In dieser Arbeit geht es um den efferenten medial-olivocochleären Effekt (MOC). Dieser Effekt beeinflusst durch ipsi- sowie kontralaterale Anregung die Verstärker-Eigenschaft der äußeren Haarzellen. Es soll untersucht werden, inwiefern der MOC Effekt abhängig vom auslösenden Rausch-Signal Pegel und Bandbreite ist.
Efferente Effekte der Hörbahnen lassen sich durch objektive Messverfahren erfassen. Es sind Effekte, die auftreten, wenn vorher ein bestimmter Stimulus zur Anregung gegeben wurde. Durch die Messung der Effekte lassen sich Informationen über die Beschaffenheit und Organisation der Hörbahn erzielen. Zudem lassen sich efferente Effekte zur Funktionsüberprüfung in der Diagnostik einsetzen. Der elektrisch evozierte Stapedius-Reflex ist hierfür ein gutes Beispiel. Die Funktion der äußeren Haarzellen und somit auch der auf sie wirkende Effekt können über otoakustische Emissionen gemessen werden. Für die Aufzeichnungen des MOC Effektes lassen sich modifizierte DPOAE heranziehen, bei denen das Anregungssignal aus Frequenz-Sweeps in verschiedenen Oktav Breiten besteht. So lässt sich die Frequenz-Auflösung der Messungen erhöhen, während die Messdauer verringert wird. Zur Optimierung der Analyse der Messdaten eignet sich eine Komponententrennung der DPOAE. Hierbei wird die Reflexionskomponente von der Distorsionskomponente getrennt. Dadurch lässt sich untersuchen, ob und in welchem Maße die einzelnen Quellen den Effekt beeinflussen.
Die Messungen fanden an fünf (24-34 Jahre) normal hörenden Probanden statt. Die Ergebnisse zeigen bislang nur geringe Abhängigkeiten des Effektes von dem Pegel und der Bandbreite des Auslösers. Da der Effekt sehr klein und die Messung sehr sensibel für Störungen ist, müssen in Zukunft die Messparameter weiter optimiert werden. Unter anderem könnte in zukünftigen Studien bei den Frequenz-Sweeps der DPOAE mit einer Pegelschere (pegelabhängige Pegelunterschiede zwischen den Primärtönen) gearbeitet werden. Zudem sollte besonders darauf geachtet werden, dass der Sitz der Sonde während und bei hintereinander erfolgenden Messungen möglichst gleich bleibt. Eine weitere Verringerung der Messdauer wäre hier von großem Vorteil.
Inhaltsverzeichnis
- Grundlagen und Stand der Wissenschaft...
- Anatomie und Physiologie .......
- Anatomie der MOC/LOC Bahnen
- Input des medialen olivocochleären Systems..
- Physiologie des MOC-Effektes.
- Interaktion mit der Cochlea.........
- Schnelle MOC-Effekte.........
- Bei ruhigem Hintergrund..
- Bei Hintergrundrauschen
- Langsame MOC Effekte
- Verschiedene Methoden zur Messung des MOC Effektes..
- Messung mittels DPOAE.
- Messung mittels SFOAE..
- Messung mittels SOAE
- Beeinflussung des MOC Effektes durch auslösende Stimuli und MEM ...
- Stimulationseffekte des olivocochleären Systems ........
- Elektrische Stimulation......
- Elektrochemische Reaktion der äußeren Haarzellen ......
- Einfluss efferenter Effekte
- Messungen von DPOAE Feinstruktur bei kontralateraler Stimulation.....
- Einfluss der Auslöser-Bandbreite auf den MOC Effekt und dessen Antimasking- Funktion..........\n
- Methoden und Geräte.......
- Messparadigma...
- Auslöser-Bandbreite und-Pegel..
- Oktavbreiten der Testsweeps und Pegel L_2.
- Messaufwand und zeitliche Begrenzung.
- Quellentrennung der DPOAE......
- Messsoftware und -Hardware ........
- Hardwarekomponenten....
- Kalibrierung.
- Probanden und Datenerhebung .....
- Ergebnisse.......
- Ergebnisse der DPOAE +CAS Messungen
- Ergebnisse der DCOAE +CAS Messungen
- Berechnung der Komplexen Differenzen.......
- Diskussion.....
- Abhängigkeit des MOC Effektes vom Auslöser- Pegel und -Bandbreite...
- Ausblick und zukünftige Untersuchungen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht den frequenzspezifischen medial-olivocochleären Effekt (MOC) bei normalhörenden Probanden. Der Fokus liegt auf der Abhängigkeit des Effektes von dem Auslöser-Signalpegel und der -Bandbreite. Ziel ist es, die Frequenz-Auflösung der Messungen mittels DPOAE zu erhöhen und die Messdauer zu reduzieren. Die Analyse der Messdaten erfolgt durch Komponententrennung der DPOAE, um den Einfluss verschiedener Quellen auf den Effekt zu untersuchen.
- Die Anatomie und Physiologie der MOC/LOC Bahnen
- Verschiedene Methoden zur Messung des MOC Effektes
- Stimulationseffekte des olivocochleären Systems
- Die Abhängigkeit des MOC Effektes vom Auslöser- Pegel und -Bandbreite
- Die Optimierung der Messparameter für zukünftige Studien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Grundlagen und den aktuellen Stand der Forschung zum MOC Effekt. Es werden die Anatomie und Physiologie der MOC/LOC Bahnen sowie verschiedene Methoden zur Messung des Effektes vorgestellt. Anschließend werden Stimulationseffekte des olivocochleären Systems und deren Einfluss auf den MOC Effekt beleuchtet. Die Methoden und Geräte, die bei der Untersuchung des MOC Effektes verwendet wurden, werden im zweiten Kapitel ausführlich beschrieben. Hierbei werden insbesondere die Messparadigmen, die Messsoftware und -Hardware sowie die Probanden und Datenerhebung erläutert. Das dritte Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Messungen und Analyse. Abschließend werden die Ergebnisse in der Diskussion zusammengefasst und in den Kontext der bestehenden Literatur eingeordnet.
Schlüsselwörter
Medial-olivocochleärer Effekt, MOC Effekt, Otoakustische Emissionen, DPOAE, Frequenzspezifität, Auslöser-Pegel, Auslöser-Bandbreite, Komponententrennung, Diagnostik, Hörbahn.
- Quote paper
- Felix Heitkötter (Author), 2014, Efferente Effekte der Hörbahnen und objektive Messverfahren. Die Frequenzspezifität des Medial-Olivocochleären Effektes (MOC), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/544506