Diese Hausarbeit gründet sich auf den im WS 2005/06 verhandelten Text von Thomas von Aquin: Über sittliches Handeln.Er besteht aus den Fragen 18-21 und gehört zu Thomas großem Werk Summa theologica oder Summa theologiae.
Das dieser Text überhaupt einzeln vorliegt ist einigermaßen erstaunlich. Sonst ist es nicht üblich einzelne oder mehrere Fragen aus der Summa auszugliedern und selbständig zu veröffentlichen. Auch wenn es sich weitere Bereiche gäbe, für die sich eine solche Verfahrensweise lohne würde, ist dies nur für den Bereich des sittlichen Handelns geschehen. Betrachtet man die Summa in ihrer Gesamtheit lässt sich folgender Ort für die Traktate über sittliches Handeln feststellen. Die drei großen Bereiche sind Prima (Gott), Secunda (der Mensch) und Tertia (Jesus, seine Lehren und die Sakramente). Natürlich gehört das sittliche Handeln in die Secunda. Es handelt sich um allgemeine Betrachtungen über das menschliche Handeln, welches wiederum zunächst nicht in seinen Prinzipien sondern seinen konkreten Verfahrensweisen, also in sich betrachtet wird. Dabei geht es ausschließlich um die den Menschen eigentümlichen Handlungen und nicht um solche, die er mit den Tieren gemein hat. (vgl. Erni: 23)
Es geht also um konkrete menschliche Handlungen und nach welchen Maßstäben sie gut oder schlecht sind bzw. genannt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 18. Frage: Über das Gutsein und das Schlechtsein der menschlichen Handlungen im allgemeinen
- 19. Frage: Über das Gutsein und das Schlechtsein des inneren Willensaktes
- Ist das Gutsein des Willens vom Objekt abhängig? (19/1)
- Ist das Gutsein des Willens ausschließlich vom Objekt abhängig? (19/2)
- Ist das Gutsein des Willens von der Vernunft abhängig? (19/3)
- Ist das Gutsein des Willens vom ewigen Gesetz abhängig? (19/4)
- Verpflichtet eine irrende Vernunft? (19/5)
- Ist ein Wille, der entgegen dem Gesetz Gottes einer irrenden Vernunft folgt, schlecht? (19/6)
- Ist das Gutsein des Willens, der sich auf Mittel richtet, abhängig von der Art des Ziels, das er intendiert? (19/7)
- Liegt das Maß des Gut- bzw. Schlechtseins des Willens im Maß des Gut- bzw. Schlechtseins der Intention begründet? (19/8)
- Ist das Gutsein des Willens von seiner Übereinstimmung mit dem göttlichen Willen abhängig? (19/9)
- Ist es notwendig, dass der menschliche Wille, um gut zu sein, mit dem göttlichen Willen hinsichtlich des Gewollten übereinstimmt? (19/10)
- Die äußeren Akten des Menschen
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert Thomas von Aquins Ausführungen zum Gutsein und Schlechtsein des inneren Willensaktes in der 19. Frage seiner „Summa theologiae“. Ziel ist es, die verschiedenen Argumente und Begründungen Thomas zu untersuchen und seine Position im Kontext seiner scholastischen Methode zu verstehen.
- Die Beziehung zwischen dem inneren Willensakt und seinem Objekt
- Die Rolle der Vernunft und des ewigen Gesetzes im moralischen Urteil
- Die Abhängigkeit des Willens von der göttlichen Ordnung
- Die Unterscheidung zwischen inneren und äußeren Willensakten
- Die Anwendung der scholastischen Methode auf die Frage nach dem moralischen Gut und Böse
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Hausarbeit in den Kontext des Gesamtwerks von Thomas von Aquin und erläutert den besonderen Stellenwert der 19. Frage in der „Summa theologiae“. Sie beschreibt die Struktur des Textes und erklärt die Besonderheiten der scholastischen Methode, die in der „Summa“ angewendet wird.
18. Frage: Über das Gutsein und das Schlechtsein der menschlichen Handlungen im allgemeinen
Die 18. Frage legt den Grundstein für die weiteren Untersuchungen und beschäftigt sich mit den grundlegenden Begriffen von Gut und Böse im Kontext menschlicher Handlungen. Thomas zieht Analogien zum Gutsein bzw. Schlechtsein von Dingen und erläutert, wie sich diese auf menschliche Handlungen übertragen lassen.
19. Frage: Über das Gutsein und das Schlechtsein des inneren Willensaktes
Die 19. Frage bildet den Kern der Hausarbeit und behandelt verschiedene Aspekte des inneren Willensaktes. Thomas untersucht, ob und inwiefern das Gutsein des Willens von Faktoren wie dem Objekt, der Vernunft, dem ewigen Gesetz und dem göttlichen Willen abhängt. Er analysiert auch die Folgen von irrender Vernunft und die Unterscheidung zwischen inneren und äußeren Willensakten.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter dieser Hausarbeit sind: Thomas von Aquin, Summa theologiae, moralisches Handeln, Willensakt, Gutsein, Schlechtsein, Vernunft, ewiges Gesetz, göttlicher Wille, scholastische Methode.
- Quote paper
- Nicola Hartung (Author), 2006, Über das Gutsein und das Schlechtsein des inneren Willensaktes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54458