Die vorliegende Arbeit soll versuchen, an Hand der Denkschule des Neorealismus zu erklären, warum es zu diesem Kriege kam. Dazu wird zunächst der vordergründig kriegsauslösende Konflikt kurz dargestellt, gefolgt von den Grundannahmen der genannten Denkschule. Aus diesen Grundannahmen wird versucht, mittels einer Argumentationskette zu erklären, weshalb es zu einem Kriege kommen kann. In einem letzten Schritt wird an Hand der zu diesem Thema umfangreich vorhandenen historischen Fachliteratur geprüft, ob die einzelnen theoretischen Argumente der Argumentationskette die historischen Fakten korrekt abbilden, ob also die Denkschule geeignet ist, den Konfliktaustrag zu erklären. Die Arbeit schließt mit einer kurzen Kritik des Neorealismus, in der auf einzelne Stärken und Schwächen der Denkschule hingewiesen wird, wie sie bei ihrer Anwendung auf diesen Konflikt besonders deutlich werden.
,,Das ist eine in ihrer Grundstruktur und -argumentation so wie in der Darstellung wirklich sehr gut gelungene Arbeit [...] Man merkt der Arbeit an, dass ihr Verfasser sehr gut in das empirische Thema eingearbeitet ist. So zeichnet sie sich durch einen guten Rückgriffen auf die Fallliteratur aus. Zudem ist sie sowohl sprachlich [...] als auch formal sehr sorgfältig durchgeführt und alles in allem sehr angenehm zu lesen." Dirk P., M. A., Seminarleitung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Konflikt: Emser Depesche und Deutsch-Französischer Krieg 1870/71
- Die Denkschule: Neorealismus
- Krieg
- Empirische Prüfung
- Unsicherheit, Machtverteilung
- Glaube, Krieg gewinnen zu können
- Machtvorteil
- Aufstieg zur Großmacht
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 unter Anwendung der neorealistischen Denkschule. Ziel ist es, mithilfe dieser Theorie zu erklären, warum es zum Krieg kam. Dazu werden der kriegsauslösende Konflikt, die Grundannahmen des Neorealismus und die Anwendung dieser Annahmen auf den historischen Fall untersucht.
- Die Emser Depesche als Auslöser des Konflikts
- Die Grundannahmen des Neorealismus
- Die Rolle von Unsicherheit, Machtverteilung und dem Glauben an einen Siegessieg im Krieg
- Die Bedeutung des Machtvorteils und des Aufstiegs zur Großmacht
- Empirische Prüfung der neorealistischen Erklärung des Konflikts
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit stellt den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 als eine kurze, aber folgenreiche Krise in der europäischen Geschichte vor. Die Analyse wird mittels der Denkschule des Neorealismus durchgeführt, um die Ursachen des Krieges zu verstehen.
Der Konflikt: Emser Depesche und Deutsch-Französischer Krieg 1870/71: Dieses Kapitel beleuchtet den konkreten Konflikt zwischen Frankreich und Preußen, der zum Krieg führte. Die Emser Depesche wird als der ausschlaggebende Moment für den Kriegsausbruch dargestellt.
Die Denkschule: Neorealismus: Dieses Kapitel präsentiert die grundlegenden Annahmen des Neorealismus. Es wird argumentiert, dass die Struktur des internationalen Systems, gekennzeichnet durch Anarchie und die Machtverteilung unter den Staaten, ein entscheidender Faktor für das Verhalten von Staaten ist.
Krieg: Dieses Kapitel untersucht die neorealistische Erklärung für das Auftreten von Kriegen. Es werden die Faktoren Unsicherheit, Machtverteilung und der Glaube an einen möglichen Sieg im Krieg als wichtige Triebkräfte für Konflikte betrachtet.
Empirische Prüfung: Dieses Kapitel analysiert die Gültigkeit des neorealistischen Modells im Kontext des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71. Es werden die neorealistischen Argumente mit den historischen Fakten abgeglichen.
Schlüsselwörter
Deutsch-Französischer Krieg, Neorealismus, Emser Depesche, Anarchie, Machtverteilung, Unsicherheit, Krieg, Großmacht, Konflikt, Empirische Prüfung.
- Arbeit zitieren
- Eike-Christian Kersten (Autor:in), 2006, Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 im Lichte des Neorealismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/54941