Mit dem Thema die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Vergleich wird ein aktuelles und thematisch weitreichendes Problemfeld angesprochen, welches vor dem Hintergrund der stetigen Globalisierung und dem damit verbundenen globaler werdenden Wettbewerb sowie den daraus resultierenden landesspezifischen Effekten für Deutschland von zentraler Bedeutung ist.
Löhne und Renditen geraten immer mehr unter Druck, Märkte werden dereguliert und Marktzugangsbeschränkungen beseitigt; der technologische Fortschritt schreitet immer schneller voran. Um hier international weiter wettbewerbsfähig zu sein, werden die Produktlebenszyklen immer kürzer. Daraus resultiert die Notwendigkeit, die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung zu erhöhen, um die Innovationen früher zur Diffusion zu bringen. Wirtschaftliches Wachstum hängt in diesem Zusammenhang zunehmend von internationalem Handel von Waren, Dienstleistungen und Technologien ab. Diese Entwicklungstrends beeinflussen nicht unerheblich die Standortwahl der Unternehmen, wodurch die internationale, intersektorale und interregionale Verflechtung der Wirtschaft steigt. Dies führt zwangsläufig zu steigenden Anforderungen an immobile Produktionsfaktoren, hier vor allem an den Produktionsfaktor Arbeit, also die Qualität des Humankapitals.
In Hinblick auf das Wirtschaftswachstum und die damit verbundene Entwicklung eines wettbewerbsfähigen Standorts ist die zentrale Fragestellung: Welche Faktoren sind in welchem Zusammenhang von Bedeutung um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Diese Arbeit widmet sich dieser Fragestellung, insbesondere der Überprüfung der in der aktuellen Diskussion häufig angeführten Wertkette: Exzellente Bildung führt zu einem erfolgreichen Innovationsstandort, der wiederum die Grundvoraussetzung für ökonomische Leistungsfähigkeit und damit Wirtschaftswachstum darstellt.
Trotz einer großen Zahl an nationalen und internationalen empirischen Studien und Publikationen sind einige Zusammenhänge zwischen den gewählten Indikatoren nach wie vor ungeklärt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es die Gründe und Ergebnisse für Bildungs-, technologische und ökonomische Leistungsfähigkeit auf nationaler Ebene, wie auch im internationalen Vergleich anhand von 39 Indikatoren (109 Abbildungen / 39 Tabellen) aufzuarbeiten und auf der Basis einer wirkungszusammenhängend orientierten Analyse gesamtwirtschaftlicher Beziehungen zu identifizieren und aufzudecken.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Aktualität der Thematik
- Gegenstand und Zielsetzung der Arbeit
- Theoretische Grundlagen
- Alte und Neue Wachstumstheorie
- Theoretische Relevanz von Bildung und Wissenschaft
- Theoretische Relevanz von Forschung und Entwicklung
- Theoretische Relevanz der Ökonomischen Leistungsfähigkeit
- Wettbewerbsfaktoren im internationalen Vergleich
- Das Fundament: Bildung und Wissenschaft
- Auswahl der Indikatoren zur Betrachtung des Faktors Bildung
- Inputindikatoren
- Bildungsausgaben
- Studienanfänger
- Outputindikatoren
- Bevölkerung mit Bildungsabschluss der Sekundarstufe II
- Bevölkerung mit Bildungsabschluss im Tertiärbereich
- Anteil an Naturwissenschaftlern und Ingenieuren im Tertiärbereich
- Input-Output-Relationen im Bildungssystem
- Die Umsetzung: Forschung und Entwicklung
- Auswahl der Indikatoren zur Betrachtung des Faktors Forschung und Entwicklung
- Inputindikatoren
- Öffentliche und privatwirtschaftliche Ausgaben für Forschung und Entwicklung
- Sektoralstruktur der Ausgaben für Forschung und Entwicklung
- Outputindikatoren
- Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt
- Patentanmeldungen beim United States Patent and Trademark Office
- Triaden-Patente
- Sektoralstruktur der Patenanmeldungen
- Input-Output-Relationen bei Forschung und Entwicklung
- Die Marktergebnisse: Ökonomische Leistungsfähigkeit
- Auswahl der Indikatoren zur Betrachtung des Faktors Ökonomische Leistungsfähigkeit
- Inputindikatoren
- Direktinvestitionen
- Beschäftigung
- Produktivität
- Outputindikatoren
- Bruttoinlandsprodukt
- Sektoralstruktur des Bruttoinlandsprodukts
- Außenhandel
- Sektoralstruktur des Internationalen Handels
- Input-Output-Relationen bei Ökonomischer Leistungsfähigkeit
- Analyse der Bedeutung von Bildung und Wissenschaft für die Wettbewerbsfähigkeit
- Bewertung der Rolle von Forschung und Entwicklung als Treiber des wirtschaftlichen Fortschritts
- Untersuchung der ökonomischen Leistungsfähigkeit Deutschlands im globalen Kontext
- Identifizierung von Zusammenhängen zwischen den untersuchten Wettbewerbsfaktoren
- Ableitung von wirtschaftspolitischen Schlussfolgerungen für die Stärkung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Vergleich. Sie untersucht die Faktoren Bildung, Forschung und Entwicklung sowie ökonomische Leistungsfähigkeit als entscheidende Einflussfaktoren für den wirtschaftlichen Erfolg eines Landes.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die die Aktualität der Thematik sowie Gegenstand und Zielsetzung der Arbeit erläutert. Im Anschluss werden die theoretischen Grundlagen der Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere im Kontext der Neuen Wachstumstheorie, dargelegt. Kapitel 3 stellt die ausgewählten Indikatoren zur Betrachtung der Wettbewerbsfaktoren Bildung, Forschung und Entwicklung sowie ökonomische Leistungsfähigkeit im internationalen Vergleich vor. Es werden Input-, Output- und Input-Output-Relationen für jeden Faktor analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen und Konzepten der Wettbewerbsfähigkeit, wie Bildung, Forschung und Entwicklung, ökonomische Leistungsfähigkeit, internationale Vergleiche, Indikatoren, Input-Output-Modelle und wirtschaftspolitische Schlussfolgerungen.
- Quote paper
- Dipl.-Kfm. Jan Otto (Author), 2006, Die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im internationalen Vergleich - Eine Studie anhand der Indikatoren Bildung, ökonomische Leistungsfähigkeit sowie Forschung und Entwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55029