Nachdem das deutsche PISA-Konsortium im Herbst 2005 die Details der zweiten im Jahre 2003 durchgeführten PISA-Studie veröffentlicht hatte, wurde im gesellschaftlichen Diskurs neben dem allgemeinen Leistungsniveau deutscher Schülerinnen und Schüler besonders auch der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und den Bildungschancen thematisiert. Diese Arbeit reflektiert daher, unter Berücksichtung der beiden bisher in den Jahren 2000 und 2003 durchgeführten PISA-Studien, den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und den Bildungschancen. Da ein gerechter Zugang zu Bildungsmöglichkeiten einen Schlüssel für die zukünftige Verringerung allgemeiner sozialer Ungleichheiten darstellt, ist dieses Thema in Bezug auf die Zukunftsgestaltung in der Bundesrepublik Deutschland von zentraler Bedeutung.
Im Anschluss zur Darstellung der in den PISA-Studien gewonnen Erkenntnissen werden die aktuellen Schwierigkeiten bei der Entkopplung von Bildungschancen und der sozialen Herkunft thematisiert. Dieses Buch liefert somit klare Fakten, die im aktuellen Diskurs über die Umgestaltung des deutschen Bildungssystems berücksichtigt werden müssen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- PISA was ist das (überhaupt)?
- Bedingungen für Schulische Erfolge
- Soziales Kapital und kulturelles Kapital
- Soziales Kapital
- Kulturelles Kapital
- Transformierbarkeit der Kapitalien
- Soziales Kapital und kulturelles Kapital
- Die Befunde von PISA 2000
- Besuchte Schulformen im Bezug zur sozialen Herkunft
- Die Bedeutung der sozialen Herkunft im internationalen Vergleich
- Statistik für Nichtstatistiker
- Mittelwerte
- Streuung, Varianz und Standardabweichung
- Die Befunde von PISA 2003
- Der neue Index des ökonomischen, sozialen und kulturellen Status (ESCS)
- Besuchte Schulformen in Bezug zum ESCS
- Die Bedeutung der sozialen Herkunft im internationalen Vergleich
- Ein Vergleich von PISA 2000 und PISA 2003
- Reaktionen auf PISA
- Was Soziologen und Bildungsforscher schon lange beschäftigt
- Reaktionen und Aktionen der Politik nach PISA
- Positionen der Rot-Grünen Bundesregierung (2002 bis 2005)
- Die aktuelle politische Lage
- Schlussbemerkungen
- Literatur
- Anhang
- Anhang a) EGP-Klassen nach Erikson u.a. (1979)
- Anhang bl) Mittlere Lesekompetenz von 15-Jährigen aus Familien des oberen und unteren Viertels der Sozialstruktur
- Anhang b2) Unterschiede zwischen der mittleren Lesekompetenz von 15-Jährigen aus Familien des oberen und des unteren Viertels der Sozial-struktur (höchster Sozialstatus [HISEIJ von Vater oder Mutter)
- Anhang cl) Vergleich des ökonomischen, sozialen und kulturellen Status (ESCS)
- Anhang c2) Vergleich des sozialen Gradienten der mathematischen Kompetenz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungschancen im deutschen Schulsystem. Sie analysiert die Ergebnisse der PISA-Studien von 2000 und 2003, die einen engen Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg aufzeigen. Die Arbeit richtet sich vor allem an Studierende im Studiengang Soziale Arbeit, kann aber auch für interessierte Eltern eine Orientierungshilfe bieten.
- Die Reproduktion sozialer Ungleichheit im deutschen Bildungssystem
- Der Einfluss von sozialem und kulturellem Kapital auf den Bildungserfolg
- Die Ergebnisse der PISA-Studien und deren Bedeutung für die Bildungspolitik
- Die Rolle der Politik bei der Verbesserung der Bildungschancen für alle
- Die Herausforderungen der Entkopplung von Bildungschancen und sozialer Herkunft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Relevanz des Themas „Bildungspolitik und soziale Ungleichheit" im Kontext der Zukunftsgestaltung in Deutschland. Kapitel 2 bietet eine Einführung in die PISA-Studien, ihre Ziele und Methodik. Kapitel 3 beleuchtet die Rahmenbedingungen für schulischen Erfolg, insbesondere die Rolle von sozialem und kulturellem Kapital. Kapitel 4 analysiert die Ergebnisse der PISA-Studie von 2000, die einen klaren Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und der besuchten Schulform aufzeigen. Kapitel 5 liefert eine kurze Einführung in wichtige statistische Begriffe, die für das Verständnis der Ergebnisse von PISA 2003 relevant sind. Kapitel 6 präsentiert die Ergebnisse der PISA-Studie von 2003, die den neuen ESCS-Index einführt und die Bedeutung der sozialen Herkunft für den Erwerb mathematischer Kompetenzen untersucht. Kapitel 7 vergleicht die Ergebnisse der beiden PISA-Studien und zeigt, dass sich die sozialen Disparitäten zwischen 2000 und 2003 in den meisten Bereichen sogar verstärkt haben. Kapitel 8 reflektiert die Reaktionen auf die PISA-Studien und analysiert die politischen Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungschancen. Kapitel 9 setzt sich mit den aktuellen politischen Positionen der Bundesregierung im Kontext der Bildungspolitik auseinander.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Bildungspolitik, soziale Ungleichheit, Schulsystem, PISA-Studien, Bildungschancen, soziales Kapital, kulturelles Kapital, ESCS-Index, Entkopplung, Bildungsreform, Ganztagesschulen, Studiengebühren, frühkindliche Förderung, Sekundäreffekte, soziale Selektivität.
- Quote paper
- Thomas Schlenker (Author), 2006, Bildungspolitik und soziale Ungleichheit. Warum das deutsche Schulsystem soziale Ungleichheit reproduziert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54704
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