vom 11.September 2001 hatten die impliziten Volatilitäten der Plain Vanillas weltweit ein Rekordhoch erreicht. So kann ein Engagement in Zeiten relativ hoher Volatilitäten trotz richtiger Prognose des zukünftigen Underlying-Kursverlaufs mit einem Verlust enden. Dies ist immer dann der Fall, wenn anschließend sinkende Volatilitäten mehr am Zeitwert zehren, als am inneren Wert hinzu gewonnen wird.5
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und themenadäquate Abgrenzung
- Aufbau der Arbeit
- Funktionsweise und Zahlungsprofil
- Down-and-Out Calls
- Up-and-Out Puts
- Bewertungsmethoden
- Bewertung in stetiger Zeit (BLACK/SCHOLES (1973))
- Direkte Lösung der partiellen Differentialgleichung
- Das Modell von RUBINSTEIN/REINER (1991)
- Die Barriere
- Absorbierende Barrieren
- Reflektierende Barrieren
- Die Dichtefunktion
- Die unbeschränkte Dichtefunktion
- Defective Density
- Die Bewertungsformel
- Kritische Würdigung
- Bewertung in diskreter Zeit
- Duplikation in einem Binomialbaum
- Duplikation bei einem Zinssatz > 0
- Ansätze zur Berücksichtigung der inkonstanten Volatilität
- Kritische Würdigung
- Sensitivitätsanalyse („Die Griechen")
- Wertverlauf
- Das Delta
- Das Gamma
- Das Omega
- Das Vega
- Das Theta
- Das Rho
- Zusammenfassung
- Einsatzmöglichkeiten
- Knock-Out-Optionen als Absicherungsinstrumente
- Knock-Out-Optionen als Spekulationsinstrumente
- Knock-Out-Optionen als Hilfskonstrukte
- Exkurs in die Praxis
- Slippage Costs
- Das Gap-Risiko
- Open End-Produkte
- Fazit
- Anhang A
- Anhang B
- Anhang C
- Anhang D
- Anhang E
- Anhang F
- Literaturverzeichnis
- Funktionsweise und Zahlungsprofil von Knock-Out-Optionsscheinen
- Bewertungsmethoden für Knock-Out-Optionsscheine, insbesondere die Modelle von BLACK/SCHOLES (1973) und RUBINSTEIN/REINER (1991)
- Sensitivitätsanalyse der Knock-Out-Optionen hinsichtlich verschiedener Einflussfaktoren, wie z.B. Underlying-Kurs, Volatilität, Restlaufzeit und Zinssatz
- Einsatzmöglichkeiten von Knock-Out-Optionen als Absicherungsinstrumente, Spekulationsinstrumente und Hilfskonstrukte
- Praktische Aspekte von Knock-Out-Optionen, wie Slippage Costs und Gap-Risiko, sowie die Entwicklung von Open End-Produkten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Darstellung, Bewertung und Analyse von Knock-Out-Optionsscheinen am deutschen Markt. Ziel ist es, diese Finanzinstrumente aus der Sicht der Optionspreistheorie zu beleuchten und deren Funktionsweise, Bewertungsmethoden und Einsatzmöglichkeiten zu untersuchen.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 erläutert die Funktionsweise von Knock-Out-Optionsscheinen, insbesondere von Down-and-Out Calls und Up-and-Out Puts. Dabei wird das Zahlungsprofil der Produkte anhand konkreter Beispiele aus der Praxis verdeutlicht.
Kapitel 3 beleuchtet verschiedene Bewertungsmethoden für Knock-Out-Optionen. Zunächst wird die klassische Bewertung in stetiger Zeit anhand des Modells von BLACK/SCHOLES (1973) vorgestellt, bevor die risikoneutrale Bewertung von RUBINSTEIN/REINER (1991) im Detail erläutert wird. Die beiden Ansätze werden kritisch gewürdigt und ihre Vor- und Nachteile im Hinblick auf die Praxisrelevanz diskutiert. Abschließend wird die Bewertung in diskreter Zeit anhand des Konzepts der statischen Duplikation vorgestellt und mit den zeitstetigen Modellen verglichen.
Kapitel 4 widmet sich der Sensitivitätsanalyse von Knock-Out-Optionen. Dabei werden die wichtigsten Sensitivitätskennzahlen (‚Die Griechen‘) wie Delta, Gamma, Omega, Vega, Theta und Rho anhand von Grafiken und Beispielen analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass sich das Verhalten von Knock-Out-Optionen im Vergleich zu Standard-Optionen durch ein komplexeres und risikoreicheres Profil auszeichnet.
Kapitel 5 beschäftigt sich mit den Einsatzmöglichkeiten von Knock-Out-Optionen. Es werden drei Anwendungsbereiche vorgestellt: die Absicherung von Aktienpositionen, die Spekulation auf steigende Kurse und die Verwendung von Knock-Out-Optionen als Hilfskonstrukte in der Unternehmensbewertung.
Kapitel 6 beleuchtet praktische Aspekte von Knock-Out-Optionen. Dabei werden die Problematik der Slippage Costs und des Gap-Risikos erläutert. Abschließend wird die Entwicklung von Open End-Produkten vorgestellt, die als eine Weiterentwicklung der klassischen Knock-Out-Optionen gelten können.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Knock-Out-Optionsscheine, Barrier-Optionen, Optionspreistheorie, BLACK/SCHOLES-Modell, RUBINSTEIN/REINER-Modell, statische Duplikation, Sensitivitätsanalyse, ‚Die Griechen‘, Absicherung, Spekulation, Gap-Risiko, Open End-Produkte, Deutscher Aktienindex (DAX), Finanzmarkt, Finanzderivate.
- Quote paper
- Metin Simsek (Author), 2005, Knock-Out-Optionsscheine am deutschen Markt: Darstellung, Bewertung und Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54428
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