„Ließ man bei den französischen Surrealisten seiner Unvernunft freien Lauf
wie einer seine Hunde in die abendliche Natur schickt, so führten die
Brüsseler ihre Vernunft an der Leine wie der Bürger, der um die Mittagszeit
mit Hektor ausgeht. Das änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass beide
Gruppen von dem gleichen Geist der Subversion getragen waren.“
Dieses Zitat von den belgischen Surrealisten Irène Hamoir und Louis
Scutenaire verdeutlicht, dass der Surrealismus in Belgien eine eigenständige
Bewegung ist, die sich ganz anders äußert als die in Frankreich entstandene
Form. Zwar gibt es Phasen der engen Zusammenarbeit, aber ihr Verständnis
des Surrealismus ist verschieden, auch wenn sie das selbe Ziel verfolgen.
Dieser Unterschiede sind die Belgier sich bewusst und sie betonen sie auch.
In dieser Hausarbeit werde ich zunächst die Geschichte des belgischen
Surrealismus darstellten. Dabei werde ich das wenige, was mir über die
Kunst in Belgien vor dem Beginn des Surrealismus bekannt ist,
berücksichtigen. Hierbei wird es sich jedoch nur um einen kurzen Absatz
handeln, da es eine unmittelbar vorausgehende, die Entstehung des
Surrealismus wesentlich beeinflussende Bewegung in Belgien nicht gegeben
hat. In diese chronologische Darstellung werde ich kurz das surrealistische
Werk der belgischen Künstler einordnen. Dann werde ich die Idee des
belgischen Surrealismus einkreisen, die Unterschiede zwischen dem
belgischen und dem französischen Surrealismus, aber vor allem auch ihre
gemeinsame Grundlage verdeutlichen. In einem letzten Teil werde ich dann
exemplarisch auf das Werk von René Magritte und Paul Delvaux eingehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichte des Surrealismus in Belgien
- Die Idee des belgischen Surrealismus
- Das Verhältnis zwischen belgischen und französischen Surrealisten
- René Magritte (1898 – 1967)
- Chronologisch
- Systematisch
- Magrittes Intention
- Wort und Bild
- Formal
- Themen
- Paul Delvaux
- Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Surrealismus in Belgien. Sie untersucht die Geschichte der Bewegung, analysiert ihre spezifischen Merkmale und beleuchtet das Verhältnis zu den französischen Surrealisten. Die Arbeit beleuchtet insbesondere die Werke von René Magritte und Paul Delvaux.
- Die Geschichte des Surrealismus in Belgien
- Die spezifische Idee des belgischen Surrealismus
- Das Verhältnis zwischen belgischen und französischen Surrealisten
- Das Werk von René Magritte
- Das Werk von Paul Delvaux
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den belgischen Surrealismus als eigenständige Bewegung vor, die sich von der französischen Form unterscheidet, aber gleichzeitig vom selben Geist der Subversion getragen ist. Die Einleitung gibt einen Überblick über die Struktur der Hausarbeit.
Das dritte Kapitel beleuchtet die Geschichte des Surrealismus in Belgien, beginnend mit dem geringen Einfluss des Dadaismus in Belgien. Die Entstehung des belgischen Surrealismus wird anhand der Entwicklung verschiedener Gruppen und Zeitschriften wie „Esophage“, „Marie“ und „Correspondance“ nachvollzogen. Die enge Zusammenarbeit zwischen Künstlern, Dichtern und Musikern wird hervorgehoben, wobei auch auf wichtige Ereignisse wie die erste Magritte-Ausstellung und die Publikation „Subversion des Images“ von Paul Nougé eingegangen wird.
Schlüsselwörter
Surrealismus, Belgien, Frankreich, René Magritte, Paul Delvaux, Dadaismus, Avantgarde, Kunst, Literatur, Musik, Geschichte, Bewegung, Kunstgeschichte, Philosophie, Rechtswissenschaften.
- Arbeit zitieren
- Marie von Massow (Autor:in), 2006, Der Surrealismus in Belgien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55018