In dieser Arbeit wird die Entscheidung der Bush-Administration für den Irak-Krieg unter dem Gesichtspunkt von Selbstverstärkungsprozessen untersucht. Was die Entscheidung für den Irak-Krieg betrifft, so ist ihr das Problem der Ungewissheit anhänglich. Die zentrale Frage wird sein, wie die Bush-Administration mit dem Risiko der Entscheidung und der Ungewissheit über die Folgen der Entscheidung umgeht. Dabei stehen Unterscheidungen wie Risiko/Gefahr, Entscheider/Betroffene, Rationalität/Irrationalität, Sicherheit/Unsicherheit bzw. die Unterscheidungen der Bush-Administration als Beobachter erster Ordnung im Vordergrund.
Des Weiteren stellt sich die Frage, wie die Bush-Administration als Organisationen, deren elementare Operationen aus Entscheidungen bestehen, eine stringente Entscheidungssicherheit trotz Unsicherheit im Irak-Konflikt aufbaut. Welche Rolle dabei Informationen aus der Umwelt spielen oder welche Bedeutung die Identität und die Abgrenzung der Organisation von ihrer Umwelt hat, wird näher analysiert.
Schließlich wird die von vielen Beobachtern als chaotisch beschriebene Situation im Irak drei Jahre nach dem Einmarsch der Koalitions-Truppen aufgezeigt. Im Zusammenhang damit wird erörtert, wie sich die Bush-Administration kommunikativ darauf einstellt. Die Frage ist, wie die Organisation mit den negativen Entscheidungsfolgen umgeht und dabei ihre elementaren Operationen trotz Misserfolg sichert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Vorbau
- Die Bush-Doktrin
- Historisch gewachsenes Selbstverständnis, american exceptionalism und der Kampf gegen den Terror
- Die Ideologie des american exceptionalism
- Unsicherheitsabsorption der Bush-Administration
- Risiko/Gefahr, Entscheider/Betroffene und das Friedens-Paradox
- Unsicherheitsabsorption der Bush-Administration
- Die Zeit nach der Entscheidung
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entscheidung der Bush-Administration, in den Irak-Krieg zu ziehen, und untersucht diese unter dem Gesichtspunkt von Selbstverstärkungsprozessen. Die zentrale Fragestellung liegt in der Analyse, wie die Administration mit der Ungewissheit der Entscheidung und den potenziellen Folgen umgeht.
- Untersuchung der Unsicherheitsabsorption in Bezug auf die Entscheidung des Irak-Krieges
- Analyse der Rolle von Informationen und der Abgrenzung der Organisation von ihrer Umwelt bei der Entscheidungsfindung
- Betrachtung der kommunikativen Reaktion der Bush-Administration auf die chaotische Situation im Irak
- Erörterung der Mechanismen, mit denen die Administration negative Entscheidungsfolgen bewältigt und ihre elementaren Operationen trotz Misserfolg sichert
- Bewertung der Rolle von Motivation, Erfolgserwartung und Wertbindung bei der Entscheidungsfindung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und beleuchtet die Komplexität der Entscheidung für den Irak-Krieg im Kontext von Unsicherheit. Kapitel 1 erläutert den theoretischen Rahmen der Arbeit, der auf einer systemtheoretischen Perspektive basiert. Es werden zentrale Unterscheidungen zwischen Risiko und Gefahr, Entscheider und Betroffenen, Rationalität und Irrationalität sowie Sicherheit und Unsicherheit vorgestellt. Kapitel 2 analysiert die Bush-Doktrin, indem es auf die historische Entwicklung des amerikanischen Selbstverständnisses, den American Exceptionalism und die Ideologie des Kampfes gegen den Terror eingeht. Kapitel 3 untersucht die Unsicherheitsabsorption der Bush-Administration im Kontext des Irak-Krieges. Es werden die Dynamiken von Risiko, Gefahr, Entscheider und Betroffenen sowie das Friedens-Paradox erörtert. Kapitel 4 thematisiert die Situation im Irak nach dem Einmarsch der Koalitions-Truppen und beleuchtet die kommunikative Reaktion der Bush-Administration auf die chaotische Situation.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: Selbstverstärkungseffekte, Unsicherheitsabsorption, Bush-Administration, Irak-Krieg, Entscheidungstheorie, Systemtheorie, Organisation, Kommunikation, Information, Risiko, Gefahr, Motivation, Erfolgserwartung, Wertbindung, Friedens-Paradox, American Exceptionalism.
- Arbeit zitieren
- Markus Kühbauch (Autor:in), 2006, Selbstverstärkungseffekte der Bush- Administration in Bezug Irak-Krieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54493