Der Autor Franz Hessel gilt als relativ wenig erforscht, sein Stellenwert in der deutschen
Literaturlandschaft ist noch umstritten. Erst in jüngerer Zeit wird sein Werk verstärkt von der
Literaturwissenschaft wahrgenommen.
Die vorliegende Arbeit untersucht Hessels Erstlingsroman „Der Kramladen des Glücks“ auf
die Relation zwischen formaler und inhaltlicher Ebene, und die Wirkung, die die
angewandten Erzähltechniken auf die Rezeption haben. Gerade bei diesem Roman eröffnet
diese Herangehensweise interessante Perspektiven, da das Werk hinsichtlich der Korrelation
von formaler und inhaltlicher Ebene, welche nie vollständig getrennt voneinander zu
betrachten sind, eine auffallend durchdachte Konstruiertheit aufweist, was im Laufe der
Arbeit anhand von Textbeispielen erläutert werden soll. Besondere Aufmerksamkeit wird
dabei auch den autobiographischen Zügen des Romans gewidmet.
Die vorhandene Forschungsliteratur zu Hessels Werken ist sehr spärlich. Neben der
Werkausgabe „Das Leben in Schrift verwandelt. Franz Hessels Romantetralogie.“,
herausgegeben von Bernd Witte, dienten mir unter anderem das Ausstellungsbuch „Nur was
uns anschaut, sehen wir“ von Herbert Wiesner, das Nachwort von Bernd Witte zum Roman
„Der Kramladen des Glücks“ und das von Andreas B. Kilcher herausgegebene „Metzler
Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur. Jüdische Autorinnen und Autoren deutscher Sprache
von der Aufklärung bis zur Gegenwart.“ als Sekundärliteratur. Die formalen Definitionen
orientieren sich größtenteils am Standardwerk „Einführung in die neuere deutsche
Literaturwissenschaft. Ein Arbeitsbuch.“. Den Hauptteil bildet die Arbeit am Primärtext.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Autor und die Münchner Moderne
- Erzähltheoretische Aspekte und ihre Wirkung auf die Rezeption
- Aufbau/ Tektonik
- Erzählverfahren/ Erzählsystem
- Der kindliche Beobachter: Erzählform, -verhalten und -perspektive
- Darbietungsweise
- Die doppelte Identitätslosigkeit: Autobiographische Einflüsse
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Franz Hessels Erstlingsroman „Der Kramladen des Glücks“ hinsichtlich der Beziehung zwischen formaler und inhaltlicher Ebene und analysiert die Wirkung der Erzähltechniken auf die Rezeption. Der Fokus liegt dabei auf der durchdachten Konstruiertheit des Werkes und den autobiographischen Zügen, die Hessel in seinen Roman einbringt.
- Die Beziehung zwischen formaler und inhaltlicher Ebene in „Der Kramladen des Glücks“
- Die Rolle des kindlichen Beobachters als Erzähler und dessen Einfluss auf die Rezeption
- Autobiographische Einflüsse im Werk von Franz Hessel
- Die Einordnung von Hessels Roman in die literarische Szene der Münchner Moderne
- Die Rezeption von Hessels Werk in der Literaturwissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Zielsetzung und die Relevanz der Untersuchung. Sie stellt die besondere Konstruiertheit des Romans und den Fokus auf die autobiographischen Einflüsse heraus.
- Das zweite Kapitel widmet sich dem Autor Franz Hessel und seiner Einordnung in die Münchner Moderne. Es skizziert seine Biografie, die Entwicklung seines Werkes und seine Verbindung zum Kreis um Stefan George.
- Das dritte Kapitel behandelt erzähltheoretische Aspekte des Romans „Der Kramladen des Glücks“. Es analysiert den Aufbau, die Erzählverfahren, die Rolle des kindlichen Beobachters und die Darbietungsweise. Besonderes Augenmerk wird auf die autobiographischen Einflüsse und die doppelte Identitätslosigkeit gelegt.
Schlüsselwörter
Franz Hessel, Münchner Moderne, „Der Kramladen des Glücks“, autobiographische Elemente, Erzählform, Erzählperspektive, kindlicher Beobachter, Rezeption, Literaturwissenschaft.
- Arbeit zitieren
- Jan Wirschal (Autor:in), 2004, Der Außenseiter als Beobachter. Franz Hessels Roman Der Kramladen des Glücks. Erzählformen und ihre Wirkung auf die Rezeption. , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55049