Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, auf welche Weise die Figur des Gottlieb Judejahn in Koeppens Roman "Der Tod in Rom" als Repräsentant des deutschen Faschismus erscheint, wobei sowohl auf psychoanalytische Kategorien als auch auf Adornos Konzept des 'autoritären Charakters' zurückgegriffen wird. Zunächst werden diejenigen Passagen untersucht, die Judejahns Kindheitserfahrungen innerhalb einer autoritären Familienstruktur thematisieren. Die autoritäre Erziehung erscheint hier als Ursache seiner Ichschwäche, die er durch Aggressivität und Machtausübung zu kompensieren versucht. Anschließend wird Judejahns Verhältnis zur Macht analysiert, wobei das Militärische, das Sexualverhalten und die Bedienung niederer Instinkte im Vordergrund stehen. Hier erweist sich die Figur Judejahn als musterhaftes Beispiel eines autoritären Charakters. Abschließend wird die Bedeutung von Judejahns Tod untersucht, wobei festgestellt wird, dass ihm im Sterben Merkmale des Teuflischen zugewiesen werden. Es lässt sich also abschließend feststellen, dass die Figur Judejahn nicht als realistisch gestaltetes Individuum konzipiert ist, sondern vielmehr als Typus, als Inkarnation der nationalsozialistischen Ideologie.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Judejahn als kleiner Gottlieb
- Autoritäre Erziehung
- Ödipus-Komplex
- Angst und Minderwertigkeitskomplex
- Judejahns Verhältnis zur Macht
- Existenz im Militärischen
- Uniform
- Kaserne
- Kommunikation
- Autoritätsdenken
- Das Töten
- Sexualverhalten
- Eva
- Laura
- Ilse Kurenberg
- Bedienung niederer Instinkte
- Existenz im Militärischen
- Judejahns Tod
- Schlußbemerkung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Figur des Gottlieb Judejahn im Roman „Der Tod in Rom" von Wolfgang Koeppen und analysiert, wie er als Repräsentant des deutschen Faschismus dargestellt wird. Die Arbeit beleuchtet Judejahns Kindheit und Erziehung, um seine Persönlichkeitsentwicklung und sein Verhalten zu erklären. Im Fokus steht dabei der Ödipus-Komplex und die Auswirkungen einer autoritären Erziehung auf seine Entwicklung. Die Arbeit untersucht auch Judejahns Verhältnis zur Macht, insbesondere seine Existenz im militärischen Bereich und seine brutale Sexualität. Die Analyse bezieht sich auf Theorien von Sigmund Freud, Theodor W. Adorno und Klaus Theweleit, um Judejahns faschistisches Potential zu beleuchten.
- Die Auswirkungen einer autoritären Erziehung auf Judejahns Persönlichkeitsentwicklung
- Judejahns Verhältnis zur Macht und seine Existenz im militärischen Bereich
- Die Rolle des Ödipus-Komplexes in Judejahns Verhalten und seiner brutalen Sexualität
- Die Anwendung von Theorien von Freud, Adorno und Theweleit, um Judejahns faschistisches Potential zu analysieren
- Die Darstellung von Judejahns Tod als Ausdruck seiner Machtlosigkeit und des Scheiterns des Faschismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Hausarbeit vor und skizziert den methodischen Ansatz. Sie beschreibt die Rolle des „kleinen Gottlieb" als Leitmotiv für Judejahns Unsicherheit und Hilflosigkeit und die Bedeutung von Judejahns Verhältnis zur Macht.
Das Kapitel „Judejahn als kleiner Gottlieb" analysiert die prägende Wirkung von Judejahns autoritärer Erziehung durch seinen Vater. Es wird der Ödipus-Komplex herangezogen, um Judejahns Unterwerfung unter Autoritäten und seine Aggressionen gegen schwächere Opfergruppen zu erklären. Das Kapitel beleuchtet auch Judejahns Angst und Minderwertigkeitskomplexe, die durch seine Erziehung entstanden sind.
Das Kapitel „Judejahns Verhältnis zur Macht" untersucht Judejahns existenzielle Abhängigkeit vom militärischen Bereich. Es werden die Bedeutung der Uniform, der Kaserne und der Kommunikation im militärischen Jargon sowie Judejahns autoritäres Denken und seine Bereitschaft zum Töten analysiert. Das Kapitel bezieht sich auf Theorien von Adorno und Theweleit, um Judejahns faschistisches Potential zu beleuchten.
Im Kapitel „Judejahns Sexualverhalten" wird Judejahns brutale Sexualität als Ausdruck seiner Machtpraktiken und seines Antisemitismus analysiert. Es werden die Beziehungen zu Eva, Laura und Ilse Kürenberg untersucht und die Rolle des Verbots und der Sünde in Judejahns Sexualität beleuchtet.
Das Kapitel „Bedienung niederer Instinkte" beschreibt Judejahns grobschlächtige Lebensart und seine fehlende Genußfähigkeit. Es werden seine Tiermetaphern und seine Beziehung zu dem Kater Benito als Ausdruck seiner Unmenschlichkeit und seiner Verkörperung des Faschismus interpretiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den deutschen Faschismus, den Ödipus-Komplex, die autoritäre Erziehung, die Macht, das Militär, die Sexualität, der Antisemitismus, die Unmenschlichkeit und den Tod. Die Arbeit analysiert die Figur des Gottlieb Judejahn im Roman „Der Tod in Rom" von Wolfgang Koeppen, um die Repräsentantenrolle des Faschismus zu beleuchten. Die Analyse bezieht sich auf Theorien von Freud, Adorno und Theweleit, um Judejahns faschistisches Potential zu verstehen.
- Quote paper
- Hanka Loos (Author), 2002, Gottlieb Judejahn als Repräsentant des deutschen Faschismus in Wolfgang Koeppens Roman 'Der Tod in Rom', Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54616
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