Die Sozialenstrukturen und den Umgang mit anderen erlernt der Mensch in seiner Kindheit. Die Erziehung ist jedoch von Familie zu Familie und von Stand zu Stand unterschiedlich. Aber es gibt auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Kinder werden auf ihr Leben in der Erwachsenenwelt vorbereitet. Sie sollen alle Fertigkeiten erlernen, die man später in der Gesellschaft und im Beruf benötigt. Das gilt für damals ebenso wie für heute. Auch heute werden Kinder von den Eltern auf die Welt vorbereitet. Während im Mittelalter Erziehung und Bildung dem Adel und dem Klerus vorbehalten war, kamen in der Renaissance neben den kirchlichen Schulen sogenannte „Bürgerschulen“ auf. Nach dem Dreißigjährigen Krieg fordert Johann Amos Comenius in seiner Abhandlung „Didactica Magna“ von 1632 Allgemeinbildung für alle, unabhängig der Herkunft oder des Geschlechts. Später in der Aufklärung wird die Kindheit zum ersten Mal als ein wichtiger Lebensabschnitt begriffen.
In der frühen Neuzeit, hier ein festgelegter Zeitraum vom 16. bis zum 18. Jahrhundert, waren die Geschlechterrollen klar definiert.
Der Mann ist das Oberhaupt der Familie und der Ernährer. Er repräsentiert die Familie nach außen. Die Frau hingegen ist abhängig von ihrem Mann, der sie ernährt und beschützt. Sie hütet die Kinder und kümmert sich um den Haushalt. Ihre sozialen Kontakte gehen mehr nach innen in die Familie.
In meiner Arbeit möchte ich mich vor allem mit der Erziehung und Bildung der Frau beschäftigen. Wieso unterscheidet sich die Erziehung der Mädchen von der der Jungen? Wie sah es mit der Bildung aus? Gab es auch eine gemeinsame Erziehung der Geschlechter? Zu Beantwortung dieser Fragen habe ich hauptsächlich Literatur aus der Pädagogik mit dem Schwerpunkt Frauenbildung benutzt. Um das Thema weiter einzugrenzen, konzentriere ich mich nur auf die höheren Stände wie Bürgertum und Adel.
Im ersten Abschnitt werde ich auf das Leben der Frau in der frühen Neuzeit eingehen, um einen Überblick zu schaffen und auf die Frage einzugehen, warum die Mädchenerziehung anders ist und worauf das zurückzuführen ist.
Dann möchte ich einen Blick in die Erziehung und Bildung werfen, um schließlich auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Mädchen- und Jungenerziehung zu kommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Er ist die Sonn`, sie ist der Mond“
- Die Frau als Opfer oder Partner?
- Bildung und Erziehung
- Ein berühmtes Beispiel
- Resümee
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der geschlechtsspezifischen Erziehung in der frühen Neuzeit. Im Mittelpunkt steht die Frage, warum die Erziehung von Mädchen sich von der der Jungen unterscheidet. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Bildung der Frau in den höheren Ständen, wie Bürgertum und Adel.
- Die Rolle der Frau in der frühen Neuzeit
- Unterschiede in der Erziehung und Bildung von Mädchen und Jungen
- Die Bedeutung von Familie und Haushalt in der Lebenswelt der Frau
- Die Herausforderungen und Chancen der Frauenbildung
- Die Rolle des Geschlechts in der gesellschaftlichen Ordnung der frühen Neuzeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der geschlechtsspezifischen Erziehung in der frühen Neuzeit ein und skizziert die historischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Die Arbeit konzentriert sich auf die höheren Stände und untersucht die Unterschiede in der Erziehung von Mädchen und Jungen. Der Fokus liegt auf der Bildung der Frau.
„Er ist die Sonn`, sie ist der Mond“
Dieses Kapitel beleuchtet die gesellschaftlichen und familiären Lebensumstände der Frau in der frühen Neuzeit. Es werden die Geschlechterrollen und die Erwartungen an Frauen und Männer in Bezug auf ihre zukünftige Rolle in der Gesellschaft erörtert.
Bildung und Erziehung
Hier wird die Bildung und Erziehung von Mädchen und Jungen in der frühen Neuzeit analysiert. Es werden die verschiedenen Bildungswege, die Unterschiede in der Ausbildung und die Rolle der Familie und der Gesellschaft in diesem Kontext betrachtet.
Schlüsselwörter
Geschlechtsspezifische Erziehung, Frauenbildung, frühe Neuzeit, Geschlechterrollen, Familie, Haushalt, Bildung, Gesellschaft, Bürgertum, Adel.
- Arbeit zitieren
- Anissa Heinrichs (Autor:in), 2005, Geschlechtsspezifische Erziehung in der frühen Neuzeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54913