Säkularisierung und bürgerliche Tugenden in Schulbüchern des späten 18. Jahrhunderts


Hausarbeit (Hauptseminar), 2006

24 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Bürgertum als historiographische Kategorie
Sozialgeschichtliche Entwicklung
Bürgerliche Kultur
Bürgerliche Religiosität

Schulen und Schulreform im 18. Jahrhundert
Elementarschulen im 18. Jahrhundert
Friedrich Eberhard von Rochow

Inhaltliche Aspekte des ”Kinderfreund” und anderer Lesebücher
Religion und Frömmigkeit
Moral und Lebensführung
Wissen und Bildung
Arbeit

Fazit

Literatur
Quellen
Sekundärliteratur

Einleitung

Als in Gustave Flauberts Roman ”Madame Bovary” die Heldin gestorben ist, kommt es zu einer denkwürdigen Szene: Ein Priester und der lokale Apotheker Homais wachen über Nacht am Bett der Toten. Der Priester betet immer wieder, während der Bürger Homais, der seine Töchter nach Stücken von Voltaire genannt hat, ganz im Geist aufgeklärter Hygiene desinfizierendes Chlor im Haus verbreitet. Hin und wieder entspinnen sich zwischen den beiden heftige Diskussionen um Religion und Kirche.[1]In der Mitte des 19. Jahrhunderts war also zumindest in Frankreich die Entgegensetzung von Priester und aufgeklärt-rationalem Bürger schon gängig genug, um zur Karikatur zu werden. Die These vom Bürgertum als Säkularisierungsmacht hat sich in Grundzügen bis ins 20. Jahrhundert gehalten.[2]

Jedoch wurden die wenigsten Bürger im 18. Jahrhundert einfach Atheisten. Schon Bernhard Groethuysen erkannte, dass die Bürger die Religion nicht einfach aus ihrem Leben verbannten, dass sie aber einen Weg fanden, große Teiles ihres Lebens unabhängig von religiösen Wahrheiten zu organisieren: ”Das bürgerliche Bewusstsein der Neuzeit hat es verstanden, das Leben gewissermaßen in sich selbst zu verfestigen, es außerhalb aller kosmischen Problemstellungen als ein in sich zentriertes Ganzes zu erfassen, das in sich selbst seine Begründung findet.”[3]

Diese Entwicklung ist nicht nur im engen Rahmen einer Geschichte des Bürgertums interessant, denn zahlreiche Elemente der bürgerlichen Lebensweise haben sich während des 19. und 20. Jahrhunderts auch in anderen Schichten verbreitet. Die besondere Wertschätzung von Bildung innerhalb des Bürgertums, verbunden mit dem Anspruch, eine für alle Menschen erstrebenswerte Lebensweise entwickelt zu haben, gehören zu den Ursachen dieser “Verbürgerlicherung”.[4]Gerade die Elementarschulen auf dem Land wurden dabei im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts zum Ziel einer von bürgerlichen Werten durchdrungenen Aufklärungs- und Bildungsbewegung, die in der Erziehung das entscheidende Mittel zu einer besseren Gesellschaft sah. In dieser Arbeit soll untersucht werden, wie sich Religion und bürgerliche Werte in den Schulbüchern, die diese Bewegung hinterlassen hat, zueinander verhalten.

Zunächst werde ich dabei auf die historiographische Kategorie des Bürgertums näher eingehen. Ohne mich in den komplizierten Details zu verlieren, will ich vor allem zwei Aspekte, einen sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen sowie einen kulturgeschichtlichen behandeln, deren Kombination eine sinnvolle Grundlage für eine historische Annäherung an das Bürgertum bilden. Dann wird es um das Elementarschulwesen der frühen Neuzeit, um dessen Erneuerung im späten 18. Jahrhundert, sowie um einen der wichtigsten Bildungsreformer dieser Zeit, Friedrich Eberhard von Rochow, gehen.

Im zweiten Teil sollen schließlich einige Schulbücher des 18. Jahrhunderts auf ihre Beziehung zu bestimmten Schlüsselbegriffen bürgerlicher Kultur, nämlich “Religion”, “Moral”, “Bildung” und “Arbeit” untersucht werden. Methodisch gesehen eignen sich Schulbücher und Katechismen dafür besonders gut, weil sie nicht nur individuelle Erzeugnisse einzelner Autoren sind, sondern durch ihre Verbindung zur Institution der Schule auch kollektive Normen und Wertvorstellungen widerspiegeln.

Um die Untersuchung nicht zu sehr auszudehnen, habe ich mich auf wenige Bücher beschränkt. Eine herausgehobene Stellung wird dabei der ”Kinderfreund” Friedrich Eberhard von Rochows einnehmen, das erste deutschsprachige Volksschullesebuch. Aus diesem Grund wird die Untersuchung auch einen gewissen Schwerpunkt auf der Situation in Preußen haben. Um die Bedeutung von Rochows Werk richtig einschätzen zu können, wird es aber immer wieder zu anderen im 18. Jahrhundert eingesetzten Katechismen und Lesebüchern in Beziehung gesetzt werden.

Bürgertum als historiographische Kategorie

Sozialgeschichtliche Entwicklung

”Bürgertum” und ”Bürgerlichkeit” sind außerordentlich schillernde Begriffe, die in den letzten Jahrzehnten Gegenstand intensiver Forschungsdiskussionen waren.[5]Dabei hat sich ein idealtypisches Entwicklungsmodell des neuzeitlichen Bürgertums ergeben: Demnach lässt sich seit dem Spätmittelalter das Bürgertum in erster Linie vom Adel und vom Klerus abgrenzen. Die Trias Adel-Bürger-Bauern wurde zur "sozialgeschichtlichen Elementarform"[6]der frühneuzeitlichen Gesellschaft. Unter "Bürgern" verstand man normalerweise Stadtbewohner mit einem bestimmten Rechtsstatus, was sich auch in der Begriffsgeschichte widerspiegelt.[7]Dieses traditionelle Stadtbürgertum blieb bis weit ins 19. Jahrhundert erhalten.[8]

Im Stadtbürgertum der frühen Neuzeit sind schon entscheidende Merkmale des modernen Bürgertums ausgebildet, etwa die Abgrenzung des arbeitenden Bürgers vom nicht-arbeitenden Adligen und die auf der antiken politischen Philosophie aufbauende Vorstellung einer selbstbestimmten politischen Ordnung.[9]Im Unterschied zum Beispiel zum modernen Wirtschaftsbürgertum des 19. Jahrhunderts war dieses Stadtbürgertum jedoch meistens sozial ausgesprochen konservativ und wirtschaftlicher Konkurrenz abgeneigt.[10]

Neben das Stadtbürgertum traten während der frühen Neuzeit in einem vieldeutigen und komplizierten Prozess andere Gruppen, die die Gestalt des Bürgertums im 19. und frühen 20. Jahrhunderts entscheidend beeinflussten.[11]Motor dieser Entwicklung war der Aufbau des frühmodernen Staates, der an ganz unterschiedlichen Stellen auf bürgerliche Fachleute, zum Beispiel Juristen, angewiesen war. Diese Fachleute etablierten sich vor allem während des 18. Jahrhunderts als eine neue Funktionselite, die ihre Stellung unter Berufung auf Arbeit, Leistung und formalisierte Bildung rechtfertigte;[12]das Bildungsbürgertum war die spezifisch deutsche Variante dieses in vielen Teilen Europas auftretenden Phänomens.[13]Daneben spielten die Pfarrer in den protestantischen Territorien eine wichtige Rolle, da sie die enge Bindung der Bürger an die Stadt aufbrachen und als "Bürgertum auf dem Land" besonders zur Verbreitung bürgerlicher Wertvorstellungen beitrugen.[14]Ein selbständiges bürgerliches Unternehmertum hatte dagegen in den deutschen Territorien vor der Industrialisierung eine eher geringe Bedeutung, von Ausnahmen, wie den Großkaufleuten in einigen Städten, abgesehen.

Die Formierung des frühmodernen Staates hatte außerdem zur Folge, dass allmählich die Vorstellung eines allgemeinen ”Staatsbürgers” entstand. In diesem Sinne benutzte man den Bürgerbegriff immer häufiger, um Menschen unabhängig von ihrer Standeszugehörigkeit als Untertanen zu kennzeichnen.[15]Die soziale und die politische Dimension des Begriffs differenzierten sich damit, wie im Französischen auch die Entgegensetzung von "bourgeois" und "citoyen" ausdrückt.[16]Damit endete die Geschichte des alteuropäischen, aristotelischen Bürgerbegriffs, was sich begriffsgeschichtlich in der Ausprägung unterschiedlicher nationalsprachlicher Ausdrücke wie "bourgeois/citoyen", "Bürger" und "middle class" widerspiegelt.[17]

Bürgerliche Kultur

Gerade weil der Begriff ”Bürgertum” aus sozialgeschichtlicher Sicht so differenziert und vieldeutig ist, kommt es darauf an, nach der Kultur der Bürger und ihrem Selbstverständnis zu fragen.[18]Dies gilt umso mehr, als viele ursprünglich aus dem Bürgertum stammende Vorstellungen sich während des 19. und 20. Jahrhunderts auf Schichten und Stände ausgedehnt haben, die sozialgeschichtlich mit dem Bürgertum wenig gemeinsam haben. Die Bürgertumsforschung redet aus diesem Grund auch häufig nicht mehr vom ”Bürgertum”, sondern von ”Bürgerlichkeit”.[19]

In einer ersten Annäherung könnte man vielleicht die "besondere Wertschätzung individueller Leistung in allen Lebensbereichen"[20]oder auch Begriffe wie "Arbeit" und "Tugend"[21]als zentrale Kennzeichen von Bürgerlichkeit annehmen. Lebendig werden diese Begriffe jedoch erst dann, wenn man sie in Beziehung zum historisch konkreten Selbstverständnis des Bürgertums setzt und berücksichtigt, wie das Bürgertum sich selbst im Verhältnis zu anderen Teilen der Gesellschaft gesehen hat.

Dieses Verhältnis ist von zwei gegenläufigen Tendenzen, Exklusion und Inklusion, gekennzeichnet[22]: Einerseits grenzten sich die Bürger des 18. Jahrhunderts von bestimmten Gruppen ab, so etwa vom Adel, dessen Lebensweise von den Bürgern oft als faul, dekadent und verschwenderisch dargestellt wurde.[23]Viele Bürger konnten mit der Förmlichkeit des Umgangs unter Adligen nichts anfangen und fühlten sich durch ihre mangelnden Französischkenntnisse von der adligen Gesellschaft ausgeschlossen.[24]Deswegen schufen sie für sich selbst Formen der Geselligkeit, die einen ausdrücklich standesübergreifenden Charakter hatten und sich durch ihre Ungezwungenheit auszeichnen sollten, etwa die sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stark verbreitenden Lesegesellschaften.[25]

Daneben gehörte zum bürgerlichen Selbstverständnis auch die Abgrenzung von den unterbürgerlichen Schichten, zum Beispiel von den Bauern, die als rückständig und ungebildet galten, aber auch vom eigenen Dienstpersonal, das als Quelle der Unmoral und des Aberglaubens erschien.[26]Wiederum führte diese Distanzierung dazu, dass das Bürgertum eigene Lebensformen und Institutionen entwickelte; so fühlten sich zum Beispiel Eltern immer häufiger selbst für die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich und ließen sie nicht mehr unkontrolliert unter Ammen und Haushälterinnen aufwachsen.[27]

Neben dieser Abgrenzung nach oben und unten gab es in der bürgerlichen Kultur aber auch eine ausgesprochene Tendenz zur Integration und zur Universalisierung der eigenen Lebensform. Das Bürgertum verstand seine eigene Lebensweise mehr und mehr als die natürliche, allen Menschen angemessene, und versuchte mit verschiedenen Mitteln der Akkulturation, zum Beispiel durch Erziehung der unterbürgerlichen Schichten, diesem Anspruch Geltung zu verschaffen und eine Gesellschaft von Bürgern zu formen.[28]Gerade dieses ständeübergreifende Selbstverständnis, verbunden mit der Konzeption des allgemeinen Staatsbürgers, stellt eine wichtige Verbindung zur modernen Gesellschaft her. In diesem Prozess spielte die Schule eine Schlüsselrolle: In den Schulbücher, die im Folgenden behandelt werden und für deutschsprachige Elementarschulen gedacht waren, drückt sich häufig der Anspruch aus, bürgerliche Lebensvorstellungen gerade dort zu verbreiten, wo sie noch kaum anzutreffen waren, unter den Kindern auf dem Land.

Bürgerliche Religiosität

Wie Religion und Bürgerlichkeit sich im 18. Jahrhundert zueinander verhalten, ist nicht leicht auszumachen. Auf der einen Seite ist eine Abnahme der Religiosität gerade im Bürgertum, etwa in Form eines Rückgangs der Kirchlichkeit, schon den Zeitgenossen aufgefallen.[29]Bernhard Groethuysen differenziert dabei in seiner Untersuchung zur Entwicklung in Frankreich zwischen zwei Gruppen von Bürgern: Die erste Gruppe hätte ihren Glauben immer mehr auf einzelne Gegenstände verengt, hätte zum Beispiel nur noch an die göttliche Vorsehung geglaubt, aber nicht mehr an die Hölle. Die zweite Gruppe hätte zwar die Breite ihres Glaubens beibehalten, aber dessen Intensität sei immer weiter zurückgegangen. Mit einem Wort: Die einen seien immer weniger abergläubisch, die anderen immer weniger fanatisch geworden.[30]

In vielen Quellen lassen sich diese beiden Prozesse nachweisen: So verblassten religiöse Vorstellungen, die über Jahrhunderte das Denken dominiert hatten, wie etwa die Angst vor der Hölle oder der Glaube an die Existenz des Teufels, ab den 1760er Jahren zusehends.[31]Der Tod spielte für die Gläubigen in ihrer Haltung zum Leben eine geringer werdende Rolle, auch wenn die Kirche häufig gerade mit Verweis auf den Tod versuchte, die Bürger für die Religion zurückzugewinnen. Vor der ultimativen Mutprobe, nämlich ohne Beistand eines Priesters zu sterben, schreckten allerdings viele im letztetn Moment zurück.[32]

Neue Aspekte des Religiösen traten in den Vordergrund, etwa der Gedanke, die Religion solle vor allem der Einhaltung moralischer Normen und damit der Stabilität der Gesellschaftsordnung dienen:[33]”Das Bürgertum hat sozusagen eine Art Assemblée Constituante für das Jenseits gebildet, in der Bestimmungen über die Ordnung des Weltganzen getroffen werden sollen.”[34], wie Groethuysen formulierte. Die gebildeten Bürger hielten außerdem, wie Zeitgenossen bemerkten, den unreflektierten Glauben an Gott zunehmend für eine Sache der ungebildeten, unterbürgerlichen Schichten, die man für unfähig zu einer rationalen Lebensführung hielt.[35]

Trotzdem lösten sich die wenigsten Bürger vollständig von der Religion. Vielmehr gab es nicht nur unter Protestanten, sondern auch bei den Katholiken Versuche, eine der bürgerlichen Lebensweise angemessene Religion zu schaffen.[36]Häufig war dabei die Suche nach einer ”natürlichen Religion”[37]: Diese sollte sich nicht mehr auf zweifelhaft gewordene, dogmatische Behauptungen oder auf die Schrift stützen, die ab der Mitte des 18. Jahrhunderts immer stärker philologischer und historischer Kritik unterzogen wurde[38], sondern auf die Gewissheit des subjektiven Gefühls, dessen Bedeutung gegenüber kollektiven Formen religiöser Vergewisserung immer größer wurde.[39]In der Physikotheologie und dem faktischen Pantheismus vieler Bürger vermischten sich so Natur- und Gotteserlebnis, bis sie kaum noch zu unterscheiden waren.[40]

[...]


[1]Flaubert, Gustave: Madame Bovary, Zürich 2001, S. 510ff.

[2]Vgl. zum Beispiel: Groethuysen, Bernhard: Die Entstehung der bürgerlichen Welt- und Lebensanschauung in Frankreich, 2 Bände, Haale/Saale 1927.

[3]Ebd., Bd.1, S. X.

[4]So hat auch Groethuysen in seiner Studie den Bürger als Prototyp für den modernen Menschen insgesamt behandelt. Vgl. ebd., Bd. 1, S. XI.

[5]Besonders wichtig war hierbei der SFB 177 ”Sozialgeschichte des neuzeitlichen Bürgertums”, der zwischn 1986 und 1997 an der Universität Bielefeld arbeitete. Für einen Überblick über Fragstellung und Ergebnisse des SFB vgl. Lundgreen, Peter: Einführung, in: ders. (Hrsg.), Sozial- und Kulturgeschichte des Bürgertums, Göttingen 2000, S. 13-39.

[6]Maurer, Michael: Die Biographie des Bürgers. Lebensformen und Denkweisen in der formativen Phase des deutschen Bürgertums, Göttingen 1996, S. 36.

[7]Zur Begriffsgeschichte vgl. Riedel, Manfred: Art. ”Bürger, Staatsbürger, Bürgertum”, in: Otto Brunner, Werner Conze, Reinhard Koselleck, Geschichtliche Grundbegriffe, Stuttgart 41992, S. 672-725. Für die Differenzen zwischen ”Bürger”, ”bourgeois / citoyen” und ”middle class” vgl.: Koselleck, Reinhart / Spree, Ulrike / Steinmetz, Willibald.: Drei bürgerliche Welten? in: Hans-Jürgen Puhle (Hrsg.), Bürger in der Gesellschaft der Neuzeit, Göttingen 1991, S. 14-58.

[8]Für einen genaueren Überblick über die unterschiedlichen Typen von Stadtbewohnern vgl. Wehler, Hans-Ulrich: Deutsche Gesellschaftsgeschichte. Bd. 1 - Vom Feudalismus des Alten Reichs bis zur defensiven Modernisierung der Reformära 1700-1815, München 1987, S. 183.

[9]Maurer, Die Biographie des Bürgers, a.a.O., S. 34.

[10]Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, a.a.O., S. 203.

[11]Kocka, Jürgen: Bürgertum und Bürgerlichkeit als Probleme der deutschen Geschichte vom späten 18. zum frühen 19. Jahrhundert, in: Ders. (Hrsg.), Bürger und Bürgerlichkeit im 19. Jahrhundert, Göttingen 1987, S. 21-64 (21f.). Maurer spricht deswegen von der Zeit zwischen 1680 und 1815 als der ”formativen Phase des deutschen Bürgertums”. Vgl. Maurer, Biographie des Bürgers, a.a.O., S. 121.

[12]Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, a.a.O., S. 210.

[13]Kocka, Bürgertum, a.a.O., S. 34.

[14]Maurer, Biographie des Bürgers, a.a.O., S. 43.

[15]Ebd., S. 28.

[16]Ebd.

[17]Vgl. Koselleck u.a., Drei bürgerliche Welten, a.a.O., S. 21. Dort argumentiert Koselleck sogar, die Revolutionen von 1830 und 1848 in Frankreich seien in der begrifflichen Differenzierung von "bourgeois" und "citoyen" "sprachlich gleichsam vorprogrammiert" (Ebd.) gewesen, während die Undeutlichkeit des deutschen Bürgerbegriffs eine revolutionäre Konfrontation erschwert habe.

[18]Kocka, Bürgertum, a.a.O., S. 42ff.

[19]Ebd., S. 60. Ein ähnliches Phänomen gibt es auch in der französischen Forschung zum Bürgertum. Vgl. Plessis, Alain: Une France Bourgeoise, in: André Burguière / Jacques Revel, Histoire de la France. Le Formes de la Culture, Paris 1993, S. 221-297 (S. 223f.).

[20]Kocka, Bürgertum, a.a.O., S. 42.

[21]Maurer, Biografie des Bürgers, a.a.O., S. 17.

[22]Zum Verhältnis von Exklusion und Inklusion vgl. auch Lundgreen, Einführung, a.a.O., S. 28/29.

[23]Ebd., S. 588ff.

[24]Ebd., S. 594.

[25]Ebd., S. 60.

[26]Sprachlich hat sich das bis heute im "Ammenmärchen" erhalten.

[27]Ebd., S. 566ff.

[28]Lundgreen, Einführung, a.a.O., S. 28f.

[29]Schlögl, Rudolf: Glaube und Religion in der Säkularisierung, München 1995, S. 12. Hölscher, Lucian: Säkularisierungsprozesse im deutschen Protestantismus des 19. Jahrhunderts, in: Hans-Jürgen Puhle (Hrsg.), Bürger in der Gesellschaft der Neuzeit. Wirtschaft. Politik. Kultur, Göttingen 1991, S.238-258 (S. 242).

[30]Groethuysen, Entstehung der bürgerlicher Welt- und Lebensanschauung, a.a.O., Bd. 1, S. 67-75.

[31]Maurer, Biographie des Bürgers, a.a.O., S. 177.

[32]Vgl. Groethuysen, Entstehung der bürgerlichen Welt- und Lebensanschauung, a.a.O., S. 98ff.

[33] Ebd., S. 206f. Schlögl, Glaube und Religion, a.a.O., S. 142.

[34]Groethuysen, Entstehung der bürgerlichen Welt- und Lebensanschauung, a.a.O., Bd. 2., S. 169.

[35]Schlögl, Glaube und Religion, a.a.O., S. 12.

[36]Ebd., S. 13. Ein interessantes Beispiel für den Katholizismus ist der Hermesianismus des frühen 19. Jahrhunderts.

[37]Maurer, Biografie des Bürgers, a.a.O., S. 168.

[38]Ebd., S. 171ff.

[39]Ebd., S. 197ff.

[40]Ebd., S. 173f.

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Säkularisierung und bürgerliche Tugenden in Schulbüchern des späten 18. Jahrhunderts
Hochschule
Humboldt-Universität zu Berlin  (Institut für Geschichtswissenschaften)
Veranstaltung
Hauptseminar: Konfessionalisierung und Säkularisierung in der Frühen Neuzeit (Prof. Heinz Schilling)
Note
1,7
Autor
Jahr
2006
Seiten
24
Katalognummer
V54784
ISBN (eBook)
9783638499033
ISBN (Buch)
9783638663557
Dateigröße
493 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Arbeit beschäftigt sich mit Schulbüchern und Katechismen des späten 18. Jahrhunderts, vor allem mit dem ersten deutschsprachigen Grundschullesebuch, Friedrich Eberhard von Rochows "Kinderfreund", und untersucht diese auf Säkularisierungstendenzen und bürgerliche Tugenden. Die Arbeit spricht dabei viele Aspekte der Geschichte des Bürgertums und der Aufklärung an.
Schlagworte
Konfessionalisierung, Neuzeit, Schilling, Frühe, Schulbücher, Bürgertum, Preußen, Bauern, Bildung, Schule, Tugend, Religion, Kulturgeschichte, Aufklärung, Friedrich II, Säkularisierung, aufgeklärter Absolutismus, Schulbuch, Rochow, Reckahn, Groethuysen, Bernhard, Josephinismus
Arbeit zitieren
Moritz Deutschmann (Autor:in), 2006, Säkularisierung und bürgerliche Tugenden in Schulbüchern des späten 18. Jahrhunderts, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54784

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