Krupp im 'Dritten Reich' (1933- 1939) - Betriebsorganisation, Produktion und Sozialpolitik


Magisterarbeit, 2004

115 Seiten, Note: 2,1


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung
1.1 Methodisches Vorgehen und Forschungsstand
1.2 Literatur und Quellenlage
1.2.1 Produktion
1.2.2 Betriebsorganisation
1.2.3 Sozialpolitik
1.2.4 Quellenlage
Exkurs: Heimliche Kriegsvorbereitungen des Kruppkonzerns in der Weimarer Zeit – eine finanziell motivierte Legende mit Folgen.

2. Produktion der Fried. Krupp AG 1933- 1939
2.1 Politische Bedingungen und Steuerung der Produktion von 1933- 1939
2.2 Umfang und Entwicklung der Teilnahme des Kruppkonzerns am nationalsozialistischen Aufrüstungsvorhaben von 1933-1939

3. Betriebsorganisation der Fried. Krupp AG 1933- 1939
3.1 Nationalsozialistische Vorstellungen und Anforderungen an Betriebsorganisation und Betriebsstruktur 1933- 1939
3.2 Betriebsorganisation und Betriebsstruktur bei Krupp 1933-1939

4. Sozialpolitik der Fried. Krupp AG 1933- 1939
4.1 Die politischen Bedingungen betrieblicher Sozialpolitik 1933- 1939
4.2 Umfang, Entwicklung und Art der betrieblichen Sozialleistungen der Firma Fried. Krupp von 1933- 1939
4.3 Betriebliche Sozialleistungen als Mittel zur Arbeiterwerbung und zur Umgehung des „Lohnstopps“

5. Fazit

6. Abkürzungsverzeichnis

7. Anhang

8. Literaturverzeichnis

9. Selbstständigkeitserklärung

1. Einleitung

Die Firma Krupp hatte schon im Dritten Reich eine lange Tradition, der sie die zweifelhafte Ehre verdankte, als „Waffenschmiede des deutschen Volkes“[1], „Deutschlands Kanonenkönige“[2] oder als „Rüstungsschmiede des Reiches“ dargestellt zu werden. Auf deutscher Seite galten Firma und Familie Krupp als vorbildlich und patriotisch, auf der Seite der Gegner als Verkörperung von Hochmut und Angriffsgeist.[3]

Firma und Familie haftete ein „Krupp- Mythos“ an, der unter anderem dazu führte, dass nach dem Zweiten Weltkrieg der Inhaber der Firma, Alfried Krupp von Bohlen und Halbach stellvertretend für seinen Vater in den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen zu Enteignung und Festungshaft verurteilt wurde, ein Urteil, das obwohl wenige Jahre später aufgehoben, von bemerkenswerter Härte war. Dieses Urteil drückt klar die Überzeugung aus, dass die Industrie, insbesondere die Rüstungsindustrie, einen Teil der Schuld sowohl am Regime als auch am Zweiten Weltkrieg trage.

Die Theorien, welche die Industrie und Krupp als Steigbügelhalter Hitlers darzustellen versuchten, wurden nach dem Zweiten Weltkrieg weiter gesponnen und trieben ihre wohl farbenprächtigsten Blüten in den Werken William Manchesters, bis sie vor nicht allzu langer Zeit wissenschaftlich wiederlegt wurden.[4] Firma und Familie Krupp haften wohl aufgrund ihrer wechselhaften Geschichte ein Mythos an, der einige Autoren in der Krupp- Dynastie gar nach den Wurzeln des deutschen Nationalcharakters suchen lässt.[5] Auch der Bereich der betrieblichen Sozialpolitik des Konzerns ist stets sehr widersprüchlich beurteilt worden: Sahen die einen darin ein vorbildliches soziales Engagement der Familie und des Betriebs, so waren die Sozialleistungen für die anderen nur ein simpler Bestechungsversuch der Arbeiter, um diese noch vollkommener auszubeuten.

Die Argumentation beider Seiten sollte oft durch eine bestimmte Sichtweise von der Familie oder dem gerade verantwortlichen „Krupp“[6] gestützt werden.

Im Zuge der seit den 1980er Jahren immer beliebter werdenden mikroökonomischen Studien zur Geschichte des Dritten Reiches ist es an der Zeit, sowohl das von Krupp überlieferte[7] Geschichtsbild als auch die verwandte Methode der Geschichtsschreibung zu hinterfragen. Einen ersten Anstoß in diese Richtung liefert Werner Abelshauser, der durch seine Fragestellung „Krupp- Rüstungsschmiede der Nation?“[8] darauf hinweist, dass bei genauer Betrachtung des vorhandenen Zahlenmaterials zu Umfang und prozentualem Anteil der im Hause Krupp erzeugten Rüstungsgüter das überlieferte Bild zumindest fraglich wird.

Aber es gilt nicht nur über ein Geschichtsbild hinwegzukommen, sondern auch über eine bestimmte Art der Geschichtsschreibung.

Gustav Krupp von Bohlen und Halbach und Alfried Krupp von Bohlen und Halbach sind nicht der Kruppkonzern, sondern größter Anteilseigner bzw. Inhaber der Firma. Erklärungsversuche, die sich allein auf Motive oder Einstellungen des jeweiligen Krupp- Familienoberhaupts berufen, sind sehr fragwürdig, da auch größter Anteilseigner bzw. Inhaber der Firma sich an der internen Erwartungsbildung beteiligten, bzw. sich an Bezugssystemen wie der Marktlage, Politik oder der Marktwirtschaft orientieren mussten, auf die sie geringen bis keinen Einfluss hatten.

Natürlich wäre es verfehlt, die generelle Rolle führender Persönlichkeiten abstreiten zu wollen. Es ist jedoch wichtig im Blick zu behalten, dass auch diese Personen in verschiedene Systeme eingebunden waren, welche ihnen zwar gewisse Entscheidungsspielräume einräumten, sie auf der anderen Seite aber auch banden. In Situationen mit tatsächlicher Entscheidungsfreiheit kann die Persönlichkeitsstruktur von Gustav Krupp von Bohlen und Halbach bzw. Alfried Krupp von Bohlen und Halbach also durchaus Einzelentscheidungen erklären helfen, für langfristige Entscheidungsketten und Handlungsroutinen, welche das Organisationshandeln oder wirtschaftliche Rahmenbedingungen betreffen, sicher nicht. Die nachfolgende Arbeit wird also versuchen, Handeln und Entscheidungen des Krupp konzerns der Jahre 1933- 1939 in den Bereichen Produktion, Betriebsorganisation und Sozialpolitik unter dem Einfluss der von den Nationalsozialisten veränderten politischen und sozialen Bedingungen darzustellen.

1.1 Methodisches Vorgehen und Forschungsstand

Die Frage nach Produktion, Betriebsorganisation und Sozialpolitik der Fried. Krupp AG im Zeitraum 1933- 39 ist eine Frage nach dem Verhalten eines Unternehmens unter den von nationalsozialistischer Wirtschaftspolitik geschaffenen Bedingungen. Dadurch ergeben sich zwei zentrale Problemkomplexe, welche die historische Sicht auf den Gegenstand bedingen. Zum einen wäre dies die Wirtschaftsgeschichte des Nationalsozialismus bis zum heutigen Stand, zum anderen die unterschiedlichen Möglichkeiten, das Handeln und Verhalten von Unternehmen oder Organisationen zu erklären.

Zur Erklärung des Handelns und der Entscheidungsfindung in Unternehmen gibt es verschiedene Möglichkeiten, die im Folgenden dargestellt werden sollen. Dies ist insofern ein Novum, da die meisten unternehmenshistorischen Studien zur Zeit des Nationalsozialismus keine oder kaum generelle Fragen an ihren Forschungsgegenstand richten. Eine der frühen Ausnahmen bildet Ludolf Herbst[9], der neben der naturwissenschaftlichen Nutzung der Chaostheorie deren geisteswissenschaftliche Brauchbarkeit darstellt. Sein Ansatz ist die Chaostheorie, welche u.a. zur Berechnung exponentiellen Wachstums und dessen destabilisierenden Folgen auf vormals stabile Systeme dient, auf gesellschaftliche Systeme zu übertragen und so der geisteswissenschaftlichen Nutzung zu erschließen. Gesellschaften sind vernetzte Systeme, in denen es die unterschiedlichsten positiv und negativ rückgekoppelten Regelkreise gibt. Durch Vernetzung, negative Rückkoppelung und begrenzte Ressourcen wird exponentielles Wachstum einzelner Regelkreise verhindert und so Stabilität gewahrt. Gelingt es einem Faktor, aus seinem Regelkreis auszubrechen und exponentiell zu wachsen, besteht die Gefahr, dass weitere der miteinander vernetzten Regelkreise außer Kontrolle geraten.

Für die geisteswissenschaftliche Nutzung ist dies besonders interessant, wenn es sich bei dem ausbrechenden und exponentiell wachsenden, „entkoppelten“ Faktor z.B. um eine Idee, ein bestimmtes Verhalten oder bestimmte Vorstellungen handelt. Deren Verbreitung ist in vielen Fällen exponentiell zu beschreiben, und gerade stark vernetzte industrielle und postindustrielle Gesellschaften können über die Massenmedien schnell vollständig durchsetzt werden. Herbst zeigt dies in seinem Aufsatz am Beispiel der Entkoppelung der Gewalt während der NS- Zeit. Dass der 1999 erschienene Aufsatz eine der frühesten Arbeiten zu allgemeinen Theorien und zur systemtheoretischen Erfassung der Eingriffsentscheidungen während der NS- Herrschaft ist, zeigt den deutlichen Nachholbedarf auf diesem Gebiet. Die Übertragung einer naturwissenschaftlichen Theorie auf die Geisteswissenschaften ist allerdings nicht unproblematisch. In der ursprünglichen Verwendung dient die Chaostheorie zur Beschreibung des Zerfalls eines stabilen Systems ins Chaos. Dieses stabile System kann im naturwissenschaftlichen Versuchsaufbau jederzeit wieder hergestellt werden und die Ergebnisse sind so jederzeit wiederhol- und belegbar. Für die Nutzung in den Geisteswissenschaften gilt diese Vorraussetzung nicht: Ein gesellschaftliches System stellt zu jeder Zeit nur die Momentaufnahme eines dynamischen Systems dar, so dass man nicht von einem stabilen Urzustand sprechen kann. Lediglich die relative Stabilität einzelner gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und ihr Zerfall können festgestellt und beschrieben werden, jedoch ohne den Anspruch auf Wiederhol- und Belegbarkeit des Ergebnisses. Am besten zur Nutzung der Chaostheorie eignen sich also Konstanten in Gesellschaften, die historisch betrachtet relativ lange stabil bleiben, wie z.B. der christliche Glaube sowie andere Wert- und Normvorstellungen. Die Nutzung der Chaostheorie ist jedoch nicht ausschließlich für die Verbreitung von Ideen und Vorstellungen in Gesellschaften geeignet, mit ihr lassen sich auch einige Folgen von Eingriffen in andere komplexe Systeme beschreiben.

Die Marktmechanismen sind z.B. so ein komplexes System, das schon früh Gegenstand diverser Lenkungs- und Veränderungsversuche war. Deshalb hat sich auch in der liberalen Wirtschaftstheorie sehr früh die aus Beobachtung gewonnene Erfahrung niedergeschlagen, dass Eingriffe in komplexe Systeme nicht unproblematisch sind.[10] Obwohl die Marktmechanismen ziemlich robust und elastisch sind, was punktuelle oder zeitlich begrenzte Intervention sowie die Veränderung einzelner, kleiner, schlecht vernetzter Regelkreise am Rande des Systems betrifft, so erreicht die Belastbarkeit schnell ihre Grenzen, wenn Normen der Rahmenordnung verändert werden.[11] In einer Marktwirtschaft sind die wichtigsten Normen der Rahmenordnung die Handelsfreiheit und die Freiheit der Preisbildung[12]. Werden hier Veränderungen vorgenommen, hat dies unmittelbare Auswirkungen auf das ganze System, selbst wenn es sich ursprünglich nur um kleine Veränderungen gehandelt hat. Um das ganze System aber im gewünschten Rahmen stabil zu halten, wird man deshalb an anderer Stelle gegensteuern müssen, so dass man sukzessive von einem kleinen Eingriff zur zentral gelenkten Marktwirtschaft gelangt.

Die makroökonomische Erforschung des NS- Wirtschaftssystems gelangt zu dem Schluss, dass ab 1936 von einer Vorherrschaft der Politik über die Wirtschaft gesprochen werden kann.[13] Es wäre interessant zu sehen, ob sich die zunehmende Durchdringung auch exponentiell beschreiben lässt und somit die Nutzung der Chaostheorie auch zur Beschreibung der politischen Durchdringung und Lenkung der Wirtschaft unter dem NS- Regime brauchbar wäre. Kommt man von einer makroökonomischen Betrachtung des NS- Wirtschaftssystems zurück auf die mikroökonomische Ebene, stellt sich die Frage, wie man das Handeln und Verhalten eines einzelnen Unternehmens oder einer Organisation erklären kann.

Besonders die mikroökonomischen Darstellungen, zu welchen auch diese Arbeit zu rechnen ist, vernachlässigen grundlegende Überlegungen zur Systemtheorie allerdings meist völlig. Zur Erklärung des Handelns und Verhaltens von ganzen Unternehmen werden vielfach die Motive „Profitgier“ oder „Zwang“ einzelner Personen der Unternehmensleitung herangezogen.

Diese „personalisierte“ Form der Geschichtsschreibung ist allerdings aus verschiedenen Gründen zweifelhaft. Zum einen ist sie zwingend moralisierend, da ein Kooperieren mit dem Regime aus Profitgier oder generell das Profitstreben um den Preis des „Mitmachens“[14], bei linken politischen Vorstellungen schon allein das Motiv „Profit“ moralisch negativ konnotiert ist, ebenso wie ein unterstelltes Handeln unter Zwang immer eine gewisse Operdarstellung des Betroffenen ermöglicht. Zum anderen ist es sehr zweifelhaft, wie weit die Motive einzelner Personen sowie Motive überhaupt das Handeln und die Entscheidungsprozesse von Großunternehmen beeinflussen.

Nimmt man sich als Beispiel das oft als Erklärung für die Kooperation von Unternehmen mit dem NS- Regime genannte „Profitstreben“ genauer vor, so werden sich auf den ersten Blick durchaus Hinweise auf die empirische Belegbarkeit dieses Handlungsmotivs finden lassen.

Viele Unternehmen, die in besonderer Weise kooperierten, haben auch besonders profitiert.

Die Frage ist nur, ob dies letztlich am Profitstreben des Unternehmers oder der leitenden Manager lag, oder ob andere Ursachen vorgelegen haben. Weiterhin ist es fraglich, ob Unternehmen überhaupt so etwas wie ein Motiv haben können, wenn ja, wer dann dieses Motiv festlegt und ob motivgesteuerte Entscheidungen nicht eine sehr riskante Strategie zur Entscheidungsfindung in einzelnen Sachfragen für Unternehmen sind.[15]

Falls man einem Unternehmen ein Motiv unterstellt, und sei es Profitstreben, so ist weiterhin die Frage, welcher Entscheidungsprozess diesem von allen Beteiligten dann als „organisationsverbindlich“ angesehenen Konsens über ein Motiv vorangegangen ist und vor allem, wovon die gemeinsame oder einsame Entscheidung für ein bestimmtes Motiv geleitet wurde. Spätestens jetzt werden Verfechter der Profitmotivtheorie versuchen, die Entscheidung für das Motiv „Profit“ mit dem Profitstreben der einzelnen Akteure zu erklären, was vom logischen Vorgehen her mindestens bedenklich ist.[16]

Einen Weg aus dem Dilemma weist Plumpe in seinem Aufsatz „Unternehmen im Nationalsozialismus. Eine Zwischenbilanz.“[17]: Unternehmen sind vielmehr auf das Vorhandensein berechenbarer Entscheidungsroutinen angewiesen, um als Organisation nicht allein von den Motiven der Mitglieder abhängig zu sein, bzw. sich diesen Motiven auszuliefern. Die getroffenen Entscheidungen werden von „Erwartungen“ bedingt. Diese Erwartungen sind nicht die Erwartungen einzelner Personen, „sondern das, was in einer Organisation als ‚Erwartung’ zustimmungsfähig kommuniziert und insofern zur Grundlage von Entscheidungen und entsprechend auch als Basis für Anschlussoperationen genutzt werden kann.“[18]

Dieser Begriff der nichtpersonalen Erwartung entspringt klassischem ökonomischem Denken und ist Gegenstand genereller Abhandlungen über die Systemtheorie.[19]

Erst diese Erwartungen machen Organisationen entscheidungsfähig, eine Entdeckung, die keinesfalls neu ist: Schon Max Weber zeigte diesen Zusammenhang in „Wirtschaft und Gesellschaft“ auf.[20] Die Erwartungen der Unternehmen betreffen Preisdifferenzen, die sich aus eigenen Kosten und Marktpreisen ergeben. Ziel ist es, sich so zu „verhalten“, dass die eigenen Kosten unter den Marktpreisen liegen, also Profit übrig bleibt.[21] Die Erwartungsbildung ist routinisiert und ermöglicht bestandserhaltende Entscheidungen.[22]

Die Routinen der Erwartungsbildung bestehen aus Preisbeobachtung der eigenen Produktionskosten, der Marktpreise, der Preise der Konkurrenz sowie aus Beobachtung anderer Faktoren, die man quasi als „Umweltbedingungen“ für Unternehmen bezeichnen kann, wie z.B. Nachfrage und Angebot, die Verfügbarkeit von Rohstoffen und Arbeitskräften, also Ressourcen im weitesten Sinn. In Unternehmen werden Produktions- und Investitionsentscheidungen aufgrund der so entwickelten Erwartungen getroffen, wobei wichtige Ziele die positive Preisdifferenz und die Bestandserhaltung sind. Aus dem Grund der Bestandserhaltung werden bei mehreren Entscheidungsmöglichkeiten meist diejenigen bevorzugt, welche ein geringes Maß an Unsicherheit aufweisen.[23]

Möchte man das Verhalten einzelner Unternehmen unter den Bedingungen des NS- Wirtschaftssystems erklären, ist es also wichtig, zu sehen, welche Erwartungen die Entscheidungen ermöglichen oder erzwingen. Dass diese Erwartungen maßgeblich durch Handlungen und Eingriffe der politischen Akteure in Wirtschaftsprozesse, wie Preis- oder Absatzgarantie, Lohnstopp und Rohstoffkontingentierung beeinflusst werden, ist verständlich und verdient besondere Beachtung.

Hier ließen sich verschiedene Beispiele aufzeigen, wie das NS- Regime in die von Herbst mithilfe der Chaostheorie beschriebene „Falle“ der ständigen Nachkorrekturen getappt ist. Durch kleine dirigistische Maßnahmen wurden eine Fülle von Wirkungen und Nebenwirkungen erzielt, die teilweise unerwünscht waren und weiteres Korrigieren erfordern. Ein Beispiel wäre die Umgehung des verhängten Lohnstopps mithilfe der betrieblichen Sozialpolitik, welche dazu führte, dass ab Juli 1939 auch hier zur weitgehenden Lenkung übergegangen werden musste.[24]

Wirft man einen Blick auf die Forschungsgeschichte zum Bereich Unternehmen im Nationalsozialismus sowie zum Verhältnis Politik und Wirtschaft in der NS- Zeit, so wird man auf eine erstaunlich junge Teildisziplin blicken. Dies liegt weniger daran, dass nicht schon früh zu diesen Themen veröffentlicht wurde, sondern vielmehr daran, dass die meisten frühen Arbeiten zu diesem Thema aus wissenschaftlicher Sicht nur sehr begrenzt bis gar nicht verwendbar sind. Eine Wende in der politisierten und ideologisierten Debatte markiert Petzinas Beitrag zur Autarkiepolitik[25], welcher als „Meilenstein“[26] und einer der ersten wissenschaftlich ernstzunehmenden Versuche einer politischen Ökonomie des Dritten Reiches anzusehen ist.

Vorher- und teilweise leider auch noch nachher- ließen sich das Gros der Arbeiten in zwei Lager teilen. Auf marxistischer, sowjetisch beeinflusster Seite stand die tief verankerte Meinung, die Nationalsozialisten und Hitler seien eine Inszenierung des Großkapitals, wovon John Heartfields Fotomontage „Millionen stehen hinter mir“ ein plastisches Zeugnis liefert.[27] Diese Überzeugung fand in der Nachkriegszeit auch in der westlichen Welt viele Anhänger, hauptsächlich in den Gruppen, die während der NS- Zeit Verfolgung ausgesetzt waren, wie Marxisten und Sozialdemokraten sowie bei Liberalen und Vertretern der „Frankfurter Schule“.[28] Auf der anderen Seite standen die apologetischen Schriften, welche Unternehmer und Unternehmen in die lange Reihe der Opfer des Regimes zu stellen versuchten.[29]

Eine der ersten nach wissenschaftlichen Maßstäben erfolgte Untersuchung der Wiederbewaffnung in den 1930er Jahren stammt von Arthur Schweitzer aus dem Jahr 1964.[30] Als gegen Mitte der 1960er Jahre eine ernsthafte, unvoreingenommene Forschung sich mit dem Thema befasste, konnte sich diese kaum auf einschlägige Forschungen stützen und musste zu beiden Positionen der polarisierenden Stellungnahme Abstand gewinnen.[31] Damit war zwar ein Anfang gemacht, aber ein einmal zementiertes Geschichtsbild ließ sich nicht so leicht erschüttern. Henry A. Turners These, die Industrie habe Hitler weder zur Macht verholfen noch ihn in besonderer Weise finanziell unterstützt[32], wird heute von wissenschaftlicher Seite nicht mehr bezweifelt. Autoren des englischen Sprachraums wie Turner oder Mason haben zum Thema Wirtschaft und Politik mit die ersten ernsthaften Aufsätze[33] und Monographien[34] verfasst, deren Rezeption in deutschsprachigen Werken oftmals nur stattfand, wenn es eine Übersetzung gab.

Im Jahr 1991 wurde durch die historischen und soziologischen Wahlstudien Jürgen Falters[35] der Mythos endgültig zerschlagen, die NSDAP sei eine industrienahe Partei gewesen, die von der Industrie finanziert und vom Mittelstand gewählt worden war. Schon ab den 1980er Jahren lässt sich allerdings eine Verlagerung der hauptsächlichen Forschungstätigkeit von der makroökonomischen Ebene auf die mikroökonomische Ebene beobachten. Mitverantwortlich hierfür war der juristische Druck zur Aufarbeitung der Zwangsarbeit.[36] Natürlich hatte es schon vorher Arbeiten zu einzelnen Unternehmen gegeben, diese waren aber von sehr zweifelhaftem historischem Wert. Als bestes Beispiel speziell zur Geschichte Krupps kann hier W. Manchesters „The Arms of Krupp“[37] genannt werden. Schon die fotographische Darstellung Alfried Krupp von Bohlen und Halbachs im Einband liefert beredtes Zeugnis darüber, was einen im weiteren Verlauf des Werkes erwartet. Das Werk ist keineswegs das einzige seiner Art.[38] Das genaue Gegenteil für den hier relevanten Zeitraum stellt W. Abelshausers Beitrag in L. Galls „Krupp im 20. Jahrhundert“[39] dar, der an Umfang und Details speziell für die Zeit 1933- 1939 einzigartig ist. Diesem Werk zur Seite stehen verschiedene Werke über die Familiengeschichte der Krupps[40], die wirtschaftliche Geschichte des Konzerns[41] oder Bände über einzelne Aspekte des „Krupp- Mythos“[42]. Diesen Darstellungen gemeinsam ist die vergleichsweise spärliche Behandlung der Zeit von 1933- 1945. Der Schwerpunkt liegt meist auf dem Kaiserreich, der Republik oder dem Industriezeitalter allgemein. Auch wenn die NS- Zeit in einzelnen Kapiteln behandelt wird, verengt sich die Sicht meist auf Teilaspekte. Ein gutes Beispiel hierfür liefert Rothers Abhandlung über die NS- Zeit mit dem Titel „Politisiert wird nicht - dem jeweiligen Führer wird gefolgt!“[43], in dem versucht wird, das politische Verhalten aller Krupps mit der Indifferenz Alfred Krupps zu erklären und die doch stets vorhandene Verknüpfung zur Politik als quasi natürliches Nebenprodukt wirtschaftlicher Macht und Größe darzustellen. Dass spätesten das Verhalten des eingeheirateten Krupps, Gustav „Krupp“ von Bohlen und Halbach, kaum durch die Kruppsche Erziehung geprägt war, dürfte jedoch klar sein.[44] Aber auch Bücher, die eher aus dem literarischen Lager stammen, sind manchmal für eine Überraschung gut: so liefert z.B. Bernt Engelmann eine persiflierende Übersicht über die verschiedenen Positionen der polarisierten Diskussion um Krupp.[45]

Auf die für die jeweiligen Unterthemen wie Produktion, Betriebsorganisation und Sozialpolitik wichtigen generellen und speziellen Werke wird im weiteren Verlauf gesondert hingewiesen.

Eine zusammenfassende Betrachtung der bisherigen Diskussion und des Forschungsstandes liefert folgendes Ergebnis. Von einer wissenschaftlich ernst zunehmenden Aufarbeitung der Wirtschaftsgeschichte des Nationalsozialismus kann man erst von Mitte bis Ende der 60er Jahre an sprechen. Diese ist für das Wirtschaftssystem der Nationalsozialisten zu dem Ergebnis gekommen, dass die Politik spätestens seit 1936 die Wirtschaft dominiert hat. Für die einzelnen Unternehmen bedeutete dies, dass man „mitmachen“ musste, und nicht etwa der eigentliche Drahtzieher hinter den Kulissen war. Die seit den 1980er Jahren besonders beliebt gewordene Erforschung der Mikroökonomie widmet sich nun dem Thema, was dieses „Mitmachen“ für einzelne Unternehmen und Branchen oder regionale Industrienetzwerke bedeutete. Für die mikroökonomische Betrachtung ist diese Betrachtung der regionalen Industrienetzwerke von ebenso großer Bedeutung wie die Betrachtung der jeweiligen Branche, ein Umstand auf den Michael Geyer hinweist.[46] Die vorliegende Arbeit versucht aufzuzeigen, was dieses „Mitmachen- Müssen“ für den Kruppkonzern bedeutete, wo dieses „Mitmachen“ als normaler Adaptionsprozess an sich verändernde Rahmenbedingungen gesehen werden muss und wo „Mitmachen“ aus anderen Gründen oder gar nicht erfolgte.[47] Für den Teilbereich Produktion der Kruppwerke 1933-39 heißt dies zu zeigen, in welchem Maß sich der Kruppkonzern auf Rüstungsproduktion umstellte und ob dies den weitgehenden Forderungen des Regimes entsprach. Für den Teil Betriebsorganisation 1933-39 heißt dies, zu überprüfen, ob der Kruppkonzern sich in dieser Zeit nach nationalsozialistischen Vorstellungen umgliederte und anpasste, was sowohl die Interessensvertretung des Konzerns nach außen im Zuge der Gleichschaltung als auch die hierarchische Struktur im Inneren im Sinne der „Werksgemeinschaft“ betraf. Unter dieser Fragestellung wäre auch für die Folgejahre eine Untersuchung der planerischen Beteiligung und Teilnahme an „Osterweiterungen“ im Sinne des Regimes interessant. Für den Bereich Sozialpolitik, welcher stets ein sehr prominenter Punkt der Kruppschen Unternehmenspolitik war, heißt dies, der Frage nachzugehen, ob der Kruppkonzern unter der Herrschaft des Nationalsozialismus weiterhin die bewährten Pfade seiner eigenen betrieblichen Sozialpolitik verfolgte oder zu weitgehenden, nicht erzwungenen Zugeständnissen bereit war.

Ein weiteres, für das Thema offenkundiges Problem ist die Darstellung des vorhandenen Zahlenmaterials. Dies wird bei vielen Autoren nahezu unbearbeitet im Text oder als Zahlenkolonne im Anhang wiedergegeben. Nicht nur, dass diese Art der Darstellung wenig anschaulich ist, sie ist auch wenig aussagekräftig. Deshalb soll im Rahmen dieser Arbeit versucht werden, dass im Statistischen Handbuch der Firma Fried. Krupp zu findende Zahlenmaterial systematisch wenigstens für die vorliegenden Fragestellungen auszuwerten.

1.2 Literatur und Quellenlage

1.2.1 Produktion

Das Thema der Produktion der Krupp- Werke von 1933- 39 ist seitens der Literatur nicht so unproblematisch, wie man anzunehmen geneigt ist. Einen ersten Hinweis darauf gibt der „Literaturwegweiser zur Geschichte an Ruhr und Emscher“, in dem es heißt: „Eine kritische Studie zum Krupp- Konzern, der als ‚Waffenschmiede des Reiches’ vor und während der NS- Zeit von eminenter symbolischer Bedeutung war, steht aber noch aus (…)“[48]

Das eigentliche Problem, was hierbei zu Tage tritt, ist, dass es bisher nicht Gegenstand einer wissenschaftlichen Arbeit war zu ergründen, was die Firma Fried. Krupp während der nationalsozialistischen Kriegsvorbereitungs- und Aufrüstungsphase von 1933- 39 tatsächlich produziert hat. Stattdessen begegnet man immer wieder dem Klischee von Krupp als „Waffenschmiede des Reiches“, welches auch seitens der Firma gepflegt wurde.[49]

Ob dies Bild allerdings den Tatsachen entspricht, ist bisher nicht ernsthaft hinterfragt und bearbeitet worden, was allerdings nicht bedeutet, dass es komplett unbehandelt ist. Der Aufsatztitel Abelshausers „Krupp- Rüstungsschmiede der Nation?“ weist bereits darauf hin, dass es an der Zeit ist, dieses Bild zu hinterfragen. Hierzu ist es hilfreich, sich einen Überblick über Ziele und Mittel der nationalsozialistischen Aufrüstungspolitik zu verschaffen, wozu zuerst die verschiedensten Überblicksdarstellungen dienen wie „Das deutsche Reich und der zweite Weltkrieg“.[50] Aus demselben Jahr datiert die Aufsatzsammlung „Sommer 1939. Die Großmächte und der europäische Krieg“[51], in dem neben dem Beitrag Fritz Blaichs[52] noch weitere beachtenswerte Beiträge zum Thema zu finden sind[53]. Einen Überblick über Vierjahresplan, Rohstoffkontingentierung und Autarkiepolitik verschafft auch Franz Neumanns „Behemoth“[54] sowie Wolfram Fischers Beitrag im Handbuch der deutschen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte.[55] Umfangreicher und detaillierter ist Volkmanns „Die NS- Wirtschaft in Vorbereitung des Krieges“[56]. Ein Autor, der sich sehr umfassend mit der deutschen Rüstungspolitik beschäftigt hat, ist Michael Geyer. Neben Überblickswerken[57] und Monographien[58] sind auch seine Aufsätze[59] zum Thema beachtenswert. Den umfangreichsten, modernen Beitrag zum Thema Unternehmensgeschichte unter nationalsozialistischer Herrschaft liefert wohl Mark Spoerer.[60] Besonders seine quellenkritischen Überlegungen zum erhaltenen Datenmaterial verweisen auf reliable Zahlen und kritische statistische Vorgehensweisen zur volkswirtschaftlichen Beschreibung der tatsächlich gemachten Rüstungsausgaben.

Mit generellen Fragen zur Art und Natur des nationalsozialistischen Wirtschaftssystems befassen sich aufgrund bestehender Kontroversen und der Komplexität und Widersprüchlichkeit der Befunde eine ganze Reihe von Autoren,[61] deren Interpretationen des NS- Wirtschaftssystems zwischen „zentral gelenkter Planwirtschaft“[62] und „Beibehalten der privatwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung“[63] schwankt. Viele Versuche, das Wirtschaftssystem der Nationalsozialisten als planwirtschaftlich oder privatwirtschaftlich zu beschreiben, scheitern an der Vielzahl widersprüchlicher Gesetze oder Verlautbarungen des Regimes. Beachtet man zusätzlich die Diskrepanz zwischen Wort und Tat gerade in der Anfangszeit der NS- Herrschaft[64], so scheint es fraglich, ob es überhaupt angebracht ist, von einem Wirtschafts system der Nationalsozialisten zu sprechen. Die Wirtschaftspolitik der Nationalsozialisten verfolgte gerade in der Anfangsphase taktische Ziele. Die unterschiedlichsten Interessengruppen sollten glauben können, dass unter der NSDAP ein Wirtschaftssystem zu ihrem Vorteil entstehen werde[65]. So schaffte es die NSDAP in der Anfangsphase ihrer Regierungszeit in Wirtschaftskreisen für Ruhe zu sorgen. Als dann ab 1936 zunehmend die Enttäuschung vor allem des Mittelstandes wuchs, war es bereits zu spät, da alle Kontroll- und Terrororgane bereits etabliert waren. Es bleibt anzumerken, dass es einen zusammenfassenden Ausdruck für die Entwicklung der deutschen Rüstungsproduktion bis 1943 nicht gab, und es sich bei den zu diesem Thema gemachten Angaben um nachträgliche Rekonstruktionen handelt.[66] Auf diesem Gebiet ist besonders die Arbeit Rolf Wagenführs erwähnenswert.[67]

Einen guten Überblick über den Einfluss und die Bedeutung der Aufrüstung für das Ruhrgebiet liefert neben Michael Geyers bereits erwähntem Aufsatz[68] auch Werner Abelshausers Beitrag in „Das Ruhrgebiet im Industriezeitalter.“[69]

Fragen zu Produktionsdaten von Krupp in der Zeit 1933- 39 werden durchaus gestellt, aber mehr am Rande anderer Themen. Ein gutes Beispiel ist hier Hisashi Yanos „Hüttenarbeiter im dritten Reich“: Hier werden Zahlen zu Produktionsdaten im Tabellenanhang abgedruckt, die einen ersten Anhalt liefern, jedoch nur veröffentlicht wurden, da sie zur Beantwortung seiner hauptsächlichen Fragestellung beitragen. Die hieraus erwachsende Problematik dürfte klar sein: Es stehen in fast keinem Fall vollständige, systematisch geordnete Datenbestände zur Verfügung, die problemlos auf die Fragestellung der Produktion von 1933- 39 hin auszuwerten sind. Vielmehr ist man darauf angewiesen, die Datenbestände und eventuelle Auswertungen aus den verschiedensten Veröffentlichungen zusammenzustellen. Da diese Vorgehensweise immer die Gefahr der ausschnitthaften, schlaglichtartigen Darstellung der Zahlen und Zusammenhänge birgt, ist man zusätzlich auf die Auswertung von statistischen Handbüchern, Jahresbüchern und Geschäftsberichten angewiesen, die wiederum ihrerseits gewisse charakteristische Mängel im Bezug auf ihre Zuverlässigkeit haben.[70] Erschwerend kommt hinzu, dass Teile des Datenmaterials für die Zeit von 1933- 39 den zweiten Weltkrieg nicht überstanden haben. Den umfangreichsten und genauesten Beitrag zu Produktion, Entwicklung und Tendenzen des Kruppkonzerns stellt wiederum Abelshausers Beitrag dar.[71]

1.2.2 Betriebsorganisation

Die Organisation des Kruppkonzerns ist der am schlechtesten erforschte Themenbereich dieser Arbeit. Dies hängt damit zusammen, dass einige Bereiche, welche unter den klassischen Verständnis von Betriebsorganisation zu fassen sind wie z.B. vertikaler oder horizontaler Aufbau des Unternehmens, Organisation der Fertigung, Hierarchie der unterschiedlichen Abteilungen sowie Beziehungen zwischen Hauptwerk und Konzerntöchtern von geringem historischem Interesse sind, wenn das zentrale Anliegen eine Klärung der Ausmaße des „Mitmachens“ in der Zeit von 1933- 1939 ist. Eine Analyse, die sich gezielt mit der Umsetzung von Führerprinzip, Entjudung[72] und Durchsetzung nationalsozialistischem Gedankengut im Betrieb beschäftigt, liegt nicht vor. Wieder sind es die umfangreichen Studien Werner Abelshausers, die hier Pionierarbeit leisten. Besonders seine Studie zu Gustav Krupp von Bohlen und Halbachs Rolle während der Gleichschaltung des Reichsverbands der Industrie (RDI)[73] ist von Interesse. Zwar geht es weniger um die Betriebsorganisation im Binnenbereich des eigenen Konzerns, jedoch werden Gustav Krupps politische Ziele und Vorstellungen über die Organisation der ganzen Wirtschaft deutlich. Nachdem er mit seinen politischen Zielen und Ambitionen für den RDI Schiffbruch erlitten hatte und der gleichgeschaltete RDI in die Bedeutungslosigkeit versank, folgte ein Rückzug Gustav Krupp von Bohlens ins Private, in den Binnenbereich des eigenen Konzerns. Hier wurden seine Vorstellungen und die seiner bedeutendsten Manager und Vorstandsmitglieder von Betriebsorganisation relativ ungestört von nationalsozialistischen Vorstellungen oder regelnder Einflussnahme verwirklicht. Zeugnis über diese Vorgänge liefert vorrangig Werner Abelshauser Beitrag „Rüstungsschmiede der Nation?“[74] der auf breiter Quellenbasis entstand, die Betriebsorganisation aber nicht als eigenständiges Thema behandelt, sondern sie dort heranzieht, wo Besonderheiten oder Neuerungen in der Betriebsorganisation andere Zusammenhänge zu erklären helfen. Zu Randbereichen des Themas wie dem Management bei Krupp existieren umfangreiche Abhandlungen.[75] Aber auch Timothy Mason[76] und Rüdiger Hachtmann[77] beschäftigen sich mit der DAF, ihren versuchten und tatsächlichen Einflussnahmen auf die Betriebsorganisation und verwandten Themenbereichen. Über die grundlegenden Tendenzen in der Entwicklung von Großunternehmen und deren Betriebsorganisation geben die Arbeiten Jürgen Kockas[78] und Hannes Siegrists[79] Aufschluss. Während in der amerikanischen Forschung mit den Werken Alfred D. Chandlers[80] schon ab Anfang der 60er Jahre auch empirisches Material zu Fragen der Betriebsorganisation gesammelt, ausgewertet und editiert wurde, so liegt einer Feststellung Hans Pohls folgend, die „Erforschung von Organisation und Managment in Industrieunternehmen in Deutschland noch sehr im Argen.“[81] Gerade für die Firma Krupp leistet dies die erwähnte Arbeit Uwe Kesslers, doch gerade die Zeit des Nationalsozialismus wird hier sehr kurz und überblicksartig behandelt. Auch handelt es sich um echte Grundlagenforschung, da entsprechende Vorarbeiten nicht existieren. Für die Frage nach Art und Ausmaß der versuchten und tatsächlichen Einflussnahme der Nationalsozialisten auf die Betriebsorganisation des Kruppkonzerns finden sich hier also nur spärliche Hinweise, während die langen, tabellarisch angelegten Darstellungen der einzelnen Geschäftsbereiche und Unterabteilungen mit den verantwortlichen Managern für die vorliegende Fragestellung nur mäßig erhellend sind.

1.2.3 Sozialpolitik

Die Frage nach der betrieblichen Sozialpolitik der Firma Krupp von 1933- 1939 wirft notwendig die Frage nach dem politischen Rahmen auf, in dem diese Sozialpolitik stattfindet. Also steht an erster Stelle die Frage nach der Sozialpolitik der Nationalsozialisten. Hier bieten sich an erster Stelle T. Masons „Sozialpolitik im Dritten Reich“[82], R. Hachtmanns „Industriearbeit im Dritten Reich“[83] und D. Petzinas „Deutsche Wirtschaft in der Zwischenkriegszeit“[84] an. Besonders Hachtmann widmet ein umfangreiches Kapitel den betrieblichen Sozialleistungen, wohin gegen Mason sich eher den Grundzügen der nationalsozialistischen Sozialpolitik widmet. Einige seiner Aufsätze gehören mit zu den ersten wissenschaftlich ernstzunehmenden Arbeiten zur Sozialpolitik und Unternehmensgeschichte für die Zeit des Nationalsozialismus.[85] Aber auch A. Gladen liefert in seiner „Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland“[86] eine kurze, prägnante Darstellung der Ziele und Mittel nationalsozialistischer Sozialpolitik. Die Dissertation H. Buhls[87] enthält eine Analyse der freiwilligen sozialen Leistungen in industriellen Unternehmen, wobei hier auch wirtschaftswissenschaftliche Theorien über die Sozialleistungen als Mittel zur Steigerung der menschlichen Arbeitsökonomie behandelt werden. K. Wisotzky analysiert ebenfalls die Sozialpolitik der Jahre 1933- 39, besonders in ihren Auswirkungen auf den Ruhrbergbau.[88] Hervorzuheben ist hier seine Beschäftigung mit dem nationalsozialistischen Mittel zur Überwachung und Gestaltung der betrieblichen Sozialpolitik, dem DAF- Amt „Schönheit der Arbeit“. Eine sehr umfangreiche und detaillierte Studie zur DAF und zum DAF- Amt Schönheit der Arbeit sowie deren versuchte und tatsächliche Einflussnahme auf die Betriebspolitik verschiedener Unternehmen der westdeutschen Großindustrie stammt von Matthias Frese.[89] Eine weitere für das Thema bedeutsame Arbeit kommt aus dem wirtschaftswissenschaftlichen Lager; die Dissertation Reinhardt Hanfs.[90] Hier wird auch die interessante Frage behandelt, ob die betriebliche Sozialpolitik ein Mittel zur Umgehung der staatlichen Lohnpolitik war und in welchem Umfang dieses Mittel genutzt wurde. Dieses Thema ist auch Gegenstand des Beitrages von Thomsen.[91] Das Werk, welches sich am detailliertesten mit den Auswirkungen der nationalsozialistischen Sozialpolitik auf die Firma Krupp, insbesondere des Stammwerkes, der Essener Gussstahlfabrik, beschäftigt, stammt von Hisashi Yano.[92] Yanos Arbeit ist in großen Teilen eine reine Archivarbeit, so dass man zu vielen Daten, Zahlen und Belegen aus dem Krupp- Firmenarchiv hier einen ersten Zugang findet. Da Yano sich nicht nur auf die eventuell einseitige Quellenlage im Firmenarchiv der Villa Hügel verlässt, sondern auch wo möglich abgleicht, ist ihm genaues Vorgehen zu attestieren.[93] Eine der speziellsten Abhandlungen zum Thema der monetären Seite der betrieblichen Sozialpolitik behandelt die Erfolgsbeteiligung und Vermögensbildung der Arbeitnehmer bei Krupp.[94] Diese beiden Themenbereiche sind gerade vor dem von Hachtmann[95] beschriebenen Trend zu Monetisierung der betrieblichen Sozialleistungen interessant.

Dass kritisches Vorgehen leider immer noch nicht Vorraussetzung zur Veröffentlichung ist, beweist Max Klüvers „Vom Klassenkampf zur Volksgemeinschaft. Sozialpolitik im Dritten Reich.“[96], ein von verklärerisch- naiver Geschichtssicht geprägtes Werk, welches trotz seines viel versprechenden Titels nicht zu gebrauchen ist.

Ausführliche Literaturhinweise auch zu Randthemen der nationalsozialistischen Sozialpolitik, welche nicht Gegenstand dieser Arbeit sind, finden sich im Literaturteil Yanos.

1.2.4 Quellenlage

Die für diesen Teil der Arbeit bedeutsamste Quelle ist das Statistische Handbuch der Firma Fried. Krupp, das vom Archiv der Villa Hügel zur Verfügung gestellt wurde. Hierbei handelt es sich um ein firmeninternes Schreiben, welches Vorsitz und Aufsichtsrat Übersicht über die erzielten Abschlüsse und Trends geben sollte. Vorliegend ist das Exemplar für April/September 1943, in dem die Vorjahre meist bis zum Geschäftsjahr 1928/29 dokumentiert sind und weiterhin Monatsreihen seit Okt. 1942 aufgeführt werden, welche allerdings für den beobachteten Zeitraum nicht mehr interessieren. Das Handbuch diente ausschließlich als interne Informationsquelle, wurde vom Statistischen Büro der Firma erstellt und als Staatsgeheimnis eingestuft.[97] Obwohl es einen Überblick über das wirtschaftliche Geschehen im Konzern geben sollte, sind einzelne Werke wie das Grusonwerk, die Gußstahlfabrik oder die Germaniawerft einzeln gelistet, so dass sich auch Erkenntnisse zu einzelnen Außenwerken gewinnen lassen. Da das Handbuch der internen Information diente, ist seine Zuverlässigkeit als relativ hoch einzustufen, nicht jedoch seine Detailtreue. Bei dem vorliegenden Exemplar handelt es sich um das Original, welches den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden hat und vollständig ist. Den Ausführungen Spoerers zur Zuverlässigkeit von Steuerstatistiken und firmeninternen Bilanzrechnungen folgend,[98] werden die Angaben aus dem Statistischen Handbuch nicht genutzt, um Aussagen über den wahrscheinlichen Gewinn oder die wirtschaftliche Rentabilität von ausgewählten Produkten zu machen, sondern dienen zur Gewinnung statistischer Daten, welche Zeugnis über die Produktion und das sozialpolitische Engagement des Konzerns geben. Für diese Bereiche ist eine wesentlich höhere Realitätsnähe anzunehmen, als sie für den von Spoerer kritisch betrachteten Bereich der Gewinne oder des Umsatzes dient.

Exkurs: Heimliche Kriegsvorbereitungen des Kruppkonzerns in der Weimarer Zeit – eine finanziell motivierte Legende mit Folgen

Trotz Spoerers Bemühungen, über die Steuerbilanzen wenigstens aussagekräftige Werte über den Gewinn nach Steuern zu gewinnen, ist allerdings zu bezweifeln, ob dies überhaupt mehr als nur annäherungsweise möglich ist. Schon 1924 ist vom Kruppkonzern in der Goldmarkeröffnungsbilanz das Mittel der Unterbewertung des Wertes des Anlagenkapitals genutzt worden, um in der Erwartung schwieriger Zeiten hohe stille Reserven anlegen zu können.[99] Während der Weltwirtschaftskrise hatte sich diese Strategie schon bewährt. In der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs unter den Nationalsozialisten konnten deshalb allerdings die tatsächlichen Gewinne nicht ausgewiesen werden. Dies Problem löste man durch hohe Bargeldbestände, so dass der Konzern jederzeit „mehr als liquide“[100] war. Dieses Vorgehen entsprach einerseits der auch finanziell konservativen Einstellung Gustav Krupp von Bohlen und Halbachs, war andererseits aber keine echte wirtschaftliche Lösung des Problems. Das beständig wachsende Ausmaß der Misere war der Konzernleitung durchaus bewusst, allerdings war der Weg der Reinvestition durch die Nationalsozialisten verbaut worden: Krupp schwebte bei einem eventuellem Ausbau der Kapazitäten eine ausgewogene Vergrößerung hauptsächlich der zivilen Produktpalette vor, was den Vorstellungen des NS- Regimes diametral entgegenstand. Die verantwortlichen Stellen gaben keine Genehmigungen zu den nicht unmittelbar rüstungswichtigen Erweiterungen. Da der Konzern in den Erweiterungen der Rüstungsproduktion aber ein wirtschaftliches Risiko und keinen Zugewinn sah, ließ die Konzernleitung derartige Projekte überwiegend von dem auftraggebenden Wehrmachtsteil finanzieren, was das Problem der hohen Barreserven allerdings zusätzlich verschärfte. Die Unterbewertung des Anlagenwertes hatte sich zwar zur Anlage stiller Reserven und dem Überstehen der Weltwirtschaftskrise bewährt, die Folgen wurden aber gerade unter der immer stärker werdenden Rüstungsbeteiligung zum Problem: Der Preis für Rüstungsgüter errechnete sich aus den tatsächlich entstandenen Kosten. Diese aber für die einzelnen Güter zu errechnen wurde dadurch unmöglich gemacht, dass die Belastung und der Verschleiß der Anlagen im Wert viel zu niedrig veranschlagt wurden, da der Maschinenpark der Gussstahlfabrik seit 1924 mit 17 Millionen Goldmark veranschlagt war, sein wahrer Wert 1938 aber über 600 Millionen gelegen haben dürfte.[101] Um den wahren Wert der Anlagen veranschlagen zu können, und damit zu einer realistischeren und zudem gewinnträchtigeren Preisgestaltung für Rüstungsgüter zu kommen, bot sich der Firma im Rahmen der großen Preisprüfung von 1938 eine gute Gelegenheit. Kurzerhand verbreitete der Konzern die These, man habe seit 1918 heimlich und systematisch unter großen finanziellen Einbußen auf die Bereitstellung großer Rüstungskapazitäten hingearbeitet. Diese Behauptung wurde akzeptiert und der Konzern gelangte über die Neubewertung des Anlagenkapitals zu einer finanziellen Sonderbehandlung, welche nach Kriegsende allerdings in eine juristische Sonderbehandlung überging.[102] Bei der Behauptung, der Kruppkonzern habe in der Weimarer Zeit seine Rüstungsarbeiter und Abteilungen auf eigene Kosten und heimlich für eine kommende Aufrüstung erhalten, handelt es sich also um einen taktischen Zug der Finanzexperten, mit dem handfeste finanzielle Ansprüche erkämpft werden sollten. Dass die behauptete Bereitstellung von Rüstungskapazitäten im Großen und Ganzen nicht stattgefunden hat, ist schon aus den anhaltenden Forderungen der NS- Rüstungsplaner nach dem Ausbau der Rüstungskapazitäten des Kruppkonzerns abzulesen.

[...]


[1] Lehnert, A.: Waffenschmiede des deutschen Volkes: Von Wieland dem Schmied bis Krupp. Berlin 1941.

[2] Menne, B.: Krupp, Deutschlands Kanonenkönige. Zürich 1937.

[3] Engelmann, B.: Die Geschichte eines Hauses- Legenden und Wirklichkeit. München 1986.

[4] Als letztes Glied einer Kette von Arbeiten, welche sich bemühten den Mythos der NSDAP als einer industrienahen Partei zu zerschlagen, sind die 1991 erschienenen Wahlstudien Jürgen Falters zu nennen. Falter, J. W. : Hitlers Wähler. München 1991.

[5] Calogeras, R. C.: Die Krupp- Dynastie- über die Wurzeln des deutschen Nationalcharakters. Eine psychoanalytische Kulturstudie. München/Wien 1989.

[6] „Krupp“ bezeichnet seit Gustav „Krupp“ von Bohlen und Halbach nicht mehr nur unbedingt ein Mitglied der Familie Krupp. „Krupp“ war seit Gustav Krupp von Bohlen und Halbach vielmehr ein zusätzlicher Titel, gebunden an die Funktion des Konzernchefs bei Krupp. Mit Alfried „Krupp“ von Bohlen und Halbach endete diese Tradition allerdings schon wieder.

[7] Man könnte teilweise auch von „zementiert“ sprechen.

[8] Abelshauser, W.: Rüstungsschmiede der Nation? Der Kruppkonzern im Dritten Reich und in der Nachkriegszeit 1933 bis 1951. In: Gall, Lothar (Hrsg.) Krupp im 20. Jahrhundert. Die Geschichte des Unternehmens vom Ersten Weltkrieg bis zur Gründung der Stiftung. Berlin 2002.

[9] Herbst, L.: Entkoppelte Gewalt- Zur chaostheoretischen Interpretation des NS- Herrschaftssystems. In: Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte, Bd. 28. S. 117- 158.

[10] Herbst, Gewalt, S 137.

[11] Ebd. S. 138.

[12] Dies mag auf den ersten Blick nicht viel erscheinen, und die Handelsfreiheit ist mit positiver und negativer Handelsfreiheit (also der Freiheit, nicht handeln zu müssen) ausreichend beschrieben. Die Preisbildung andererseits berührt so ziemlich alle Bereiche in einem Unternehmen, da jede Veränderung Auswirkungen auf die eigenen Produktionskosten haben kann.

[13] Plumpe, W.: Unternehmen im Nationalsozialismus. Eine Zwischenbilanz. In: W. Abelshauser/J. O. Hesse/W. Plumpe (Hrsg.): Wirtschaftsordnung, Staat und Unternehmen. Neue Forschungen zur Wirtschaftsgeschichte des Nationalsozialismus. Festschrift für Dietmar Petzina zum 65. Geburtstag. Essen 2003. S. 243- 267, hier S. 245.

[14] Mit „Mitmachen“ wird das Verhalten der Unternehmen im Nationalsozialismus nach den derzeitigen Stand der Forschung am besten beschrieben, wozu man sich allerdings erst von der Vorstellung trennen muss, die Unternehmen seien „schuld“ am Nationalsozialismus. Hierzu später mehr.

[15] Plumpe, W.: Unternehmen, S. 243- 267.

[16] Versuche, das Profitmotiv zu retten, gibt es durchaus, so z.B. Dunn, M.: Das Unternehmen als soziale Organisation. Ein Beitrag zur neuen Mikroökonomie. Berlin 1998. Hierzu: siehe Plumpe, S. 258. Er bezeichnet die Debatte um das Profitmotiv als „verquast“ und Dunns Beitrag als erfolglosen Rettungsversuch.

[17] Plumpe, Unternehmen, S. 14.

[18] Ebd. S: 14, S. 259 Fn. 84.

[19] Luhmann, N.: Einführung in die Systemtheorie. Heidelberg 2002.

[20] Weber, M.: Wirtschaft und Gesellschaft, S. 353, nach: Plumpe, wie Anm. xxx S. 259.

[21] Die Profitmotivtheorie stellt also das Produkt eines gelungenen Entscheidungsprozess eines Unternehmens in den Mittelpunkt, nicht die Grundlagen, auf denen die Entscheidungen und damit das Handeln beruhen.

[22] Plumpe, Unternehmen, S.260.

[23] Ebd. S. 260.

[24] Weitere Ausführungen und genauere Belege hierzu im Teil „Sozialpolitik“ dieser Arbeit.

[25] Petzina, D.: Autarkiepolitik im „Dritten Reich“: Der nationalsozialistische Vierjahresplan. Stuttgart 1968.

[26] In: W. Abelshauser/J. O. Hesse/W. Plumpe (Hrsg.): Wirtschaftsordnung, Staat und Unternehmen. Neue Forschungen zur Wirtschaftsgeschichte des Nationalsozialismus. Festschrift für Dietmar Petzina zum 65. Geburtstag. Essen 2003. S. 243- 267. Obwohl –wie in einer Festschrift üblich- hier stark gelobt wird, sind die Beiträge Petzinas zum heutigen Erkenntnisstand doch beachtlich.

[27] Plumpe, Unternehmen, S. 243.

[28] Plumpe, Unternehmen, S. 243.

[29] Beispiele hierfür: Heinrichsbauer, A.: Schwerindustrie und Politik. Essen 1948. Lochner, L. P.: Die Mächtigen und der Tyrann: die deutsche Industrie von Hitler bis Adenauer. Darmstadt 1955. Kannapin, H. E.: Wirtschaft unter Zwang. Anmerkungen und Analysen zur rechtlichen und politischen Verantwortung der deutschen Wirtschaft unter der Herrschaft des Nationalsozialismus im Zweiten Weltkrieg. Köln 1966.

[30] Schweitzer, A.: Big Business in the Third Reich. Bloomington/Ind. 1964. Obwohl wissenschaftlich bearbeitet, bestehen doch gewisse Vorbehalte gegen das Werk, da eine seiner Thesen besagt, der Nationalsozialismus sei eine von den Expansionsgelüsten der deutsche Wirtschaft eingesetzte Machtstruktur gewesen. (Milward, S. 222)

[31] Plumpe, Unternehmen, S. 245.

[32] Turner, H. A. jr.: Die Großunternehmer und der Aufstieg Hitlers. Berlin 1985.

[33] Mason, T. W.: The Primacy of Politics. Politics and economics in National Socialist Germany. In: Jane Caplan (Ed.): Nazism, Faschism and the working class. Glasgow 1995. S. 53- 77. Die Erstveröffentlichung fand Dezember 1966 statt.

[34] Turner, H. A. Jr.: Faschismus und Kapitalismus in Deutschland. Göttingen 1972. Original: Turner, H. A. Jr..: Nazism and the third Reich. New York 1972. Sowie: Turner, H. A. Jr..: German Big Business ant the Rise of Hitler. New York 1985

[35] Falter, J. W. : Hitlers Wähler. München 1991.

[36] Plumpe, Unternehmen, S. 247.

[37] Manchester, W.: The arms of Krupp 1587- 1968. Boston 1968.

[38] Ähnlich beispielsweise: Sampson, Anthony: Die Waffenhändler. Von Krupp bis Lockheed. Die Geschichte eines tödlichen Geschäfts. Übersetzung Margaret Carroux, Hamburg 1977. Auch weitere Veröffentlichungen Manchesters wie „12 Generationen Krupp“ schlagen in dieselbe Scharte.

[39] Abelshauser, W.: Rüstungsschmiede der Nation? Der Kruppkonzern im Dritten Reich und in der Nachkriegszeit 1933 bis 1951. In: Gall, Lothar (Hrsg.) Krupp im 20. Jahrhundert. Die Geschichte des Unternehmens vom Ersten Weltkrieg bis zur Gründung der Stiftung. Berlin 2002.

[40] Rother, Thomas: Die Krupps. Durch fünf Generationen Stahl. Frankfurt/Main 2001, sowie die Schriften des Hausbiographen: Schröder, E.: Krupp. Die Geschichte einer Unternehmerfamilie. 4. Aufl., Göttingen/Zürich 1991.

[41] Gall, L.: Krupp. Der Aufstieg eines Industrieimperiums. Berlin 2000, sowie

Stenglein, Frank: Krupp. Höhen und Tiefen eines Industrieunternehmens. München 1998.

[42] Calogeras, R. C.: Die Krupp- Dynastie- über die Wurzeln des deutschen Nationalcharakters. Eine psychoanalytische Kulturstudie. München/Wien 1989, sowie Tenfelde, K. (Hrsg.): Bilder von Krupp. Fotografie und Geschichte im Industriezeitalter. München 1994.

[43] Rother, Die Krupps, S: 147- 182.

[44] Allenfalls ließe sich diskutieren, in wie fern die Erziehung der Eliten allgemein einen gewissen „Kruppschen Geist“ enthält, bzw. wie weit sich die Krupp- Ideale mit denen vergleichbarer Dynastien decken.

[45] „Dies ist die Geschichte des Hauses Krupp, von dem die einen sagen, dass es zu jeder Zeit und in jeder Generation die Verkörperung des Bösen schlechthin gewesen sei (…) während die anderen sagen, die Krupps seien edel, hilfreich gut und vorbildliche Patrioten gewesen. (…)“ Ansonsten taugt das Buch eher zur Lektüre, obwohl es teilweise Anekdoten recht lustig wiederzugeben versteht. Engelmann, B.: Die Geschichte eines Hauses- Legenden und Wirklichkeit. München 1986.

[46] Geyer, M.: Zum Einfluss der Nationalsozialistischen Rüstungspolitik auf das Ruhrgebiet. In: Rheinische Vierteljahresblätter, Jahrgang 45, 1981. S. 200- 263.

[47] Dass es ab 1936 nicht mehr möglich war, gar nicht mitzumachen, versteht sich von selbst. Es geht beim nicht- mitmachen also meist nur um kleine Sonderwege in Randbereichen, wo das Regime wenig Eifer bei der Durchsetzung seiner Linie zeigte.

[48] Literaturwegweiser zur Geschichte an Ruhr und Emscher, S. 55.

[49] Schon 1917 hatte Krupp einen kurzen Industriefilm mit dem Titel: „Aus des Reiches Waffenschmiede“ gedreht. Hierzu: Rasch, M.: Mehr als nur Werbung! Zum Industriefilm der rheinisch- westfälischen Stahlindustrie von den Anfängen im Wilhelminischen Kaiserreich bis zu den Wirtschaftswunderjahren der jungen Bundesrepublik Deutschland. In: Ferrum Nr. 76 (2004) S. 78- 92, hier S. 79.

[50] Deist, W./ Messerschmidt, M./Volkmann, H. E./ Wette, W.: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Bd. 1, Ursachen und Vorraussetzungen der deutschen Kriegspolitik. Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.) Stuttgart 1979.

[51] Benz, W./ Graml, H.(Hrsg.): Sommer 1939. Die Großmächte und der europäische Krieg. Schriftenreihe der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Stuttgart 1979.

[52] Blaich, F.: Wirtschaft und Rüstung in Deutschland 1933-1939. In: Benz, W./ Graml, H.(Hrsg.): Sommer 1939. Die Großmächte und der europäische Krieg. Schriftenreihe der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Stuttgart 1979.

[53] Herbst, L.: Die Mobilmachung der Wirtschaft 1938/39 als Problem des nationalsozialistischen Herrschaftssystems. In: Benz, W./ Graml, H.(Hrsg.): Sommer 1939. Die Großmächte und der europäische Krieg. Schriftenreihe der Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Stuttgart 1979. S. 62- 107.

[54] Neumann, Franz: Behemoth. Struktur und Praxis des Nationalsozialismus 1933-1944. Frankfurt an Main, 1977. Da sich Neumann an einigen Stellen in seinem Urteil über die nationalsozialistische Herrschaftspraxis von seiner persönlichen Aversion leiten lässt, ist das Werk nicht ganz unproblematisch, siehe z.B. S. 318.

[55] Zorn, W.: Handbuch der deutschen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. München 1975.

[56] Volkmann, H. E.: Die NS- Wirtschaft in Vorbereitung des Krieges. In: Deist, W./ Messerschmidt, M./Volkmann, H. E./ Wette, W.: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Bd. 1, Ursachen und Vorraussetzungen der deutschen Kriegspolitik. Militärgeschichtliches Forschungsamt (Hrsg.) Stuttgart 1979. S. 177- 371.

[57] Geyer, M.: Deutsche Rüstungspolitik 1860- 1980. Frankfurt am Mein 1984.

[58] Geyer, M.: Aufrüstung oder Sicherheit? Die Reichswehr in der Krise der Machtpolitik 1924- 1936. Wiesbaden 1980.

[59] Geyer, M.: Zum Einfluss der Nationalsozialistischen Rüstungspolitik auf das Ruhrgebiet. In: Rheinische Vierteljahresblätter, Jahrgang 45, 1981. S. 200- 263, sowie: Geyer, M.: Rüstungsbeschleunigung und Inflation. Zur Inflationsdenkschrift des Oberkommandos der Wehrmacht vom November 1938. In: Militärgeschichtliche Mitteilungen 1981, S. 121- 186.

[60] Spoerer, M.: Von Scheingewinnen zum Rüstungsboom. Die Eigenkapitalrentabilität der deutschen Industrieaktiengesellschaften 1925- 1941. Stuttgart 1996, sowie: Spoerer, M.: Profitierten Unternehmen von KZ- Arbeit? Eine kritische Analyse der Literatur. Stuttgart 1998; ebenso: Spoerer, M.: Industrial Profitability in the Nazi Economy. In: Buchheim, C./ Garside, E. (eds.): After the Slump. Industrie and Politics in 1930s Britain and Germany. Frankfurt a. M. 2000, S. 53- 81; Spoerer, M.: „Wahre Bilanzen! “ Die Steuerbilanz als unternehmenshistorische Quelle. In: ZUG 40 (1995), S. 158- 179.

[61] Ambrosius, G.: Staat und Wirtschaft im 20. Jahrhundert. München 1990; Barkai, A.: Das Wirtschaftssystem des Nationalsozialismus. Ideologie, Theorie, Politik 1933-1945. Frankfurt a. M. 1988; Mollin, G.: Montankonzerne und Drittes Reich. Der Gegensatz zwischen Monopolindustrie und Befehlswirtschaft in der deutschen Rüstung und Expansion 1936- 1944. Göttingen 1988; Overy, R. J.: War and Economy in the Third Reich. Oxford 1994; Ders.: The nazi economic recovery 1932- 1938. Cambridge 1996; Braun, H. J.: The German Economy in the Twentieth Century. London 1990.

[62] Termin. P.: Soviet an Nazi Economic Planning in the 1930s. In: Economic History Review 44 (1991), S. 573, zit. Nach: Buchheim/Scherner: Wirtschaftssystem, S. 82.

[63] Ambrosius, G.: Staat und Wirtschaft im 20. Jahrhundert. München 1990, S. 11, zit. nach: Buchheim/Scherner: Wirtschaftssystem, S. 82.

[64] Gemeint ist hier an erster Stelle die vom „linken“ Parteiflügel geplante Enteignung des Großkapitals und der Konzerne nach sozialistischem Vorbild, welche bekanntlich nach der Machtergreifung sehr schnell ad acta gelegt wurde.

[65] Braun, German Economy, S. 78.

[66] Geyer, NS- Rüstungspolitik, S. 205.

[67] Wagenführ, R.: Die deutsche Industrie im Kriege 1939- 1945. Berlin 1955.

[68] Geyer, M.: Zum Einfluss der Nationalsozialistischen Rüstungspolitik auf das Ruhrgebiet. In: Rheinische Vierteljahresblätter, Jahrgang 45, 1981. S. 200- 263

[69] Abelshauser, W.: Wirtschaft und Arbeit 1914-1945. In: Köllmann, W./Korte, H./Petzina, D./ Weber, W.(Hrsg.): Das Ruhrgebiet im Industriezeitalter. Geschichte und Entwicklung, Bd.1. Düsseldorf 1990. S. 435- 491.

[70] Auf die Problematik von Geschäftsberichten als historische Quelle weist Mark Spoerer in „Wahre Bilanzen!“ detailliert hin.

[71] Abelshauser, W.: Rüstungsschmiede der Nation? Der Kruppkonzern im Dritten Reich und in der Nachkriegszeit 1933 bis 1951. In: Gall, Lothar (Hrsg.) Krupp im 20. Jahrhundert. Die Geschichte des Unternehmens vom Ersten Weltkrieg bis zur Gründung der Stiftung. Berlin 2002. S.267- 473.

[72] Gerade das Thema der Judenverfolgung im Dritten Reich ist natürlich enorm umfangreich behandelt worden. Für die Verdrängung der Juden aus dem Wirtschaftsleben existiert eine Vielzahl von Abhandlungen, die es allerdings wohl aufgrund des Themas oft nicht schaffen, die wissenschaftliche Distanz zu wahren. Beispielhaft hierfür: Ludwig, J.: Boykott-Enteignung-Mord. Die Entjudung der deutschen Wirtschaft. München 1989. Besser: Barkai, A.: Vom Boykott zur Entjudung. Der wirtschaftliche Existenzkampf der Juden im Dritten Reich 1933- 1943. Frankfurt am Main 1988. Longerich, P.: Politik der Vernichtung. Eine Gesamtdarstellung der nationalsozialistischen Judenverfolgung. München 1998. Genschel, H.: Die Verdrängung der Juden aus der Wirtschaft im Dritten Reich. Göttinger Bausteine zur Geschichtswissenschaft Bd. 38, Göttingen 1966. Friedländer, S. Das Dritte Reich und die Juden. Bd. 1, Die Jahre der Verfolgung 1933-1939. Übers.: Martin Pfeiffer. München 1998.

[73] Abelshauser, W.: Gustav Krupp und die Gleichschaltung des Reichsverbandes der Deutschen Industrie 1933- 1934. In: ZUG l/2002, 47 Jahrgang, S. 3- 27.

[74] Abelshauser, W.: Rüstungsschmiede der Nation? Der Kruppkonzern im Dritten Reich und in der Nachkriegszeit 1933 bis 1951. In: Gall, Lothar (Hrsg.) Krupp im 20. Jahrhundert. Die Geschichte des Unternehmens vom Ersten Weltkrieg bis zur Gründung der Stiftung. Berlin 2002. S.267- 473.

[75] Kessler, U.: Zur Geschichte des Managements bei Krupp. Von den Unternehmensanfängen bis zur Auflösung der Fried. Krupp AG (1811-1943). In ZUG, Beiheft 87, Stuttgart 1995.

[76] Mason, T. W.: The origins of the Law on the Organization of National Labour of 20 January 1934. An investigation into the relationsship between “archaic” and “modern” elements in recent German history. In: Jane Caplan (Ed.): Nazism, Faschism and the working class. Glasgow 1995. S. 77- 104, sowie: Mason, T.: Sozialpolitik im Dritten Reich. Arbeiterklasse und Volksgemeinschaft. Wiesbaden 1977.

[77] Hachtmann, R: Industriearbeit im „Dritten Reich“. Untersuchungen zu den Lohn- und Arbeitsbedingungen in Deutschland 1933- 1945. Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Bd.82.Zugl.: Berlin, Techn. Univ., Diss. 1986.

[78] Kocka, J.: Expansion- Integration- Diversifikation. Wachstumsstrategien industrieller Großunternehmen in Deutschland vor 1914. In: Winkel, H. (Hrsg.): Vom Kleingewerbe zur Großindustrie. Quantitativ- regionale und politisch- rechtliche Aspekte zur Erforschung der Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur im 19. Jh. Schriften des Vereins für Sozialpolitik Bd. 83. Berlin 1975. S. 203- 226.

[79] Siegrist, H.: Die hundert größten deutschen Industrieunternehmen im späten 19. und frühen 20. Jh. Expansion, Diversifikation und Integration im internationalen Vergleich. In: Horn, N./ Kocka, J. (Hrsg.): Recht und Entwicklung der Großunternehmen im 19. und frühen 20. Jh. Wirtschafts- sozial- und rechtshistorische Untersuchungen zur Industrialisierung in Deutschland, Frankreich, England und den USA. Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Bd. 40, Göttingen 1979, S. 55- 122

[80] Chandler, A. D.: Strategy and structure. Chapters in the history of the american industrial Enterprise. Cambridge/Mass. 1962, sowie: ders.: The visible hand. The mangerial revolution in american business. Cambridge/Mass. 1977. Diese Werke stellen nur einen geringen Teil von Chandlers Arbeiten zu diesem Thema dar, es finden sich ein gutes Dutzend weitere Veröffentlichungen.

[81] Pohl, H.: Zur Geschichte von Organisation und Leitung deutscher Großunternehmen seit dem 19. Jh. In: ZUG, 26. Jahrgang (1981), S. 143- 179, hier S. 143.

[82] Mason, T.: Sozialpolitik im Dritten Reich. Arbeiterklasse und Volksgemeinschaft. Wiesbaden 1977.

[83] Hachtmann, R: Industriearbeit im „Dritten Reich“. Untersuchungen zu den Lohn- und Arbeitsbedingungen in Deutschland 1933- 1945. Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Bd.82.Zugl.: Berlin, Techn. Univ., Diss. 1986.

[84] Petzina, D: Die deutsche Wirtschaft in der Zwischenkriegszeit. In: Pohl, H. (Hrsg.): Wissenschaftliche Paperbacks Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Bd. 11. Wiesbaden 1977.

[85] So z.B. der Aufsatz: Labour in the Third Reich 1933-39. In: Past and Present, no. 33, (April 1966), pp 112-41. und: Der Primat der Politik. Politik und Wirtschaft im Nationalsozialismus. In: Das Argument. Berliner Hefte für Probleme der Gesellschaft, Nr. 41, (Dezember 1966) S. 73- 94. Beide zitiert nach: Caplan, J. (Hrsg.): Nazism, Facism and the Working Class. Essays by Tim Mason. Cambridge 1995. In diesem Sammelband finden sich auch weitere interessante Werke Masons, sowie eine Zeittafel seiner Veröffentlichungen.

[86] Gladen, A: Geschichte der Sozialpolitik in Deutschland.. Eine Analyse ihrer Bedingungen, Formen, Zielsetzungen und Auswirkungen. Pohl, H. (Hrsg.) Wissenschaftliche Paperbacks Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 5, Wiesbaden 1974.

[87] Buhl, H.: Ausgangspunkte und Entwicklungslinien der freiwilligen sozialen Leistungen in industriellen Unternehmen. Diss. rer. pol., Berlin 1965.

[88] Wisotzky, K: Der Ruhrbergbau im Dritten Reich. Studien zur Sozialpolitik im Ruhrbergbau uns zum sozialen Verhalten der Berglaute in den Jahren 1933- 1939. Düsseldorfer Schriften zur Neueren Landesgeschichte und zur Geschichte Nordrhein- Westfalens, Bd. 8. Düsseldorf 1983.

[89] Frese, M.: Betriebspolitik im „Dritten Reich“. Deutsche Arbeitsfront, Unternehmer und Staatsbürokratie in der westdeutschen Großindustrie 1933- 1939. In: Teppe, K.: (Hrsg.) Forschungen zur Regionalgeschichte, Bd. 2. Paderborn 1991.

[90] Hanf, R.: Möglichkeiten und Grenzen betrieblicher Lohn- und Gehaltspolitik 1933- 1939. Diss., Regensburg 1975.

[91] Thomsen, E.: Das Angebot betrieblicher Sozialleistungen als Instrument der Personalbeschaffungspolitik. Bochum 1982.

[92] Yano, H.: Hüttenarbeiter im Dritten Reich. In: Pohl, Hans/ Treue, Wilhelm (Hrsg.): Zeitschrift für Unternehmensgeschichte Beiheft 34. Stuttgart 1986.

[93] So vergleicht er beispielsweise die Angaben Krupps zum gezahlten Weihnachtsgeld mit Angaben aus dem Essener Anzeiger. (S. 120f.) Angaben zu Mietpreisen der Werkswohnungen werden mit Zeitzeugenaussagen belegt. (S. 129f).

[94] Stercken, V./ Lahr, R.: Erfolgsbeteiligung und Vermögensbildung der Arbeitnehmer bei Krupp von 1811 bis 1945. In: Pohl, H./ Treue, W.(Hrsg) ZUG Beiheft 71, Stuttgart 1992.

[95] Hachtmann, Industriearbeit, wie Anm. 26.

[96] Klüver, M.: Vom Klassenkampf zur Volksgemeinschaft. Sozialpolitik im Dritten Reich. Leoni am Starnberger See 1988.

[97] Die Einstufung als Staatsgeheimnis hat für das Dritte Reich nicht unbedingt eine als besonders hoch einzustufende Bedeutung, denn fast alles, was Aufschluss über die Realität im Dritten Reich gab, wurde falls möglich unter Verschluss gehalten.

[98] Spoerer, M.: Von Scheingewinnen zum Rüstungsboom. Die Eigenkapitalrentabilität der deutschen Industrieaktiengesellschaften 1925- 1941, sowie Spoerer, M.: „Wahre Bilanzen!“ Die Steuerbilanz als unternehmenshistorische Quelle. In: ZUG 40 (1995), S. 158- 179.

[99] Abelshauser, Rüstungsschmiede, S. 361

[100] Ebd. S. 360.

[101] Abelshauser, Rüstungsschmiede, S. 361.

[102] Ebd. S. 366.

Ende der Leseprobe aus 115 Seiten

Details

Titel
Krupp im 'Dritten Reich' (1933- 1939) - Betriebsorganisation, Produktion und Sozialpolitik
Hochschule
Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg  (Professur für Neuere Sozial- und Wirtschaftsgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Technikgeschichte und des technologischen Wandels im industriellen Zeitalter)
Note
2,1
Autor
Jahr
2004
Seiten
115
Katalognummer
V55276
ISBN (eBook)
9783638502757
ISBN (Buch)
9783638688291
Dateigröße
999 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Krupp, Dritten, Reich, Betriebsorganisation, Produktion, Sozialpolitik
Arbeit zitieren
M. A. Simon Reimann (Autor:in), 2004, Krupp im 'Dritten Reich' (1933- 1939) - Betriebsorganisation, Produktion und Sozialpolitik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55276

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