In der vorliegenden Proseminararbeit möchte ich das Verhältnis von Adam Smith zur merkantilistischen Wirtschaftsweise des Absolutismus und zur Schule der Physiokratie erläutern. Zuerst werde ich die wirtschaftlichen und politischen Ziele des Merkantilismus und der Physiokratie etwas genauer darstellen. Danach werde ich beide Systeme vergleichen und in Relation dazu den Wohlstand der Nationen von Adam Smith stellen und auf dessen Kritik an beiden Systemen näher eingehen.
„Mit dem Namen Adam Smith werden im allgemeinen drei Begriffe verbunden: die unsichtbare Hand, die Arbeitsteilung und ökonomischer Liberalismus.“ (Winter/Rommel 1999, 7) Weniger geläufig aber ist, dass Adam Smith auch ein Moralphilosoph war, der das Wesen des Menschen untersuchte. „1776 hatte Adam Smith (1723 – 1790) sein Werk Untersuchung über die Natur und die Ursachen des Wohlstands der Nationen [An Inquiry into the nature and causes into the Wealth of Nations] veröffentlicht – eine monumentale, in fünf ‚Bücher’ gegliederte Abhandlung von mehr als 1000 Seiten.“ (Fischermann 1999, 1) Smith schuf ein einheitliches System der liberalen Wirtschaftslehre, in der er die Ideen seiner Vorgänger zusammenfasste und erweiterte. Seine Lehre fußte auf den Ideen der Aufklärung, des Naturrechts und der englischen Moralphilosophie. Die Quelle des nationalen Reichtums sei nicht der Geldvorrat (vgl. Merkantilismus) oder die landwirtschaftliche Produktion (vgl. Physiokratie), sondern die geleistete Arbeit des Volkes. Die Ergiebigkeit der Arbeit werde durch die Arbeitsteilung gesteigert und eine Vorrausetzung dafür, sei das Funktionieren des Marktautonomismus, der über den Marktpreis Angebot und Nachfrage zum Ausgleich bringe. Die treibende Kraft aller wirtschaftlichen Vorgänge sei der Eigennutz, den Smith als wirtschaftliches Ordnungsprinzip ansah. Wirtschaftpolitisch forderte Smith den Freihandel und dass der Staat möglichst wenig eingreife, da der freie Wettbewerb zu einer natürlichen Harmonie des sozialen und wirtschaftlichen Lebens führe. Mit dem Wohlstand der Nationen gelang Smith ein Klassiker. „Smith zählt, zusammen mit David Ricardo und John Stuart Mill, zu den Begründern der sogenannten klassischen Nationalökonomie.“ (Winter/Rommel 1999, 7) Smiths Ideen wirken auch noch in den heutigen Marktwirtschaften nach.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DAS HISTORISCHE UMFELD
- DIE SYSTEME DER POLITISCHEN ÖKONOMIE
- DAS SYSTEM DER MERKANTILISTEN
- DAS SYSTEM DER PHYSIOKRATIE
- DIE SYSTEME DER POTLITISCHEN ÖKNOMIE IM VERGELICH: GEMEINSAMKEITEN UND UNTERSCHIEDE
- WOHLSTAND DER NATIONEN
- KRITIK AM MERKANTILISMUS
- KRITIK UND WERTSCHÄTZUNG DER PHYSIOKRATIE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Proseminararbeit analysiert Adam Smiths Kritik am Merkantilismus und an der Physiokratie. Zuerst werden die wirtschaftlichen und politischen Ziele beider Systeme erläutert, anschließend verglichen und in Bezug auf Smiths Werk "Wohlstand der Nationen" gesetzt. Im Fokus der Arbeit steht somit die Kritik von Adam Smith an beiden Wirtschaftslehren.
- Der Merkantilismus und seine Kritik durch Adam Smith
- Die Physiokratie als Gegenmodell zum Merkantilismus
- Adam Smiths "Wohlstand der Nationen" und seine Bedeutung für die Wirtschaftswissenschaft
- Die Rolle des Staates in der Wirtschaft
- Die Bedeutung der Arbeitsteilung und des freien Marktes
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die zentrale These dar, dass Adam Smith sowohl den Merkantilismus als auch die Physiokratie kritisch hinterfragte und alternative Modelle der Wirtschaftstheorie entwickelte.
- Das historische Umfeld: Dieses Kapitel beschreibt die historische Entwicklung des Kapitalismus und der verschiedenen ökonomischen Systeme im 16. und 18. Jahrhundert, die als Hintergrund für Adam Smiths Kritik dienen. Es werden die Auswirkungen des Merkantilismus auf die europäischen Großmächte beleuchtet, die zu einem zunehmenden Wettbewerb und zu Spannungen führten. Die Entwicklung des Kapitalismus in England und Frankreich wird im Detail dargestellt.
- Die Systeme der politischen Ökonomie: Dieses Kapitel befasst sich mit den Kernaussagen des Merkantilismus und der Physiokratie. Es werden die wichtigsten Merkmale beider Systeme, sowie ihre politischen und wirtschaftlichen Ziele erläutert. Der Absolutismus als herrschende Staatsform in Frankreich und die Verbindung zum Merkantilismus werden hervorgehoben.
- Die Systeme der politischen Ökonomie im Vergleich: Gemeinsamkeiten und Unterschiede: In diesem Abschnitt wird ein Vergleich zwischen dem Merkantilismus und der Physiokratie gezogen. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Systemen werden herausgestellt, um die komplexen Beziehungen zwischen den beiden Theorien zu verdeutlichen.
- Wohlstand der Nationen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Kritik Adam Smiths am Merkantilismus und an der Physiokratie. Es wird erläutert, wie Smith den Nationalreichtum definiert und welche Rolle der Staat in der Wirtschaft spielen sollte. Smith plädiert für die freie Marktwirtschaft und kritisiert die Interventionen des Staates in die Wirtschaft.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Proseminararbeit sind die Kritik von Adam Smith am Merkantilismus und an der Physiokratie. Die Arbeit beschäftigt sich mit den Theorien des freien Marktes, der Arbeitsteilung, dem Nationalreichtum, dem Eigennutz, dem Staat und seiner Rolle in der Wirtschaft, der Wirtschaftspolitik und der Entwicklung des Kapitalismus in Europa. Die Arbeit befasst sich mit wichtigen Wirtschaftskonzepten und stellt zentrale Aspekte der Wirtschaftsgeschichte in den Vordergrund.
- Arbeit zitieren
- Othmar Kolp (Autor:in), 2002, Adam Smiths Kritik am Merkantilismus und an der Physiokratie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/55310