Zu: Die Webers, eine deutsche Familie 1933 - 1945 - Eine Romananalyse


Hausarbeit, 2005

19 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Inhalt

3. Aufbau und Sprache

4. Erwachsenenbild
4.1 Wilhelm Weber
4.2 Hermine Weber
4.3 Vergleich/Verhältnis von Hermine und Wilhelm Weber

5. Kindheitsbild
5.1 Gerd
5.2 Karl-Heinz
5.3 Vater-Sohn-Konflikt

6. Widerstand
6.1 Aktiver Widerstand
6.1.1 Literaturkränzchen
6.1.2 SPD
6.1.3 Kirche
6.1.4 Hermine und Wilhelm Weber
6.2 Passiver Widerstand

7. Fazit

8. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Diese Arbeit befasst sich mit dem Roman „Die Webers, eine deutsche Familie 1932- 1945“. Dabei handelt es sich um die Kurzfassung des Romans „Stern über der Mauer“. Die umfangreichere erste Ausgabe erschien bereits 1962, wurde jedoch in der Taschenbuchausgabe, die untersucht werden soll, gekürzt. Weg fällt in dieser kürzeren Ausgabe die Rahmenhandlung der Geschichte1.

In den unterschiedlichen Abschnitten der Arbeit soll vor allem auf die unterschiedlichen Charaktere eingegangen werden. Es soll gezeigt werden, welche Auswirkungen die verschiedenen politischen Ausrichtungen der Charaktere auf ihr Zusammenleben haben. Zum einem wird dabei auf das Erwachsenenbild und auf eine der beiden Hauptcharaktere eingegangen, zum anderen auf das Kindheitsbild der damaligen Zeit. Einen wichtigen Aspekt der Arbeit soll der Vater-Sohn-Konflikt ausmachen, der durch die unterschiedliche politische Einstellung entsteht.

Hans-Georg Noack, der die Machtübernahme Hitlers und den Krieg in seiner Kind- heit und Jugend und damit den Einfluss des Nationalsozialismus auf die Erziehung selbst miterlebt hat, greift dieses ansatzweise in seinem Roman auf2. Er selbst war Mitglied des Jungvolks und wurde während seiner Ausbildung und Jugend in den Krieg eingezogen.

Untersucht werden soll der aktive und passive Widerstand, der in dem Roman von verschiedenen Gruppen vollzogen wird.

Nicht aufgegriffen werden soll die Judenverfolgung, die in dem Roman allerdings auch eine Nebenrolle spielt.

2. Inhalt

Der Roman „Die Webers, eine deutsche Familie 1932-1945“ schildert am Beispiel der Familie Weber die Zeit des Nationalsozialismus.

Anderes als viele anderen Menschen zu dieser Zeit lässt sich das Ehepaar Weber nicht von den Parolen der Nationalsozialisten überzeugen. Während Wilhelm Weber standhaft Sozialdemokrat bleibt und sich im Widerstand engagiert, gelangt sein Sohn Karl-Heinz schon sehr früh in den Bann der Nationalsozialisten und schließt sich voller Überzeugung dem Jungvolk an. Mit der Zeit distanziert er sich immer mehr von seinen Eltern. Als er seinen Vater beim Drucken von Flugblättern erwischt, droht er diesem sogar mit Denunziation. Ganz anders verhält sich der jüngere Sohn Gerd.

Er kann sich mit dem Jungvolk nicht identifizieren und versucht sich ihm zu entziehen. Nach der Pflichterfassung nimmt er nur unter Zwang an den Veranstaltungen des Jungvolks teil. Hermine Weber, die Mutter, versucht zunächst, zwischen ihrem Sohn Karl-Heinz und ihrem Mann zu vermitteln, merkt jedoch bald, dass das keinen Sinn hat und verheimlicht ihrem Sohn immer mehr. Nach einem Bombenangriff stirbt Hermine Weber. Der Rest der Familie überlebt den Krieg.

Eine andere zentrale Rolle in dem Roman spielt die Familie Asmus, die im gleichen Haus wie die Webers lebt. Sie bildet den Gegenpol zur Familie Weber. Georg Asmus und sein Sohn Peter sind überzeugte Nationalsozialisten. Durch die unterschiedliche politische Ausrichtung Georg Asmus‘ und Wilhelm Webers zerbricht die Freundschaft der beiden Männer. Eine ganz andere Auffassung vertritt die Tochter Karin. Sie kann sich mit den Ansichten Hitlers nicht identifizieren. Erst nach dem Tod von Peter Asmus3 nähern sich die Familien wieder aneinander an.

3. Aufbau und Sprache

Die Handlung des Roman umfasst die Jahre 1932 bis 1945, die in 32 unterschiedlich langen Abschnitten geschildert wird. Die Abschnitte sind mit Jahreszahlen, mit Jah- reszeiten, mit Monaten, aber auch mit konkreten Daten überschrieben. Einige Jahre, denen mehrere Abschnitte gewidmet sind, weisen auf eine hohe Anzahl von wichtigen Ereignissen hin. Beispiele dafür sind die Jahre 19334 und 19395. Andere Jahre, wie 1932, 1940 und 1941, werden hingegen nur mit einem Abschnitt bedacht.

Unter den Überschriften sind kurze Texte in Nachrichtenform zu finden, die über das je- weilige aktuelle Zeitgeschehen informieren. Diese Vortexte stehen oft in inhaltlicher Verbindung mit den Haupttexten (der eigentlichen Geschichte). Die konkreten Fak- ten und Geschehnisse werden im Haupttext sehr realitätsnah durch Beispiele verdeut- licht. So steht die Meldung, dass es in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 zu organisierten Ausschreitungen gegenüber jüdischen Mitbürgern kommt, im engen Zusammenhang mit der im Haupttext geschilderten Plünderung und Zerstörung des Geschäfts des Familie Heine (S. 67ff.). Dem Leser wird so deutlich, welche Einzel- schicksale sich hinter anonymen Meldungen verbergen können.

Der Einstieg in die Geschichte erfolgt recht abrupt. Als Einleitung in die Handlung dient nur ein kurzer Vortext, der an den Leser des Romans gerichtet ist. Dieser stellt die Ziele des Romans kurz vor und appelliert an die Moral des Lesers. „Die Ge- schichte soll uns zum Nachdenken veranlassen, nicht zum Verurteilen.“ Eine Einfüh- rung in die unterschiedlichen Charaktere bekommt man nicht. Innerhalb des Haupt- textes erfährt man nur über Äußerungen und Gedanken der Charaktere etwas über die anderen Charaktere (beispielsweise S. 71, Hermine Weber äußert sich über ihren Sohn Karl-Heinz „Nur - er wurde dabei vielleicht ein wenig eitel. [...] Jedenfalls gab es keine Sorge mehr mit schmutzigen Fingernägeln. Er achtete auf sein Äußeres, und Schuhe und Koppel blitzten nur so.“). Einige Informationen, die in den Erzählfluss mit eingebunden werden, erhält der Leser auch durch den Er-Erzähler. Dieser kom- mentiert die zeitgeschichtlichen Entwicklungen und leitet zu Gesprächen über. Oft vollzieht er Szenenwechsel.

Die Sprache ist meist sachlich und einfach und daher leicht verständlich. Für jugend- liche Leser, deren Wissen über das Dritte Reich noch nicht sehr groß ist, fehlen je- doch Begriffserklärungen. Das Verstehen von Fachtermini wie „Jungvolk“ oder „Fähnleinführer“ wird vorausgesetzt. Probleme könnten jüngere Leser auch bei den häufig verwendeten Tiermetaphern bekommen. So warnt Wilhelm Weber, indem er die Worte „Alles halb so schlimm, sagte der Regenwurm, da biß ihm ein Huhn den Hintern ab.“ (S. 18) spricht, seinen Gesprächspartner vor der Verharmlosung der Machtübernahme Hitlers. Andere Beispiele sind die Aussprüche „Aber ist ein Mensch gut beraten, der Spinnen in seinem Zimmer duldet, weil sich in ihren Netzen die Fliegen fangen?“, „Und wenn man sich erst daran gewöhnt hat, auf einem Sta- cheligel zu sitzen, merkt man gar nicht mehr, daß er piekt.“ (S. 44) und „Dann ist auch ein Löwe frei, der gelernt hat, sich im Käfig wohl zu fühlen“ (S. 65). Es werden aber auch andere Metaphern angeführt. So vergleicht Wilhelm Weber die Bespitze- lung und Verformung der Menschen mit einer in einem Garten wachsenden Blume. „Wie ein Garten, in dem neben jeder Blume ein Wächter steht, der ihr vorschreibt, wie sie wachsen soll, und der sie abschneidet, wenn sie nach ihrer Natur und nicht nach dem Willen des Gärtners wächst.“ (S. 66).

Die Sprache bleibt die ganze Zeit über anschaulich und mitfühlend. Der Leser wird durch präzise, detailreiche Beschreibungen (beispielsweise S. 116 „Graustaubige Kleiderfetzen umschlotterten Leiber, die schon Leichnam glichen, in denen nur versehentlich eine Spur Leben zurückgeblieben war, die gerade noch ausreichte, die Beine im Gang zu halten.“) in den Bann der Geschichte gezogen. Diese Anziehung wird jedoch oft durch Unterbrechungen des Handlungsstrangs zerstört. So informiert der Erzähler den Leser immer wieder in gesonderten Abschnitten über bestimmte ge- schichtliche Ereignisse. Einen Ausblick auf das Ende der Handlung geben Vorgriffe wie „Fritz Pohlmann holte den Apparat niemals ab. Als er 1945 krank, abgemagert, mit dem Häftlingsanzug als einziger Habe, in die Stadt zurückkehrte, gab es den Ap- parat nicht mehr. Er wurde auch nicht mehr gebraucht.“ (S. 47).

Der Roman endet so abrupt wie er begonnen hat. Nach dreizehn Jahren, ohne abgeschlossene Geschichte, wird die Familie Weber verlassen. Der Erzähler appelliert noch einmal in einem gesonderten Nachtext an den Leser, er solle wachsam sein und aus der Geschichte eine Lehre ziehen.

4. Erwachsenenbild

Das im Roman entworfene Erwachsenenbild gestaltet sich sehr unterschiedlich.1932, unter dem noch spürbaren Einfluss der Weltwirtschaftskrise, kann die Stimmung als allgemein betrübt beschrieben werden. Die Menschen leiden Hunger, haben keine Arbeit und nicht genügend Kleidung. Aus dieser Misere heraus entwickeln sich be- reits die ersten Konflikte. Die Anhänger verschiedener Parteien stehen sich gegenüber und vertreten ihre jeweilige Meinung, die sich im Laufe des Romans zuspitzt. Eines haben die unterschiedlichen Parteien gemein, die Forderung nach einer richtigen Re- gierung. Im Mittelpunkt steht, was den Punkt „Erwachsenenbild“ anbetrifft, die Entwicklung von Feindschaften durch die Machtübernahme Hitlers. Bereits zu Be- ginn des Romans (S. 7/8) wird deutlich, dass unter der Herrschaft Hitlers viele Freundschaften aufgrund von unterschiedlichen Meinungen zerbrechen werden. Arbeit und das Wohlergehen ihrer Familien scheinen vielen Menschen wichtiger. Die Charaktere werden dabei sehr klar entworfen und wirken teilweise klischeehaft (bei- spielsweise auf Seite 9 „Hitler brauchen wir, dann wird alles gut.“). Dennoch gibt es immer wieder Versuche, Freundschaften zwischen den Mitgliedern der verschiedenen Parteien entstehen zu lassen. So nimmt Georg Asmus, Anhänger der NSDAP und frü- herer Freund Wilhelm Webers, im Verlauf des Romans immer wieder den Kontakt mit Wilhelm Weber auf, doch die Partei steht den beiden im Weg (S. 10). Nach der Machtübernahme Hitlers zeigen sich die unterschiedlichen Positionen noch stärker. Unterteilen lassen sie sich in drei Gruppen. Zur ersten Gruppe sind die Anhänger Hitlers zu zählen. Zu den Berauschten und Begeisterten gehört auch Wil- helm Webers ehemaliger Freund Georg Asmus. Nach der Machtübernahme zeigt diese Gruppe ihre Zugehörigkeit schamloser als zuvor. Es gibt keine Geheimhaltung mehr. Durch die siegesreiche Propaganda werden immer mehr Menschen von Hitler gefesselt. Die anfänglich geringe Zahl steigt stetig (S. 17). Mitglieder dieser Gruppe folgen blind sinnlosen Befehlen (beispielsweise auf S. 25: Gespräch bei der Bücher- verbrennung 1933 zwischen Wilhelm Weber, Professor Braun und einem jungen Mann, der die Bücher in das Feuer wirft „Ich verstehe das auch nicht. Habe sowieso nie etwas von den Dingern gelesen. Aber Befehl ist Befehl.“). Zur zweiten Gruppe gehören die Menschen, die glauben, dass Hitler nicht lange an der Macht bleibt.

Viele von ihnen gelangen irgendwann doch in den Bann Hitlers. Ein Beispiel dafür ist der Hauswirt Lüttge, der noch im März 1933 an das schnelle Ende des Hitlerregimes glaubt („Hitler schreit so laut, daß ihm bald die Luft ausgeht, und nimmt den Mund so voll, daß er sich verschlucken wird.“ S. 16). Wenige Wochen später be- gegnet er Wilhelm Weber mit den Worten „Dieser 21.3.19336 ist ein wichtiger Tag, Herr Weber. Vielleicht haben wir das alles nicht richtig gesehen. Der Führer hat doch Traditionsbewusstsein...“ (S. 19). Der dritten Gruppe gehören Skeptiker, die Hitlers gefahrenvolle Macht voraussehen, und somit auch Wilhelm Weber an. Die Gruppe setzt sich vor allem aus Widerständlern zusammen.

Das Verhalten der Erwachsenen gegenüber den Kindern unterscheidet sich kaum von dem Verhalten gegenüber anderen Erwachsenen. Vor allem in der Familie Weber sind die einzelnen Personen ebenbürtig. Oftmals aufgrund großer Erziehungsprobleme, denn Karl-Heinz lässt sich von seinen Eltern nichts sagen. Sie stellen für ihn keine Respektperson dar. Dennoch sind die Eltern meist stolz auf ihre Kinder. Erwachsene reden in dem Roman mit den Kindern meist wie mit Erwachsenen und verheimlichen ihnen nichts. Nur in der Familie Asmus gibt es klare Regeln. So darf Karin nicht Frau Heine beim Auf- sammeln der Knöpfe helfen und wird dafür gescholten.

4.1 Wilhelm Weber

Wilhelm Weber ist arbeitslos und Sozialdemokrat. Bereits 1932 ist er sowohl mit der politischen als auch gesellschaftlichen Situation nicht zufrieden. Schon vor der Machtübernahme steht er Hitler abweisend gegenüber. Er ist Realist und glaubt nicht die Lügengeschichten des NS-Regimes. Er ist überzeugt, dass Hitler nicht lange an der Macht bleiben wird (S. 9 „Eure Anhänger laufen euch also schon wieder weg.“). Sein Denken ist vorausschauend. Immer wieder sagt er die nächsten Schritte, die Hit- ler plant, voraus. Er „kennt“ die Zukunft, aber keiner will ihm glauben (S. 9 „Solange ihr noch nicht an der Macht seid, kann in Deutschland jeder seine Meinung sagen. Die Maulkörbe müsst ihr erst verteilen.“). Zunächst zeigt er offen seine Abneigung und provoziert so Streit, doch nach einer vierzehntägigen Gestapo-Haft wird er still. Er möchte auch keine Auskunft darüber geben. Seinen Kindern gegenüber ist er ehr- lich. Seine Ehrlichkeit gegenüber seinem älteren Sohn schränkt sich mit der Zeit je- doch immer weiter ein. Er weigert sich strikt dagegen, dass sein Sohn in das Jung- volk geht. „‚Das laß dir nur nicht einfallen‘, brummte der Vater. ‚Wenn du unbedingt in eine Jugendgruppe willst, dann gehst du zu den Falken; aber vorläufig bist du noch zu klein.‘“ (S. 11f.)

Schnell sieht er ein, dass Hitler länger an der Macht bleiben wird als er gedacht hätte („Ich habe das Gefühl, es könnte doch länger dauern. ‚Gebt mir vier Jahre Zeit‘, hat Hitler verlangt, und ich fürchte, er wird sie bekommen. In vier Jahren lässt sich viel Unheil anrichten.“, S. 16). Als er Professor Braun bei der Bücherverbrennung kennen lernt, fühlt er sich ihm nicht ebenbürtig, besucht aber dennoch regelmäßig sein Lite- raturkränzchen. Auch seiner Frau, vor der er nichts zu verheimlichen hat, erzählt er davon. Sein Frauenbild hingegen ist jedoch recht veraltet. Frauen sollen keine Uni- formen tragen, „Mädchen sollen kochen und Säuglinge wickeln, sollen meinetwegen auch Volkstänze hüpfen und schwimmen. Aber marschieren [...]“ (S. 44).

Angst verspürt Wilhelm Weber kaum. Oft stellt er nur konsterniert die Gefahr, die vorhanden ist, fest (beispielsweise beim Flugblätterdrucken „Mit jeder neuen Umdrehung der Walze schuf Wilhelm Weber eine neue Bedrohung.“ oder beim Arbeiten in einer angeblichen Nähmaschinenfabrik „Ich werde das Gefühl nicht los, daß wir alle die Spaten bauen, mit denen Deutschland begraben werden soll.“ (S. 64)). Seine Hoffnung auf ein baldiges Ende des Krieges und sein Mut nehmen mit zunehmender Dauer des NS-Regimes immer stärker ab. 1944 traut er sich nicht mehr offen zu- zugeben, dass er ausländische Sender hört.

4.2 Hermine Weber

Hermine Weber akzeptiert das Verhalten ihres Mannes (S. 10 nach der Schlägerei auf der Straße „Hermine Weber empfing ihren Mann zwar kopfschüttelnd, aber ohne vorwurfs- volle Reden.“). Ihrem Mann und ihren Kindern ist sie sehr fürsorglich gegenüber. Ihre politische Ausrichtung ist, vor allem zu Beginn der Diktatur, nicht leicht zu fassen. Ein- mal steht sie klar auf der Seite ihres Mann, ein anderes Mal scheint sie Hitler nicht abge- neigt. Gerne lässt sie sich von anderen beeinflussen (S. 12 „Die Bäckersfrau sagt, wenn Hitler Kanzler würde, gäbe es jedenfalls Arbeit und sie brauchte nicht mehr dauernd anzuschreiben.“). Hermine Weber sieht nur die Armut ihrer Familie, die für sie im Mit- telpunkt steht. Dafür ist sie auch bereit Hitler eine Chance zu geben (S. 12 „Laß doch den Hitler auch mal zeigen, was er kann.“). Nach und nach baut sie sich und ihrer Familie eine Scheinexistenz auf, um sie zu schützen. Nach außen gibt sie sich kompromissbereit, schickt ihren Sohn in das Jungvolk und hängt in ihrer Wohnung sogar ein Hitlerbild auf. Dennoch untergräbt sie nicht die Taten ihres Mannes und hilft ihm, wo sie kann.

Im Roman tritt sie als mutige Frau auf, die sich traut, ihre Meinung zu sagen. So macht sie sich mit ihren Kinder, nachdem ihr Mann von der Gestapo verhaftet wurde, auf seine Suche und stellt auf dem Polizeipräsidium ausdauernd Fragen.

[...]


1 Rahmenhandlung: Als der fünfzehnjährige Klaus 1961 in den Westen flieht, macht dieser sei- nem Großvater Vorwürfe. Er beschuldigt ihn, durch sein Verhalten während des Nationalsozialismus Schuld an den aktuellen Zuständen zu haben. Sein Onkel Gerd gibt ihm daraufhin eine Mappe mit den Aufzeichnungen über die Vergangenheit seiner Familie. Beim Onkel Gerd handelt es sich um den jüngeren Sohn der Familie.

2 Aus einem Interview mit Hans-Georg Noak von Hermann Scherl.

3 Peter Asmus fällt während des Krieges an der Ostfront.

4 Fülle der Ereignisse aufgrund der Machtübergabe an Hitler.

5 Fülle der Ereignisse aufgrund des Kriegsbeginns.

6 21.3.1933: Tag von Potsdam, Hitler und Hindenburg reichen sich am Grab Friedrich des Großen die Hand. Hauswirt Lüttge sieht darin einen Pakt zwischen Preußen und dem „neuen Deutschland“ und hofft somit auf die Rückbesinnung auf alte Traditionen. Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Tag_von_Potsdam.

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Zu: Die Webers, eine deutsche Familie 1933 - 1945 - Eine Romananalyse
Hochschule
Universität Siegen  (Germanistik)
Veranstaltung
Grundlagenkurs Medienerziehung: Das Jahr 45 in den Medien
Note
1,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
19
Katalognummer
V55152
ISBN (eBook)
9783638501804
ISBN (Buch)
9783638598590
Dateigröße
526 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Webers, Familie, Eine, Romananalyse, Grundlagenkurs, Medienerziehung, Jahr, Medien
Arbeit zitieren
Anika Barton (Autor:in), 2005, Zu: Die Webers, eine deutsche Familie 1933 - 1945 - Eine Romananalyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55152

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