1. Einleitung
Das Gebiet des Baltikums ist für viele Europäer eine Region, die ihnen bis heute überwiegend unerschlossen geblieben ist. Bis zu Beginn der 1990er Jahre von der Sowjetunion annektiert, begannen nun die mit der Perestroika wieder aufkommenden Unabhängigkeitsbestrebungen dieser Länder neu zu entfachen. Wie in fast keinem anderen Gebiet sind die Abspaltungen dieser Länder von der UdSSR beinahe unblutig verlaufen. Heute sind Estland, Lettland und Litauen Mitglieder der Europäischen Union. Nur über einen Landstrich gab es niemals Unklarheiten bezüglich dessen Zugehörigkeit: Das Kaliningrader Gebiet (russ.: Kaliningradskaja Oblast). Ein Terrain dessen Erwähnung in vielen, schon lange Jahre schlagenden, Herzen ein Gefühl von Wehmut aufkommen lässt, ist das ehemals ostpreußische und somit zum ehemaligen Deutschen Reich gehörige Gebiet um Königsberg, das seit 1946 Kaliningrad heißt.
Nach schweren Zerstörungen durch englische Bombenangriffe, bei denen das Königsberger Schloss und mit ihm das sagenumwobene Bernsteinzimmer zerstört wurden, und der nachfolgenden durch die später aus dem Osten vorrückenden Roten Armee, entschied sich der Königsberger Stadtkommandant General Otto Lasch zur Kapitulation. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebiet in die Sowjetunion eingegliedert. Im Anschluss musste die lange Zeit prosperierende Handelsmetropole, die Kornkammer des Deutschen Reiches, von allen Deutschen und deutschstämmigen Bewohnern verlassen werden.
Die langen Jahre als Militärgarnison und die Zeit der sowjetischen Führung, stellten im Kaliningrader Gebiet keine stabile Grundlage für eine selbstständige wirtschaftliche Entwicklung im neuen Russland dar. Denn im eigentlichen Sinne war nur ein strategischer Zweck vorgesehen. Erst nach der Unabhängigkeit der, vormals sowjetischen, Nachbarstaaten wurde die Bedeutung für Russland, mit Kaliningrad einen Zugang zur Ostsee zu haben, erneut forciert. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geografische Lage
- Einblick in die Geschichte
- Bevölkerung
- Kaliningrad Oblast
- Kaliningrad Stadt
- Bevölkerungsschichten
- Strategische Bedeutung
- Wirtschaftliche Betrachtungen
- Ressourcen
- Industriezweige
- Außenhandel
- Die Sonderwirtschaftszone „Jantar"
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Zukunft der russischen Exklave Kaliningrad im Kontext der Integration in den Ostseeraum. Sie beleuchtet die geografische Lage, die geschichtliche Entwicklung und die strategische Bedeutung Kaliningrads. Die Arbeit untersucht die wirtschaftliche Situation, die Ressourcen und die Industriezweige des Gebietes. Besonderes Augenmerk liegt auf der Sonderwirtschaftszone „Jantar" und ihrer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung Kaliningrads.
- Geografische Lage und historische Entwicklung Kaliningrads
- Strategische Bedeutung Kaliningrads als russische Exklave inmitten der EU
- Wirtschaftliche Situation und Herausforderungen in Kaliningrad
- Die Sonderwirtschaftszone „Jantar" und ihre Rolle für die Integration
- Zukunftsperspektiven Kaliningrads im Kontext der Ostseeintegration
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der russischen Exklave Kaliningrad ein und beleuchtet die besondere Bedeutung des Gebietes im Kontext der Ostseeintegration. Es werden die historischen Hintergründe und die aktuelle Situation Kaliningrads dargestellt.
Das Kapitel „Geografische Lage" beschreibt die geografische Position Kaliningrads, seine Grenzen zu Litauen und Polen sowie seine Lage an der Ostsee. Es wird die völkerrechtliche Zugehörigkeit Kaliningrads zur Russischen Föderation erläutert.
Das Kapitel „Einblick in die Geschichte" zeichnet die historische Entwicklung Kaliningrads nach, von der Gründung Königsbergs bis zur Eingemeindung in die Sowjetunion. Es werden die wichtigsten Ereignisse und Entwicklungen im Laufe der Geschichte dargestellt.
Das Kapitel „Bevölkerung" analysiert die demografische Situation in Kaliningrad Oblast und Kaliningrad Stadt. Es werden die Bevölkerungsstruktur, die ethnische Zusammensetzung und die sozialen Verhältnisse im Gebiet beleuchtet.
Das Kapitel „Strategische Bedeutung" untersucht die strategische Bedeutung Kaliningrads als Standort der Baltischen Flotte. Es werden die historische Bedeutung der Flotte und ihre Rolle im Kalten Krieg sowie die aktuelle Situation der Baltischen Flotte im Kontext der NATO-Mitgliedschaft Russlands dargestellt.
Das Kapitel „Wirtschaftliche Betrachtungen" analysiert die wirtschaftliche Situation Kaliningrads. Es werden die Ressourcen des Gebietes, die wichtigsten Industriezweige und die Rolle der Sonderwirtschaftszone „Jantar" für die wirtschaftliche Entwicklung Kaliningrads betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die russische Exklave Kaliningrad, die Ostseeintegration, die Sonderwirtschaftszone „Jantar", die wirtschaftliche Entwicklung, die strategische Bedeutung, die Geschichte und die Bevölkerung Kaliningrads.
- Quote paper
- Dipl.-Betriebswirt Volker Kleensang (Author), 2006, Kaliningrad - Betrachtungen zur Zukunft der russischen Exklave, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54472
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